... Ja, genau darum geht´s ja: Man will seine Produkte loswerden
Servus CRGUK,
ich bemerke bei vielen Gelegenheiten, dass insbesondere "Neueinsteiger" dazu neigen, ein Wohnmobil zu nutzen wie eine Ferienwohnung. Da wird munter im gut gefüllten Spülbecken abgespült als ob der Wasserversorgungsschlauch noch daheim am Wasserhahn angeschlossen wäre, da wird geduscht und dabei ein viertelter Tank Wasser durchgelassen und ins Kassetten-WC kommt auch noch das allerletzte Tröpfchen Pipi, dass man herausquetschen kann. Hinterher wird dann gespült bis wirklich das letzte Stück Toilettenpapier im Ablauf verschwunden ist. Klar, nach zwei Tagen sind die Frischwasservorräte bzw. Abwasserkapazitäten erschöpft. Macht aber nichts, der Bleiakku ist dann ja auch schon leer und man muss an eine Lademöglichkeit und hierzu braucht man einen Stell- oder Campingplatz.
Wir haben auch solche "Anfängerfehler" gemacht.
Ein Beispiel: Unser erstes Alkovenwomo hatte eine Truma Combiheizung. Also haben wir gedacht, dass wir das Warmwasser im Griechenlandurlaub einfach eingeschaltet lassen, wir mussten nicht heizen, freuten uns aber über fließend warmes Wasser. Nur nicht lange. Nach fünf Tagen war die erste 11 kg Flasche leer. Die zweite hat dann die restlichen zwei Wochen bequem gereicht, Kühlschrankbetrieb und der gelegentliche Boilerbetrieb haben bei weitem nicht soviel Gas verbraucht als der dauernde Betrieb des Warmwasserbereiters. Das gleiche gilt für den Wasserverbrauch: Schnell hatten wir bemerkt, dass die Füllung des (meist unnötig großen) Spülbeckes deutlich mehr Wasser verbraucht, als das Geschirrspülen in der Salatschüssel, die wir eh immer dabei haben. Nicht mal ein Drittel der Wassermenge wird dabei verbraucht.
Weiter geht´s bei der Nutzung des Kassetten-WC: man muss nicht versuchen, alles was in der Schüssel landet nur mit Hilfe der Spülung nach unten zu befördern, hierzu kann man sich auch sehr gut "mechanischer" Hilfsmittel bedienen. Das spart 90% des Spülwassers. Und glaube mir: Definitiv kann man sich sparen, ins Töpfchen schon vor der Nutzung zwei Liter Wasser einzufüllen (bis zu 15 % des nutzbaren Volumens), dazu auch noch irgendeine übelriechende Chemie. Die Nutzung eines SOG plus zwei gehäufte Esslöffel voll Ammovit für einen einstelligen Centbetrag reichen vollkommen, um das Bad absolut geruchfrei zu halten.
Es gibt also auch andere Modelle, den Campingurlaub weitgehend unabhängig von der zugegeben bisweilen knappen Infrastruktur zu verbringen.
Da Innenstädte für Womos nicht immer optimal sind (der Platz ist einfach zu teuer, dort große Stellflächen für Womos vorzuhalten) hilft ein Fahrrad, um von einem außerhalb gelegenen Parkplatz in die City zu gelangen, das macht auch unabhängig vom ÖPNV, den in fremden Gegenden zu durchblicken durchaus anspruchsvoll sein kann. Und in "freier Wildbahn" ist es zugegeben manchmal mühsam, einen geeigneten Platz zu finden - die Unabhängigkeit von Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten schafft aber die Freiheiten, die wir genießen und zu brauchen glauben.
Jeder kann das machen wie er will, wir machen das anders als viele, haben aber praktisch nie Probleme mit überfüllter Campinginfrastruktur. Und nochmal: Wir sind keine ultimativen "Freisteher", wir nutzen einfach immer das beste Angbot am Ort unseres Interesses (die Kosten spielen dabei nicht die erste Rolle) - manchmal halt eben auch im Nachbarort .
Viel Spaß mit dem neuen Womo wünscht
Tourist