Camper - eine große Familie????

Alles was nicht in die anderen Reise Rubriken zu passen scheint.
Soleil
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Re: Camper - eine große Familie????

#21

Beitrag von Soleil »

Andere Menschen im und mit Wohnmobil sind auch für mich nicht „eine Familie“. Ich glaube, dieses Erlebnisgefühl ist in der Campingplatzgemeinschaft entstanden. Die Dokumentationen in den öffentlich-rechtlichen (andere kenne ich nicht) zeigen dies.
Aber ich habe nichts gegen kleine Gespräche mit anderen auf Stell- oder Freiplätzen. Besonders nett finde ich es, bei technischen Herausforderungen auf dem SP bei Bedarf Hilfe zu erhalten (Schraube im Reifen, Radwechsel, rote Ölkontrollleuchte oder Ähnliches). Oder Hilfe zu leisten mit Werkzeug, meiner zugegebenermaßen im Vergleich eher geringeren Körperkraft oder so etwas. Aber alles möglichst ohne Topfgucken. Manchmal lässt sich aber auch das nicht vermeiden (mir fällt da spontan der Sp in St Jean de Luz im Baskischen ein, kennen bestimmt einige. Da habe ich übrigens mal den letzten Platz hinten erwischen können. Es war rückwärts aufs engste einzuparken. Und ich war froh, unaufgefordert Einweisungshilfe erhalten zu haben).
In Frankreich fallen mir immer wieder Wohnmobilconvois auf, die Mittags irgendwo unterwegs eine seeeeeehr ausgedehnte Pause machen und über Stunden gemeinsam essen und trinken und diese Gemeinschaft offensichtlich genießen.
Ich glaube, dass das Wohnmobil aufgrund seiner Mobilität eher etwas für Individualisten ist. Meine Einschätzung erhebt aber nicht den Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
Zum Grüßen unterwegs: ich werde insbesondere von deutschen und Kastenwagenfahrern gegrüßt. Verpasse das aber oftmals knapp, weil konzentriert auf anderes. Ist doch bei Motorrädern unterwegs genau das gleiche. Ist die Freude, mit seinem Fahrzeug unterwegs zu sein und dies mit Gleichgesinnten für einen kurzen Moment zu teilen.
Gruß aus Niedersachsen

Susanne

„Das Schweigen habe ich von den Redseligen gelernt, die Toleranz von den Unduldsamen, die Freundlichkeit von den Übelgelaunten. Und doch bin ich diesen Lehrern nicht dankbar.“
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Austragler
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Re: Camper - eine große Familie????

#22

Beitrag von Austragler »

Ich könnte den Beitrag von Heribert kopieren.....

Ausnahmen gibt es natürlich. Bis Corona alles durcheinanderbrachte hat sich ein Grüppchen fast gleichgesinnter ehemaliger User des PM-Forums einmal im Jahr getroffen. Jedes Jahr hats ein anderer organisiert, im Coronajahr hatte ich in meiner Nähe etwas organisert, es musste jedoch eben wegen C. abgesagt werden.
Nun scheint es einzuschlafen, es haben sich einige ausgeklinkt. Ich kann es aus Gesundheitsgründen nicht mehr machen. Diese Zusammenkünfte waren jedoch immer sehr schön ! Und einige Kontakte bestehen immer noch.

Einmal versuchte eine Dame aus unserem Landkreis mal penetrant mich zum Beitritt zu einen nahem Campingclub zu nötigen. So etwas kommt überhaupt nicht in Frage.
Gruß aus Oberbayern
Franz
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Re: Camper - eine große Familie????

#23

Beitrag von Austragler »

Soleil hat geschrieben: Do 14. Mär 2024, 14:52
Ist doch bei Motorrädern unterwegs genau das gleiche.
Seit ich einen Roller fahre habe ich meine Ruhe davor. Rollerfahrer grüßt man nicht.
Und im Wohnmobil nervt es mich, ganz ehrlich. Unhöflich will ich natürlich nicht sein.
Gruß aus Oberbayern
Franz
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Kurzstrecke
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Re: Camper - eine große Familie????

#24

Beitrag von Kurzstrecke »

Danke für eure statements, bin ich ja doch nicht allein mit meiner Auffassung von "Campern". Obwohl es einem ja doch völlig klar ist, wenn man auf Stellplätzen unterwegs ist. Und ja, ich denke auch, dass dieses Gefühl wirklich noch aus dem vorigen Jahrhundert ist, als die Zeltleute unterwegs waren. Heute ist das alles doch ziemlich anders. Man kann das nicht vergleichen und alles hat seine Zeit.
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Nikolena
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Re: Camper - eine große Familie????

#25

Beitrag von Nikolena »

Elgeba hat geschrieben: Do 14. Mär 2024, 12:20
Für mich sind andere Camper nicht mal Kollegen,geschweige denn "Familie".Wir haben zufällig das gleiche Hobby,das war es aber auch.

Gruß Arno
Na das ist doch mal eine hilfreiche Voraussetzung für deine Vorfreude auf Forentreffen und deren Organisation. ;-)

Ferner....Ich weiß gar nicht, warum der -zumindest für mich- auf einer viel höheren Ebene anzuwendende Begriff "Familie" in den Zusammenhang mit Campingbekanntschaften oder -freunden gebracht wird. Ich würde da eher von Gruppen mit gleichgelagerten Interessen/Hobbies sprechen.
Es grüßt der Wolfgang :-)

Malibu DB 600 Charming GT.....

Camping ist der Zustand, in dem der Mensch seine eigene Verwahrlosung als Erholung empfindet !
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Elgeba
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Re: Camper - eine große Familie????

#26

Beitrag von Elgeba »

Ich sehe die Orga von Treffen sachlich,ich biete Gleichgesinnten eine Plattform,die es ermöglicht sich zu treffen und persönlich kennenzulernen.Und Vorfreude? eher Neugier auf die anderen Wohnmobilisten die man ja sonst nur aus dem Forum kennt.

Gruß Arno
Und ist der Berg auch noch so steil,bisserl was geht alleweil.Bekennender SP und Wackenverweigerer
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heinz1
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Re: Camper - eine große Familie????

#27

Beitrag von heinz1 »

Am liebsten sind mir ja die Camper, die da ankommen und sagen: " Hallöchen, Sie stehen genau auf meinem Stammplatz, auf dem ich die letzten 20 Jahre gestanden habe. Wie lange bleiben Sie noch ?"
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Nikolena
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Re: Camper - eine große Familie????

#28

Beitrag von Nikolena »

heinz1 hat geschrieben: Sa 16. Mär 2024, 10:31
Am liebsten sind mir ja die Camper, die da ankommen und sagen: " Hallöchen, Sie stehen genau auf meinem Stammplatz, auf dem ich die letzten 20 Jahre gestanden habe. Wie lange bleiben Sie noch ?"
Schon so passiert?

Was hast Du gesagt? Warum er nur die letzten 20 Jahre pünktlich genug ankam? *SCRATCH*
Es grüßt der Wolfgang :-)

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heinz1
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Re: Camper - eine große Familie????

#29

Beitrag von heinz1 »

Nikolena hat geschrieben: Sa 16. Mär 2024, 10:40

Schon so passiert?
Ja, aber in der Regel ging das friedlich ab.
Nur zweimal in Finikunda / GR drohte es zu eskalieren. Auf dem "Ammos CP" sind halt viele langjährige Stammgäste, die sich zusammen rotten und IMMER auf den selben Plätzen stehen. Wenn man als "Fremder" dazwischen funkt, kann es schonmal schwierig werden.
Der damalige Betreiber nahm keine Reservierungen an, also hatte auch niemand Anspruch auf einen bestimmten Platz. Inzwischen ist Niko verstorben. Wie es heute da läuft, weiß ich nicht.
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Schaschel
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Re: Camper - eine große Familie????

#30

Beitrag von Schaschel »

Bin ich/ sind wir Camper? Ich glaube nicht. Das war möglicherweise zu Zelt und Mopedzeiten so, das ist aber schon ein paar Jahrzehnte her. Ein Vorschreiber schilderte das ganz ähnlich.

Die Strukturen unserer Reiseform waren vor Jahrzehnten bekanntermaßen andere- SP gab's nicht. Und ohne diese ist der Wohnmobilismus heute hierzulande nur noch schwer vorstellbar. Wir selbst waren zu Beginn unserer Laufbahn noch mit Moped und Zelt, manchmal mit geliehenem Wowa unterwegs, also fast ausschließlich auf CP.

Die Anzahl der Womos hat sich seither vervielfacht und wie ich finde sind auch die unterschiedlichen Interessen und Gebräuche seiner Benutzer zahlreicher geworden.

Hinzu kommt, daß wir mittlerweile wesentlich enger aufeinanderhocken als noch vor zehn, zwanzig oder vierzig Jahren. Manche der SP und teilweise auch CP sind baulich so gestaltet, daß nach meiner unmaßgeblichen Meinung das notwendige Maß an Privatsphäre zwischen den Mobilen hier und da nicht mehr ausreichend vorhanden ist. Wir suchen dann regelmäßig den nächst geeigneten Platz auf.

Das alles hat nicht zu mehr Gemeinsamkeiten untereinander geführt, sondern zu mehr Individualismus. Nicht alles was der eine mag, sorgt auch beim Nachbarn für schiere Begeisterung.

Mir z.B. macht es nix, wenn nebenan wohlschmeckendes Fleisch auf Holzkohle gegrillt wird- eher läuft mir das Wasser im Munde zusammen. Wohingegen ich es gar nicht schätze, früh morgens von den nachbarschaftlichen Vierbeinern lang anhaltend wachgekläfft zu werden. Die Wünsche und Bedürfnisse sind aus meiner Sicht zu vielfältig und unterschiedlich, als daß sich in dieser relativen Enge unter allen Beteiligten so was wie eine zufriedene oder vielleicht sogar glückliche Familie herausbilden könnte.

Ich bin allermeist für einen schönen Klönschnack zu haben und ebenfalls zu notwendiger Hilfeleistung bereit. Über die Jahre haben sich immer wieder mal Freundschaften herausgebildet, die sehr bereichernd waren/ sind. Doch ist es auch so, daß Petra und ich uns durchaus mal selbst genügen oder einfach nur entspannen möchten. Dann ist uns zu viel Nähe und zu wenig Privatsphäre schon mal hinderlich.

Der schöne Traum von einer großen "Camperfamilie" ist schön, wenn man ihn träumt. Manchmal erfüllt sich ein kleiner Teil davon, meist eher nicht. Deshalb ist dieses tolle Hobby Wohnmobil für uns ein Mittel zum Zweck, damit sich unsere Reiseträume möglichst erfüllen. Mehr zunächst nicht. Und längst nicht alle unsere Freundschaften wurden bei der Wohnmobilerei geschlossen.
Ich mag halt Enten und bevorzuge meine Muttersprache.
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