Moin
Mobildomizil hat geschrieben: ↑Do 28. Dez 2023, 18:14
Weil das zwei Möglichkeiten sind, den Verkehrssektor auf einen vernünftigen Weg zu bringen. Dort stagnieren die Emissionen seit 20 oder 30 Jahren, während sie in vielen anderen Sektoren rückläufig sind.
Hmh, nur liegt das weniger am Tempo auf den Straßen als wohl überwiegend an der zunehmenden Gesamtfahrleistung (sowohl im PKW-Bereich, weil es dort mehr und zudem schwerere - die technische Verbrauchsersparnis insoweit wieder neutralisierende - Fahrzeuge gibt, als auch gerade im gestiegenen gewerblichen Güterverkehr, der übrigens ein Tempolimit hat).
https://www.umweltbundesamt.de/daten/ve ... sregierung
Nun ist der Kraftstoff in den letzten 20-30 Jahren ja bereits durchaus teurer geworden, eine Fernstraßenmaut für den Güterverkehr gibt es auch seit 19 Jahren und trotzdem ist es so wie es ist. Mag sein, dass man mit ad hoc +50 Cent den Liter eine Verhaltensänderung bewirkt, also entweder sparsamer oder weniger fahren, wie ich auch den Effekt durch die Fernstraßentempolimits nicht bestreiten würde wollen, aber eben auch nicht bewerten, ich neige seit jeher nicht zu überschäumendem Optimismus.
Die Aufrechnung aber nur über die Fernstraßen zu suchen, deren Nutzungsgrad beim privaten Verkehr sehr unterschiedlich ausfallen dürfte, erscheint mir fragwürdig. Der Güterverkehr würde die Tempo100-Option zugunsten des billigen Sprits wohl begrüßen, der Gelegenheits-oder Kurzstrecken-Autobahnnutzer auch. BTW, Tempo 100 heisst dann aber auch 100 und nicht wie gerne umgesetzt +10-20%, weil kostet ja nur 40-60 EUR und das auch ausgesprochen selten. Also bitte dann auch alles andere runter im Tempo, wobei ich nicht sagen kann, ob man hier aus 50 dann 30 km/h machen müsste oder emissionstechnisch da mit 40 (oder gar 25 ?) hinkäme. Hm ...
Mir fehlt ja doch ein wenig der Glaube, dass so etwas vom Verkehrsteilnehmer dann -
zur Emissionssenkung (nur darum ging es ja) - auch alles so ohne Murren umgesetzt würde (und teile insoweit Walters leise Überraschung am bisherigen Abstimmungsergebnis mal).
Die Verkehrsfluss-Sache:
meine Frau schickt mich ja auch lieber über NL und Belgien z.B. nach Frankreich, nur darf ich m.E. in NL mit > 3.5t auf der Autobahn nur 80 fahren und dann hängen mir die LKW da genauso auf der Stoßstange wie hier auch. Ansonsten empfinde ich den etwas gleichmäßigeren Verkehrsfluß auf französischen Autobahnen durchaus als angenehmer, mit einem vergleichsweise langsamen Fahrzeug allemal. Es gibt auch in D ja durchaus längere Strecken, auf denen z.B. nur 120 km/h erlaubt sind. Es stellt sich aber nicht das gleiche Gefühl ein, was möglicherweise an der Verkehrsdichte liegen könnte (die ist in D gefühlt deutlich eine andere als z.B. in F oder in B).
Nur nebenbei zum Vergleich USA und Deutschland:
https://ralphbu.files.wordpress.com/201 ... swesen.pdf
https://www.diw.de/sixcms/detail.php?id ... c.94284.de
Da spielt wohl noch etwas mehr rein, die sitzen halt eher mal im Auto (ist im urbanen Umfeld schneller als hier).
Gute Fahrt
Gruß
K.R.