In Deutschland lohnt der Mittagstisch kaum noch.

[Sellabah]

Die Gastronomie jammert über die immer mehr werdende Unbeliebtheit des Mittagstisches und in meiner Umgebung haben auch schon mehrere Lokale, die überwiegend wegen der Mittagszeit interessant und beliebt waren nun geschlossen.

Ich finde es eigentlich schade und kann die Entwicklung nicht so recht nachvollziehen.
In der Mittagspause setze ich mich gerne mal in den Schinäsen oder auch zum Griechen.
In der Stadt gab es ein Fischrestaurant, da war ich mit wenigen Ausnahmen nur mittags.

Auch unterwegs gehen meist lieber am Mittag essen, weil man oft draußen sitzen kann und sich nicht so vollgefressen fühlt, wie am Abend.

Irgendwie gehen viele Dinge unserer Kultur über die Wupper.

LG
Sven
(eine Dönerbox verspeisend)

[jagstcamp-widdern]

ich esze mittags weder kalt noch warm, nämlich nix.
und abends warm...

[Benimar282]

Das liegt auch daran daß die Deutschen nur ungern viel Geld für Essen ausgeben.
Die Kneipenwirte andererseits bei der jetzigen Kostenstruktur für 10 Euro gerade mal eine Suppe anbieten können.

[sahra85]

Hallo,
die Restaurants schießen sich gerade selbst in die Knie! Klar müssen die Preiserhöhungen von den Waren weitergegeben werden, nur werden die mal zwei genommen. Bei uns ein alt eingesessenes gutes Restaurant, früher, mit deutlich höheren Preisen als die umliegenden Gaststätten. Heute sind haben die Gaststätten um 10-40% höhere Preise als das alte, mit dem Unterschied, dass das alte Restaurant hat an 7 Tagen offen und die anderen von Donnerstag bis Sonntag.

Gruß Rolf

[Masure49]

ich esze mittags weder kalt noch warm, nämlich nix.
und abends warm...

Dto und nur jeden zweiten Tag abends warm und unterwegs hat meine Herzallerliebste auch Urlaub vom Kochen.
Da bleibt die Küche kalt, da gehen wir in den Wienerwald oder in eines der umliegenden Lokale
Ansonsten wird gelegentlich gegrillt oder etwas auf der Induktionsplatte draussen gebraten.

[heinz1]

Personalmangel !
Seit Corona haben sich die KellnerInnen anderweitig nach Jobs umgesehen und sitzen jetzt bei ALDI und LIDL an der Kasse. Da verdienen sie gut, haben feste Arbeitszeiten und müssen sich nicht mit den Nörglern rum schlagen, die den Finger in die Suppe halten: "Ist ja kalt !"

[Nikolena]

Die Gastronomie jammert über die immer mehr werdende Unbeliebtheit des Mittagstisches und in meiner Umgebung haben auch schon mehrere Lokale, die überwiegend wegen der Mittagszeit interessant und beliebt waren nun geschlossen.

Dann waren sie wohl DESHALB doch eher weniger beliebt……

Ich finde es eigentlich schade und kann die Entwicklung nicht so recht nachvollziehen.

Personalmangel, mMn nix anderes.Die Gründe hat Heinz1 genannt. Es rächt sich nun, die Belegschaft in Kurzarbeit geschickt zu haben, während man vom Fiskus den entgangenen Umsatz entschädigt bekam - ohne Warenseinsatz.

In der Mittagspause setze ich mich gerne mal in den Schinäsen oder auch zum Griechen.

Chinese meinst Du wohl…..

[fernweh007]

(eine Dönerbox verspeisend)

ups


Ich wohne 3km entfernt von Aschaffenburg in einer Gemeinde mit 8000 Einwohnern.
An der ca. 800 m langen Hauptstraße gibt es mittlerweile 5x Döner und 3x Asiaküche.
(Man muss sich mal den täglich benötigten Umsatz in die Anzahl von Dönern und gebrat,Nudeln umrechnen )
Und weitere 300 m weiter wurde gerade ein McDonald’s genehmigt.

Dafür haben 2 klassische „Schnitzelrestaurants“, der letzte klassische Bäcker und der letzte Metzger ohne Filialbetrieb zu gemacht …. es gab keine Nachfolger.

Ganz unschuldig fühle ich mich nicht … wir sind ein halbes Jahr weg und nutzen, wenn auch selten, die Fastfooder.


In Aschaffenburg gibt es unzählige gute Frühstücks/Brunchmöglichkeiten … bis über Mittagszeit …. da hat der klassische Mittagstisch keine Chance mehr


Abends allerdings hat man ohne Reservierung oft wenig Chancen, was zu essen zu bekommen

[Austragler]

Chinese meinst Du wohl…..

Solange man das noch sagen darf. In Beilngries im Altmühltal gibt es den Chinesenfasching als uralte Tradition. Im letzten Jahr haben sich irgendwelche Tüpferlscheisser darüber aufgeregt, Diskriminierung und so.
Also seid vorsichtig wenn ihr jemanden als Chinesen bezeichnet.
Schinäse steht ja noch nicht im Duden.

[Luxman]

Irgendwie gehen viele Dinge unserer Kultur über die Wupper.

Dinge gehen nur über die Wupper wenn sich die Kultur ändert.
Wenn genug Nachfrage ist warum sollte dann ein Restaurant schließen.
War gerade in Belgien und mittags waren viele Restaurants offen.
Etliche sogar NUR mittags.

Beste Gruesse Bernd

[raidy]

Angebot und Nachfrage

Angebot: Für das Bedienungspersonal war das Angebot wo anders verlockend: Bessere Arbeitszeit und besseres Gehalt.

Nachfrage: Für die meisten Kunden sind 24€ für Schnitzel/Pommes/Salat einfach zu viel.
Und wo Gastwirte ihre Preise heftig erhöhen und die Kunden fernbleiben kommt eben das Gaststättensterben. Und leider kommt dies immer massiver. Man erkennt ihn an der Vorstufe, wenn die Öffnungszeiten plötzlich nur noch an wenige Tagen sind. Meist dauert es dann nur noch ein paar Monate, bis sie ganz zu machen.

Doch wem will man nun die Schuld geben?
Dem Wirt wegen seinen Preisen? Der kann oft gar nicht anders.
Dem Kunden weil er fern bleibt? Der muss auch aufs Geld schauen.
Also geben wir doch einfach der Politik die Schuld, das ist immer am einfachsten. Da muss man weder denken noch begründen, einfach nur drauf los meckern. *ironie*

Wir hatten mal 3 Gaststätten im Ort, jetzt haben wir noch eine halbe am Sportplatz (FR/SA/SO 16-22 Uhr).

Das ist der Lauf der Dinge, jetzt kommt die Zeit der Lieferankotzo

[Sparks]

Die Kultur...welche?
Möchte ich wie 1968 leben? Nicht wirklich.

Viele einzelne Punkte die hier angesprochen wurden machen zusammen das Ganze aus.
Viele Gastwirte haben trotz aller Widrigkeiten ihr Personal so lange wie möglich zu halten und das waren nicht wenige zwischen List Lübeck, Flenburg und Brunsbüttel. Trotzdem ist nach Corona die Personaldecke noch weiter geschrumpft.
Die Gewohnheiten haben sich doch auch radikal geändert, 5 Tage-Woche, Freitags ab 1 macht jeder seins und da soll jemand noch bis 23:00Uhr und länger arbeiten. Seit die meisten so fröhlich mit Plastikmoney bezahlen gibts meist kein Tipp mehr. Dann habe ich dann bei Aldi und Lidl mehr. Hinzu kommt, als Koch in einem Altenheim kann ich zu besseren Zeiten arbeiten und na ja der Lohn ist da auch nicht so, aber ich bin Abends bei der Familie. Wer als Bedienung sein Geld verdienen konnte, der kann mit Mensche, der kann meist auch rechnen und sieht was anliegt (meistens ), das haben auch aldi und Co erkannt.
Wo bekomme ich heute Mittags eine warme Mahlzeit her? Tanke mit Bistro, Metzger, Dönermann um nur ein paar zu nennen und wer außer den Alten nimmt sich denn noch die Zeit.
Eine weitere Besonderheit, wer gepachtet hat, der in der Regel macht schneller zu, wie jemand der auf dem eigenen Grund sitzt oder jemanden der das "Hobby" finanziert, so wie die Einbecker Brauerei das Backhaus sponsert.
Ach ja die Geschichte mit der Coronaunterstützung..... wenn alle das bekommen hätten, was ihnen versprochen wurde. Wer von euch hat diese Hilfen gebraucht, bekommen oder kennt die Voraussetzungen dafür? Durfte er die Unterstützung behalten? Das ist wie mit den landwirtschaftlichen Subventionen....alle wissen genau bescheid und auf Nachfrage...?
Dann die Preise...was keiner sieht, so wie ihr das eine oder andere Ersatzteil nicht mehr auf Zuruf bekommen konntet, kam es vor, das der Fischlieferant oder Gastro-Bedarf lieferunfähig waren. Es hat jede Menge Zulieferer der Gastronomie seit Corona dahin gerafft.

[Masure49]

Angebot und Nachfrage

Angebot: Für das Bedienungspersonal war das Angebot wo anders verlockend: Bessere Arbeitszeit und besseres Gehalt.

Nachfrage: Für die meisten Kunden sind 24€ für Schnitzel/Pommes/Salat einfach zu viel.
Und wo Gastwirte ihre Preise heftig erhöhen und die Kunden fernbleiben kommt eben das Gaststättensterben. Und leider kommt dies immer massiver. Man erkennt ihn an der Vorstufe, wenn die Öffnungszeiten plötzlich nur noch an wenige Tagen sind. Meist dauert es dann nur noch ein paar Monate, bis sie ganz zu machen.

Doch wem will man nun die Schuld geben?
Dem Wirt wegen seinen Preisen? Der kann oft gar nicht anders.
Dem Kunden weil er fern bleibt? Der muss auch aufs Geld schauen.
Also geben wir doch einfach der Politik die Schuld, das ist immer am einfachsten. Da muss man weder denken noch begründen, einfach nur drauf los meckern. *ironie*

Wir hatten mal 3 Gaststätten im Ort, jetzt haben wir noch eine halbe am Sportplatz (FR/SA/SO 16-22 Uhr).

Das ist der Lauf der Dinge, jetzt kommt die Zeit der Lieferankotzo

Die Schuld haben die Fastfoodkultur und die Fastfoodkonsumenten.
Burger und Döner im gehen, stehen und fahren runterwürgen und der Magen ist voll und alles zu einem Preis, bei dem kein Gastwirt mithalten kann.

[Luppo]

Da unser Büro glücklicherweise 200m vom Marktplatz entfernt ist, gehe ich seit 35 Jahren in der Innenstadt mittags essen. Jeden Mittag, wenn ich im Büro bin.
Das Angebot ist nach wie vor vielfältig, sämtliche Ausländer und natürlich auch deutsche Metzger und Bäcker mit Mittagstisch.
Insofern bin ich zufrieden und kann jeden Tag was anderes essen, auch wenn es sicher deutlich teuerer geworden ist seit 2020.

[biauwe]

Schweden: 110 bis 135 sek der Dageslunch (10 bis 12 €)
Wasser, Kaffee, Keks, Salat, Hauptgericht ...
Je nachch Region und Angebot
Und das nach Corona und Ukraine Krieg

PS.: aber ohne Bier

[Luxman]

Für die meisten Kunden sind 24€ für Schnitzel/Pommes/Salat einfach zu viel.
Und wo Gastwirte ihre Preise heftig erhöhen und die Kunden fernbleiben kommt eben das Gaststättensterben.

Dann sind wir wieder bei der Kultur.
Den Franzosen, Belgiern ist ihr Mittagessen einfach mehr - wert.
Das ist dort Kultur - man sitzt zusammen und isst gemeinsam Mittags.

Sind ja nicht die einzigen Dinge bei denen wir Deutschen uns unterscheiden von anderen Nationen.

Beste Gruesse Bernd

[raidy]

Den Franzosen, Belgiern ist ihr Mittagessen einfach mehr - wert.

Das hat sich leider auch schon stark geändert.
Frankreich hat Europaweit die meisten Mc Donald-Filialen und steht an Platz 4 Weltweit.
Meine Freunde in Frankreich jammern über die Mentalität der jungen Menschen.
Trotzdem aber ist noch viel von der "Menue de jour" oder "plate de jour" übrig geblieben.
Was besonders interessant ist: Heute noch sieht man öfter eine menue de jour für unter 20€ außerhalb von Touri-Löchern.

Also in der mittleren bis älteren Generation stimme ich dir zu, die jungen Franzosen legen leider nicht mehr so viel wert auf ihre frühere Genießerkultur.

Ich meine Dieselreiter kann uns da viel dazu sagen.

[Benimar282]

Auch in Spanien ganz typisch das menu del día. Für 10 bis 12 Euro gibt es ein 3 Gänge Menü mit Wein und Wasser. Da treffen sich meist die gleichen und erzählen immer dieselben Geschichten.
Während der Spanier sich von der Weinflasche ein kleines Gläschen gönnt, leert der Engländer oder Deutsche diese komplett.

[Snowpark]

In Portugal gibt es z.B. in einer Kleinstadt, vielleicht 6.000 Einwohner, im Alentejo, nahe des Atlantik, 2 Grillküchen und ein Intermarche, die Mittags/Abends mindestens 3 portugiesische verschiedene Gerichte anbieten. Ca. 6,50 € zum mitnehmen, ca. 10 € als Menü. Das kann man dann vor Ort genießen.

Seeehr viele Einheimische und einige Touristen nutzen das.

Hoffe, das es die noch lange gibt

[Luxman]

Auch in Spanien ganz typisch das menu del día. Für 10 bis 12 Euro gibt es ein 3 Gänge Menü mit Wein und Wasser.

Bitte nicht vergessen das die Einheimischen auch deutlich weniger verdienen als wir hier.

Beste Gruesse Bernd