Maut in Österreich und Slowenien über 3,5t

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Acki
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Re: Maut in Österreich und Slowenien über 3,5t

#101

Beitrag von Acki »

Mich hatte es Ende März auch erwischt:

War mir doch nicht mehr bewusst, dass der postpay Vertrag nach 5 Jahren ausläuft und letztes Jahr hinderte Corona am Grenzübertritt.
Damit gab die Box am 28.3. bei der Fahrt durch den Pfändertunnel nach Dornbirn "neue Signale" von sich.
Zu Hause hatte ich dann die Hotline angerufen ... und die nette Dame erklärte mir, dass dieser Anruf zu spät sei: Spätestens nach 5 h oder 100 km muss man die Fehlfunktion melden ... oder besser gleich an eine Go-Station fahren ...
Post kam danach keine und die Hoffnung nicht erfasst worden zu sein begann zu keimen!

Anfang Mai bin ich in Lustenau zur Go-Station gefahren und dort wurde mir die Box getauscht.
Erfreut nahm ich durch den Pfändertunnel zur Kenntnis, dass es nun wieder richtig piept!
Die Freude währte nur bis nach dem Tunnel: Da wurde ich vom ASFINAG-Bus raus genommen und durfte für das Vorkommnis vom März die "Ersatzmaut" (es nennt sich nicht "Busse"!) bezahlen.

Meine Erkenntnisse daraus:

1. Verträge richtig lesen und Notiz auf die Box kleben

2. Mails mit Erinnerungen jeweils lesen

3. Die Österreicher haben ein technisch ausgefeiltes System

4. Nur Österreicher finden so blumige Ausdrücke für Strafen und Bussen

5. Mit 240 Euro wird man drakonisch zur Kasse gebeten

6. Schlussendlich liegt der Fehler ja nicht bei der ASFINAG ;-)
Gruss Acki
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LT35
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Re: Maut in Österreich und Slowenien über 3,5t

#102

Beitrag von LT35 »

Moin

OT Drakon
Acki hat geschrieben: Fr 9. Sep 2022, 16:29

5. Mit 240 Euro wird man drakonisch zur Kasse gebeten
Wofür Drakon, der die Gesetze ja nicht gemacht, sondern nur neu zusammenfasste und wohl auch um so manche Grausamkeit bereinigte, so alles herhalten muss :-)

Wäre übrigens in Deutschland - sofern das Wohnmobil darunter fallen würde - nur selten günstiger:

https://www.bag.bund.de/SharedDocs/Down ... aende.html

240€ für den Fahrzeugführer und 480€ für den Halter.

Gute Fahrt

Gruß
K.R.
Agent_no6
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Re: Maut in Österreich und Slowenien über 3,5t

#103

Beitrag von Agent_no6 »

Fassen wir mal zusammen, wenn das Teil nicht richtig piept und funktioniert hat man die A-Karte. PUNKT.
Mich hat es mal im Inntal sozusagen erwischt, musste zwar keine Ersatzmaut bezahlen., aber dermaßen viel Aufwand betreiben, nur um die "Ersatzmaut" zu umgehen.
Im Inntal gg 10 Uhr abends kein GoBox Gepiepe. Ok, dachte ich, bis Innsbruck Süd, 20 Minuten, dort Klärung.
Dort war leider nur ein der deutschen Sprache nicht sehr mächtiger Mitarbeiter, auch das Problem mit der GoBox hat er nicht lösen können.
OK, nächste GoBox-Station die Shell am Brenner, schaffe ich in 45 Minuten, Bundesstrasse.
Der junge Herr hinterm Tresen hat mich dann direkt an den GoBox Automat verwiesen, der Automat hat es natürlich nicht lösen können. Nebenbei schloss der junge Herr seine Tankstelle ab und liess mich sozusagen im Regen stehen.
Ich musste dann zur GoBox Station auf die Gegenseite, also wieder Richtung Innsbruck, dort gab man mir eine neue GoBox, ich musste mit 75.-€ nachladen und man buchte mir das restliche Guthaben auf die neue über.
Fazit, totale Scheixxe, das System.
Wenn die relevanten Stellen keinen Plan haben, der Nutzer sich besser auskennen soll als die "Systembetreuer" (so sag ich das mal), wie soll das - für alle zufriedenstellend - funktionieren? No way. So lange es läuft ist ja alles kein Problem. Hat man nur ein geringes Problem, wird sofort dem Nutzer die A-Karte untergejubelt ohne wenn und aber.
Nur mal ein Beispiel: Man holt sich an der Grenze auf der 4-wöchigen Reise nach Griechenland diese ominöse Box, muß dann unterwegs irgendwie den Fahrzeugschein nach Wien faxen (wg Abgaseinstufung). Innerhalb von 2 Wochen. Weil auch dann sonst die Straf- äh Ersatzmaut fällig wird. Was soll der Mist? Muß ich jetzt in Gr nach einem Fax-Gerät suchen. Auch bekommt man keine Bestätigung ob alles gepklappt hat.
Man weiß nicht, kam das Fax an, ist alles richtig abgelegt. Beschissener Service, oberbeschissen. Sorry, bin mal wieder auf 180 ob dieser Asfinag. Wie gesagt ich hab noch keine Strafmaut bezahlt, bin aber auch wie ein Schiesshund hinterher alles richtig zu machen. Das kann es nicht sein.
Viele Grüße
Dietmar
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LT35
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Re: Maut in Österreich und Slowenien über 3,5t

#104

Beitrag von LT35 »

Moin
Agent_no6 hat geschrieben: Fr 9. Sep 2022, 17:45

[…]

Nur mal ein Beispiel: Man holt sich an der Grenze auf der 4-wöchigen Reise nach Griechenland diese ominöse Box, muß dann unterwegs irgendwie den Fahrzeugschein nach Wien faxen (wg Abgaseinstufung).
Es waren mal zwei Wochen, das sind mittlerweile 28 Kalendertage und es geht auch nicht nur mit dem Fax. Im Zweifel kannst das gescannte Dokument (Zulassungsbescheinigung) dann nämlich nicht lesen.

Auszug aus der Mautordnung, Version 69, Punkt 5.2.2.1:

5.2.2.1 Nachweisprüfung im Nachhinein

Die Nachweisprüfung erfolgt nicht vor Ort an der GO-Vertriebsstelle, sondern durch die ASFINAG. Die erforderlichen Dokumente (siehe Punkt 5.2.3) sind der ASFINAG zu übermitteln, wobei folgende Möglichkeiten zur Verfügung stehen:

a) postalische Übermittlung
Die Nachweisdokumente sind an folgende Postadresse zu senden:
ASFINAG Maut Service GmbH
ASFINAG Service Center / Tarifrelevante Merkmale Alpenstraße 99
5020 Salzburg
Österreich


b) Übermittlung per Telefax
Die für die Übermittlung der Nachweisdokumente bereitgestellte Telefaxnummer lautet:
ASFINAG Maut Service GmbH
ASFINAG Service Center / Tarifrelevante Merkmale +43 50 108-912 913

c) Übermittlung per E-Mail
Die erforderlichen Nachweisdokumente können in den Formaten
• *.pdf • *.jpg • *.tif
an euroclass@asfinag.at zur Prüfung übermittelt werden.
Eine Übermittlung und Zustellung der Nachweisdokumente per E-Mail gilt als bewirkt, wenn
der Empfang dem Absender durch eine Antwort-E-Mail der ASFINAG bestätigt wird.


d) Übermittlung unter Nutzung des SelfCare-Portals
Für alle registrierten SelfCare-Benutzer besteht die Möglichkeit für ihre Kraftfahrzeuge (zum Mautsystem angemeldeten Kraftfahrzeugkennzeichen) die Nachweisdokumente an folgende Adresse zur Prüfung einzumelden: info@go-maut.at.
Die erforderlichen Nachweisdokumente können in den Formaten:
• *.pdf • *.jpg • *.tif
übermittelt werden.

Die für die Nachweisprüfung erforderlichen Nachweisdokumente sind binnen 28 Kalendertagen (einlangend), gerechnet ab Hinterlegung der verlangten EURO-Emissionsklasse an einer GO-Vertriebsstelle, an die ASFINAG zu übermitteln (im Folgenden kurz „Einmeldefrist“).

Zur Erleichterung der Nachweiserbringung wird seitens der ASFINAG ein Antragsformular aufgelegt, das gemeinsam mit den Nachweisdokumenten zu übermitteln ist. Dieses Antragsformular in unterschiedlichen Landessprachen

• steht zum Download bereit
o imSelfCare-Portal(https://www.go-maut.at/selfcare-portal)oder o aufhttps://www.go-maut.at/downloads
• kann auch über das ASFINAG Service Center angefordert werden.

Eine Übermittlung der Nachweise direkt von der GO-Vertriebsstelle ist nicht möglich.
Werden innerhalb der Einmeldefrist die erforderlichen Nachweisdokumente übermittelt, so beginnt unmittelbar nach Einlangen der Nachweisdokumente die Nachweisprüfung durch die ASFINAG¡


Ich kann den Ärger ja irgendwo verstehen - fehlt nämlich nur noch, dass man in dem 5stündigen Nachzahlungszeitfenster in einer ihrer mehrstündigen Wartungszeiträume gerät - die Asfinag hat in Österreich zudem selbst wohl nicht den allerbesten Ruf.

Nur wäre es woanders großzügiger geregelt ? Immerhin können wir deren Regeln noch lesen.

Gruß
K.R.
Agent_no6
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Re: Maut in Österreich und Slowenien über 3,5t

#105

Beitrag von Agent_no6 »

Ach vergiss es, es ist und bleibt ein Saftladen.
Habe die Box äusserst ungern an Bord, hilft eben manchmal, im Notfall..
Viele Grüße
Dietmar
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AndiEh
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Re: Maut in Österreich und Slowenien über 3,5t

#106

Beitrag von AndiEh »

Wer mal eine Anleitung benötigt um unfallfrei eine GoBox zu beantragen, dem kann ich die Seite von Kai empfehlen. KLICK

Aber bitte alles lesen. Ich habe die Anleitung Schritt für Schritt abgearbeitet, hat funktioniert.

Gruß
Andi
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Lemax
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Rückgabegebühr DARSGO-Box Slowenien

#107

Beitrag von Lemax »

Hallo zusammen,
ist jemandem zufällig aus Erfahrung bekannt, ob und ggf. in welcher Höhe Service-Gebühren für die Rücknahme der DARSGO-Box anfallen?

Möchte die genutzte Box auf dem Postweg zurück senden und mir das Restguthaben (ggf. abzgl. einer Bearbeitungsgebühr) auszahlen lassen, da wir vrstl. bis zum Verfall des Restguthabens nicht mehr durch Slowenien reisen werden.

Box sollte für Postversand gut in Schutzhülle (Lieferumfang) + Alufolie verpackt werden.

Danke vorab!

Edit (13.6.): hat sich geklärt. Habe auf meine Anfrage Antwort von DarsGo erhalten: 6€ Gebühren sind für Rücknahme des Badges fällig. Falls hier mal jemand fragen sollte ..
;-)
Beste Grüße
Martin


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Anon18
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Re: Maut in Österreich und Slowenien über 3,5t

#108

Beitrag von Anon18 »

Hallo zusammen,
da wir hier das Thema Maut haben: Ich möchte hier mal eine kurze Umfrage machen. Was sind Euch z.B. 600Km Ausländische Autobahnen in € wert? (Natürlich auch zurück.) Warum (ausgenommen der vermuteten gesparten Zeit) ist es Euch das wert? Gibt es einzelne Länder wo Ihr lieber Landstraße fahrt?
Danke für Eure Antworten.
Viele Grüße
Willi
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Hans 7151
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Re: Maut in Österreich und Slowenien über 3,5t

#109

Beitrag von Hans 7151 »

Außer in Österreich fahre ich immer Autobahn. Wenn ich nach Italien fahre immer über Zirler Berg Innsbruck und dann alte Brennerbundesstraße. Österreich selber ist für mich kein Reiseziel. Maut wird bei meinen Reisezielen in France, Italien und Spanien fällig. In Spanien lasssen sich die AP's recht gut umfahren. Ex Ostblockstaaten war ich noch nie. Hat Tschechien eine Maut?

Grüße Hans
fernweh007
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Re: Maut in Österreich und Slowenien über 3,5t

#110

Beitrag von fernweh007 »

Tjaffer hat geschrieben: Mo 12. Jun 2023, 16:25
Warum (ausgenommen der vermuteten gesparten Zeit) ist es Euch das wert
Maut ist für mich kein Kriterium …. ich fahre sicher nicht wegen Maut eine andere Strecke, die ich eigentlich nicht fahren will.
Ich habe mittlerweile auch die Maut1-Box ….. ist einfach unkompliziert.

(Österreich ist ein Sonderfall …. da will ich möglichst schnell durch :-P *2THUMBS UP* )
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Acki
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Re: Maut in Österreich und Slowenien über 3,5t

#111

Beitrag von Acki »

Ich war gerade knapp 3 Wo in Italien und Slowenien unterwegs.
Dabei relativ viel AB gefahren.
Ausnahmsweise wieder mal ein "Budget-Buch" geführt: Treibstoff, AB-Gebühren, SP-Gebühren, Essen, Einkäufe!
Dabei betrug der Kostenanteil für die AB-Gebühren knapp 3% der Gesamtkosten ... also absolut vernachlässigbar!

Für den Einsatz einer Maut-Box - ausser wo landesnotwendig - sehe ich weiterhin keinen Grund!

Interessant (und etwas lächerlich) finde ich auch weiterhin das Austria-Bashing vieler Deutscher Wohnmobilisten *JOKINGLY*
Gruss Acki
Agent_no6
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Re: Maut in Österreich und Slowenien über 3,5t

#112

Beitrag von Agent_no6 »

Acki hat geschrieben: Di 13. Jun 2023, 07:34
Interessant (und etwas lächerlich) finde ich auch weiterhin das Austria-Bashing vieler Deutscher Wohnmobilisten *JOKINGLY*
Österreich ist ein schönes Land und es sind auch nette Leute. Mit dem PKW fahre ich gerne nach Österreich :grin:
Das Austria-Bashing hat wohl eher mit der GoBox Situation zu tun, weil wir als Womo-Fahrer extrem viel Maut bezahlen.
Ich mit Tandemachse z.b. mit meinen 5To bezahle wesentlich mehr als ein 18 Tonner Bus nur mit 2 Achsen , der zudem noch gewerblich unterwegs ist.
Würde die Österreicher eine ähnliche Maut einführen wie die Schweiz, ich glaube da wäre der Tenor anders.
Viele Grüße
Dietmar
Masure49
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Re: Maut in Österreich und Slowenien über 3,5t

#113

Beitrag von Masure49 »

Es ist wie es ist und Österreich holt sich das Geld, wo es nur kann.
Auch die Einheimischen müssen diese Maut bezahlen, weshalb auch sie gerne Wohnmobile < 3,5 t fahren.
Ich zahle die Maut dort wo sie verlangt wird, da ich höchst ungern auf dem Weg zu weiter als 100 Km entfernten Zielen ausschließlich auf Landstraßen unterwegs bin.
Ich habe keine Lust, zig Kilometer hinter schwer beladenen LKWs und oder landwirtschaftlichen Fahrzeugen herzuzuckeln.
Genausowenig mag ich auch nicht von einem Kreisverkehr zum nächsten zu bummeln, immer mit beschleunigen und abbremsen, dazu von einem Ort zum anderen zu bummeln.
Dazu bin ich der Meinung, dass mehrspurige Schnellstraßen
und Autobahnen weitaus weniger Unfallpotential bergen,
weil kein Gegenverkehr und keine Durchquerung von großen und kleinen, oftmals nicht besonders sehenswerten Ortschaften.
Deshalb zahle ich Maut, wo sie verlangt wird, wenn auch ungern.
Da sind dann auch die Autobahnen meistens top im Schuss wie z.B. in Frankreich oder eben in Österreich.
meistens sogar viel besser wie im angeblich reichen Schland.
Schön war es jetzt in Belgien, keine Maut, aber entsprechend miserabel war dort aber auch der Zustand der Autobahnen.
Wer glaubt, dass Volksverteter das Volk vertreten,
der glaubt auch, das Zitronenfalter Zitronen falten"

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LG
Peter
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Dino1965
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Re: Maut in Österreich und Slowenien über 3,5t

#114

Beitrag von Dino1965 »

Masure49 hat geschrieben: Di 13. Jun 2023, 19:25

Da sind dann auch die Autobahnen meistens top im Schuss wie z.B. in Frankreich oder eben in Österreich.
meistens sogar viel besser wie im angeblich reichen Schland.
Die Autobahnen und auch die meisten Bundes- oder Landstrassen in Österreich sind eine Freude im Vergleich zu Deutschland. Das Tempolimit bringt Ruhe in den Verkehr, die durchgehende Überwachung desselben führt zur relativ konsequenten Einhaltung. Baustellen gibt es nur wenige, und wenn dann wird zügig gebaut und wieder abgebaut. Auch Sonntags. Nicht nur die Vignette und die LKW Maut sorgen für ausgezeichnete Strassen sondern auch die aus deutscher Sicht extremen Abgaben fürs Autofahren. Sei es die um Faktor 3-5 höhere KFZ Steuer, die deutlich teuerere Versicherung (nicht nur im Kontext KFZ) und last but not least die NOVA (Schadstoffabhängige Abgabe beim Kauf, für Wohnmobile im Bereich von 20%). Das alles macht das Auto fahren so richtig teuer, die dazugehörige Infrastruktur aber auch so richtig gut.
Dafür haben die Ösis durchweg 14 Gehälter und Renten, 2 davon werden niedrig pauschal versteuert. Die Renten sind auf einem (nach deutschem Maßstab) Beamtenniveau (70-80% des letzten Nettos). Das relativiert die 300-400€ Abgaben (Steuern und Versicherung) pro Monat(!) die für ein Mittelklassewohnmobil normalerweise zu zahlen sind. Oder auch die 150€ für ein Mittelklasseauto.
Das Einkaufen ist deutlich teuerer als in Deutschland (Lebensmittel ca +15-20%), dafür sind die Läden schöner mit ansprechender Architektur, falls einem das hilft die Preise zu verdauen. Und schöner und vor allem sauberer ist es ansonsten (fast) überall im ganzen Land.
Das reiche Deutschland lebt dagegen von seinem Ruf reich und schön und sauber zu sein. Die Realität hat sich aber verändert. Die Infrastruktur verrottet ob dem Flächendeckenden Investitionsstau. Nicht überall natürlich, aber die Tendenz ist leider eindeutig.
Die Menschen sind hüben wie drüben verschieden, da mag man nicht pauschalisieren. Vielleicht fällt auf das das österreichische Personal (Gastgewerbe u.ä.) freundlicher ist. Vermutlich liegt es an der besseren Bezahlung in diesem Gewerbe. Wie auch der deutlich besseren Bezahlung im Pflegebereich.
Politisch sind sie schon einen Schritt weiter, leider. Eine blaue Regierungsbeteiligung oder gar Kanzlerschaft scheint höchstwahrscheinlich in 2024, da sind die nächsten Nationalratswahlen. Ob es danach so schön bleibt? Warten wir es ab. In einigen Ländern (NÖ, Salzburg) regieren die blauen schon jetzt fleissig mit.
Ich lebe seit einigen Jahren in beiden Ländern. Das schönste an Österreich ist (für mich) dass es nicht so voll ist. Hier merkt man die Einwohnerbezogene um Faktor 2,5 grössere Fläche, die real noch sehr viel grösser ist da 25% der Einwohner in Wien wohnen. Man sollte sich aber nicht zu sehr der deutschen Grenze nähern, sonst wird es sehr rasch wieder sehr voll, denn die meisten Deutschen sind gerne hier und nutzen die Grenznahen Gebiete zur Naherholung. :)

Grüße, Andreas
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Re: Maut in Österreich und Slowenien über 3,5t

#115

Beitrag von Janoschpaul »

Danke Dir Andreas, sehr gut erklärt.
Wir wohnen grenznah und haben alle Nachteile dadurch.
Völlig überfüllte Supermärkte (90% Ö).
Müsste endlich dem Ansturm auch Österreich angepasst werden

Nach vielen Km 100er Beschränkung auf österreichischer Autobahn bis Kufstein, rasen die PKW wie blöd auf der deutschen Inntalautobahn.
Müsste von der deutschen Polizei viel rigoroser kontrolliert werden

Und dann leiden wir unendlich unter der Blockabfertigung von Österreich.
Eigentlich ganz einfach zu lösen, am selben Tag die Blockabfertigung auch auf österreichischer Seite. Aber - dafür ist unser unseeliger Söder viel zu dick mit dem Tiroler und Salzburger Landesfürsten (hat sich erst ein Haus dort gekauft)

Man sieht, wir müssen endlich lernen für unsere Bürger einzustehen.

Das war jetzt alles OT, ich wollte nur mal die andere Seite der Grenze zeigen Andreas.
LG
Edith

unsere Reiseberichte: Fluchtauto.de

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Re: Maut in Österreich und Slowenien über 3,5t

#116

Beitrag von Dino1965 »

Danke Edith. Das rundet das Ganze ab und liefert auch mal eine vollkommen andere Perspektive!
Ich würde wohl zu den 90% gehören wenn ich nicht 200km von der Grenze entfernt wohnen würde. Preise und tlw. auch das Sortiment bzw. die Auswahl sind einfach besser. ;) Für die Einheimischen natürlich suboptimal... es sei denn sie verdienen daran mit.

Zur Blockabfertigung:
Es soll doch (Quelle ADAC) LKW Verbote geben in Richtung Ö auf Deutschen grenznahen Umgehungsstrassen zu den Zeiten der Blockabfertigung. Fruchtet das nicht?

Viele Grüße, Andreas

Und sry wegen OT.
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Re: Maut in Österreich und Slowenien über 3,5t

#117

Beitrag von Masure49 »

Sorry, auch OT:
Diese Blockabfertigung ist sowieso eine Sauerei hoch zehn,
denn dabei werden die LKW Fahrer völlig alleine gelassen.
Es gibt an diesen Tagen, besonders gerne vor WE und vor Brückentagen, verlängerten WE und Urlaubsbeginn in Deutschen Bundesländern LKW-Staus von bis zu 70 Km Länge.
Dabei gibt es für die LKW Fahrer keine Toiletten, keine san. Anlagen und keinerlei Versorgungsmöglichkeiten.
Würde Deutschland/Bayern es genauso machen, würden die
LKW Staus durch ganz Österreich bis zum Brenner reichen.
Vielleicht kämen dann auch die Österreichischen Politiker mal zum Nachdenken.
Man kann es nicht verstehen, dass sich die 3 Länder nicht einigen können
und zu einem menschlichen Verfahren finden.
Anderseits muß man auch die Bevölkerung verstehen, die entlang dieser Nord-Süd Verbindung lebt, leben muß.
Tag und Nacht ununterbrochener Fahrzeuglärm.
Für alle Betroffenen eine unmenschliche und unerträgliche Situation.
Wer glaubt, dass Volksverteter das Volk vertreten,
der glaubt auch, das Zitronenfalter Zitronen falten"

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LG
Peter
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