Re: Reisen unter Bedingungen der Pandemie
Verfasst: Mo 11. Jan 2021, 09:24
Hallo Tommy,WoMoFahrer hat geschrieben: Sa 9. Jan 2021, 23:12Mich würde interessieren wer von den hier antwortenden Experten schon einen Corona Toten in der Familie hatte. Wir hatten einen, deshalb rede ich nicht wie ein Blinder von Farben, sondern der Realität. Ihr dürft mir gerne darüber berichten wie Ihr das verkraftet habt. Aber bitte keine Beileidsbekundungen von theoretisch betroffenen. Darauf kann ich gerne verzichten.
Ich bin ganz bei dir. Ich durfte meine Mutter an Heiligabend beim Sterben begleiten.
In ihrem Heim gab es einen Coronaausbruch und von den 24 Bewohnern starben 14 wie die Fliegen. Es war für mich schon eine Belastung, die ganze Schutzmontur anzulegen und mit der Ungewissheit zu leben, ob mein Vater und ich uns trotzdem angesteckt haben könnten. Für meinen Vater wäre es wohl ebenfalls ein Todesurteil gewesen.
Der RTW fuhr regelmäßig vor, um Bewohner ins Krankenhaus zu bringen. Es fühlte sich komplett surreal an.
Ich betrachte es daher mit relativer Fassungslosigkeit, wie manche so dermaßen nur an sich und ihre Bedürfnisse denken.
Glaubt mir, ich bin der erste auf der Piste, wenn es wieder halbwegs sicher ist. Ist jetzt die Zeit dafür? Nein. Nicht zu reisen ist ein Zeichen des Anstands und der Solidarität mit dem Pflegepersonal, vor allem auf den Intensivstationen, damit für die ihr Beruf wieder ertragbar wird.
Liebe Grüße
Micha