Hallo toffi,
die besten Erfahrungen habe ich mit Ratschlägen gemacht, die ich NICHT gegeben habe.
Gerne schildere ich aber, wie wir uns damals in 2009 bei der Auswahl unseres Mobils entschieden haben.
Ausgangssituation damals
- meine Frau 60 (noch berufstätig)
- ich 62 (ebenfalls noch im Job, 3 Jahre bis Rentenbeginn)
- beide Kinder eigene Haushalte, keine Enkel
- bisherige Erfahrungen mit Wohnmobil/Wohnwagen/Camping = NULL
Die ersten Ratschläge aus unserer näheren Umgebung waren teilweise so absurd, daß wir spontan bereit waren, unsere eigenen Erfahrungen, lustvoll und schmerzbereit, sammeln zu wollen.
Wegen der chicen äußeren Anmutung wurde es ein Teilintegrierter, der nicht so "häßlich" wie ein Alkovenmobil aber auch nicht so "verbaut" war wie ein Vollintegrierter (schlechter Zugang zum Motorraum).
Das "Ding" wurde ein itaienischer RIMOR, der auf die Eigenmarke von Palmowski umgelabelt war.
Auf ca. 7,20 m Länge hatten wir drehbare Vordersitze, eine Halbdinette, Küche mit Backofen und Dunstabzug, hinten rechts Längsbad mit Dusche, WC, Handwaschbecken und links hinten das opulente französische Bett mit 134 cm Breite (am Kopfende! Am Fußende waren's 11 cm weniger).
Das "Ding" war ursprünglich mit weiteren etwa 80 Mobilen vom britischen Importeur bei RIMOR geordert worden - natürlich als Rechtslenker.
Das und die damals absolute Talsohle in der Preisentwicklung bei Wohnmobilen bescherte uns einen Preis von € 34.000,--
Zwei Jahre und 32.000 km sammelten wir Erfahrungen, die wir in einem kleinen Taschenbuch festhielten, positive (weniger) und negative (überwiegende). Nicht, weil das Mobil schlecht war - sondern, weil es unserem Reisestil wenig entsprach.
Resultat - wir wussten nun sehr genau, was wir zukünftig beim Kauf beachten mussten und, was unser Mobil haben sollte:
- Iveco Daily mit 6,5 t bis 7,5 t zGM (2,2 bis 3,1 t Zuladung!!)
- Alkoven für Tochter oder Sohn, die vielleicht mal mitfahren würden. Ansonsten riesiger Stauraum
- Längs-Einzelbetten im Heck, davor liegendes Bad/WC mit fester Dusche (min. 200 cm Stehhöhe unter dem Duschkopf und Schiebetür). Dachluke und Fenster zum Be- und Entlüften
- genügend Kopffreiheit über den Betten und feste Stufen zum Aufstieg (kein Leiterchen o.ä.)
- funktionsfähige Küche mit grossem Kühlschrank, sep. TK-Fach und Absorbertechnik, Backofen und Abzugshaube
- Rundsitzgruppe, ans Fahrerhaus anschliessend; Fahrerhaus komplett durch solide Holzkonstruktion inkl. abschliessbarer Schiebetür abtrennbar. Nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer bei Hitzetemperaturen eine Wohltat.
- Fahrgestell mit mindestens Zusatzluftfeder an der HA, ebenso zuschaltbare Differentialsperre. Heute würden wir auch die endlich verfügbare Wandlerautomatik in die Wunschliste aufnehmen - die gab es damals noch nicht
- ALDE-Wasserheizung, sep. Aufbau-Klimaanlage, PV-Paneele auf dem Dach (soviel wie möglich), zwei grössere LiFeYPO4 Akkus, leistungsfähiger Wechselrichter, Gasanlage mit Umschaltautomatik und Crashsensor
- grosse Garage mit min. 300 kg Traglast, AHK und Motorradbühne für 150 kg Zweirad
Bestimmt habe ich noch einiges vergessen, wie auch einiges, das wir später im Gebrauch nachgerüstet haben.
Unsere Wahl hatten wir zwischen einem Phoenix (8Jahre alt / 94000 km) und einem Dethleffs Alkoven A 9000 XXL ( 3 Jahre alt / 31.000 km ) zu treffen.
Nach ausführlicher Prüfung beider Mobile entschieden wir uns für den jüngeren, der auch noch knapp € 25.000,-- weniger kostete.
Wir haben unsere Entscheidung nicht bereut und bis auf einen Schaden an der Hinterachse und einen Riss im Boiler der ALDE keinerlei Mängel am Dethleffs gehabt.
Das war das fast ideale Reisemobil...............................für uns.
Getrennt haben wir uns nach gut acht Jahren, weil ich zunehmend Probleme hatte, mit fortschreitender Hüftgelenksarthrose die Stufen hinter's Lenkrad hinauf zu turnen.
Grundsätzliches zu "großen" Mobilen, unserer war 9,4 m lang, 2,45 m breit, 3,5 m hoch und hatte 6,5 t zGM
- überwiegend waren wir "Genussfahrer" auf kleinen und kleinsten Strässchen, weniger als 5% Autobahnanteil
- in den genannten 8 Jahren mussten wir zweimal wegen einer zu niedrigen Unterführung kehrt machen
- bei keinem Stellplatz mußten wir wegen der Fahrzeuglänge wieder fortfahren
Viel Erfolg bei deiner Auswahl!