Moin liebe Forengemeinde,
wir, meine liebe Frau Andrea und ich (Thomas oder Tom) treiben uns ja schon etwas länger im Forum rum
und haben schon einiges gelernt, Tipps umgesetzt und sind allgemein gut Unterhalten worden.
Wir haben auch nur etwas zu Wacken geschrieben weil wir dachten die Forengemeinde kann sich dann von einem direkten Vorortbericht ein etwas realistischeres Bild machen.
Da wir eher weniger in den sozialen Medien unterwegs sind oder uns in Foren beteiligen kommt die Vorstellung erst jetzt, sorry.
Eigentlich reicht das ja als Vorstellung aber wir machen es jetzt mal etwas ausführlicher., haben uns ja bis jetzt vornehm zurückgehalten. Wer mag kann ja lesen.
Also unsere Camper Historie:
Früher, gut zwanzig Jahre lang, waren wir in einfachen, nicht ausgebauten Kastenwägen (Jumper, Boxer Transit) unterwegs. Wenn wir irgendwo über Nacht hingefahren sind Matratze rein und los.
Irgendwann in 2019 sprach die weise Frau an meiner Seite: Mann, ich brauch jetzt ne Toilette

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Ich wurde von ihr ausgestattet mit einer sehr übersichtlichen Menge an handelsüblicher Valuta und habe dann unser erstes richtiges Wohnmobil gekauft.
Ein Jubivan 75 von Dethleffs auf Ford Transit. Bj. 2007, 156000km gelaufen, 130 PS Schalter und optisch eher in einem desolaten Zustand. Vor Ort konnte ich nix ausprobieren, kein Gas, kein Wasser, Strom ging. Da ich ja eher zu den mutigen gehöre haben wir uns auf 17500 Euro geeinigt und ich bin vom Hof. Vier Tage später sah er quasi aus wie neu außer der Steinschlag auf der Motorhaube und das verschlissene Kunstleder des Fahrersitzes.
Dann habe ich mich mit der Technik auseinandergesetzt. Keine Ahnung von nix, man wächst ja mit seinen Aufgaben. Hab auch alles ans Laufen gekriegt. Defekt war nur der Wasserhahn der Dusche (Kosten 75 Euro). Man muss ja auch mal Glück haben.
Sechs Wochen später war klar: Das Reisen mit dem Wohnmobil ist unsers, aber der Deti ist zu klein, also mir. Also Kleinanzeigen, den Deti mit gut 5000 Euro Gewinn verkauft und wieder gesucht.
Gefunden haben wir einen etwas vernachlässigten vollintegrierten Itineo SB 720 mit zwei Stockbetten, Hubbett, Automatik, Alkofahrwerk, Luftfederung, Anhängerkupplung, zwei 210 AH Aufbaubatterien und einer genial großen Face to Face Dinetten Kombi. 105000 km auf der Uhr und wieder konnte ich nix ausprobieren. Okay, kennen wir ja schon. Klappt bestimmt noch mal. Auf sehr überschaubare 33500 € geeinigt und los. Man muss heute mal versuchen einen VI der sieben Jahre alt ist für den Kurs zu bekommen. Das ist gerade mal vier Jahre Jahre her.
Wie schon beim Deti vier Tage grundgereinigt, diesmal den Wasserhahn an der Küchenspüle gewechselt und alles fein. Dann habe ich noch einen 10 Zoll Monitor und eine neue Rückfahrkamera eingebaut ein funktionierendes Radio installiert und die defekten Seitenleuchten Instandgesetzt.
Leider konnte sich meine Frau mit dem Grundriss nicht wirklich anfreunden, besonders die Stockbetten im Heck waren nix für sie. Nachdem sie Sylvester 2019 in Dänemark beim Aussteigen an der Fahrertür hängengeblieben ist und sich einen Muskelbündelriss im rechten Bein zugezogen hat, hatten wir fünf Monate später wieder ein Wohnmobil zu verkaufen (sie hat sich einfach in dem Auto nicht mehr wohlgefühlt). Also inseriert und zwei Tage später für 39000 € verkauft.
Also wieder gesucht: Gefunden wurde ein vollintegrierter Roller Team 265 mit Dinette, Queens- und Hubbett, Baujahr 10/2018, 131 PS Schalter und quasi Nullausstatter sprich: eine Solarplatte, Markise und 19'' Fernseher ohne Sat Schüssel. War ein Scheidungskind und musste weg. Gekauft hat der Besitzer ihn für 63000 Euro, wir haben für ihn 20 Monate später 52000 € bezahlt.
Damals habe ich noch gedacht ein Schnapper ist das nicht, gut drei Jahre später weiß ich das ich da wohl falsch gelegen habe. Nur ein halbes Jahr später und wie hätten wesentlich mehr bezahlt. Wieder mal Glück gehabt.
Über den Roller werde ich noch an anderer Stelle berichten. Ist auch kein Nullausstatter mehr. Da ich alles selbst mache haben wir das ein oder andere perfektioniert ohne Kompromisse eingehen zu müssen oder viel Geld für Werkstätten ausgeben zu müssen.
Die Preise haben ich jetzt mal extra mit reingeschrieben um sich mal die Preisentwicklung anhand von realen Zahlen vor Augen zu halten. Auch wenn wir davon profitiert habe halten wir die Entwicklung für ziemlich pervers. Heute kostet das identische Auto um und bei 90000 Euro ohne große Ausstattung. Da muss man bestimmt auch noch so 10000-15000 Euro zusätzlich investieren um. Wäre uns das Hobby nicht wert da wir den Mehrwert zum 2018er Modell nicht sehen.
Ist ein wenig länger geworden aber vielleicht findet es ja der ein oder andere ganz interessant. Sonst einfach ignorieren.
Viele Grüße
Andrea und Thomas