Elgeba hat geschrieben: ↑Mi 17. Apr 2024, 18:57
Jürgen, da läuft so viel schief oder gar nicht,da könnte ich einen abendfüllenden Beitrag schreiben,aber lassen wir das lieber.Die Pöbeleien der Fahrgäste,ihre Missachtung des Personals haben zu einem eklatanten Mangel an Busfahrern und Lokführern geführt,dazu noch Schichtdienste und schlechte Bezahlung,so kann das nichts werden.Derzeit fehlen in D 72000 Busfahrer und Lokführer,und es wird noch schlimmer werden.Letzten Monat hat eine Kollegin gekündigt,sie hat die Faxen dick und macht jetzt was anderes.Sie ist nur eine von vielen.
Wir haben nicht mal die Möglichkeit,von Fahrzeug zu Fahrzeug zu kommunizieren,um eventuell verspätete Fahrgäste an einen Kollegen abzugeben,Fahrpreis mit Karte oder Handy bezahlen?Fehlanzeige,wir arbeiten noch mit Bargeld,Hightecland Deutschland lässt grüßen.....
Gruß Arno
Hallo Arno, ich bin ja 2004 bis 2017 auch auf dem Bus gefahren und hab da schon einiges erlebt. Aber mir hat schon sehr schnell die Einsicht geholfen, dass verärgerte Fahrgäste nicht mein Problem sind, sofern ich meine Arbeit so gut wie möglich erledigt hatte. Wenn ich meine Arbeit richtig erledige, dann habe ich bei dem Job immer noch auf viele Faktoren keinen Einfluss, also bin ich letztendlich für die Misere nicht verantwortlich. Mit der Zeit konnte ich mich sogar über die immer gleichen Stänkerer amüsieren und sie versteckt oder offen auslachen. Und das ärgert die Betroffenen viel mehr, als wenn man sich auf eine fruchtlose Auseinandersetzung einlässt.
In ganz heftigen Situationen hatte ich noch die Möglichkeit, einen rabiaten Passagier aus dem Fahrzeug zu weisen, da er den ordnungsgemässen Betrieb aufhält. Aber das war praktisch nie nötig, die Drohung genügte eigentlich immer.
Deshalb mein Rat an die Kollegen:
Ruhe bewahren
Kritik am System nicht persönlich nehmen
Nötigenfalls Grenzen setzen, dabei trotzdem ruhig und sachlich bleiben
Vom Arbeitgeber die nötige Unterstützung in dem Bereich einfordern
Das hat mir jedenfalls die letzten Jahre vor der Pensionierung und darüber hinaus gerettet.
Gruss, Beat.