Schaschel aus Heinsberg bittet an Bord kommen zu dürfen.

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Schaschel
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Schaschel aus Heinsberg bittet an Bord kommen zu dürfen.

#1

Beitrag von Schaschel »

Hallo allerseits, ich bin der Schaschel und mich gibt´s nur im Zweierpack mit meiner Petra. Nach einer Womopause steigen wir nun mit einem anderen Womo wieder ein und freuen uns, wenn´s hoffentlich ganz bald wieder los geht. Auf unser Womo müssen wir noch etwa 4 Wochen warten, es sind noch ein paar Feinarbeiten fällig. Gott sei Dank fällt das nicht in die Zeit, wo man reisen könnte, da ist das Warten nicht ganz so schwer.

Mein Womo- Lebenslauf stellt sich wie folgt dar:

1986 erstes eigenes Womo, ein Weinsberg- Ausbau mit Hubdach im Fiat 238 (1,4 l Benziner mit 54 PS), so etwa ein Jahr lang als erster Versuch, um festzustellen, worauf man vor dem Kauf noch hätte achten können oder besser sollen. Nach einem Jahr hakte ich das unter Lehrgeld ab, aber die Nadel war schon mal im Arm...

Etwa 1988 erneuter Anlauf: ein 70er Jahre Hymermobil auf DB Hanomag 206 D mit gnadenlosen 60 PS und dem Motor vom 220 D- Benz. Anfangs waren das fast immer alte Schrömels, im Hinblick auf die doch eher schmale Portokasse. Während der so leise knisternd vor sich hinrostete, trug er mich und meine damalige LAG (Lebensabschnittsgefährtin) 1990 bis zum Nordkapp und zurück. Die Reparaturkosten insgesamt während der Haltedauer waren schon recht stramm, aber in dieser Zeit hatte ich einen guten Freund in einer Werkstatt mit kundenfreundlicher Geschäftsphilosophie. Der sollte mir (Gott sei Dank) auch noch einige Jahre erhalten bleiben.

Etwa 1991 oder 92 dann der vermeintliche Durchbruch: ein Hymercamp 51 auf Ducato mit immerhin schon 75 PS. Ein junger Gebrauchter von einer mir bis dahin beinahe unbekannten Zuverlässigkeit, der bedauerlicherweise nicht viel später zu so was wie einem Scheidungskind mutierte Schade, da war der Wagen wieder weg...

Ende 1994 entschied ich mich für einen '89er Dethleffs Alkoven A 671 (6,6 m) auf Peugeot J 5 mit nun kraftstrotzenden 95 PS, aber ohne Servolenkung. Es war die Zeit, als ich begann mich am Krafttraining zu erfreuen. Das war bei dem Wagen sehr von Vorteil. Er stammte aus der Vermietung und hatte beim Kauf bereits gut 100000 km auf dem Tacho. In der Zeit bis 2005 konnte ich das (immer noch mit Hilfe meines Schrauberfreundes) bis in Richtung 270000 km vorantreiben. Schottland, Wales, England, einige Male die Isle of Man und diverse andere Ziele hat dieser Wagen mitgemacht. Zwei Kupplungssätze, zwei fünfte Gänge, drei Antriebswellen, Lima, Anlasser und weiterer bedeutungsloser Kleinkram waren dazu fällig. In dieser Zeit lernte ich vieles, sehr vieles am Womo selbst zu machen, sonst wäre das nicht bezahlbar geblieben. Zusatzwassertank eingebaut (70 l waren echt wenig), Bordbatterie nach innen verlegt und durch zwei dicke neue ersetzt, Solar nachgerüstet, 1 qm Fußboden im Heck selbst neu aufgebaut usw. Eine tolle Zeit war das. In 1999 kam dann meine Petra hinzu. Als alte Fernreisende im Flieger hatte sie so gar nix mit Womo am Hut, doch es gelang mir, ihr diese Reiseform so was von schmackhaft zu machen. Jedenfalls hat sie die Nadel nun mindestens ebenso tief im Arm wie ich selbst. Sehr zu meiner Freude ist sie gern mal die treibende Kraft in Womodingen.

Anfang 2005 sollte es dann ein halbjähriger Eura- Alkoven (7,01 m) mit wenig km und Heckgarage werden. So langsam war ich des Schraubens ein klein wenig müde und wünschte mir was ohne großen Bastelbedarf. Das war ein klasse Mobil, aaaaber: im November 2005 stand ein Hauskauf an. So mußte uns der schöne Eura gleich wieder verlassen. Bis zum nächsten Womo versuchten wir mit ganz mäßigen Erfolg die Zeit bis zum nächsten Womo mit einer alten Tabbert Comtesse zu verschönern, aber ein Wowa ist halt kein Womo. So nach zwei Jahren juckte dann die Nadel im Arm wieder heftiger und wir schauten uns nach dem nächsten Mobil um.

Anfang 2009 wurde es dann ein Eura Alkoven auf J 5 mit nahezu jungfräulichen 190000 km auf dem Zähler. Die Freude war insgesamt nicht sehr groß, es durfte alsbald mehrfach der Schandwagen (großer gelber ADAC- LKW mit Abschleppvorrichtung) gerufen werden. Doch hielt uns das nicht von unseren Urlaubsplänen ab, die zugegebenermaßen nicht ganz so weit von zu Hause wegführten. Am Bodensee ertönte dann von vorn ein mir wohlbekanntes Rappeln und Schlagen, als sich das Mittellager der rechten Antriebswelle verabschiedete, so etwa zum vierten Mal in meiner Womokarriere. Eine Art von Notreparatur ließ uns dann von der ADAC- Vertragswerkstätte (richtig nette Leute da) den Weg mit dem Wagen nach Hause finden. Immer noch guter Dinge gab´s dort noch flugs einen neuen fünften Gang, aber nur um nach 500 weiteren km festzustellen, daß nun der vierte Gang lautstark Tschüss sagte.

Von 2011 bis 2014 war dann wieder nägelkauend Womopause angesagt, bis wir das nicht mehr aushielten. Unser Begehr lenkte sich Richtung Kastenwagen.

Ende 2014 wurde es dann ein Burow VIP 560 auf Fiat Ducato mit Querbetten im Heck. Wir hatten zwei Jahre Freude an ihm. Die Betten waren sechs Zentimeter länger als ich selbst und ich bin Bauchschläfer mit Schuhgröße 48. Wirklich komfortabel war das nicht, aber wir hatten wieder ein Womo. Wir wollten ja klein und wendig werden, was mit dem Wagen gut gelang. Doch ich munterer Dreifachzentner dotzte im Fahrzeuginnern an wirklich jede denkbare Stelle an und die Platzverhältnisse auch das Gepäck betreffend waren eng, insbesondere bei mehr als Wochenendtouren. Der Kühlschrank winzig, also jeden Tag einkaufen. Wohin mit dem Müll? Weiß ich auch nicht. Mein Körperformat ist für Kastenwägen nicht gedacht, auch nicht bei gutem Willen. Er fand 2016/2017 einen neuen, glücklichen Besitzer, mit wenig Wertverlust.

Es folgten zwei Reisejahre mit einem ausgewachsenen Motorradgespann und zwei weitere mit einem Van Royce (in Ehren gealterter britischer Wohnwagen, genannt der Rolls Royce unter den Wohnwägen). Doch auch die konnten unseren Wunsch nach Womo nicht nehmen, und so sind wir jetzt wieder da:

2021: Weinsberg Caraloft 600 MF auf Ducato, Halbjahreswagen mit nahezu Vollausstattung und hoffentlich (!!) ohne Bastelbedarf. Jetzt habe ich doch tatsächlich vier Worte mehr geschrieben als vorgesehen. Jedoch nur, weil uns diese Seuchenzeit an das Zuhause fesselt und wir sowieso noch warten müssen. Sonst hättet Ihr nicht ganz so viel lesen müssen.
Ich hab jetzt Schwielen an den Fingerspitzen und das Essen ist bald fertig. Bis bald und bleibt gesund!
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LT35
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Re: Schaschel aus Heinsberg bittet an Bord kommen zu dürfen.

#2

Beitrag von LT35 »

Moin
Schaschel hat geschrieben: Mo 25. Jan 2021, 14:27
Auf unser Womo müssen wir noch etwa 4 Wochen warten, es sind noch ein paar Feinarbeiten fällig.
Ich dachte, das sollte jetzt ohne Basteleien abgehen ;-)

Dann schon mal im Voraus „Gute Fahrt“.

Mit freundlichen Grüßen
K.R.
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rumfahrer
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Re: Schaschel aus Heinsberg bittet an Bord kommen zu dürfen.

#3

Beitrag von rumfahrer »

Hallo Schaschel,

herzlich willkommen hier im "Freundlichen". Ich nehme mal an, dass der Wb-Caraloft 2021 zu euch kommt (Zahlendreher?). Ja - tolle Geschichte auch wenn ich dich nicht um deine zwangsweise erlernten Schraubereien beneide. Trotzdem alle Achtung für so viel Ausdauer. Ich vermute aber mal, dass das ein oder andere Schräubchen auch beim Neuen gedreht werden will. Wäre doch langweilig sonst - oder :mrgreen: ?

Grüße
Steffen
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Was würde es bringen mehr zu wollen?
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Re: Schaschel aus Heinsberg bittet an Bord kommen zu dürfen.

#4

Beitrag von <Anon1> »

Hallo Schaschel,

ein herzliches Willkommen hier im Forum Reisemobiltreff. Eine interessante Geschichte. Und jetzt heißt es ✊✊✊
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Schaschel
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Re: Schaschel aus Heinsberg bittet an Bord kommen zu dürfen.

#5

Beitrag von Schaschel »

@ LT35: die Feinarbeiten erledigt noch die Werkstatt.

@ Steffen: den Zahlendreher hab ich beseitigt. Ich war vorhin nervös, weil das Essen so lecker roch...
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Anon7
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Re: Schaschel aus Heinsberg bittet an Bord kommen zu dürfen.

#6

Beitrag von Anon7 »

Hallo Saschel,
hab zwar keine besseren Bilder, aber, das war in Reil auf Willis Treffen mit "Erniberni und uns, Ihr sitzt jeweils links? An dem Tag der Fotos hatte ich "richtig Rücken".
DSC_1167.JPG
DSC_1168.JPG
willy13 (verstorben)
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Re: Schaschel aus Heinsberg bittet an Bord kommen zu dürfen.

#7

Beitrag von willy13 (verstorben) »

Ja das war ein schönes zusammen kommen mit netten Menschen!
Gruß aus Cöln
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Anon7
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Re: Schaschel aus Heinsberg bittet an Bord kommen zu dürfen.

#8

Beitrag von Anon7 »

Hallo Willi!
Ich erinnere mich auch noch sehr gut daran, vor Allem, weil bei der Abfahrt unsere Satellitenschüssel nicht mehr herunterfuhr.
Ach, da fällt mir noch etwas ein: Saschel, hat das damals mit dem Linux eigentlich geklappt?
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Schaschel
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Re: Schaschel aus Heinsberg bittet an Bord kommen zu dürfen.

#9

Beitrag von Schaschel »

@ Werner: zu einer Installation von Linux ist es nicht gekommen, die CD'S / DVD 's liegen friedlich im Büro. Ehe es dazu kam, ergab sich eine gute Gelegenheit, das Büro umzugestalten und auf "frische" Laptops umzurüsten. Der alte Rechner, der zunächst für Linux vorgesehen war, entwickelte Reparaturbedarf und wurde entsorgt.
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Anon7
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Re: Schaschel aus Heinsberg bittet an Bord kommen zu dürfen.

#10

Beitrag von Anon7 »

Gilt als Entschuldigung *LOL*
Setz Dir mal auf einen Rechner Linux mint 20.1, So als Multiboot, ob dann noch Windows genutzt wird, ist fraglich. Einzig ausschließlich für Windows entwickelte Programme laufen dort auch, wenn wine genutzt wird.
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AndiEh
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Re: Schaschel aus Heinsberg bittet an Bord kommen zu dürfen.

#11

Beitrag von AndiEh »

Hallo Schaschel und Petra.

herzlich willkommen im Reisemobiltreff.
...Dass wir möglichst bald wieder unterwegs seine können und nicht die komplette Freizeit hier im Forum verbringen müssen, das wünschen wir uns, glaube ich, alle.

Gruß
Andi
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Schaschel
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Re: Schaschel aus Heinsberg bittet an Bord kommen zu dürfen.

#12

Beitrag von Schaschel »

Ich danke Euch für die freundliche Aufnahme hier im Forum. Mangels der Möglichkeit in diesen Tagen, entspannt und ganz obenrum unverhüllt durch Campingläden zu schlendern, haben wir inzwischen diesen riesigen Versandhandel bemüht. Ungern zwar, weil der eh schon viel zu groß ist, aber viel anderes blieb nicht übrig, ohne das Ganze in noch mehr einzelne Paketlieferungen aufzuteilen.

Diverser Kleinkram halt: Wandhaken, Seifenspender und einiges mehr liegt nun auf dem Gästebett und wartet darauf, eingeräumt und installiert zu werden. Vom Händler haben wir zum Abholtermin nix neues erfahren, es soll Ende Februar oder früher soweit sein. Dachte ich zunächst, wir dürfen/ müssen dann mit dem Zug inkl. fünfmaligen Umsteigens den Weg zum Händler antreten, brachte mich mein Schwager auf die Idee mit dem "Einweg- Mietwagen". Und das scheint zu funzen, die haben Zweigstellen hier in Heinsberg und in Heidelberg und viel mehr kosten als die Bahn tut´s auch nicht.

So erfreuen wir uns bis dahin voller Hoffnung angesichts sinkender Infektionszahlen und Inzidenzen an Reiseberichten aus dem weltweiten Web und wünschen uns allen, daß wir bald schon endlich wieder loskönnen.
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Giftymobil
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Re: Schaschel aus Heinsberg bittet an Bord kommen zu dürfen.

#13

Beitrag von Giftymobil »

Hallo
Auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum! Eine beeindruckende Vorstellung hast Du da geschrieben, da kamen doch Erinnerungen hoch als ich da von einem Hanomag gelesen habe. Da war Hanomag schon von MB übernommen worden und die hatten seinerzeit ihren Motor da reingefriemelt, ich kann dir was sagen. An den Fahrzeugen habe ich damals auch noch gearbeitet. Möge euch die Zeit nicht allzu lang werden bis der Neue vor eurer Tür steht!
*HI* Gruß Hans-Jürgen
mabelucaad
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Re: Schaschel aus Heinsberg bittet an Bord kommen zu dürfen.

#14

Beitrag von mabelucaad »

Hallo Petra und Schaschel,
Schön das ihr auch wieder hier an Bord seit. Das Treffen an der Mosel war richtig gut, hoffentlich macht Willy wieder mal ein solches Treffen. Wir freuen uns, das ihr hie dabei seit.
Grüße von Martina, Benedikt, Adrian und Ludwig
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Schaschel
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Re: Schaschel aus Heinsberg bittet an Bord kommen zu dürfen.

#15

Beitrag von Schaschel »

Hallo Ludwig- als ich vor der Anmeldung hier neben ein paar weiteren Deinen Spitznamen las, mußte ich mich einfach registrieren. Klar, daß wir das Moseltreffen nicht vergessen haben- das war großartig. Wir würden uns echt freuen, wenn demnächst mal etwas vergleichbares stattfände- wir wären gern wieder dabei. Grüße auch von Petra an Dich und die Deinen.
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