Reisemobiltreff

Warst Du mal vor Ort, oder ist er zu weit entfernt?

War im April dort da wurde mir der August zugesagt

Würde mich mal interessieren was dabei rausgekommen ist.

Mein Kenntnisstand ist folgender. Wenn das Lieferdatum überzogen ist kann man den Händler zwar in Verzug setzen, jedoch erhält man keinen Schadensersatz wenn kein Verschulden beim Händler vorliegt. D.h. Wenn der Händler das Fzg. nicht auf dem Hof stehen hat ist ihm auch kein Verschulden zuzurechnen.
Dann kannst du dir zwar ein Mobil leihen, wirst aber die Kosten selbst tragen müssen.

Und ein Vertragsverhältnis mit dem Basisfahrzeughersteller hast du nicht sondern nur der Händler.

Anders sieht es z.B. aus wenn der Händler dein WoMo auf dem Hof stehen hat und es dir nicht herausgeben will, bspw. weil dein Händler mehr Geld als vertraglich vereinbart, fordert. Dann liegt die schuldhafte Verzögerung beim Händler vor. Dann Frist setzen, WoMo mieten und dann kann man Schadensersatz auch einfordern.

PS: Hab mich mit dem Thema auch schon beschäftigt. Unser WoMo hatte ein vertragliches Lieferdatum Jahr 2022 (bestellt Juli 21). Es soll wohl diese oder nächste Woche beim Händler eintreffen. Ich bin gespannt.

Allen wartenden drück ich weiterhin die Daumen.

Wie sieht es aus, wenn in der verbindlichen Bestellung "voraussichtlicher Liefertermin" steht?

Wernher hat geschrieben: Sa 28. Okt 2023, 13:01

Wie sieht es aus, wenn in der verbindlichen Bestellung "voraussichtlicher Liefertermin" steht?

In der Bestellung muß ein DATUM stehen, also Liefertermin 30.12.23, alles andere ist nicht bindend betreffs Lieferung.

Ist aber Standard bei PKW Kaufverträgen.

Beste Gruesse Bernd

Bei mir war "voraussichtlicher Liefertermin" Standard. Auch bei den PKW, die ich auf Bestellung gekauft habe stand das immer so drin.

Wernher hat geschrieben: Sa 28. Okt 2023, 16:24

Bei mir war "voraussichtlicher Liefertermin" Standard. Auch bei den PKW, die ich auf Bestellung gekauft habe stand das immer so drin.

So kenne ich es auch, schon eh und je.
Kein Händler, weder PKW noch Wohnmobil wird sich auf ein festes Lieferdatum einlassen, es sei denn, er hat das Ding schon in der Pipeline,
bzw. der Spediteur hat das Fahrzeug schon auf seinem Transporter.
Er kann doch normalerweise garnicht wissen, wann das Objekt der Begierde auf das Band gesetzt wird.
Er kann auch nicht wissen, wann der Spediteur das fertige Fahrzeug beim Hersteller abholen kann und der Spediteur kennt die Straßenverhältnisse nicht im Voraus wie z.B. Stau, Pannen usw.
Hat man ja in den letzten 2 Jahren gesehen, wie so etwas laufen kann.
Jeder Händler, der seinen Kunden verbindliche Liefertermine genannt hätte, wäre in die Bredouille geraten.
Er kann höchstens aus seiner Erfahrung und seinem regelmäßigen Kontakt mit dem Hersteller einen ca. Termin nennen, der ja dann meistens, nicht immer, auch klappt.
Und auch schon früher , noch vor Corona kam es vor, dass irgendein Teil am Band fehlte, weil gerade irgendwo Krieg war oder ein "Sparfuchs Lopez" billig eingekauft hatte und die Teile entweder nicht funktionierten oder nicht lieferbar waren.
Dann standen irgendwo tausende PKWs in der Gegend herum und konnten deshalb nicht ausgeliefert werden.
Bei Wohnmobilen ist es noch schwieriger.
Wer wie ich schon mal an einem Band bei einem Wohnmobilhersteller gestanden ist, konnte beobachten, dass der Hersteller Chargen produziert,
also eine Reihe gleicher oder ähnlicher Wohnmobile durchlaufen läßt,
je nach Bestelleingang. Dann laufen Tage - oder Stundenlang nur TIs vom Band, ein anderes Mal nur VIs usw., je nach Bestelleingang,
eben was gerade stärker bestellt wurde.
Und fehlt dann ein wichtiges Teil, werden die fast fertigen Kisten auf dem "Hof" abgestellt und die fehlenden, später nachgelieferten Teile notfalls auf dem "Hof" eingebaut.
So von mir bei Dethleffs und Knaus beobachtet.

Dennoch kommt er rein rechtlich beim Überschreiten des Termins in Verzug.
Natürlich muss man den Verzug anzeigen und Frist setzen. Man geht da von zusätzlichen 6 Wochen aus.

Cybersoft hat geschrieben: Sa 28. Okt 2023, 16:55

Dennoch kommt er rein rechtlich beim Überschreiten des Termins in Verzug.
Natürlich muss man den Verzug anzeigen und Frist setzen. Man geht da von zusätzlichen 6 Wochen aus.

Ja, aber damit kommt man nur aus dem Vertrag raus. Schadensersatz ist kaum drin.

Schadensersatz beim WoMo? Kenne keinen der das jemals für ein Freizeitfahrzeug Schadenersatz bekommen hat.

Vielleicht kann man den Händler dazu bringen, auf die in den letzten 3 Jahren erfolgte horrende Preissteigerung zu verzichten, aber ich halte es für sinnlos, einen Anwalt einzuschalten. Ist für mich Geld aus dem Fenster schmeißen. Wieviel das ist, steht im RVG: https://www.gesetze-im-internet.de/rvg/anlage_2.html

Hallo,
es wäre interessant zu wissen, welchen Preis der Händler dem Hersteller zahlen muss. Den 21 oder 23 Preis?
Gruß Rolf

Nach meiner Wahrnehmung haben die Händler auf die Preiserhöhungen der Hersteller reagiert, bzw. müssen, weil es deren Verträge hergaben.

Es gibt aber Berichte in Foren, dass nach 2 Jahren Wartezeit der damals vereinbarte Preis gezahlt wurde. Ob da der Händler auf seine Gewinnspanne verzichtet hat? Von 2020 zu 2022 waren es immerhin 20 bis 25% Steigerung.

Da wir nicht die Verträge zwischen Händler und Werk kennen wird das keiner wissen, sondern kann nur geraten werden.
Es gilt da natürlich, wie beim Endkunden das was im Vertrag steht.

Und ggf. anwendbares BGB, wenn der Preis nicht explizit festgemacht wurde.

Ich denke, dass meist schon im Vorfeld auch der Hersteller mit ins Boot genommen bevor dem Kunden ein Vorschlag unterbreitet wurde.
Einer meiner Freunde hat einer Erhöhung von knapp EUR 2.000,- zugestimmt.
Urspr. Kaufpreis knapp EUR 70.000,-, Lieferterminverschiebung 1,5 Jahre, Weinsberg TI.

Ich denke, die wenigsten werden nach so langer Wartezeit Muße für einen Rechtststreit mit offenem Ausgang haben (ohne im Besitz des Autos zu sein), sondern sind froh, ihr Wunschauto endlich erhalten zu haben. Ginge mir auch so.

Das würde ich so nicht sagen. Mein Händler hat bspw ca. 15 Tsd. Euro Mehrkosten angekündigt für die eine Lösung gefunden werden soll. Wir werden uns schon einig sagt er ganz entspannt.

Der Vertrag gibt den Spielraum für eine nachträgliche Anpassung jedoch nicht her.
Einen kleinen Mehrpreis könnte ich mir vorstellen, jedoch nur weil ich den Duc. 8 bestellt habe, jetzt wohl aber einen Duc. 9 bekomme.

Aber ich scheue da bei dreistem Verhalten keinen Rechtsstreit. Habe schon über zwei Jahre gewartet und kann auch noch länger warten. Wenn das Fzg. beim Händler steht und er es nicht herausgeben will gibt es ja auch noch die Möglichkeit Schadensersatz, wenn er denn tatsächlich entsteht, mit einzuklagen.

Wir müssen uns nicht neu einigen wenn wir das vertraglich vor über zwei Jahren gemacht haben. Und wie schon gesagt. Ich kenne keine Preise zwischen OEM und Händler bzw. die sind für mich irrelevant.

Ich berichte mal wie es ausgegangen ist. Mein Fzg. soll diese oder nächste Woche beim Händler ankommen, dann noch Umbauten und dann muss noch die Rechnung erstellt werden.
Das wird ne spannende Diskussion werden.

Basti hat geschrieben: So 29. Okt 2023, 23:49

Ich berichte mal wie es ausgegangen ist. Mein Fzg. soll diese oder nächste Woche beim Händler ankommen, dann noch Umbauten und dann muss noch die Rechnung erstellt werden.
Das wird ne spannende Diskussion werden.

Dein Händler ist eine ganz arme Sau, um es mal ordinär auszudrücken. Er ist es der den Ärger mit dem Kunden wohl ausbaden muß dem ihm "sein Hersteller" eingebrockt hat.

Das kommt davon, wenn man mit dem Hersteller Verträge zu Preisgleitklauseln abschließt, die nicht gleichlautend zu denen mit dem Endkunden sind.

Ging aber auch viele Jahre gut, weil die LZ im normalen Rahmen lag und Karte nicht gezogen werden musste.

Bleibt nur das Entgegenkommen des Herstellers, der zumindest die Händlermarge genau kennt.

Im Übrigen hat auch der Hersteller das selbe Problem mit seinen Zulieferern, die -geschätzt- 70% der Produktkosten ausmachen. Dann frag mal Fiat, wie viel sie ausnahmsweise bei der oder der Seriennummer im Preis nachlassen.

Ist alles nicht so einfach.