Das ist mal erfrischend zu lesen. Sonst heißt es immer nur ".... aber wir sind zufrieden."Masure49 hat geschrieben: Do 13. Jul 2023, 10:48Ehrlich gesagt, so richtig zufrieden bin ich nicht mit unserem TI,
War ja hier auch schon ein paar mal zu lesen. Einer spricht vom Bettenbau, aber weil er max. eine Minute dafür braucht, ist er zufrieden. Ein anderer hat 1,30m Bettenbreite zur Verfügung, muss deshalb dieses und jenes, ist aber zufrieden ....
Jeder, der schon ein bisschen länger mit Wohnmobilen unterwegs ist, weiß, dass das Stuss ist. Bettenbau nervt und dauert nie nur eine Minute. Und 1,30m Bettenbreite sind auf Dauer eine echte Herausforderung für eine Partnerschaft.
Mich wundert ohnehin, was man dem Camper oft auch noch für viiiiel Geld andrehen und damit bei ihm sogar ein Gefühl der "Zufriedenheit" auslösen kann.
Ich erinnere mich da z.B an dieses frühere unselige Konzept mit dem Längsbad und Doppelbett im Heck. Wegen der zul. Fahrzeugbreite waren diese Betten alle 1,30m breit, am Fußende nur noch zwischen 0,9 und 1,10m, weil sonst die Badtür nicht zu öffnen gewesen wäre. Und das Schlauchbad war eine Herausforderung für jeden Klaustrophobiker. Trotzdem war dieses Konzept eine Zeit lang der absolute Hit, jeder wollte es haben und alle waren damit absolut zufrieden.
Heute ist es dieses Konzept der Einschrumpfung von hinten nach vorn. Am meisten Raum benötigen zwangsläufig die Längsbetten im Heck. Dann kommt das Bad, das nach Möglichkeit ein Raumbad sein soll.
Ab Küche fängt dann der fahrzeuglängenorientierte Schrumpfungsprozess an. Da bleiben dann oft nur noch zwei Flammen und ein schnuckeliges Spülbeckchen. Einziger Vorteil, zumindestens für klassisch nostalgische Partnerschaften: die Küche wird oft zu ihrer ausschließlichen Domäne. Er darf mangels Platz draußen bleiben.
Die Aufenthaltsfunktion bleibt dann endgültig auf der Strecke. Die Halbdinette reicht gerade zum bewegungslos Sitzen, wobei in die Sitzecke nur Menschen mit einer ausgeprägten Essstörung gelangen können und deshalb leer bleibt. Auf den Tisch passen nie zwei Teller und eine Salatschüssel gleichzeitig und wenn jemand vom Fahrersitz auf die Toilette möchte, müssen alle aufstehen.
Ich bewundere die Marketingabteilungen der Hersteller. Ehrlich. Das muss man erst mal hinkriegen, dass Menschen sich so einpferchen lassen, dafür bereitwillig teilweise 6-stellige Summen zahlen und auch noch zufrieden sind. Oder ist das dann doch nur Zweckoptimismus?
Dass es auch anders geht, zeigen Nischenkonzepte, wie z.B. das des ALPAs. Sie entsprechen aber nicht dem Mainstream und fallen dann mit Argumenten wie eine etwas höhere Maut in Frankreich durch das Raster (ich weiß, es gibt noch mehr super schlüssige Argumente). Diese verschobene und verschrobene Wertigkeit muss man nicht verstehen. Aber ich verstehe auch nicht, warum Frauen mitten im Sommer bei 37 Grad mit klobigen schwarzen Stiefeletten durch die Fußgängerzone stampfen. Vielleicht liegt es ja daran
