Erniebernie hat geschrieben: ↑Di 1. Jun 2021, 06:14
Weniger fahren oder aufgeben?
Damit wird die grundlegende Frage zwar simplifiziert, aber nicht beantwortet: Wie meistert die Menschheit die Energiefrage?
Beim KFZ fängt es an - der Sprit wird immer teurer, weil fossile Brennstoffe böse sind. Mit Verlaub, es ist scheißegal, ob wir Womofahrer darunter leiden müssen oder nicht, das betrifft alle KFZ, also auch PKW (Arbeitsweg), Flüge (Globalisierung ade), Kreuzfahrschiffe (GSD), Containerschiffe (internationaler Handel zurück auf Maulesel über die Seidenstraße), LKW (Fernversorgung oje, Essen kommt wieder vom Bauernhof).
Zurück zum Womo - und alle anderen Urlaubsformen: Fernreisen oder auch nur Ausflüge aufs Land gehen zurück. Die Fremdenverkehrsregionen haben Umsatzrückgänge bis hin zur Insolvenz und können das Angebot nicht mehr aufrecht erhalten. Klassische Urlaubsländer wie Kroatien, bei denen das BIP zu 80% aus dem Tourismus kommt, werden eingehen wie Tomatenpflanzen ohne Wasser. Die dürfen sich dann wieder auf Ziegen, Mais und Fisch konzentrieren, um zu überleben. Immerhin geht der Fischbestand wieder in die Höhe, weil der Diesel für die Fischtrawler unleistbar wird. Diese Menschen leben dann bald wieder in Lehmhütten und haben weder Klima, noch TV, noch Mercedes. Fast wie damals im Balkankrieg.
D.h., der Benz Konzern hat auch Umsatzeinbrüche. Nicht nur, dass die Kroaten keinen Daimler mehr kaufen - er wird ohnehin unleistbar, weil die Spritpreise durch die Decke gehen. Also Kurzarbeit, Kündigungen, Rückgang der ganzen Industrie - wie damals in Detroit.
Die Autoindustrie hat in DE einen Spitzenrang, wenn die wegbricht, gehen die Zulieferer und alle anderen vor die Hunde. Wie damals im Ruhrpott. Die Zechen haben geschlossen, eine ganze Region leidet, die Arbeitslosenzahlen explodieren.
Man kann das Spielchen jetzt beliebig weitertreiben - zurück bleibt die Frage, wie man da rauskommt. Um den sozialen Standard aufrecht zu erhalten, benötigt es Maschinen und Energie. Strom kommt zwar aus der Steckdose, aber derzeit wird er noch immer von kalorischen Kraftwerken geliefert. Und natürlich von der Atomenergie. Kurzfristig wird also in die Hose gepinkelt, damit es schön warm wird - nämlich mit Atomstrom. Der Abfall lässt sich zwar nicht lagern, aber das kümmert die Energiefuzzis nicht, Hauptsache kein CO² mehr.
Die Lobbyisten haben nur die CO² Zahlen vor Augen, die einzige Formel, die denen einfällt, ist:
- Fossile Brennstoffe beinhalten CO², das vor Millionen von Jahren gebunden wurde. Wenn das jetzt freigesetzt wird, bleibt es in der Atmosphäre.
- Erneuerbare Energie - wie z.B. Holz - setzt zwar auch CO² frei, aber selbiges wurde nach dem Kreislaufprinzip "unmittelbar" zuvor gebunden.
Ratz-fatz, fertig ist die Saubermacher-Strategie - wenn wir nicht mehr CO² freisetzen, als zuvor gebunden wurde, gibts auch keinen Anstieg in der Atmosphäre. Dass es jetzt mehr Umweltbelastung durch Feinstaub o.ä. gibt, steht nicht zur Debatte.