Das waren Zeiten...
Re: Das waren Zeiten...
Moin,
damit bin ich so ca. 1965 durch den Park gezogen. Da gab es nur Rock and roll bis die Batterien leer waren.
Bild hab ich geklaut, eigne sind aus dieser Zeit so gut wie nicht vorhanden.
Gruß Bosko
damit bin ich so ca. 1965 durch den Park gezogen. Da gab es nur Rock and roll bis die Batterien leer waren.
Bild hab ich geklaut, eigne sind aus dieser Zeit so gut wie nicht vorhanden.
Gruß Bosko
Re: Das waren Zeiten...
Gude! Es gab sie also tatsächlich: die Donnerbalken. Als ich "gedient" habe (1985) waren das die Gruselgeschichten, die keiner geglaubt hat. Ich habe nun meinen Frieden gefunden, Danke Dir!
Es grüßt freundlich der Anuzs!
Habe die Ehre!
Habe die Ehre!
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Re: Das waren Zeiten...
Das ist doch kein Donnerbalken, es ist ein ganz normales Plumpsklo, aber halt für 8 Scheisser gleichzeitig, auf dem Schießplatz in Haunstetten bei Augsburg. Wir mußten mal ins Winterbiwak, Anfang April 1966, es lag noch Schnee und es fiel auch noch Schnee. Übernachtet wurde im 2-Mann-Unterschlupf im Wald auf dem Übungsplatz, d.h. zwei halbe Zelte aus dem Sturmgepäck wurden zu einem 2-Mann-Unterschlupf zusammengeköpft, geschlafen wurde im Schlafsack mit damals üblicher Technik, d.h. wasserdicht, aber auch von innen her dicht, die menschlichen Ausdünstungen blieben drin.
Gleich nach dem Aufstellen der Zelte wurde eine Toilette gebaut, ein richtiger Donnerbalken. Man ließ die Hose runter, setzte sich auf den Balken, rutschte so weit nach hinten dass das Material hinter dem Balken runterfiel, in einen ausgehobenen Graben. Des Abends wurde natürlich gesoffen so weit das Geld reichte, das wurde von den Ausbildern geduldet. Einer der Kameraden trank etwas zu viel, er musste zum Donnerbalken, rutschte zu weit nach hinten, verlor den Halt und fiel rücklings vom Balken. Beide Arme und der Hinterkopf steckten in der Scheiße, er brüllte um Hilfe, zu der wir natürlich eilten. Beim Anblick des Malheurs dauerte es allerdings einige Zeit bis wir uns so weit gefangen hatten dass wir Hand anlegen konnten.
Das Sprichwort " in der Scheiße stecken" wurde hier zur bitteren Wahrheit. Ich war der einzige der einen Fotoapparat dabei hatte, allerdings ohne Blitz, so konnte das Erlebnis nicht dokumentiert werden weil es stockdunkel war.
So etwas heute - das gäbe in Youtube Zugriffe ohne Ende !
Gleich nach dem Aufstellen der Zelte wurde eine Toilette gebaut, ein richtiger Donnerbalken. Man ließ die Hose runter, setzte sich auf den Balken, rutschte so weit nach hinten dass das Material hinter dem Balken runterfiel, in einen ausgehobenen Graben. Des Abends wurde natürlich gesoffen so weit das Geld reichte, das wurde von den Ausbildern geduldet. Einer der Kameraden trank etwas zu viel, er musste zum Donnerbalken, rutschte zu weit nach hinten, verlor den Halt und fiel rücklings vom Balken. Beide Arme und der Hinterkopf steckten in der Scheiße, er brüllte um Hilfe, zu der wir natürlich eilten. Beim Anblick des Malheurs dauerte es allerdings einige Zeit bis wir uns so weit gefangen hatten dass wir Hand anlegen konnten.
Das Sprichwort " in der Scheiße stecken" wurde hier zur bitteren Wahrheit. Ich war der einzige der einen Fotoapparat dabei hatte, allerdings ohne Blitz, so konnte das Erlebnis nicht dokumentiert werden weil es stockdunkel war.
So etwas heute - das gäbe in Youtube Zugriffe ohne Ende !
Gruß aus Oberbayern
Franz
Vormals "Waldbauer"
Franz
Vormals "Waldbauer"
Re: Das waren Zeiten...
Wusstet ihr, dass man das Wählscheibentelefon überlisten konnte?
Meine Eltern und die Eltern meines Kumpels hatten mitbekommen, dass wir die Telefone ungefragt benutzten, wenn sie unterwegs waren.
Also kam ein Schloss auf die Wählscheibe, man konnte aber die 112 rufen.
Was die aber nicht wussten, man konnte mit der Hörergabel die Rufnummern morsen.
Mit ein bisschen Übung war es ganz leicht.
Die Nachbarschaft bekam Brote, Kohlen, einen Kranwagen und eine Getränkelieferung.
Bin heute noch mit meiner Mutter an unserer alten Heimat vorbeigefahren.
Sie sagte, ich wäre zeitweise schwierig gewesen.
Könnt ihr euch noch an die ersten Quarzuhren erinnern? Die mit den roten Anzeigen, die waren alle naslang leer.
Und mein Vater hatte erst einen der ersten Taschenrechner, einen Monroe und dann den legendären HP65 mit Magnetstreifen. Zum Glück haben sie den später aus seinem R4 geklaut und er kaufte den HP 67. wobei das Plastikcase vom 65er edler war.
Was damals toll war, man fuhr in die Stadt, Karstadt, Kaufhof oder Quelle und kaufte sich irgendein technisches Spielzeug oder eine Uhr und fuhr glücklich heim. Das kann Amazon niemals erreichen.
LG
Sven
Meine Eltern und die Eltern meines Kumpels hatten mitbekommen, dass wir die Telefone ungefragt benutzten, wenn sie unterwegs waren.
Also kam ein Schloss auf die Wählscheibe, man konnte aber die 112 rufen.
Was die aber nicht wussten, man konnte mit der Hörergabel die Rufnummern morsen.
Mit ein bisschen Übung war es ganz leicht.
Die Nachbarschaft bekam Brote, Kohlen, einen Kranwagen und eine Getränkelieferung.
Bin heute noch mit meiner Mutter an unserer alten Heimat vorbeigefahren.
Sie sagte, ich wäre zeitweise schwierig gewesen.
Könnt ihr euch noch an die ersten Quarzuhren erinnern? Die mit den roten Anzeigen, die waren alle naslang leer.
Und mein Vater hatte erst einen der ersten Taschenrechner, einen Monroe und dann den legendären HP65 mit Magnetstreifen. Zum Glück haben sie den später aus seinem R4 geklaut und er kaufte den HP 67. wobei das Plastikcase vom 65er edler war.
Was damals toll war, man fuhr in die Stadt, Karstadt, Kaufhof oder Quelle und kaufte sich irgendein technisches Spielzeug oder eine Uhr und fuhr glücklich heim. Das kann Amazon niemals erreichen.
LG
Sven
Mit ´nem ALPA unterm Hintern kann man prima überwintern.
- robbie-tobbie
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- Registriert: So 4. Apr 2021, 22:47
Re: Das waren Zeiten...
Ja, das waren noch Zeiten - Puls-Wahl-Verfahren machte es möglich Man musste nur ausreichend Pause zwischen den einzelnen Ziffern lassen und wissen, dass "0" zehn mal tippen istSellabah hat geschrieben: ↑So 4. Apr 2021, 23:16Wusstet ihr, dass man das Wählscheibentelefon überlisten konnte?
Meine Eltern und die Eltern meines Kumpels hatten mitbekommen, dass wir die Telefone ungefragt benutzten, wenn sie unterwegs waren.
Also kam ein Schloss auf die Wählscheibe, man konnte aber die 112 rufen.
Was die aber nicht wussten, man konnte mit der Hörergabel die Rufnummern morsen.
Mit ein bisschen Übung war es ganz leicht.
Als dann parallel das Ton-Wahl-Verfahren eingeführt wurde, gab es noch eine "elegantere" Möglichkeit. Die als Zubehör erhätlichen Anrufbeantworter hatten oft ein kleines Gerät mit Zahlentastatur dabei, mit dem man den AB per Fernabfrage abhören konnte. Beim Tippen auf die Tastatur wurden die den Ziffern entsprechenden Wähltöne aus dem kleinen Lautsprecher abgegeben. Das Teil also an die Sprechmuschel gehalten, und los ging´s
Schon interessant, wie kreativ wir damals waren...
Viele Grüße, Robert
Re: Das waren Zeiten...
Ja, Ja, die Hacker von damals.robbie-tobbie hat geschrieben: ↑So 4. Apr 2021, 23:39Schon interessant, wie kreativ wir damals waren...
....wie war das damals noch mit den importierten 14.400 Modems, die man erst mal verbotenerweise an die Telefonsteckdose adaptieren musste. Die offiziellen Modems der Telekom konnten nur 800/1200 und waren sau teuer.
Gruß
Andi
Unterwegs mit einem Knaus Sun Ti 700 MEG 2019 4t Jetzt reisen.....nicht später
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Re: Das waren Zeiten...
Wir hatten die Wählscheibe mit dem Schloss abmontiert und den Rest wieder aufgesteckt und konnten so ganz normal wählen
Liebe grüsse Ina
- Fazerfahrer
- Beiträge: 1248
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- Wohnort: Eysölden
Re: Das waren Zeiten...
Ich muss gestehen, dass es bei uns keinerlei Geschichten mit Zinkwanne und Badetag gab.
Ich bin Jahrgang 67 und meine Eltern sind mit mir 1969 in einen Neubau gezogen, da gab es Ölzentralheizung und ein Badezimmer, welches sich wohl in erster Linie durch das Fliesendesign von heutigen unterscheiden würde.
Ich erinnere mich gerne an die Freiheit, welche wir als Kinder hatten. Ich bin in einer mittelgroßen Stadt (Velbert) aufgewachsen und der nächste Wald > Abenteuerspielplatz war nicht weit. Es gab zwei Treffpunkte im Viertel, wo sich verschiedene Altersgruppen der Kids trafen, ohne jegliche WhatsApp Gruppen. Sicherlich war früher nicht alles besser, aber ich bin sehr behütet und zufrieden aufgewachsen mit schönen Erinnerungen.
Erster Camping Urlaub und großes Abenteuer war 1978 eine Reise nach Südafrika (damals kaum touristisch erschlossen) und die dortige Reise im VW T2 Wohnmobil.
Ich bin Jahrgang 67 und meine Eltern sind mit mir 1969 in einen Neubau gezogen, da gab es Ölzentralheizung und ein Badezimmer, welches sich wohl in erster Linie durch das Fliesendesign von heutigen unterscheiden würde.
Ich erinnere mich gerne an die Freiheit, welche wir als Kinder hatten. Ich bin in einer mittelgroßen Stadt (Velbert) aufgewachsen und der nächste Wald > Abenteuerspielplatz war nicht weit. Es gab zwei Treffpunkte im Viertel, wo sich verschiedene Altersgruppen der Kids trafen, ohne jegliche WhatsApp Gruppen. Sicherlich war früher nicht alles besser, aber ich bin sehr behütet und zufrieden aufgewachsen mit schönen Erinnerungen.
Erster Camping Urlaub und großes Abenteuer war 1978 eine Reise nach Südafrika (damals kaum touristisch erschlossen) und die dortige Reise im VW T2 Wohnmobil.
Mit Grüßen aus dem Fränkischen Seenland, Thorsten.
Re: Das waren Zeiten...
Haben wir es nicht alle gewusst? Frauen sind komplizierte Wesen.
LG
Sven
Mit ´nem ALPA unterm Hintern kann man prima überwintern.
Re: Das waren Zeiten...
Apropos Freiheiten.....
ich war in der dritten Klasse im Internat in Etterzhausen. Bis auf die ersten beiden Male bin ich da alleine mit dem Zug hin und zurück gefahren. Dass hieß Erlangen Nürnberg, umsteigen nach Regensburg umsteigen nach Etterzhausen.
Heute würden wahrscheinlich besorgte Reisende die Polizei rufen, wenn ein 8jähriger alleine im Zug unterwegs wäre.
Gruß
Andi
ich war in der dritten Klasse im Internat in Etterzhausen. Bis auf die ersten beiden Male bin ich da alleine mit dem Zug hin und zurück gefahren. Dass hieß Erlangen Nürnberg, umsteigen nach Regensburg umsteigen nach Etterzhausen.
Heute würden wahrscheinlich besorgte Reisende die Polizei rufen, wenn ein 8jähriger alleine im Zug unterwegs wäre.
Gruß
Andi
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Re: Das waren Zeiten...
Damals gab es keine Kompjuter. Keine Kommunikation über Wottsab, nichtmal Wer kennt Wehn.
An der Ecke war Frau Quadder mit ihrem Gemischtwarenladen. Während sie Milch in Glasflaschen füllte und Waschmittel suchte, sorgte sie sich immer nach ihren Kunden. Wenn Frau Dültgen oder der alte Blenker mal drei Tage nicht einkaufen kam, dann gab es ein Nuts in die Hand und den Auftrag da mal vorbei zu gehen und zu klingeln, ob alles in Ordnung ist.
Ich bin in Solingen-Merscheid geboren. Ein überschaubarer, kleiner Stadtteil. In Solingen sind heute noch kwasi alle Stadtteile „Dörfer“. Meine Oma nahm damals einen Hackenporsche und von der Glühbirne über Ananas zum Wurstaufschnitt bis zum Brot gab es für alles Geschäfte. Lotto, Post und Sparkasse dazu. Auch die Uhr konnte in Merscheid repariert werden und auf dem Rückweg Blumen, Schreibpapier, Spielauto und Tabak gekauft werden. Überall ein Schwätzchen und die Zeitung brauchte man nicht mehr lesen.
Heute alles dicht und zwei seelenlose Discounter.
Wir hatten CB Funkgeräte von Quelle. Mit drei Kanälen. Das war einfach irre. Unser „Hof“, heute sagt man Block, war vernetzt. Das Ding abends mit der langen Antenne unter die Bettdecke zu kriegen war nicht einfach.
LG
Sven
An der Ecke war Frau Quadder mit ihrem Gemischtwarenladen. Während sie Milch in Glasflaschen füllte und Waschmittel suchte, sorgte sie sich immer nach ihren Kunden. Wenn Frau Dültgen oder der alte Blenker mal drei Tage nicht einkaufen kam, dann gab es ein Nuts in die Hand und den Auftrag da mal vorbei zu gehen und zu klingeln, ob alles in Ordnung ist.
Ich bin in Solingen-Merscheid geboren. Ein überschaubarer, kleiner Stadtteil. In Solingen sind heute noch kwasi alle Stadtteile „Dörfer“. Meine Oma nahm damals einen Hackenporsche und von der Glühbirne über Ananas zum Wurstaufschnitt bis zum Brot gab es für alles Geschäfte. Lotto, Post und Sparkasse dazu. Auch die Uhr konnte in Merscheid repariert werden und auf dem Rückweg Blumen, Schreibpapier, Spielauto und Tabak gekauft werden. Überall ein Schwätzchen und die Zeitung brauchte man nicht mehr lesen.
Heute alles dicht und zwei seelenlose Discounter.
Wir hatten CB Funkgeräte von Quelle. Mit drei Kanälen. Das war einfach irre. Unser „Hof“, heute sagt man Block, war vernetzt. Das Ding abends mit der langen Antenne unter die Bettdecke zu kriegen war nicht einfach.
LG
Sven
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- jagstcamp-widdern
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- Wohnort: Weimar/Thür.
- Kontaktdaten:
Re: Das waren Zeiten...
apropos telefon:
ich bin gleich mit 18 zuhause ausgezogen - natürlich in eine wg (4er).
dort hat dann jede(r) zu beginn des telefonats eine Uhr (ähnlich einer eieruhr) aufgezogen und nach gesprächsende die abgelesene zeit in eine liste eingetragen.
die rechnung wurde dann gemäsz den anteiligen zeiten aufgeteilt - diese uhr konnte man bei der deutschen bundespost kaufen.
ich bin gleich mit 18 zuhause ausgezogen - natürlich in eine wg (4er).
dort hat dann jede(r) zu beginn des telefonats eine Uhr (ähnlich einer eieruhr) aufgezogen und nach gesprächsende die abgelesene zeit in eine liste eingetragen.
die rechnung wurde dann gemäsz den anteiligen zeiten aufgeteilt - diese uhr konnte man bei der deutschen bundespost kaufen.
So weit, so gut!
Hartmut vom Jagstcamp, DEM Reisemobiltreff im unteren Jagsttal
https://www.jagstcamp-widdern.de
Noch mit MaxiDaily 35S12, ab Sommer MaxiSprinter 314cdi
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- Fazerfahrer
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- Registriert: Sa 5. Dez 2020, 21:48
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Re: Das waren Zeiten...
...da waren wir damals ja fast “Nachbarn”. Seit ihr später auch zur Eisdisko nach Vohwinkel?
Später in den 80igern musste ich nach Solingen in die Berufsschule auf der Blumenstrasse. Da gab es für die Versorgung in den Pausen noch einen Pferdemetzger in der Nachbarschaft.
Mit Grüßen aus dem Fränkischen Seenland, Thorsten.
Re: Das waren Zeiten...
Telefonieren...
1971 Urlaub mit der Freundin Urlaub in Jugoslawien (Makarska) gemacht, Anreise mit Renault R4. Wir hatten den besorgten Eltern versprochen anzurufen, dass wir gut angekommen sind. Bei der jugoslawischen Post musste das Auslandsgespräch angemeldet werden, man bekam eine Zeit zugeteilt, wann in einer der Holzverschläge telefoniert werden durfte. Ein mittelprächtiger Aufwand für den einen Satz.
1971 Urlaub mit der Freundin Urlaub in Jugoslawien (Makarska) gemacht, Anreise mit Renault R4. Wir hatten den besorgten Eltern versprochen anzurufen, dass wir gut angekommen sind. Bei der jugoslawischen Post musste das Auslandsgespräch angemeldet werden, man bekam eine Zeit zugeteilt, wann in einer der Holzverschläge telefoniert werden durfte. Ein mittelprächtiger Aufwand für den einen Satz.
Re: Das waren Zeiten...
Telefonieren...
Ende der Siebziger gab es kein "Handy" auf den Schiffen. Und ein Kabel zum Telefon auch nicht...
Die Lösung hiess "Radio Norddeich", nannte sich telefonieren, kostete mal eben 100 $ für knapp fünf Minuten und musste natürlich über die Brücke angefragt und angemeldet werden. Und wenn der Kanal aus x Gründen nicht frei war zur angegebenen Zeit, blieb ja noch der nächste Hafenaufenthalt... vielleicht.
Mein erstes tragbares Telefon hat mich 28.000 Francs gekostet und sogar wenn ich angerufen wurde, musste ich zahlen. Das Ding wog 2 KG und hatte das Format eines grossen Bügeleisens mit Tank. Aber es gab endlich die Freiheit, nicht mehr auf eine Festleitung angewiesen zu sein, wenn man erreichbar bleiben musste. Dazu gab es dann die Rufumleitungen die den Charme hatten, dass man dann für den Anruf zwei Mal zahlen durfte.
Aber es gab Freiheit.
Ende der Siebziger gab es kein "Handy" auf den Schiffen. Und ein Kabel zum Telefon auch nicht...
Die Lösung hiess "Radio Norddeich", nannte sich telefonieren, kostete mal eben 100 $ für knapp fünf Minuten und musste natürlich über die Brücke angefragt und angemeldet werden. Und wenn der Kanal aus x Gründen nicht frei war zur angegebenen Zeit, blieb ja noch der nächste Hafenaufenthalt... vielleicht.
Mein erstes tragbares Telefon hat mich 28.000 Francs gekostet und sogar wenn ich angerufen wurde, musste ich zahlen. Das Ding wog 2 KG und hatte das Format eines grossen Bügeleisens mit Tank. Aber es gab endlich die Freiheit, nicht mehr auf eine Festleitung angewiesen zu sein, wenn man erreichbar bleiben musste. Dazu gab es dann die Rufumleitungen die den Charme hatten, dass man dann für den Anruf zwei Mal zahlen durfte.
Aber es gab Freiheit.
Grüsse, Andreas
Re: Das waren Zeiten...
Damals war das Internet noch weit entfernt ... ab den 80er gab Mailboxen vom Typ Z-net, Fidonet und Maus ... zu erreichen über einen Akustikkoppler (300 bis 2.400 Bit/s) verbotenerweise angeschlossen an die TAE-Dose.
Aber es war der Anfang um in die weite Welt zu gelangen, und zu der Zeit traf man "im Netz" auf keine Nutzer mit Halbwissen
Aber es war der Anfang um in die weite Welt zu gelangen, und zu der Zeit traf man "im Netz" auf keine Nutzer mit Halbwissen
Tschüß
Wolfgang
(Unterwegs mit Hymer Exsis-t 588)
Wolfgang
(Unterwegs mit Hymer Exsis-t 588)
Re: Das waren Zeiten...
Ja, im Z-Netz und Usenet war ich auch viel unterwegs als Co-Sysop einer Mailbox in Erlangen.bussioAB hat geschrieben: ↑Mo 5. Apr 2021, 10:55Damals war das Internet noch weit entfernt ... ab den 80er gab Mailboxen vom Typ Z-net, Fidonet und Maus ... zu erreichen über einen Akustikkoppler (300 bis 2.400 Bit/s) verbotenerweise angeschlossen an die TAE-Dose.
Aber es war der Anfang um in die weite Welt zu gelangen, und zu der Zeit traf man "im Netz" auf keine Nutzer mit Halbwissen
Ist schon lustig, wenn ich meinen Namen google, finde ich noch alte Beiträge von mir aus den Z-Netz Zeiten. Sogar eine meiner Telefonnummer kann man da finden, die heute noch existiert. (heute auf meine Handy Mailbox umgeleitet) Ich hatte sehr schnell einen Doppelanschluss damit meine Frau noch erreichbar war, wenn ich mal wieder stundenlang online war.
Na ja, das mit den halbwissenden Usern verklärst du aber ein bisschen. Was es auf alle Fälle in allen Zeiten gab, sind Trolle. Und was sich auch nicht geändert hat, sind die Glaubenskriege um das beste System. ("System" steht hier als Synonym für jegliche technische Geräte, zu denen es verschiedene Alternativen gibt)
Gruß
Andi
Unterwegs mit einem Knaus Sun Ti 700 MEG 2019 4t Jetzt reisen.....nicht später
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- Austragler
- Beiträge: 3941
- Registriert: Fr 27. Nov 2020, 18:11
- Wohnort: Zwischen Inn und Salzach
Re: Das waren Zeiten...
A propos Post, bzw. Postamt:
Dieser Laden war damals ja staatlich, die Menschen hinterm Schalter waren Beamte. Damals eine noch speziellere Sorte Mensch als heute.
Arrogant, großkotzig, und sie ließen es sich heraushängen dass das Menschlein vor dem Schalter von ihnen was wollte. Freundlichkeit oder gar Hilfsbereitschaft waren Begriffe die solche Kerle kaum kannten. Ich hatte mehr als einmal Gelüste den Postbeamten Schwarzmaier im Postamt in Tüßling an der Krawatte durch den Schlitz in der Glasscheibe zu ziehen und ihm das Gas einzustellen.......
Dieser Laden war damals ja staatlich, die Menschen hinterm Schalter waren Beamte. Damals eine noch speziellere Sorte Mensch als heute.
Arrogant, großkotzig, und sie ließen es sich heraushängen dass das Menschlein vor dem Schalter von ihnen was wollte. Freundlichkeit oder gar Hilfsbereitschaft waren Begriffe die solche Kerle kaum kannten. Ich hatte mehr als einmal Gelüste den Postbeamten Schwarzmaier im Postamt in Tüßling an der Krawatte durch den Schlitz in der Glasscheibe zu ziehen und ihm das Gas einzustellen.......
Gruß aus Oberbayern
Franz
Vormals "Waldbauer"
Franz
Vormals "Waldbauer"
Re: Das waren Zeiten...
noch in den 90ern wurden bei Fahrzeuginseraten Servolenkung, 5-Gang Schaltgetriebe, Radio und rechter Außenspiegel als Extra aufgeführt.
1962 konnten wir in eine Komfortwohnung umziehen, bis dahin hatten wir eine Toilette im Garten mit Herz in der Tür. Das baden in der kleinen Zinkwanne die in der Küche aufgestellt wurde war für uns normal, weil ich der älteste von 3 Brüdern war, durfte ich zuerst rein.
Den Opel Rekord konnte man bei lotrechtstellung vom Zündschloss ohne Schlüssel starten, Lenkradschloß war auch nicht drin und die Dreieckscheibe bekam man durch klopfen schadfrei auf.
1962 konnten wir in eine Komfortwohnung umziehen, bis dahin hatten wir eine Toilette im Garten mit Herz in der Tür. Das baden in der kleinen Zinkwanne die in der Küche aufgestellt wurde war für uns normal, weil ich der älteste von 3 Brüdern war, durfte ich zuerst rein.
Den Opel Rekord konnte man bei lotrechtstellung vom Zündschloss ohne Schlüssel starten, Lenkradschloß war auch nicht drin und die Dreieckscheibe bekam man durch klopfen schadfrei auf.
Gruß
Thomas
Verlierer suchen nach Ausreden....Gewinner nach Lösungen!
Thomas
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Re: Das waren Zeiten...
Oben sieht man den kleinen Zwänn auf seinem ersten Fahrrad.
Das war ein Meilenstein meiner Mobilität.
Wir hatten einen Innenhof, der mittig ein Rondell hatte. Da fuhr ich den ganzen Tag mit meinen Stützrädern rum.
Irgendwann schraubte mein Vater mir die Dinger ab. Das war gemein. Weil es am Haus eine steile Kellertreppe gab, traute ich mich nicht eine Kurve zu fahren, dazu war die „Stempelbremse“ unwirksam und Rücktritt traute ich mich auch nicht. Also fuhr ich immer vor die Hauswand und meine Mutter wusste so, alles ist gut.
Irgendwann wagte ich die Kurve und meine Mutter eilte aus der Bude und war der erste Zeuge, das ich Fahrrad fahren konnte.
Dann kam ein Roller mit Ballonreifen. Ich hab ihn gehasst. Hab ihn abends überall stehen lassen, damit er geklaut wird, aber den wollte keiner.
Dann ein Klapprad. Das war blöd, aber ich kam von zuhause weg. Irgendwann ist es mir in der Mitte durchgebrochen. Weinend schob ich die Reste am örtlichen Kreidler und Goggo Händler vorbei. Der sonst sehr kodderige Bruno Stöcker kam wortlos raus, nahm mich und die beiden Teile in die dunkle Werkstatt. „Halt dir mal die Augen zu.“ Es blitzte und bruzzelte und das Klapprad war zum Fahrrad geworden. „Was kostet das?“ „Nix. Sag deinen Eltern, mit 16 willst Du eine Kreidler. Und jetzt verschwinde...“
LG
Sven
Das war ein Meilenstein meiner Mobilität.
Wir hatten einen Innenhof, der mittig ein Rondell hatte. Da fuhr ich den ganzen Tag mit meinen Stützrädern rum.
Irgendwann schraubte mein Vater mir die Dinger ab. Das war gemein. Weil es am Haus eine steile Kellertreppe gab, traute ich mich nicht eine Kurve zu fahren, dazu war die „Stempelbremse“ unwirksam und Rücktritt traute ich mich auch nicht. Also fuhr ich immer vor die Hauswand und meine Mutter wusste so, alles ist gut.
Irgendwann wagte ich die Kurve und meine Mutter eilte aus der Bude und war der erste Zeuge, das ich Fahrrad fahren konnte.
Dann kam ein Roller mit Ballonreifen. Ich hab ihn gehasst. Hab ihn abends überall stehen lassen, damit er geklaut wird, aber den wollte keiner.
Dann ein Klapprad. Das war blöd, aber ich kam von zuhause weg. Irgendwann ist es mir in der Mitte durchgebrochen. Weinend schob ich die Reste am örtlichen Kreidler und Goggo Händler vorbei. Der sonst sehr kodderige Bruno Stöcker kam wortlos raus, nahm mich und die beiden Teile in die dunkle Werkstatt. „Halt dir mal die Augen zu.“ Es blitzte und bruzzelte und das Klapprad war zum Fahrrad geworden. „Was kostet das?“ „Nix. Sag deinen Eltern, mit 16 willst Du eine Kreidler. Und jetzt verschwinde...“
LG
Sven
Mit ´nem ALPA unterm Hintern kann man prima überwintern.