Kindheit damals, Kindheit heutigst. Wie urteilen die Opas(innen)?

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Sellabah
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Kindheit damals, Kindheit heutigst. Wie urteilen die Opas(innen)?

#1

Beitrag von Sellabah »

Die Idee stand im "Huthochfred". Frank warnte vor den Mütteressjuwis, und der Schweitzer prangerte an, das den Buben(innen) die Erlebnisse des Schulwegs geklaut würden.

Und ja, ich bin Opa und oft über das langweilige Leben meines 8 jährigen Enkel entsetzt.
Sein Schulweg ist etwa 1,5 km und könnte bequem mit einer Schwebebahnstation verkürzt werden.
Es geht am Zoo vorbei, Imbissbuden, Schaufenster und das Wupperufer liegt auf dem Weg.

Nein. Er muss brav im Kindersitz des Cayenne hocken und steht der nicht zur Verfügung, werden Omas und Tanten sogar aus Nachbarstädten angeheuert für Chauffeurdienste.
Zu allen Veranstaltungen wie Sport und Schwimmen wird er immer von einem Erwachsenen begleitet. In der Woche sehe ich ihn meist allein am Fenster sitzen. Freunde sind allenfalls im Sommer da oder bei Geburtstagen. Fahrradfahren nur mit Eltern. Allein zuhaus allenfalls Minuten.

Ich war 6, mein Schulweg 2,2 Kilometer. Ich bekam eine Monatskarte, drei Haltestellen eingebläut und den Weg von da zur Schule.
Meine Eltern fuhren einen Morgen hinter dem Bus her und ich hatte bestanden. Mein bester Freund fuhr eh mit. Zwei Wochen später schon hatten wir verstanden, das man die drei Haltestellen laufen konnte und die Kohle von der Monatskarte ins Taschengeld inkludierte. Auf dem Weg gab es ausser Pommesbuden richtig viel zu gucken, ansonsten konnte man zum Beispiel prima die Papierkörbe der Haltestellen anzünden.
Kindersitz, Kopfstütze, Handy...ja...20 Pfennig zum telefonieren hatten wir und gaben sie am Büdchen für drei von den Roten, fünf von den Gelben und acht saure Stäbchen aus. Nachmittags raus, wenn es nur irgendwie ging. Mein Klapprad brauchte unzählige Reifen und Bremsen, zweimal die Woche bin ich zur Oma gefahren, 5,5 Kilometer über die Hauptstr. bei jedem Wetter. Immer war ich bei Freunden, oder meine Mutter musste mindestens für Drei kochen.

Eben hab ich mit meinem besten Freund von damals telefoniert. Wir leben also Beide noch. Wahrscheinlich ein Wunder.

Sehe ich es zu schwarz oder ist da was auf der Strecke geblieben?

LG
Sven
Mit ´nem ALPA unterm Hintern kann man prima überwintern.
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Schaschel
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Re: Kindheit damals, Kindheit heutigst. Wie urteilen die Opas(innen)?

#2

Beitrag von Schaschel »

Wir haben vom Taschengeld die Zutaten für Schwarz- und Knallpulver gekauft, um damit unter großem Hallo entlang des Schulweges die Deckel der an der Straße stehenden, frisch geleerten Blechmülleimer hochfliegen zu lassen. Knaller wurden daraus selbst gebaut. Der Chemiebaukasten bot erstaunliche Möglichkeiten. Immer war irgendwas los, der (selbständig zurückgelegte) Schulweg und die Nachmittage nur selten mal langweilig. Ich glaube, daß unser Unterhaltungs- und Improvisationstalent auch bzw. gerade ohne dieses moderne Mediengedöns sich keineswegs hinter dem der heutigen Knirpse verstecken mußte. War eine tolle Zeit, bin froh, sie gehabt zu haben.
Ich mag halt Enten und bevorzuge meine Muttersprache.
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heinz1
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Re: Kindheit damals, Kindheit heutigst. Wie urteilen die Opas(innen)?

#3

Beitrag von heinz1 »

Ich war eines der sog. "Verschickungskinder", von denen man heute in den Medien so spricht als hätten sie ähnliches wie katholische Messdiener erlebt.

Nein, so war es bei mir nicht. Ich musste im zarten Alter von 7 oder 8 ein paar Wochen in einem düsteren Lazarettbau auf Norderney ausharren. Das Essen wurde mir rein gezwungen bis ich gekotzt habe. Die "Schwestern" waren ganz offensichtlich hormongeplagte Tussen, die gerne kleine Jungen piesackten. Aber sexuelle Übergriffe habe ich weder selbst erlebt noch beobachtet.

Mein Großvater war als Soldat der Wehrmacht auf Norderney gestorben, und zwar in dem selben Haus, in das ich Jahre später "verschickt" wurde. Sein Grab ist noch heute dort auf dem Soldatenfriedhof, und alle paar Jahre fahre ich mal hin, obwohl ich ihn pers. natürlich nicht gekannt habe.

Dann kommen wieder die Erinnerungen an die "Verschickung". Der Bau steht noch da.
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Rupert
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Re: Kindheit damals, Kindheit heutigst. Wie urteilen die Opas(innen)?

#4

Beitrag von Rupert »

Kindheit damals, Kindheit heute - Ja klar, gibt es große Unterschiede, aber ich getraue mir auf keinen Fall zu urteilen, ob es damals oder heute "besser" war/ist. Möchte ich auch nicht - damals gab es so wie heute positive, wie auch negative Dinge - alles hat seine Zeit und das ist auch gut so.

Selbstverständlich wachsen unsere Enkel anders auf, als unsere Kinder oder gar als wir. Gott (oder wem auch immer) sei Dank, ändern sich die Umstände und ich sehe auch heutzutage glückliche Kinder und das ist das Wichtigste. Schön wenn man selbst dazu beitragen kann und das miterleben darf.

Mit freundlichen Grüßen Rupert
Liebe Grüße aus Kuchl im schönen Salzburger Land
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ivalo
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Re: Kindheit damals, Kindheit heutigst. Wie urteilen die Opas(innen)?

#5

Beitrag von ivalo »

Guten Tag

Unsere Enkel leben Tür an Tür mit uns Grosseltern im Doppeleinfamilienhaus. Also ist immer jemand da, wenn sie von Schule/Kindergarten kommen. Wir leben auf dem Land in einer kleineren Ortschaft und die Kinder aus dem Quartier gehen alle zu Fuss zur Schule. Natürlich gibt es Elterntaxis aus dem Neubauquartier unterhalb der Autobahn. Da ist der Weg für die Kleinen doch etwas weit.

Die Kinder bringen häufig andere Kinder mit und essen dann gemeinsam. Gegenseitige Besuche und gemeinsames Spielen sind üblich. Und sie spielen auch mit meiner Märklin-Eisenbahn, die ich vor 70 Jahren erhalten habe, die immer noch funktioniert und passende Teile erhältlich sind. Momentan ist allerdings Lego grosser Favorit.

Grosso Modo betrachtet herrscht bei uns noch so etwas wie eine kleine heile Welt. Im grösseren Nachbarort, in dem auch die weiterführenden Schulen besucht werden, gehört hingegen leider auch eine Drogenszene dazu.

Das ist die Schattenseite unserer kleinen Welt. Leider kein Einzelfall. Ein Drogen-Umschlagplatz ist auf der Autobahnraststätte und ich habe der Polizei Hinweise gegeben und sie waren sehr schnell vor Ort und konnten den Dealer verhaften. Der Lieferant wurde in Zusammenarbeit mit der niederländischen Polizei später ebenfalls verhaftet. Wer Grosskinder hat, der versteht bei Drogen keinen Spass.

Gruss Urs
Adler fliegen alleine, Schafe gehen in Herden. Alte Adler fliegen langsam, aber sie sehen mehr.
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Fazerfahrer
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Re: Kindheit damals, Kindheit heutigst. Wie urteilen die Opas(innen)?

#6

Beitrag von Fazerfahrer »

Da ich weder Kinder noch Enkel habe, kann ich keine Vergleiche anstellen.

Allerdings sehe ich mich in den Erzählungen von Sven wieder, was daran liegen mag das wir ein ähnliches Alter haben und in der gleichen Region aufgewachsen sind.
Ich war sogar schon ein Kindergartenkind welches bis zum Nachmittag dort bleiben musste (was damals ungewöhnlich war) und dann als Schlüsselkind den Weg nach Hause (cirka 1km) alleine bewältigt hat.

Im Nachgang betrachtet hatte ich eine schöne Kindheit, viel draußen erlebt mit den anderen Kids aus dem Viertel. Ob ich heute nochmal Kind sein möchte, wohl eher nicht.
Mit Grüßen aus dem Fränkischen Seenland, Thorsten.
Anon16
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Re: Kindheit damals, Kindheit heutigst. Wie urteilen die Opas(innen)?

#7

Beitrag von Anon16 »

Norderney ,Böllern bauen,5km mit dem Fahrrad ins Schwimmbad oder zum Konfiermantenunterricht bei jedem Wetter,beim Bauern helfen,dafür Trecker fahren dürfen,sich überall bei Freunden durchfuttern,oder Party machen im eigen gebauten Partykeller mit Sperrmüllgeräten und Matratzen,war das herrlich.Meine Kinder waren zwar keinen Stubenhocker,aber im Gegensatz zu mir harmlos.Boh war das enttäuschend,,nix mit Dartpfeile im Kopf,keine Fische fangen mit Gardine oder die Gärten geplündert,geschweige denn Hütten gebaut aus Hochständen.
womocamper
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Re: Kindheit damals, Kindheit heutigst. Wie urteilen die Opas(innen)?

#8

Beitrag von womocamper »

Ich wußte garnicht das es auch weibliche Opas gibt :roll:

Oder sind Opas und Omas gemeint ?
Gruss Dieter
Ich fahre einen Sunlight T67 ,160PS aut.Getriebe
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jagstcamp-widdern
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Re: Kindheit damals, Kindheit heutigst. Wie urteilen die Opas(innen)?

#9

Beitrag von jagstcamp-widdern »

so langsam könnte man das forum in "früher war alles beszer" umbenennen..... crying
So weit, so gut!

Hartmut vom Jagstcamp, DEM Reisemobiltreff im unteren Jagsttal :!:
https://www.jagstcamp-widdern.de

Noch mit MaxiDaily 35S12, ab Sommer MaxiSprinter 314cdi 8-)
Anon16
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Re: Kindheit damals, Kindheit heutigst. Wie urteilen die Opas(innen)?

#10

Beitrag von Anon16 »

besser vielleicht nicht,aber angenehmer und nicht so mit den Ellenbogen voran,Wir hatten nicht viel,waren aber Dankbar für das was wir hatten.
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Travelboy
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Re: Kindheit damals, Kindheit heutigst. Wie urteilen die Opas(innen)?

#11

Beitrag von Travelboy »

2021 sind wir mit unseren Enkelkindern Er 12 und Sie 8 nch Garmich Partenkirchen gefahren, der Enkel wollte mal Berge sehen.

Also haben wir gedacht, eine Fahrt mit dem ICE von HH bis M währe doch schon mal ein Erlebnis, da gibt es ja viel zu gucken unterwegs.
Pustekuchen, der Enkel hat die ganze Zeit nur mit seinem Handy gespielt.

Ich hab im dann gesagt das ich mein erstes Handy mit 40 bekommen habe und bekam zur Antwort "Du armer OPA, dass miß ja langweilig gewesen sein".

Tja zum Spiele, Abenteuer erleben, auf Bäume klettern, durch die Natur stromern oder mit Freunden zum Baggersee fahren geht nicht mehr.
Erst kommt Reitunterricht, Gitarrenunterricht, Fußballtraining (Kreisliga), Schule und Förderunterricht und damit das alles in den Tag passt werden die lieben Kindlein überall hin mit dem Auto gefahren - da bleibt halt nur für die kurzen Freiperioden das Smartphon zum Entspannen und Spielen.

Nicht die Klimakleber - ICH fühle mich inzwischen als "letzte Generation", nämlich die Generation die es noch gut hatte.
Es ging immer Aufwärts, es gab ständig neue Erfindungen (Telefon, Fernsehgerät mit einem Programm, dann folgten das 2. -- das 3. das Farbfernsehen und ...., die Autos wurden immer schneller, die Menschen flogen zum Mond und wir hatten noch richtige Musik - mit Livebands *2THUMBS UP* 8-) *YAHOO*

Heute gibt es doch nur noch ein Leben aus der Konservendose :duw:

-
Schöne Grüße
Volker
Anon16
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Re: Kindheit damals, Kindheit heutigst. Wie urteilen die Opas(innen)?

#12

Beitrag von Anon16 »

den grössten Fehler den ich begangen habe ,war der ,das ich gemeint habe ich müsste den Kindern den Umgang mit dem Computer früh bei bringen.Von da an wars vorbei mit in der Natur und Camping .Mit 10 Jahren durften sie an den Computer für eine gewisse Zeit unddann mit 12 bekamen sie ihr Händy ,das wars dann.
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likedeeler
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Re: Kindheit damals, Kindheit heutigst. Wie urteilen die Opas(innen)?

#13

Beitrag von likedeeler »

Ich plane Mitte Mai mit meinem ältesten Enkel (8 Jahre) wieder ein paar Tage Camping mit dem Motorrad ... mal sehen, vielleicht nehm ich dies Mal auch schon seine kleine Schwester mit.
WP_20141126_01_48_09_Pro.jpg

Ich nenne das frühkindliche Prägung. Was andere Eltern oder Großeltern ihren Kindern "antun",will ich nicht beurteilen. Ich weiß nur, dass solche oder ähnliche Erlebnisse meine Kindheit bereichert haben und die guten Erinnerungen mich bis heute begleiten.
Und wenns dann früher alles besser war, dann isses eben so :hurah2;
mobile Grüße
Kai

unterwegs mit Adria 670 SL Coral
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Beduin
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Re: Kindheit damals, Kindheit heutigst. Wie urteilen die Opas(innen)?

#14

Beitrag von Beduin »

Brisantes Thema das auch durch die Nachrichten geistert. ACHTUNG WERBUNG! https://www.hna.de/wissen/helikopterelt ... 16922.html

Wir hatten auch ein herrlich freies "draußen" Leben. Am Echazufer Höhlen in den weichen Boden gegraben, in den ersten Abwasserkanälen rumgestromert, die Gegend wie die Westentasche gekannt. Viel gesehen und erlebt, im Wald im Feld, an den Bahngleisen. Herrlich gewesen. Mama in unserem Restaurant gearbeitet. Um 14.00 gabs Mittagessen. Weg in Kindi, alleine, Mutti hatte kein Auto. Grundschule war nur paar Häuser weiter. Ab der dritten Klasse waren es dann auch 2 Km. Immer gelaufen. Die Dorfstraße entlang. Da gabs Bäcker, Metzger und einen Pommes Automat! Wenn mal Geld übrig war und die waren soooooooo lecker
Wollte es meinen Kindern und Enkeln gerade so nahe bringen. Die große ist dann ganz ab zum Papa, das gabs alles. Fernseher, Discotaxi ect pp. Bei meinem kleinen gings gut :)
Bei großen Enkel auch lange Zeit, aber dann hat die andere Oma "gewonnen" immer teure Geschenke und immer vor die Glotze, Handy, Konsolen, alle die es gab. Dutzende Spiele. Konsumterror vom feinsten, ganz schlimm das :(

Heute ist es bei manchen Sachen vielleicht anders besser. Aber ob das so gut ist. Ich bezweifle das
Liebe grüsse Ina
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Chief_U
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Re: Kindheit damals, Kindheit heutigst. Wie urteilen die Opas(innen)?

#15

Beitrag von Chief_U »

Travelboy hat geschrieben: Do 27. Apr 2023, 17:30


Tja zum Spiele, Abenteuer erleben, auf Bäume klettern, durch die Natur stromern oder mit Freunden zum Baggersee fahren geht nicht mehr.
Erst kommt Reitunterricht, Gitarrenunterricht, Fußballtraining (Kreisliga), Schule und Förderunterricht und damit das alles in den Tag passt werden die lieben Kindlein überall hin mit dem Auto gefahren - da bleibt halt nur für die kurzen Freiperioden das Smartphon zum Entspannen und Spielen.

Man muss sich nicht wundern, daß den Kindern schon frühzeitig die Begriffe „Stress“ und „Burnout“ eingebläut werden. Wenn sie älter werden, zählt nur noch die Work-Life-Balance.
*ROFL*
Viele Grüsse
Chief_U / Uwe
PhoeniX RSL 7100 auf Mercedes Sprinter
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Nikolena
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Re: Kindheit damals, Kindheit heutigst. Wie urteilen die Opas(innen)?

#16

Beitrag von Nikolena »

…..zählt nur noch die Work-Life-Balance.
Das gabs früher schon! Nur bezog es sich auf ein Leben - heute auf die Woche!

*SCRATCH*
Es grüßt der Wolfgang :-)

Malibu DB 600 Charming GT.....

Camping ist der Zustand, in dem der Mensch seine eigene Verwahrlosung als Erholung empfindet !
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Weitreisender
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Re: Kindheit damals, Kindheit heutigst. Wie urteilen die Opas(innen)?

#17

Beitrag von Weitreisender »

Das Thema hat sowas von " früher war alles besser" Nein war es definitiv nicht. Vieles war nicht schlecht, aber nicht besser als heute. Ich hatte, Anfang der 60ger, für die damalige Zeit eine super Zeit, meine Kinder und Enkel haben es heute definitiv besser und das in allen Lebensbereichen, das fängt bei der Bildung an und hört bei den Reisemöglichkeiten auf.
Wir Kinder waren damals vielleicht "freier" als die Kids heute, die immer wohlbehütet mit dem SUV zum Kindergarten und zur Schule gefahren werden, wir sind als Kinder alleine durch die ganze Stadt gelaufen, um zum Schwimmen oder Fußball zu kommen, das war aber vielleicht unser einziger Vorteil, aber welchen Spaß wir dabei auf dem Weg hatten, werden die Kids, die heute im SUV mit Handy in der Hand zum Sport gefahren werden, eh nie erfahren😎

Gruß
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.

Albert Einstein
Dieselreiter
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Re: Kindheit damals, Kindheit heutigst. Wie urteilen die Opas(innen)?

#18

Beitrag von Dieselreiter »

Sellabah hat geschrieben: Do 27. Apr 2023, 11:51
Sehe ich es zu schwarz oder ist da was auf der Strecke geblieben?
Du siehst es "anders" und auf der Strecke geblieben ist ein - in unseren Augen - ein authentischeres Leben.

Wir, die "Alten", schwärmen heute noch von einem Leben, das geprägt war von Fahrradfahren, Süßkram mampfen, Regenwürmer ausgraben, Bäumen raufklettern und runterfallen, Fußball im Hof - natürlich mit zerbrochenen Fensterscheiben, ... und sehen das heute natürlich durch eine rosarote Brille. Die weniger erfreulichen Erinnerungen sind da etwas verblasst, wir hatten nur ein paar Groschen in der Hosentasche, mussten uns gegen Dorftrottel oder Bezirks-Rowdies wehren. Feuer machen war lustig, die Brandblasen danach weniger. Beim Fahrradfahren ist man alle zwei Wochen auf die Schnauze gefallen und hatte ständig aufgeschundene Knie. Die Gesellschaft war auch nicht so prickelnd, in unserer Zeit ist die Null-Bock Generation entstanden, die Wahrheit über das Leben konnte man sich nur von TV und Kitschlektüre holen, wer nichts wusste, musste das glauben, was der mit der größten Lippe von sich gegeben hat.

Dieses schöne Leben hat eines hervorgebracht: uns. Ellbogentechniker, Helikoptereltern, Geiz-ist-geil-Aktivisten, SUV-Fahrer, ... sucht euch ein Klischee aus. In die Kindererziehung werden Computer und Smartfon eingebunden, zur persönlichen Betreuung hat man entweder keine Zeit oder keine Lust. Und da darf man sich eben nicht wundern.

"Unsere Kinder sind die Rache unserer Eltern an uns" *CRAZY*
Grüße Peter, unterwegs auf Carado T334

"Da streiten sich die Leut herum, oft um den Wert des Glücks,
der eine heißt den andern dumm, am End weiß keiner nix."

(Hobellied von Ferdinand Raimund anno 1834, bevor es Foren gab - a g'scheiter Mann)
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Re: Kindheit damals, Kindheit heutigst. Wie urteilen die Opas(innen)?

#19

Beitrag von Sellabah »

Dieselreiter hat geschrieben: Fr 28. Apr 2023, 07:56
"Unsere Kinder sind die Rache unserer Eltern an uns" *CRAZY*
Ab und an finde ich in der Generation meiner Kinder ein paar "Hoffnungsschimmer"
https://www.youtube.com/watch?v=4YbjdTmG9A0&t=26s


Aber das mein Enkel mal so seine Freizeit mit Kumpels gestaltet, ich kann es mir nicht vorstellen.

LG
Sven
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Re: Kindheit damals, Kindheit heutigst. Wie urteilen die Opas(innen)?

#20

Beitrag von oldi45 »

Die Frage können eigentlich nur die jeweiligen Kinder beantworten, die in ihrer Situation aufwachsen. Ich bin Jahrgang 45. Wir kannten nur zerstörte Städte und haben in den Trümmern gespielt. Im Nachhinein betrachtet war das eine tolle Kindheit, mit allen Freiheiten. Wir haben in den zerbombten Häusern gespielt, uns Höhlen gebaut, riesige Murmelbahnen auf den Sandhaufen, die durch die Enttrümmerungsarbeiten entstanden und natürlich beim Abriss der Ruinen zugeschaut usw.. Aus heutiger Sicht war das ein einziger Abenteuerspielplatz, wofür heute Eintritt bezahlt werden müsste. Gefahren waren sicher genügend vorhanden, obwohl es kaum Autos gab, aber unsere Eltern hatten schon andere Gefahren überlebt. Die Zeit damals hat uns von Kindheit an sehr selbständig gemacht.
Die Kinder heute kennen nur ihre Situation und werden sicher auch damit zufrieden sein.
Gruß Hajo
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