Felisor hat geschrieben: Di 15. Jun 2021, 08:58
Wobei ich mich schon lange frage, ob das noch bestimmungsgemäßer Gebrauch ist, wenn die Straße oder der Radweg als Trainingsgelände für Amateursportler genutzt wird.
@ Felisor!
Mal dumm gefragt: Wo sollen Deiner Meinung nach Radsportler ( Amateure und Profis) denn trainieren? Nur im Ausland, weil da es als selbstverständlich gesehen wird, dass solche Gruppen mit 35-40+ km/h auf der Fahrbahn rollen? In D ist Radwegbenutzungspflicht nur bei durch Schild ausgezeichneten Radwegen mit >1,0 m Breite und zumutbarer Oberflächenqualität gegeben. Rad-Gruppen ab 15 Personen müssen auf der Strasse fahren, nach dem 7. Paar muss eine Lücke gelassen werden, damit überholende PKW einscheren können. An Ampeln gilt bei so großen Gruppen, wie bei der oben genannten Zahl, gleiches wie bei Bundeswehr-Kolonnen. Der erste Radler kann über die Kreuzung bei grün, die Restanzahl folgt, auch wenn zwischenzeitlich die Ampel auf Rot springt. Ich habe jahrelang als Tourguide des ADFC Gruppen bis zu 40 Personen durchs Weserbergland geführt, das beschriebene Verhalten dabei x-Mal erlebt.
Ich lebe am Weserradweg, der in Stadtnähe natürlich auch von Fussgängern genutzt wird. Überall in Stadtnähe stehen die klassischen Schilder , neben der amtlichen Kennzeichnung, mit dem Hinweis "Radfahrer nehmen Rücksicht". Damit handelt es sich für manche Fußgängergruppen um einen Freibrief, den gesamten Weg für sich zu beanspruchen. Da wird man noch angeraunzt, wenn man rechtzeitig einmal die Klingel nutzt, in der Hoffnung, nicht anhalten zu müssen, um diese Gruppe dann schiebend zu überholen.
Als Letztes: aus eigenem Erleben kann ich nur sagen, Gruppenbildung auf Radwegen, oder auf Wirtschaftswegen, über die Radfernrouten gelegt sind, ergibt sich sehr häufig aus Menschen der Altersgruppe 60 + bis 80, die, sich munter unterhaltend, nebeneinander fahren und erwarten, das Dritte, egal ob andere Radler oder Fußgänger, auf sie Rücksicht nehmen. Das sind inzwischen in vielen Fällen die klassischen "E-Bike-Rocker". Und ja, ich bin mit 73 nicht ein junger Radfahrer, bin den Weserradweg täglich über 13 km/weg zum Dienst geradelt, auch mit dem Renner oder mit dem Liegerrad. Alles vollkommen konfliktfrei.
Wenn es in Bayern keinen schlecht gepflegte Radwege gibt ( damit meine ich Wurzelaufbrüche im Asphalt oder Schlaglöcher) und die Vorhandenen alle mehr als 1,5 m Breite aufweisen, seid ihr halt gegenüber anderen Bundesländer auf der "Insel der Glückseligen". Hier, in NRW, gibt es solche Radwegzustände, selbst hier in Ostwestfalen, auch auf dem Weserradweg, der zu den beliebtesten Radwegen Deutschland zählt.
PS Sind eigentlich Alle, die mit dem Rad fahren, in Deinen Augen Amateursportler? @ Megathomas ich habe zwischen 2000 und 3000 km Fahrleistung mit meinen Rädern, darf also scher dann ehr meine Meinung kund tun?
