Servus AndiEh,
AndiEh hat geschrieben: Fr 3. Feb 2023, 17:31...Anmerkung: Dass München immer zu Stauhauptstadt gemacht wird, kann ich nicht nachvollziehen. ...
Stimmt. Ich auch nicht. Ich muss zwar gelegentlich (dank Homeoffice aber immer seltener) aus beruflichen Gründen mitten in die Innenstadt. Ich kann mir aber den Zeitpunkt in aller Regel so einrichten, dass ich kein Stauproblem habe - eher noch ein Parkproblem. Da ich im Rahmen meiner Tätigkeit aber meist mehrere Orte innerhalb der Stadt anfahren muss (auch aus Gründen der Ökonomie) und anschließend wieder in mein "Dorf" in Sichtweite der Stadt zurückkehre, klappt das mit den Öfis nicht - zumindest nicht in der zur Verfügung stehenden Zeit.
Aber: Staus in Großstädten sind hier gar nicht das Thema! Es geht darum, dass die Stadt München sich von einem wildgewordenen Abmahnverein, der sich die Hilfe in Umweltfragen auf seine Fahnen schreibt (dabei aber sich nur selbst hilft) durch die Gegend treiben lässt. Das hat zur Folge, dass ich mit meinem 10 Jahre alten Diesel aus "Familienbesitz" mit nur 40.000 km auf der Uhr ab Herbst nicht mehr meiner Arbeit in der Stadt nachgehen kann (ich arbeite übrigens wirklich im Bereich Umweltschutz und gebe das nicht nur vor!). Der hatte damals die aktuellste und bestmögliche Schadstoffklasse Euro 5, ist äußerst kompakt (daher optimal für die Stadt) und wiegt nur 1.200 kg. Der raucht nicht und stinkt nicht und verbraucht mit 5l / 100 km weniger als die allermeisten Autos, die weiterhin ungehindert durch die Stadt fahren. Und dabei fallen mir nicht nur viele Autos auf die "drei Tonnen wiegen und nur eine Person mit 80 kg befördern" (@ rumtreiber - ganz so schwer bin ich gar nicht ;) ) - zumeist weil es Lieferfahrzeuge mit viel Last für den Service der geschätzen Bewohner der Stadt sind - so wie für den ebenfalls geschätzten rumtreiber.
Mir fallen noch viel mehr Fahrzeuge auf, die blau sind, eine Nummer vorne und hinten drauf haben, gerne auch noch einen Personenanhänger hinten dran haben (ja,
soetwas gibt´s in München!) und dann 23 Meter lang sind und leer 15 -20 Tonnen wiegen, dabei aber außer dem Fahrer nur 2 - 3 Passagiere befördern.
Und jetzt will mich tatsächlich jemand dazu zwingen, meinen Spardiesel zu Hause stehen zu lassen? Da stimmt die Verhältnismäßigkeit nicht! Denn ändern wird das an der "Schadstoffbelastung" absolut nichts. Ein Rauchverbot am Mittleren Ring nahe der Messstellen oder das Verbot von Gasthermen in den Wohnungen im Umfeld hätten sicher einen höheren Einflusss auf die Einhaltung der NOx - Messwerte.
Mich wird das Verbot nicht in den Ruin treiben, ich nehme einfach eines unserer anderen Fahrzeuge (die nicht ganz so sparsam sind, dafür aber eine Euro 6 Einstufung haben). Aber viele andere Leute, gerade solche, die nur wenig fahren, wenig Geld haben, zur Arbeit in die Stadt müssen, und daher ein älteres Fahrzeug haben, das beim Erwerb aber uneingeschränkt den zulässigen Abgasvorschriften entsprach, die trifft es hart - und das nur deshalb, weil ein seltsamer Verein das so will.
So, dann verbringe ich jetzt mein Wochenende auf dem Land, freue mich dass die große Stadt in Sichtweite durch den Sturm draußen gut durchgelüftet wird und fahre am Montag Vormittag wieder in die City (noch darf ich) und rette die Umwelt...
Ein schönes Wochenende,
Tourist