Golfinius hat geschrieben: Di 26. Jul 2022, 19:58
Und dann kommt auch die große Frage, was kann ich verlangen für einen Hymer DL 678 , Bj 2017.Modell 2018, Garagenwagen, 40 t km Listenpreis mit Aufrüstung ca.140 000 €. Gibt es da noch ungeschriebene Gesetze wie Listenpreis abzütlich 10 % pro Jahr oder hat sich das umgedreht?
Ich kann nur meine Meinung anbieten, in dieser Größenordnung habe ich bisher weder ver- noch gekauft. Aber gerade die Größenordnung ist der Knackpunkt. Bei einem NP um - sagen wir mal - 50-60T kannst du viel weniger als die 10% p.a. abschlagen, die Interessenten sehen dann nur "ihr" Preisfenster und die sofortige Verfügbarkeit und der besagte Sabber wird kommen. Das Klientel, das über 100T hinzublättern bereit ist, wird auch gerne den einen oder anderen 10er drauflegen, um dafür etwas Jungfäuliches zu bekommen.
Ich würde einen Privatverkauf anstreben, die potentiellen Interessenten wissen ganz genau, dass ein Zwischenhändler kräftig mitnascht und sind eher bereit, einen privaten Deal einzugehen, als einem Händler die Spanne in den Rachen zu werfen. Wo man doch genau weiß, dass die Gewährleistung im Fall des Falles erst einmal ausgefochten werden muss. Daher auch keinen Mondpreis veranschlagen, sondern einen moderaten Fixpreis - von dem man dann aber auch nicht runtergeht. Das kann man ruhig in der Anzeige so formulieren, wenn dann trotzdem jemand feilschen will, dann verweist man auf den nächsten Besichtigungstermin, der schon vereinbart ist.
Bei meinem letzten Womoverkauf hat der spätere Käufer auch alle Ecken inspiziert, hat echt Stunden gedauert. Am Ende ist er mit dem alten Schmäh gekommen, er habe soundsoviel Cash dabei, wenn der Deal gleich über die Bühne geht. Meine Körpersprache hat ihm dann doch vermittelt, dass ich auf Ablehnung programmiert war ... und er hat sich bereitwillig den Weg zum nächsten Bankomat zeigen lassen. Darauf zu warten, dass jeden Morgen jemand aufsteht, impliziert Durchhaltevermögen.
Ach ja, ich habe in meiner Anfangszeit mal ein Womo besichtigt, der Verkäufer hat klipp und klar offengelegt, dass er ein fixes Angebot vom Rufpreis minus x% vorliegen hat, nicht mehr und nicht weniger. Hat mir gut gefallen, hat die Spannung total rausgenommen, weil klar war, was man selbst bieten musste.
