Ist euch der Datenschutz derzeit egal?

Smalltalk Gruppe

Beim Datenschutz muss man eine Ausnahme akzeptieren.

Wenn irgendetwas gehen soll, muss man seine Daten preisgeben.
46
67%
Nein. Und wenn ich nirgendwo rein komme, ich will anonym bleiben.
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17%
Ich werde schummeln.
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16%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 69

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Nikolena
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Re: Ist euch der Datenschutz derzeit egal?

#31

Beitrag von Nikolena »

Die scheinbare Gleichgültigkeit der Datenerhebung ist ja bei vielen auf Nachfrage, wie auch hier, weit verbreitet, weil man hat ja nichts großartig zu verbergen.

Sehe ich genauso....mal abgesehen von den paar Leichen im Keller, die bitteschön ausgenommen bleiben sollten *OOPS* ;-)

Ich glaube aber schon, dass unser Vorstellungsvermögen nicht ausreicht die echte Reichweite dessen, was mit unseren Daten angefangen werden könnte, zu erfassen und wir wmgl. erst erleben müssten um dahingehend sensibler zu werden.
Es grüßt der Wolfgang :-)

Malibu DB 600 Charming GT.....

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TomL
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Re: Ist euch der Datenschutz derzeit egal?

#32

Beitrag von TomL »

Hallo Sven

In der Liste fehlt ein wichtiger Punkt, den vermutlich Leute mit fachlichen Background wählen würden, und zwar:
- Ich bin bestrebt so wenig wie möglich persönliche Daten zu generieren.

Das wäre dann meine Wahl.
Sellabah hat geschrieben: Do 18. Mär 2021, 09:32
Wie steht ihr dazu?
Nun ja... wahrscheinlich mit einer Perspektive, die die meisten nicht auf dem Schirm haben... ich versuchs trotzdem mal, es geht aber leider nicht in 3 Sätzen oder im üblichen Whatsapp-Kurzschrift-Style ... 8-)


Datenschutz ist tatsächlich ein spannendes Thema. Es ist eines der kompliziertesten Themen überhaupt in der Computerei, und es ist gleichzeitig eines der am wenigsten verstandenen Themen, eines mit dem größten Potential für Irrtümer bei der eigenen Meinung oder der Einschätzung des Sachverhalts.

Dabei ist das ganz einfach: Der Schutz persönlicher Daten des eigenen digitalen Lebens ist solange eine Illusion, wie man z.B. Windows oder Android benutzt, oder die typischen Socialmedia-Apps bedient oder irgendwelche Aussage im Internet (z.B. Foren) tätigt. Schon wenige Text-Beiträge in den Foren eignen sich für vollständige Personenprofile, die das private Sein, Tun und Denken vollständig beschreiben. Die eigenen Bankdaten als Beispiel sind sogar das Unwichtigste überhaupt, weil die eben nicht dezentral generiert werden, sondern vorher an vielen Dritt-Stellen erhoben und gespeichert wurden, dort, wo es eben keine Kenntnis über die Handhabung und Sorgfalt des Datenschutzes gibt. Privater Email-Kram ist quasi dann außerhalb jeglichen Datenschutzes, wenn man einen Free-Mailer wie Google, Web.de/GMX oder Hotmail nutzt. Das, was z.B. das Smartphone an Daten generiert und fremd-speichert, ist ebenso absolut kritisch zu betrachten, weil das außerhalb jeglicher eigener Kontrolle geschieht. Absoluter Datenschutz ist somit absolut unmöglich, einen selektiven Datenschutz hat man nur für die Zeit, wo die eigene Systeme ausgeschaltet sind und deshalb niemand auf die gespeicherten Daten zugreifen kann. Während der Betriebszeiten des PCs oder des Smartphones hat man allerdings keine Kontrolle darüber, was das Gerät tut, wem es Daten liefert, wer das Gerät ggf. sogar mitbenutzt. Es gibt definitiv keinen Datenschutz, den andere für einen selber übernehmen können oder wollen. Der Datenschutz ist obligatorisch neutralisiert, sobald Daten von irgendwem irgendwo durch irgendeine Funktion erhoben und fremd-gespeichert sind - damit befinden sie sich außerhalb der eigenen Kontrolle. Das, was in Posting #10 beschrieben wurde trifft zwar zu, ist aber nur die sichtbare Spitze des Eisbergs, wobei 99,9% des Eisbergs unter der Wasserlinie liegen.

Ein weltweit bekannter Physiker hat mal gesagt: „Der größte Feind des Wissens ist nicht das Unwissen, sondern die Illusion des Wissens“ (Stephen Hawking). Und das trifft zu 100% auch auf die Illusion von Datenschutz zu. Daten sind ein wertvoller Rohstoff, ein riesiger Kapitalwert, und zusätzlich eine viel mächtigere und viel hinterhältigere Waffe als es z.B. Schusswaffen zur Kontrolle von Menschen sind. Schusswaffen (und Angst) behindern nämlich gravierend die Produktivität und die Konstruktivität. Und genau deswegen besteht ja so ein immens großes Interesse daran, an die Daten der Menschen zu kommen. Die bundesweit forcierte und beworbene Digitalisierung hat einen bestimmten Zweck… denn damit bekommt man irgendwann quasi lückenlos die Lebensdaten eines Menschen angefangen von der Kita bis zum Rentenalter. Das ergibt die maximale Kontrolle über diesen Menschen. Mit Daten kann eine kleine Handvoll Menschen ungefähr 1.4 Milliarden Chinesen kontrollieren und lenken... und das sogar bei weitestgehendem Verzicht auf repressive Maßnahmen. Repressive Maßnahmen sind wegen der Lenkungsmacht von Daten tatsächlich nur noch in Ausnahmefällen notwendig.

Das gleiche gilt auch derzeit für Europa, wo seit 1 Jahr ca. 440 Millionen Menschen erfolgreich an der Nase herumgeführt werden, weil die Daten aus der Bevölkerung vorgeben, welche Musik die Medien spielen müssen, damit auch wirklich alle im Gleichschritt tanzen. Wer heute sagt "Ich habe nichts zu verbergen, meine Daten kann jeder sehen" akzeptiert damit, dass fremde Interessen die Kontrolle über die eigene Wahrnehmung (was präsentiert wird, wie es präsentiert wird) und damit das eigene Denken (wie es aufgenommen wird) übernehmen und infolgedessen auch Einfluss auf seine Entscheidungen ausüben. Die Menschen denken nicht mehr, was sie denken wollen, sondern sie denken, was sie denken wollen sollen.

Der Normalbürger hat wirklich keinen Einfluss darauf, ob, von wem und wie seine Daten verwendet werden und ob sie sogar gegen ihn selber verwendet werden. Und na klar, Daten werden durchaus auch erfolgreich gegen uns verwendet, wenn wir (eine Schafherde) z.B. von der fetten Weide auf den Sandstrand geleitet werden und dort nur noch gammelige angespülte Algen vorfinden... was eben genau seit einem Jahr passiert. Dabei geht es gar nicht um Einzelpersonen und individuelle Daten, sondern darum eine Schafherde als ganzes in die gewünschte Richtung zu lenken. Mit der Verfügbarkeit von Massendaten braucht man nur einzelne Individuen erreichen, die dann als Leithammel von den Medien getriggert vorweg laufen, die Herde läuft dann zwangsläufig mit. Google interessiert sich m.M.n. nicht sonderlich für die persönlichen Daten von Einzelpersonen, um sich diese dann als Voyeur staunend anzusehen... die gruppieren die Menschen als Zielgruppe mit bestimmten Eigenschaften und analysieren Ausreißer – als Individuen und als Gruppe). Die Ausreißer kann man gezielt adressieren, mit personalisierten Suchergebnissen im Web... und diesen werden dann genau damit zu den Leithammeln gemacht. Staaten und Unternehmen sind dann mit unterschiedlichen Beweggründen die Interessenten und Käufer für diese verdichteten Daten. Daten ‚verkaufen‘ zum einen durch gezielte Werbung, Daten ‚lenken‘ zum anderen durch gezielt forcierte Manipulation.

Wie wichtig ein äußerst sorgsamer Umgang mit persönlichen Daten ist und wie notwendig es ist, so wenig wie möglich zu generieren, zeigt zuerst die folgende Analyse und darunter die Dokumentation "Nothing to hide":

https://www.chip.de/news/Gratis-Tool-ke ... 82850.html
Zitat:
"Und er geht noch weiter. Zehn Facebook-Likes machten sein Tool zuverlässiger, als die Einschätzung eines durchschnittlichen Arbeitskollegen. 70 Likes überböten das Wissen eines Freundes, 150 stechen die Eltern aus und ab 300 Likes sei das Tool in der Lage, den Nutzer besser einzuschätzen, als dessen Partner. Wer noch mehr Seiten auf Facebook favorisiert hat, mache es der Maschine gar möglich, ihn besser einzuschätzen, als die eigene Wahrnehmung es erlaube."

https://vimeo.com/195446463

Aber wie ich sagte, der Normalbürger und mit der sorglosen Nutzung eines Windows-PCs oder Android-Smartphones hat faktisch keinerlei wirksame Kontrolle über die Funkionen seines Rechners und den Datenschutz. Die Kontrolle ist reine Illusion aufgrund der Illusion von Wissen und Glauben durch Werbung und Irreführung. Das beste Beispiel für gezielte Irreführung sind z.B. die Werbeaussagen von VPN-Providern, nach denen man angeblich via VPN anonym surfen kann. So ein Blödsinn, das ist technisch gar nicht möglich, dabei wird nur der Exit-Node verlagert. Tja, die Leute fallen drauf rein und bezahlen dafür auch noch, Geld ohne Gegenleistung. Der Glaube, der eigene Kontostand und das bisschen privater Mailverkehr ist Datenschutzrelevant, wird nur von denen vertreten, die wirklich keine Ahnung über das Gesamte haben.

Das ganze Dilemma mit geringerem Datenschutz nimmt endgültig seinen fatalen Lauf in Kombination mit gelenktem Denken, wenn mit der notwendigen (?) Reduzierung von Datenschutz auch noch die Verbesserung einer imaginären Sicherheit suggeriert werden soll. Dazu braucht es dann bloß noch eine imaginäre Gefahr, wofür vorher genau die bisher gesammelten Daten gezeigt haben, auf welche Gefahr die meisten Schafe mit der größten Hysterie reagieren. Das kann wie im letzten Jahr sein, oder natürlich auch zur Bekämpfung von Terrorismus oder Kriminalität - ganz egal, gerade das, was momentan opportun für die eigentlichen Absichten ist... und da kommen dann die Medien ins Spiel: die medial hysterisierten Leithammel rennen los, die Herde folgt. Alles reine Psychologie, Manipulation, Indoktrination... und das so grandios erfolgreich, so tiefsitzend inszeniert, dass sich die Herde trotz Hinweise derzeit sogar weigert die Frage zu stellen, ob sie nicht vielleicht doch an der Nase herumgeführt wird. Daten aus der Bevölkerung und über die Menschen sind ganz zweifellos hochgradig gefährlich für die Bevölkerung einer Nation als ganzes, Orwell's "1984" wurde längst perfektioniert:
https://www.youtube.com/watch?v=1x74Nm3Q5hA

Mein Fazit: Macht Euch keine Gedanken darüber, worauf ihr sowieso keinen Einfluss habt, genießt lieber das Leben, solange es noch lebenswert ist... weg von der Tastatur, Bildschirm aus, ab ins Womo und Reisen was der Tank hergibt. Der beste und effektivste Datenschutz ist die Zeit im Womo, fernab von den Tastaturen und Bildschirmen. Das mobile Leben am Strand, in den Bergen, in der Natur... das ist nicht nur wirksamer Datenschutz, sondern auch noch pures Wohlfühlen. Datenschutz ist dann besonders erfolgreich, wenn man unterwegs auch noch das Smartphone ausgeschaltet lässt. Es ist nicht effektiv, erfolglos Daten zu schützen, sondern möglichst wenig Daten zu erzeugen - weil nichtvorhandene Daten auch nicht von Fremden verwertet werden können.
Anon22
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Re: Ist euch der Datenschutz derzeit egal?

#33

Beitrag von Anon22 »

Auch hier der Aufruf zur Revolution?

Ich denek man sollte ein wenig drauf achten und die Politik ausblenden?
TomL
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Re: Ist euch der Datenschutz derzeit egal?

#34

Beitrag von TomL »

Frank1965 hat geschrieben: Sa 20. Mär 2021, 17:14
Auch hier der Aufruf zur Revolution?

Ich denek man sollte ein wenig drauf achten und die Politik ausblenden?
Ja, entschuldige... Du hast mich erwischt. Allein der letzte Absatz, mein Fazit, ist leider und tatsächlich der Aufruf zur Revolution... zur Reise-Revolution. Alles andere darüber ist nur sachliche Beschreibung des Ist-Zustandes. Ob daraus jemand schließt, von Windows zu Linux zu wechseln oder das Smartphone einfach mal ausgeschaltet zu lassen, ist nicht politisch. Es ist wie es ist, wir können es eh nicht ändern, aber wir können reisen.
Anon22
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Re: Ist euch der Datenschutz derzeit egal?

#35

Beitrag von Anon22 »

Dass kann man sehen wie man möchte. 8-)
Sellabah
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Re: Ist euch der Datenschutz derzeit egal?

#36

Beitrag von Sellabah »

Der Tom der L, hat fleißig viel geschroben und vieles teile ich auch, wobei ja bekannt ist, das ich persönlich es nicht so genau mit dem Datenschutz nehme und bei vollem Bewusstsein auch vieles von mir preisgeben tu.
Hauptsächlich hatte mich ja interessiert, warum auf einmal so viele Leute im letzten Jahr bereit waren Zettel auszufüllen, die gescheiterte Begegnungs-App zu nutzen und jetzt auch relativ wiederstandslos gar ein Tool aufs Smartphone ziehen, beworben und mitentwickelt von einem Ex Rapper, den mein seliger Vater kurzum als nichtsnutzigen brotlosen Künstler beschimpft hätte. :mrgreen: ( *LOL* Ich glaube, versteckter Neid)

Und Ich glaube, in der Verzweiflung der schon lange andauernden, derzeitigen Situation lockern viele Menschen ihre Lebensmottos, ihren Anspruch auf autonomes Leben und auch bemerkt man in solchen Zeiten das „Unterwürfigkeitsgefühl“ zu einer Führungsriege. Genau wie auf den Chef, gehorcht man der Regierung relativ bedingungslos und vertraut deren Handlungen, Vorschlägen und Handlungen.

Das möchte ich auch in keinem Fall schlecht reden, mir fällt nur unter einer solchen „Realbedingung“ auf, das der Staat und aber auch die Bürger sofort bereit sind, ein großes Stück Anonymität des Datenschutzes aufzugeben, wo beide Seiten bis 2019 eher „überreguliert“ haben. Nun braucht die eine Seite Daten, um die Entwicklung der Pandemie beurteilen und eingrenzen zu können und die ehemals auf absoluten Datenschutz bedachten Bürger sind bereit, Standort und Adresse freizugeben, damit sie Freiheiten bekommen. Im Vertrauen darauf, dass es richtig ist.
Ich habe letzte Woche für Bekannte (etwas älter) einen neuen Windowsrechner eingerichtet und gleichzeitig deren neues Android Smartphone. Auf den alten Geräten waren etliche Virenschutzprogramme gleichzeitig im Eingriff und alles was Standort und ähnliches verlangte, war abgeschaltet.
Wichtig war ihr aber sofort die Begegnungsapp. Und ab jetzt auch auf dem PC die Banking und Einkaufsmöglichkeiten, damit man sich in dieser Zeit noch irgendwie versorgen und auch beschäftigen kann.
:mrgreen: Die Menschen denken in Realsituationen um.

Und Ich glaube auch, 80% von uns können gefahrlos ihre Daten freigeben, da wir alle auf unsere Weise „Normalos“, also die Familie Müller sind. Gestern hab ich mit meinem Kollegen seine neue Apfeluhr eingerichtet, das Uhrwerk sieht man fast an jedem zweiten Handgelenk. Egal ob jung oder alt. Es zeichnet außer den Körperdaten gar den weiblichen Zyklus auf, löst bei Sturz einen Notruf aus, lässt sich zum Bezahlen verwenden und zeichnet den kompletten Tag vom Standort bis zu den Schlafdaten auf. Das Ding ist durch E-SIM selbstständig und nicht vom Smartphone abhängig. Wie gesagt, achtet mal auf Handgelenke. Das Teil ist unglaublich verbreitet.

Ich persönlich gebe lieber Daten ab, als einen Selbsttest, den ich als Eingriff in meine körperliche Privatsphäre verstehe. Wenn eine App zum Beispiel mit einem solchen Wearable zusammen arbeiten könnte, klare Symptome wie Fieber und typische Anzeichen einer Infektion erkennen könnte, das halte ich für Fortschritt. Aber man muss sich bewusst sein, dass immer Daten gesammelt werden.

LG
Sven
Mit ´nem ALPA unterm Hintern kann man prima überwintern.
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Re: Ist euch der Datenschutz derzeit egal?

#37

Beitrag von Anon22 »

Sellabah hat geschrieben: Sa 20. Mär 2021, 18:53
Der Tom der L, hat fleißig viel geschroben
Habt ihr "zwei" die gleiche IP? :duw:
Sellabah
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Re: Ist euch der Datenschutz derzeit egal?

#38

Beitrag von Sellabah »

Ädd Frank der 65er *CRAZY*

:mrgreen: :mrgreen:

LG
Sven
Mit ´nem ALPA unterm Hintern kann man prima überwintern.
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Re: Ist euch der Datenschutz derzeit egal?

#39

Beitrag von Austragler »

Datenschutz, was ist das eigentlich genau ?
Dass einer vom andern nix wissen darf, oder ?
Ich habe nichts zu verbergen, also berührt mich das Thema Datenschutz nicht so arg.
Heisst aber nicht dass ich jedem alles preisgebe.
Gruß aus Oberbayern
Franz
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Re: Ist euch der Datenschutz derzeit egal?

#40

Beitrag von Anon22 »

Sellabah hat geschrieben: Sa 20. Mär 2021, 19:05
Ädd Frank der 65er *CRAZY*
Da bin ich ja froh, dass ich nicht 1(9)75 geboren bin........... :Ironie: *ROFL*

Mich ärgert am Datenschutz, dass damit sehr viel verdient wird. Man ehrlich gesagt angeblich etwas geschenkt bekommt, aber maßlos ausspioniert wird. Treuepunkte, kostenloser Internetzugang etc............
dodo66
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Re: Ist euch der Datenschutz derzeit egal?

#41

Beitrag von dodo66 »

Sellabah hat geschrieben: Sa 20. Mär 2021, 18:53

Und Ich glaube auch, 80% von uns können gefahrlos ihre Daten freigeben, da wir alle auf unsere Weise „Normalos“, also die Familie Müller sind. Gestern hab ich mit meinem Kollegen seine neue Apfeluhr eingerichtet, das Uhrwerk sieht man fast an jedem zweiten Handgelenk. Egal ob jung oder alt. Es zeichnet außer den Körperdaten gar den weiblichen Zyklus auf, löst bei Sturz einen Notruf aus, lässt sich zum Bezahlen verwenden und zeichnet den kompletten Tag vom Standort bis zu den Schlafdaten auf. Das Ding ist durch E-SIM selbstständig und nicht vom Smartphone abhängig. Wie gesagt, achtet mal auf Handgelenke. Das Teil ist unglaublich verbreitet.

Ich persönlich gebe lieber Daten ab, als einen Selbsttest, den ich als Eingriff in meine körperliche Privatsphäre verstehe. Wenn eine App zum Beispiel mit einem solchen Wearable zusammen arbeiten könnte, klare Symptome wie Fieber und typische Anzeichen einer Infektion erkennen könnte, das halte ich für Fortschritt. Aber man muss sich bewusst sein, dass immer Daten gesammelt werden.

LG
Sven
Ganz ehrlich, wie kann man so daneben sein freiwillig all dies von sich preiszugeben nur wegen einer ollen Smartwatch, nicht nachvollziehbar. Vielleicht bin ich etwas extrem, aber es geht niemand etwas an wo ich bin etc, aus dem Grund wurde auch dieser neumodische Notfallsortungschip im Auto als einer der ersten Arbeitsgänge liquidiert, ich habe beinahe 60 jh so nicht gebraucht wozu jetzt
lg
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Nikolena
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Re: Ist euch der Datenschutz derzeit egal?

#42

Beitrag von Nikolena »

Dann wirst du halt im Notfall nicht gefunden..... so what? *SCRATCH*
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Re: Ist euch der Datenschutz derzeit egal?

#43

Beitrag von AndiEh »

Wer sich fragt, was an Datenschutz bzw. Datensparsamkeit so wichtig ist, der gebe in Google "Überwachung China" oder "Soziale Kontrolle China" ein.
Viel Spaß beim lesen und schauen. (Reportagen)

Und ja, Tom hat mit vielem recht. Zwar meiner Ansicht nach (noch) nicht damit, dass wir von irgendeiner Macht, sei sie nun wirtschaftlich oder politisch, gezielt über die gesammelten Daten manipuliert werden, aber sehr wohl damit, dass aus vielen Daten, die zusammengeführt werden, eine Manipulation einfach möglich ist.

Auch dass wir uns gegen die Datensammelei gar nicht mehr völlig wehren können, ist ein Tatsache.

Gegen was wir uns aber wehren müssen ist, dass diese vorhandenen Daten beliebig verknüpft werden. Denn genau das ist das gefährliche. Dass Facebook viel über mich weiß, dass Google viel über mich weiß, dass Microsoft viel über mich weiß, ist so lange kein Problem, solange die Daten bei den Firmen bleiben. Die wollen nur Geld verdienen.

Problematisch wird es, wenn diese Daten miteinander verknüpft und angeboten werden. Denn man weiß dann nie, wer die Daten kauft. Auch gefährlich wird es, wenn der Staat seine Krakenhände nach diesen Daten ausstreckt. Denn wer sagt mir, dass morgen noch eine wohlwollende Regierung an der Macht ist?

Ich möchte nie in einem Land leben (China) wo ich Angst haben muß, meinen Job zu verlieren, nur weil ich in einem privaten Chat den Staat oder wen auch immer kritisiert habe, oder mich nicht so verhalten habe, wie es die Regierung, oder wer auch immer, sich wünscht.

Nur mal so zwei Minibeispiele, was man mit Daten alles anstellen kann:

1. Es gibt heute schon Onlineshops, die abhängig vom Computer/Smartphone und der Software oder dem Standort, von wo aus man auf den Shop zugreift, die Preise anzeigt.

2. Schon heute werden Kreditzinsen (unter anderem) anhand von Standortdaten berechnet. Lebt man in einer "schlechten" Gegend, muß man einen Risikoaufschlag bezahlen.


Wie wird das gemacht? An ganz banalen Dingen.

Im ersten Fall verraten eure Geräte und euer Browser der Webseite, mit was ihr unterwegs seid. Ist es ein Apple, wird davon ausgegangen, dass derjenige mehr Geld zur Verfügung hat und es leichter ausgibt. Also wird der Preis teurer.

Im zweiten Fall kommt die Schufa ins Spiel. Die weiß ganz genau, wie die Zahlungsmoral in deiner Wohngegend ist. Und ist die schlecht, dann ist dein Rating auch schlecht. Und nach diesem Schufa Rating berechnen die Banken die Zinsaufschläge.

Das sind jetzt nur ganz banale Daten gewesen. Was meint ihr, was man mit noch mehr Daten alles anstellen kann?

Gruß
Andi
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Nikolena
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Re: Ist euch der Datenschutz derzeit egal?

#44

Beitrag von Nikolena »

Das sehe ich ambivalent.

Recht bekannt ist ja in Onlineshops die diesbezügliche Bonitätsprüfung während der Zeit die man zwischen Warenkorb und Kasse spätestens zum Bezahlvorgang braucht. Bei Vorkasse/Kreditkarte no Problem, auf Rechnung in Kombination mit „auffälliger“ Adresse leider „technisches Problem - versuchen Sie es später erneut“.
Dadurch ist noch nicht mal eine Diskriminierung nachweisbar.

Interessanter Weise ist das Vorgehen sogar statistisch begründet, auch wenn manche leider durch den Rost fallen, die solvent genug wären. Insgesamt ist das System unumstritten genau genug es anzuwenden.

Mag sein dass ein Zinsaufschlag ähnlich begründet und gerechtfertigt ist.
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Anon22
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Re: Ist euch der Datenschutz derzeit egal?

#45

Beitrag von Anon22 »

Das Rating der Banken bezüglich Darlehnvergabe ist doch bekannt. Aber auch teils nachvollziehbar.

Gehen in einem Gewerbegebiet einige Firmen insolvenz, gibt es i.d.R. Versteigerungen oder die GMBH wird preiswert von der Ehefrau übernommen. Solche Situationen lassen autom. den Immobilienwert der drum herum liegenden Anwesen sinken.

Damit ist eigendlich die alte Bewertung über das Gebäude der Bank hinfällig.

Ebenso in einem Wohngebiet. Wo drum herum durch Scheidung, Arbeitslosigkeit oder verschulden der Besitzer die Preise in den Keller gehen. Leerstand, Bauruinen und Co.
Evtl. Verluste holen sich die Banken zurück.

Dein Rating bestimmst du aber auch durch dein Verkaufverhalten. Verspielst du im Onlinpoker viel Geld, kauft Mami über ihre Verhältnisse ein usw.
Eigendlich eine gute Sache. Eigendlich?! Was bringt es der Gesellschaft wenn die meist seriöse" Hausbank den Kredit ablehnt, eine aus meiner Sicht "dubiose" Bank dann aber doch für erhöhten Zins finanziert?
Vor Jahren erzählte mir der Sohn meiner Exfreundin, dass er bei der "xy togo" keine Kontogebühren zahlen muss. 25000 € Überziehung usw..
Zeitsoldat, gutes festes Geld. Für das Darlehn einer Wohnung riefen die dann 5,9 % auf. Meine Hausbank war damals schon bei 1,8 %.
Arminius
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Re: Ist euch der Datenschutz derzeit egal?

#46

Beitrag von Arminius »

AndiEh hat geschrieben: Sa 20. Mär 2021, 22:40

Problematisch wird es, wenn diese Daten miteinander verknüpft und angeboten werden. Denn man weiß dann nie, wer die Daten kauft. Auch gefährlich wird es, wenn der Staat seine Krakenhände nach diesen Daten ausstreckt. Denn wer sagt mir, dass morgen noch eine wohlwollende Regierung an der Macht ist?
In diesem Zusammenhang bietet sich der Verweis auf Clearview AI an.

https://de.wikipedia.org/wiki/Clearview_AI

Eigentlich sammeln die ja nur im Netz frei zugängliche Daten. Aber diese sind nach rechnerischer Aufarbeitung höchst begehrt.

Und was ist wenn sich Clearview einmal irrt?


In dem Zusammenhang fällt mir der geniale und visionäre Film von Terry Gilliam von 1985 ein: Brazil

https://de.wikipedia.org/wiki/Brazil_(1985)

Thema: ein kleiner Fehler in den Daten und das Unheil nimmt seinen Lauf.
Gruß Martin
dodo66
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Re: Ist euch der Datenschutz derzeit egal?

#47

Beitrag von dodo66 »

Nikolena hat geschrieben: Sa 20. Mär 2021, 21:26
Dann wirst du halt im Notfall nicht gefunden..... so what? *SCRATCH*
Stimmt, ist aber meine private Entscheidung ob ich das will oder nicht und keine Pflichtveranstaltung der den Einbau vorschreibenden Eurokraten, no risk no fun eben. In meiner pers risikoeinschätzung stellte ich fest in weit über 1,5 mio km noch nie gebraucht werde es die nächsten 500tkm auch nicht brauchen.
lg
olly
dodo66
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Re: Ist euch der Datenschutz derzeit egal?

#48

Beitrag von dodo66 »

Sehr gut Armenius,
ich fühle mich dahin gehend bestätigt, keuinerlei Fotos von mir im Netz zuzulassen, Facebook, whatsapp etc. und m.E. ähnlichen Nonsens abzulehnen.Strafverfolgung, Schutz vor Straftaten ist das Eine, der anzunehmende mögliche oder trotz aller Beteuerungen tatsächliche Datenmissbrauch für Scoring, Werbung etc. ist das Andere, daher Spitz pass auf und mache es den Datenjägern möglichst schwierig notfalls durch Fake.
lg
olly
Anon16
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Re: Ist euch der Datenschutz derzeit egal?

#49

Beitrag von Anon16 »

Moin
sobald Du im I-Netz bis bis Du gläsern,das ist nun mal nicht von der Hand zu weise.Mit den Handys ist es genau so ,Luca-app löscht nach 90Tg die Daten meines Wissens nach.Mit ein bisschen Übung bekommt man jede Menge Infos über jeden.Wenn man das nicht will,muß man Zeitung lesen und mit Bargeld bezahlen,und den Kameras aus dem weg gehen die überall wacksen. Datenschutz ist schön ,aber dann kannst man nicht mehr vernünftig und schnell im Netz unterwegs seien.Datenschutz fängt bei mir daan das ich nicht überall angemeldet bin( Foren,Facebook,Twitter,ect...)
Mir ist der Datenschutz nicht egal ,aber ich kann damit Leben das der nicht 100% ist,ich weiß das ich im Netz unterwegs bin und andere das finden werden wenn sie danach suchen,ich muß mir nur bewußt seien was ich von mir Preisgebe und von mir veröffendliche mit all meinen Schreibfehlern. *JOKINGLY*
Anon7
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Re: Ist euch der Datenschutz derzeit egal?

#50

Beitrag von Anon7 »

Also, als erste Maßnahme von mir war, bei Tablet und Smartphone den Standort allgemein abzuschalten. Lediglich OSMAND und SYGIC dürfen den Standort nutzen, müssen aber stets dazu anfragen. Wenn ich also den besten Weg von A nach B suche, oder einen Ort suche, um abzuschätzen, ob ein persönliches Anreisen evtl. Sinn macht, benötigen die beiden Apps keinen Standort. Außer Threema nutzen wir keine sog. social media Apps.
Antworten

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