Doktor Tschäckel und Mister Heid

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robbie-tobbie
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Re: Doktor Tschäckel und Mister Heid

#41

Beitrag von robbie-tobbie »

Sparks hat geschrieben: Do 11. Apr 2024, 07:44
Steffen, lass gut sein
Ich bin gerade irritiert - Hast mich zitiert und Steffen angesprochen...? 8-)
Viele Grüße, Robert
Sellabah
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Re: Doktor Tschäckel und Mister Heid

#42

Beitrag von Sellabah »

Aus einem anderen Faden:
Elgeba hat geschrieben: Do 18. Apr 2024, 10:27
Ja, es ist ruhig geworden an Bord,selbst in Schulbussen,es wird nicht mehr kommuniziert,ich finde das schlimm.Ausnahme sind Grundschüler,....

Gruß Arno
Und das fällt mir seit meiner Rückkehr aus Spanien enorm auf.
Alle sitzen vor Bildschirmen oder starren beim Gehen auf das Smartphone. Auch in der Gastronomie oder einfach an allen Orten, wo eigentlich Menschen in einer Gruppe zusammensitzen.
Wenn wir essen gehen oder jemanden besuchen, dann bleibt mein Handy zuhause oder im Auto und ich gucke alle paar Stunden mal drauf. Das muss doch reichen. Geh ich in den Feierabend, mache ich mein Telefon aus. Und das funktioniert prima. Für Notfälle haben wir nämlich Behörden und meine Mutter einen Hausnotruf.


Ich schaue letzt eine Dokumentation über die Zustände im LKW Fernverkehr in Deutschland. Ein Reporter begleitete einen Trucker eine längere Tour und wunderte sich, das bei schönsten Wetter auf dem Rasthof nirgends eine Gruppe zusammen aß oder miteinander sprach.
Musste ich an deutsche Wohnmobilstellplätze denken. Schüssel raus, Rollos runter.


Das habe ich ein halbes Jahr ganz anders erlebt. Überall Kommunikation. Firmenmitarbeiter, Polizisten, sitzen im Anzug oder mit Blaumann gemeinsam beim Mittagessen. Jeder wird angesprochen, klappt die Sprache nicht, werden Hände und Füsse benutzt.
Ja auch da werden Selfies gemacht und Wottsäpp geschrieben und gesprochen, aber es ist nicht lebensbestimmend.

Hier läuft was aus dem Ruder. Wir geben unsere Lebensqualität auf.

LG
Sven
Mit ´nem ALPA unterm Hintern kann man prima überwintern.
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Elgeba
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Re: Doktor Tschäckel und Mister Heid

#43

Beitrag von Elgeba »

Hallo Sven

Viele Menschen,vor allem Jugendliche,sind doch ohne diese sch..Dinger gar nicht mehr lebensfähig,wenn man denen ihre Smartphones wegnimmt,ist das wie einem Alkoholiker oder einem Junkie ihre Droge wegzunehmen,hier muss dringend etwas geschehen.

Gruß Arno
Und ist der Berg auch noch so steil,bisserl was geht alleweil.Bekennender SP und Wackenverweigerer
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Capricorn
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Re: Doktor Tschäckel und Mister Heid

#44

Beitrag von Capricorn »

aber irgendwie holt einem halt ein Teil des Alltags wieder ein.....

Als ich am 1. April 1013 gewollt, gesteuert und mit Freuden in Ruhestand ging wurden wie geplant erst mal die bis dahin grössten Wünsche erfüllt.

Wir zogen aus dem riesigen Haus aus das früher bis 1978 unter meinen Eltern mal ein kleines Hotel gewesen war und von uns später über die Jahre vom Landgasthof/Hotel zu einem prächtigen Einfamilienhaus umgebaut worden war - 28 Zimmer und viel Umschwung. Das Haus wurde erst mal vermietet und 4 Jahre später dann an unseren Sohn weitergegeben. Selber ging's ins nebenan gelegene Penthaus mit 4 1/2 Zimmer, aber komplett ausgehöhlt und nach unseren Wünschen neu aufgebaut und/oder renoviert. Ich wusste, dass wir uns da was ausbauen mussten was die bisher gewohnte Wohnqualität übertreffen musste, das um nicht irgendwann dann den Umzug nachträglich zu bedauern.

Mitte 2014 war unser neues Zuhause so, wie wir uns das immer gewünscht hatten für's Alter. Bis dahin waren wir mit dem Motorrad 4 Wochen auf Sardinien, haben mit dem alten Wohnmobil 1x ganz Italien umrundet, waren auf allen Hawaii Inseln auf der Suche nach dem Paradies...

2014 haben wir dann auch unser neues Wohnmobil zugelegt - glücklicherweise genau das, was wir uns so vorgestellt hatten und bis heute zufrieden sind. Wohnmobilreisen sollten nämlich einfach eine zusätzliche Art des Reisens im neuen Lebensabschnitt sein. 2015 ging's dann für 6 Wochen nach Südafrika (mit Flieger) und dort am südlichsten Punkt am Cap Agulhas kamen wir auf den Gedanken, im gleichen Jahr noch an den nördlichsten Punkt dieser Erde zu fahren mit dem neuen Wohnmobil - an's Nordkap. Für diese unvergessliche Reise im gleichen Jahr brauchten wir 10 Wochen - einfach wunderbar, so hatte ich mir das Leben nach dem Hamsterrad genau vorgestellt. Tolle Orte, herrliche Natur und viele nette Menschen - nur das Paradies - das hatten wir bis dahin nicht gefunden..... immer zu Hause ankommend stellten wir fest, dass wir ja dort schon wohnen....

2016 und 2017 gab's viel zu feiern im Kreis unserer Freunde und unserer Familie - selber wurde ich 60ig, unser Sohn heiratete und dann auch unsere Tochter und bald kam 2018 unsere erste Enkelin (Tochter) zur Welt und damit - nun bitte nicht falsch verstehen - veränderten sich unsere Ziele erneut komplett, aber dazu später.

Zuerst gab's nämlich 2018 ein zweites Mal einen kompletten Giro d'Italia für einige Wochen, mit Zwischenhalt von zwei Wochen auf Ischia und dann reichte es noch für einen Monat für die Ostsee und Verwandtenbesuch im Jeverland, eine Rheinkreuzfahrt (ein Test) und vor allem, der 60igste Geburtstag von Herzdame und.... der erste Enkel (Sohn) stiess zu unserer Familie.

2019 viele kleinere Ausflüge an wunderschöne Orte der Schweiz und.... der dritte Enkel (wieder Tochter).
Im Jahr 2019 zwei unvergessliche Wochen auf Ischia mit Familie und Enkel der Tochter und dann...... dann kam Corona - "bleiben sie zu Hause" - "gefährden sie nicht andere und ihre Enkel"..... Reisen waren innerhalb der Schweiz in diesen und den nächsten Monaten zwar noch möglich, aber halt nur sehr eingeschränkt alles in allem. Wir waren dennoch privilegiert und haben nicht zuletzt dank dem Wohnmobil die Schweiz neu kennen und lieben gelernt - kurze Distanzen, ruhige, abgeschiedene Orte mit wenig anderen Menschen und..... unsere zweite EnkelIN (jetzt wieder Sohn).

Spätestens seit dieser Zeit ist zumindest bei Herzdame die wochenlange Reiselust vergangen, die Reisen wurden kürzer und kurz bis sehr kurz, damit wir immer rasch unsere Grosselternaufgaben erfüllen konnten, wenn "Not am Frau und Mann" war. Unsere Familie wurde immer wichtiger und auch die "von oben" verordneten Anweisungen oder Empfehlungen "umarmen sie ihre Enkel nicht" haben wir nicht befolgt. Wir verbrachten alle viel Zeit miteinander, dafür aber weniger mit Freunden und Bekannten - eben "bleiben sie zu Hause".....

Belohnt wurden wir dann 2022 mit der dritten Enkelin (wieder Tochter) und weil wir ja eh zu Hause bleiben sollten übernahmen wir feste Hütetage für unsere -5- Kleinen, machten 3-4 Tage Ausflüge mit dem WoMo, gingen viel Wandern und "vergassen" viele unserer ursprünglichen Reisevorhaben. Unsere Wohnung in den Bergen wurde rege genutzt, an allen Häusern unserer Familie wurde Hand angelegt und renoviert und umgebaut und die Zeit verging auf einmal wie im Flug und jetzt, heute.......

meint Herzdame, dass wir die Kleinen geniessen sollten in der kurzen Zeit die uns dafür bleibt bis sie dann von Omi und Opa weniger wissen wollen - für längere Reisen, gar überwintern im Süden Italiens ist kein Platz b.a.w. - wir sind verplant und planen selber - fast wie zu Berufszeiten, nur ruhiger und ohne Stress -
also.... fast ohne Stress...

Ich bin dankbar, dass ich noch meinen Lieblingssport (Windsurfen) neu mit Windfoil praktisch vor der Haustür machen kann und so für ein paar Stunden dem aktuellen Alltag entfliehen kann. Motorradfahren und die wunderschönen Reisen (Toscana/Bretagne/Pyrenäen/Korsika) sind vorbei - Motorrad ist verkauft. Wenn wir gesund bleiben dürfen...... dann.... ja dann - kann ich unsere alten Pläne mit noch nicht erledigten Reisen hoffentlich wieder ausgraben und unserem neuen/alten Alltag entfliehen und dann ist vielleicht auch nicht mehr der Winter in den Bergen, sondern die Wärme irgendwo im Süden angesagt.....
Klug zu reden ist schon schwer, klug zu schweigen noch viel mehr......

herzliche Grüsse und euch allen allzeit gute Fahrt

Adrian

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Billy1707
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Re: Doktor Tschäckel und Mister Heid

#45

Beitrag von Billy1707 »

Sehr schön geschrieben Adrian,
es liest sich ja fast ein bisschen wehmütig
aber ich denke mal, so ist das Leben.

*DRINK*
Grüße Billy *HI*

YOLO ! Unterwegs mit dem Frankia A 680 +
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Capricorn
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Re: Doktor Tschäckel und Mister Heid

#46

Beitrag von Capricorn »

wie sagt man doch......

"je genauer man plant - desto härter trifft einem der Zufall und das wahre Leben"
Klug zu reden ist schon schwer, klug zu schweigen noch viel mehr......

herzliche Grüsse und euch allen allzeit gute Fahrt

Adrian

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Thomas04
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Re: Doktor Tschäckel und Mister Heid

#47

Beitrag von Thomas04 »

Capricorn hat geschrieben: Do 18. Apr 2024, 19:33
wie sagt man doch......

"je genauer man plant - desto härter trifft einem der Zufall und das wahre Leben"
Hallo Adrian,
genau diese Erfahrung machen wir gerade durch.

„Wer zu spät fährt, den bestraft das Leben“

Was man gleich machen kann, das soll man auch nicht aufschieben.

Ganz schön hart, die Landung in der Realität.😔
Viele Grüße
Thomas


Unterwegs mit Knaus Van Ti 650 MEG Platinum Selection 2018 und zGG 4 to
Klopek23
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Re: Doktor Tschäckel und Mister Heid

#48

Beitrag von Klopek23 »

Lieber Adrian, danke für deinen Bericht. Alles, alles Gute weiterhin!
borriquito
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Registriert: Mo 24. Apr 2023, 09:34

Re: Doktor Tschäckel und Mister Heid

#49

Beitrag von borriquito »

kann ich bestätigen, Familienzuwachs durch Enkel ändert viele Gewohnheiten, auch liebgewonnene oder eingefahrene.
Wir haben vier von der Sorte, zwischen 6 und 12 und das knallt immer wieder mal in die Terminplanung rein. Aber natürlich ist es mehr Lust als Last. Das Glück, die kleinen Menschlein bei ihren ersten Schritten ins Leben zu sehen und zu begleiten, ohne direkte Eltern"pflichten", ist unbezahlbar.
An unserem Reiseverhalten, zwischen 100 und 120 Tagen jährlich, ändert das indessen nichts. Nur die jeweilige Festlegung der Reisetermine wird davon beeinflusst. Und solange es die Gesundheit zulässt, wollen wir daran auch festhalten.
Sellabah
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Re: Doktor Tschäckel und Mister Heid

#50

Beitrag von Sellabah »

:mrgreen: ich möchte das auch bestätigen. Wir haben zwei Enkel, 1 und 9.
Ich bin mächtig stolz auf meine Schwiegertochter, das sie nun gerade in der schweren Jahreszeit ihre ganze Brut alleine beschäftigen und durch die Gegend fahren muss, dabei Einkäufe und die viele Wäsche schafft, die gerade in der Winterzeit nicht ohne ist. Auch sind die Kinder im dunklen Winter bestimmt an vielen Tagen schwierig bis unerträglich.

Aber meine Schwiegertochter schafft das prima, auch wenn sie jetzt nach einem halben Jahr schon ein paar graue Haare und Falten mehr hat. Und auch unser Sohn unterstützt sie mit all seinen Kräften.

Wir Eltern erkennen das an, haben das ja auch mit unseren zwei Kindern hinter uns und erinnern uns gerade an die düstere, nasse Jahreszeit.

*YAHOO* Was bin ich froh, dass ich aus der Nummer raus bin.
Anrufen, Whatsapp und Skype. Und jetzt wo ich wieder da bin freut sich mein Enkel und die Kleine hält mich für einen fremden Mann. *LOL*

LG
Sven
Mit ´nem ALPA unterm Hintern kann man prima überwintern.
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