M846 hat geschrieben: So 2. Mai 2021, 22:45
Tolle Tatsachen die nicht bewiesen werden
Amazon hat noch nie bestimmt was ich kaufe.
Wenn Leute so blöde sind auf auf Werbung oder Angebote drauf reinfallen ist das nicht mein Problem.
Frag mich auch warum ein lokaler Händler wegfallen sollte wenn viele Shops normale Händler sind, nur eben nicht in meiner Gegend.
Für meine Werkstatt habe ich in ganz Deutschland bei Händlern gekauft.
Für unser Haus hab ich in Deutschland bei Händlern gekauft.
Autoteile werden in ganz Deutschland gekauft.
Alles Händler mit echten Geschäften.
Was kann ich dafür das mein Stihl Händler 100€ teurer ist.
Man kann auch alles schlecht reden wenn man sonst keine Lösung hat.
Das ist schön für Dich! Wenigstens Deine Welt ist in Ordnung.
Für mich passt es leider nicht so ganz. Mir wurde in jungen Jahren beigebracht, dass nichts auf unserem Planeten umsonst ist. Irgendwann muss irgendwer die Zeche bezahlen!
Was Amazon und Konsorten betrifft; Wenn die massenhaft negative Berichterstattung alle falsch wäre, so hätten sie die Urheber schon längst über die Gerichte zum Schweigen gebracht. Aber da sie selbst sehr gut wissen, dass das meiste Hand und Fuss hat, halten sie still und lassen die Kritik an sich abperlen. Denn wer weiss, welche Leichen bei einer gründlicheren Untersuchung noch zum Vorschein kämen. Dazu kommt, dass selbst negative Schlagzeilen das Geschäft weiter ankurbeln. Die grosse Masse macht weiterhin fröhlich mit.
Von wegen Zeche bezahlen, ein paar Beispiele gefällig:
Als ich vor 54 Jahren den Beruf des LKW-Fahrers erlernte, gab es den „Kapitän der Landstrasse“. Gute Fahrer waren gesucht und gut bezahlt. Wir fuhren teilweise in ganz Europa und bis weit in den nahen Osten. Heute sind x Mal soviele LKW‘s überall unterwegs, aber im internationalen Verkehr sind praktisch keine Fahrer aus den mitteleuropäischen Ländern mehr am Steuer. Und unter welchen erbärmlichen Bedingungen diese Fahrer aus Polen, Littauen, Rumänen etc. arbeiten, das will der Konsument lieber nicht wissen. Und was das für die Sicherheit im Strassenverkehr bedeutet, da machen wir uns besser keine Kopf.
Nach etlichen Skandalen und massiven Protesten in chinesischen Billigfabriken in den 2000er Jahren mussten sie dort die miesen Arbeitsbedingungen verbessern und höhere Löhne zahlen. Das hatte zur Folge, dass die Arbeiten in andere Billiglohn - Länder wie Sri Lanka, Indien usw. verlagert wurde, in denen die Arbeiterrechte nichts gelten. Doch wenn hier ein TSirt 5 € kostet, so interessiert das den Käufer nicht, schliesslich muss man das Schnäppchen mitnehmen. Inzwischen wird ein guter Teil der Billigmode in irgendwelchen Hinterhofklitschen in Italien und Balkanländern unter menschenunwürdigen Bedingungen gefertigt. Nur weil man so den Konsumenten schnell genug die eigentlich gar nicht benötigte billige Ware andrehen kann. Und die Zeche bezahlen hier die Beschäftigten, die meist hier illegal lebend den Unternehmern ausgeliefert sind.
Weil wir nur billige Lebensmittel kaufen, schuften illegale Immigranten in Spaniens Treibhäuser unter unwürdigen Umständen. Weil die Produzenten den Einsatz von Pestiziden rechtzeitig einstellen, merkt der Konsument hier meist nichts. Aber die Böden und das Grundwasser in den Anbaugebieten sind massiv verseucht. Und die Menschen dort gleich mit.
Millionen von Schweinen fristen weltweit ein erbärmliches, schweine - unwürdiges Leben, aber das Schnitzel ist billig!
Es gab eine Zeit, da gab es in Deutschland Firmen wie Grundig, Telefunken, Bosch. Da wollte Jedermann ein Autoradio von Blaupunkt oder Becker. Dann waren plötzlich Geräte aus Fernost auf dem Markt, die machten auch Lärm und kosteten eine Bruchteil. Dass sie technisch schlechter und ergonomisch Müll waren: egal, hauptsächlich billig. Dass in dem Bereich vor allem die japanischen Hersteller schamlos deutsche Wertarbeit kopierten, wurde hierzulande vom Konsumenten nicht wahrgenommen. Die hiesigen Hersteller protestierten zwar, aber hatten keinen Plan und verschliefen dazu noch die technische Weiterentwicklung. Sie wurden verkauft, fusioniert, abgewickelt, geschlossen und die Arbeitnehmer auf die Strasse gestellt.
Und, und, und....
Es mag durchaus sein, dass die eine oder andere Story falsch, überzeichnet oder tendenziös ist. Aber im Grundsatz läuft einfach zuviel schief, als dass wir uns über unser Tun und Lassen keine Gedanken machen müssten.
Das soll keineswegs heissen, dass wir unser Konsumverhalten sofort völlig umkrempeln sollen, aber die eine oder andere Änderung würde in der Masse schon etwas bewirken.
Ich wüsche trotzdem ALLEN eine schöne Woche, Beat.
