DerTobi1978 hat geschrieben: Di 7. Mär 2023, 11:00
expl0rer hat geschrieben: Di 7. Mär 2023, 09:33
einen mittleren vierstelligen Betrag aufbringen, um den C1-Führerschein zu erlangen.
Unsere Tochter hat letzte Woche Klasse B erworben mit einer laut Fahrschule durchschnittlichen Anzahl an Fahrstunden:
2750€
Da wirst du bei 2x C1 vermutlich bald 5stellig….
Das größte Problem ist doch dass für diesen horrenden Betrag nur die Erlaubnis erworben wird ein Kraftfahrzeug im Straßenverkehr bewegen zu dürfen. Ob jemand dazu fähig ist steht auf einem anderen Blatt. Leider vergessen sehr viele jugendliche Fahranfänger wenn sie erstmals allein im Auto sitzen und losfahren dürfen fast alles was ihnen der Fahrlehrer beigebracht hat.
Das war wahrscheinlich schon immer so. Als ich 1964 den Führerschein erworben habe wars noch deutlich billiger, insgesamt ca. 270 Mark hat mich der Spaß damals gekostet. Das war mehr als ein halbes Monatsgehalt. Ich habe in meinem Autofahrerdasein nicht viel an Bußgeld bezahlen müssen, meine Punktekonto in Flensburg ist jungfräulich, ich war aber durchaus kein Heiliger. Mein erstes Auto war ein NSU Prinz mit 30 PS, er lief etwa 120 km/h, und das wurde sehr häufig ausgenutzt. Aktive und passive Sicherheit waren Begriffe die total unbekannt waren. Was bremste war das nur spärlich vorhandene Kapital. Dass ich diese Zeit unbeschadet überstanden habe war nichts als Glück. Meinen ersten (und einzigen) selbstverschuldeten Unfall, natürlich wegen nicht angepasster Geschwindigkeit in Verbindung mit 2 Maß Bier, hatte ich am 9.August 1969. Das Auto, ein VW-Käfer 1500 mit sagenhaften 44 PS war hin, ich hatte Prellungen, mein Beifahrer blieb unverletzt. Wir gingen zu Fuß zur etwa zwei Kilometer entfernten Polizeistation um den Unfall zu melden. Ich musste ins Röhrchen blasen, das Ergebnis war negativ, damals waren noch 1,3 Promille erlaubt, wir wurden mit dem Polizeiauto zur Unfallstelle gefahren, ich musste 10 Mark Verwarnungsgeld bezahlen, dafür wurden wir im Polizeiauto nach Haus gefahren. Ein Taxi hätte mehr als 10 Mark gekostet.
Der finanzielle Schmerz war enorm. Und heilsam !
Am Sonntag ereignete sich in unserer Gegend ein tragischer Unfall. Eine 16-jährige Fahranfängerin war mit ihrem 125-ccm-Motorrad in einer Rechtskurve gestürzt und gegen ein entgegenkommendes Auto geprallt. Das Mädchen war sofort tot. Typischer Fahranfängerfehler. Lag es an mangelhafter Ausbildung oder an jugendlichem Leichtsinn ? Solche Vorfälle lösen nicht nur in mir große Bestürzung aus.
Bei dem Geld das heute für den Erwerb der Fahrerlaubnis zu bezahlen ist wäre eine vernünftige und umfassende Ausbildung zu erwarten, ob die Fahrlehrer konsequent ihrer Pflicht nachkommen kann ich nicht beurteilen.