Wechselrichter Erfahrungen und Nutzung

[rumfahrer]

Uns schmeckt der Kaffee aus der Bialetti sehr gut. Daher haben wir keinen Bedarf für eine strombetriebene Maschine. Unsere Haare trocknen auch ohne Fön und sonst wüsste ich nicht was höhere Wattzahlen für einen Wechselrichter erfordern würde. Wir haben nur Fahrräder ohne E dabei (aber eben noch einen Roller).
Mich hat letztlich der Kabelsalat gestört, der sich zwangsweise ergibt, wenn man mit der einen Steckdose vom transportablen WR zwei Mobilphones, einen Kameraakku, die el. Zahnbürste und das Netzgerät vom Laptop versorgen muss. Deswegen habe ich mich für einen fest verbauten WR mit NVS und dem nachfolgenden Anschluss aller Steckdosen (4) im Mobil entschieden.
Das Gerät ist mit 600W Dauerleistung genau richtig für unsere Anforderungen. Es liefert kurzzeitig auch über 800W und in der Spitze sogar 1200W. Vorteil zudem (3,5t!), dass er nur gut 2kg wiegt. Es ist mit einem eigenen Sicherungsautomaten (10Amp) ausgestattet, so dass eine unbeabschtigte Überlastung nicht tragisch wäre. Der Inverter wird von einem LiFePO-Akku (90Ah Epsilon - ebenfalls völlig ausreichend) versorgt, die wiederum von einer 2x100Wh Solaranlage gespeist wird.
Unsere bisherige Erfahrung mit dem WR nach 1,5 Jahren ist nur positiv. Strom ist einfach immer da und Landstrom seither nicht mehr notwendig gewesen. Das Gerät selbst hört man eigentlich gar nicht. Wir haben das Kästchen direkt im Batteriefach neben dem Beifahrersitz eingebaut. Das Bedienpanel ist neben bzw. über der Eingangstür.

Gruß
Steffen

[AndiEh]

nur so in den Wind gereimt ... die meisten Kapselmaschinen haben 1600W, da fährt man mit einem 1500er WR schon im roten Bereich.

das meiste, was ich gefunden habe, liegt so zwischen 1250Watt und 1450Watt. KLICK

Wenn man 1600W zieht und der WR einen Verlust von 20% hat, sind das schon 1920W, also 160 Ampere, die man der Batterie abverlangt.Da sollte man schon mehr als die üblichen 95Ah Batterien haben. Auch wenn einige Batterie auf mehr als 1C ausgelegt sind, werden die Batterien damit schon arg gestresst.

Ja, das ist richtig. Darum habe ich mir auch zwei 100Ah Lithium Batterien einbauen lassen, da teilen sich dann die Ampere auf beide auf.

Gibts sowas? 230V aus zwei verschiedenen Quellen - geht das? Ich habe da meine Zweifel ...

Ja, das sind Wechselrichter, welche mit Netzvorangschaltung verkabelt werden.
Grob gesagt, sind da alle vorhandenen Steckdosen hinter dem Wechselrichter angeschlossen. Dann kommen die 230V und die 12V von den Batterien zum Wechselrichter und der entscheidet, ob er die 230V einfach durchleitet, oder wenn kein Landstrom vorhanden ist, eben den 12V Strom von den Batterien umwandelt.

Und dann ist es eben nur noch ein kleiner Schritt, beides zu kombinieren, wenn das eine nicht ausreicht. Die Schwelle kann man dann an diesen Wechselrichtern beliebig einstellen. Z.B. kann das der Victron MultiPlus. KLICK

Gruß
Andi

[Mobildomizil]

Und dann ist es eben nur noch ein kleiner Schritt, beides zu kombinieren ...

Das ist technisch kein kleiner Schritt, weil das "Mischen" der beiden Netze phasenrichtig erfolgen muss. Und es funktioniert nur, wenn die Vorrangschaltung im WR integriert ist, was wiederum Nachteile mit sich bringt. Die meisten Womonutzer haben keine Anwendung für die gleichzeitige Nutzung von Land- und Batteriestrom, und wenn doch, lässt sich das sehr einfach improvisieren, indem man das Ladegerät auf Landstrom laufen lässt und den Rest über WR.

Gruss Manfred

[Doraemon]

Das ist technisch kein kleiner Schritt, weil das "Mischen" der beiden Netze phasenrichtig erfolgen muss.

Eine NVS "mischt" keine Netze, es schaltet über Relais das eine oder das andere Netz zu den 230V Verbrauchern, beide Stromquellen sind voneinander komplett getrennt.

[Mobildomizil]

Schon klar, aber es geht ja um den Multiplus. Der (und nur der) kann auf ein bestehendes Netz aufmodulieren. Wird daher von manchen Usern als optimale Lösung gehandelt, aber mir fehlt im Womo-Bereich da die passende Anwendung.

Gruss Manfred

[Doraemon]

Schon klar, aber es geht ja um den Multiplus. Der (und nur der) kann auf ein bestehendes Netz aufmodulieren. Wird daher von manchen Usern als optimale Lösung gehandelt, aber mir fehlt im Womo-Bereich da die passende Anwendung.

Gruss Manfred

Da hast du natürlich vollkommen Recht, schau mal hier ab Minute 5:20

https://www.youtube.com/watch?v=Gu4wx4zKsU4&t=371s

[AndiEh]

aber mir fehlt im Womo-Bereich da die passende Anwendung.

Das habe ich ich in meinem Beitrag doch beschrieben......

Jetzt habe ich mir aber mal die Campingplätze an der Nordküste von Italien angeschaut. Die bieten meist eine Absicherung von 6A an. Das wären dann 1380Watt. Das würde nominell noch nicht mal für meine Senseo Switch reichen.

Und in diesem Fall wäre es günstig, wenn der Wechselrichter automatisch Strom aus der Batterie dazumischen könnte.

Genau dieser Fall wird auch im PDF von Victron, dass ich oben verlinkt habe, beschrieben. Ich zitiere mal daraus:

PowerAssist – “Leistungssteigerung“ von Generatoren und Landanschlussunterstützung
Mit dieser Funktion erhält das PowerControl-Prinzip eine neue Dimension. Sie ermöglicht, dass der MultiPlus zu schwach ausgelegte alternative Quellen stützt. Lastspitzen treten häufig nur für einen begrenzten Zeitraum auf. In einem solchen Fall stellt der MultiPlus sicher, dass eine zu schwache Landstrom- bzw. Generatorleistung sofort durch Energie aus der Batterie kompensiert wird. Wird die Last reduziert, d. h. werden Verbraucher ausgeschaltet, kann die dann wieder ausreichend vorhandene Energie zum Laden der Batterien genutzt werden.

Gruß
Andi

[oldi45]

Eine einfache Lösung im Wohnmobil ist, den Wechselrichter so auszusuchen, dass er alle E-Geräte an Bort leistungsseitig abdecken kann. Dann noch ausreichend Akku-Kapazität in Zusammenarbeit mit Solar und nun sollten alle Bedarfsfälle zu 90% ohne Landstrom abgedeckt sein. Sollte die Sonne mal nicht ausreichen, kann man dann in dieser Situation mal per Landstrom nachtanken oder man fährt sowieso weiter zum nächsten SP.
Gruß Hajo

[fernweh007]

nur so in den Wind gereimt ... die meisten Kapselmaschinen haben 1600W, da fährt man mit einem 1500er WR schon im roten Bereich.

Die meisten Nespresso ziehen 1200 -1300 W ….
Meine Maschinen ….. ich besitze drei …. sind alle mit rund 100 A in der Spitze gemessen
Entspricht bei ca. 13 V +/- genau der Leistungsangabe

[Mobildomizil]

Das habe ich ich in meinem Beitrag doch beschrieben......

Ich hab's auch verstanden. Ich sage ja nicht, dass es einen zu schwachen Landstromanschluss nicht gibt, sondern bloss, dass er mir noch nicht untergekommen ist. Und dass ich zweitens, sollte das mal passieren, problemlos den WR nutzen und zeitgleich über Landstrom die Batterien laden kann. Und wenn ich in einer Gegend unterwegs bin, wo das fast jeden Tag so ist, kann ich ja Master und Slave an der NVS tauschen, und mache aus dem Netzvorrang einen WR-Vorrang. Weil du an deiner Mischbatterie noch händisch den Wert einstellen musst, hast du nicht mal einen Komfortgewinn.

Gruss Manfred

[Alfred]

Also wenn ich mal dazu was sagen darf...

Der oben erwähnte Victron Multigrid Wechselrichter (victron multiplus 12/3000) ist natürlich schon das Optimum für ein Wohnmobil. So ähnlich (48/5000) einen betreibe ich zuhause.

Es stellt sich dann die Frage, ob man im Womo nicht gleich auf eine 48 V Batterie geht und alle Verbraucher aus dem WR speist.

[AndiEh]

Und dass ich zweitens, sollte das mal passieren, problemlos den WR nutzen und zeitgleich über Landstrom die Batterien laden kann.

Genau so war mein Beitrag gedacht. Mit dem Zusatz, dass es auch WR gibt, welche über NVS angeschlossen sind und dann eben nicht den Wechselrichter bei Landstrom abschalten, sondern bei Bedarf dazuschalten.*
Wenn du Beschreibungen von WR mit NVS liest, wird da eben sehr oft/immer beschrieben, dass sie die WR Funktion bei Landstrom abschalten. Was bei einer Absicherung von 6A dann dazu führen würde, dass der Landstrom für Verbraucher wie Kaffeemaschinen eben nicht reicht. Man müsste dann immer den Landstrom kappen um den WR wieder zu aktivieren.

Was du mit Master und Slave meinst, mußt du noch einmal erklären, das verstehe ich nicht.

Gruß
Andi
* Anscheinend kann das nur Victron mit dem MultiPlus. Wer auch andere kennt, wäre ich für eine Info dankbar.

[Südschwede]

In dem Fall müßte man den 230V Eingang der NVS deaktivieren.
Dann kann das Ladegerät weiter arbeiten. Es sollte sich ja vor der NVS befinden.
Und dann noch ein ca. 50A Netzteil dazu schalten, daß sollte der Landstrom noch hergeben.
Am besten ein ausgemustertes Computer-Server- Netzteil. Klein leicht und preiswert.

[biauwe]

In dem Fall müßte man den 230V Eingang der NVS deaktivieren.
Dann kann das Ladegerät weiter arbeiten.

Das NVS ist nach dem Ladegerät und Kühlschrank geschaltet!
Sonst würde ja das Ladegerät Strom aus dem Akku zum laden für den Akku nehmen!

[Doraemon]

Anscheinend kann das nur Victron mit dem MultiPlus. Wer auch andere kennt, wäre ich für eine Info dankbar.

Ich kenne nur noch die Combi von WCS die das kann, aber bestimmt gibt es noch andere.

[oldi45]

Wenn ich das hier so mitlese, was ihr alles anstellt um ganz einfach 220V-Verbraucher im Wohnmobil zu betreiben, wird es mir schwindlig. Hoffentlich macht das nur jemand nach, der etwas davon versteht. Allerdings würde der sicher nicht solche Umstände machen.
Gruß Hajo

[Mobildomizil]

Was du mit Master und Slave meinst, mußt du noch einmal erklären, das verstehe ich nicht.

Separate NVS haben einen Mastereingang für Netz, Slave für den Wr und einen gemeinsamen Ausgang. Das kann man umdrehen, dann läuft auch bei verfügbarem Netz der Teil hinter der NVS über Wechselrichter. Nachteil: zieht natürlich die Batterie leer, wenn man ihn aus Versehen anlässt.

Geht natürlich nicht, wenn die NVS im WR eingebaut ist. Das hat auch noch mehr Nachteile, drum würde ich immer eine separate NVS nehmen.

Mindestens 95% (unseriöse Schätzung) der WR-Nutzer betreiben übrigens kaum Aufwand und nutzen den WR direkt, eine Verlängerung oder separate Steckdosen. Eine NVS ist schon recht exotisch

Gruss Manfred

[fernweh007]

So ganz kann ich den Aufwand einer „gemischten“ 230V-Versorgung nicht nachvollziehen.

Schon vor unserer Lithiumbatterie ist uns nie eine Sicherung am SP/CP rausgeflogen ….. nun haben wir nur noch selten mal wegen Klimaanlage Landstrom, aber auch ohne CP-Stromprobleme.


Wir haben im WOMo 18 Steckdosen, die über NVS über einschaltbaren Wechselrichter oder über Landstrom funktionieren.

LG
Dietmar

[Doraemon]

Jeder hat halt andere Anforderungen, eine NVS ist jetzt kein muss, allerdings sehr praktisch, wenn man wie mir fast nie an Landstrom hängen und dann alle Steckdosen im Womo damit versorgt werden.
Den 2000W WR habe ich mir gegönnt um auch mal den grossen Staubsauger oder die Polsterreinigungmaschine anschliessen zu können.

Es gibt von Victron noch einen Multiplus II GX, der kann sogar den überschuss der PV Anlage ins Netz zurück einspeisen, soll ja Leute geben die das Womo neben dem eigenen Haus haben und hier immer an Landstrom angesteckt haben.
https://www.victronenergy.de/upload/doc ... ger-DE.pdf

[Cybersoft]

Technisch gefällt mir die Lösung mit der Rückspeisung ., Aber ich Stelle zunehmend alles auf 12 Volt um, da wir auch so gut wie an Landstrom hängen. Dazu erscheint mir Kosten-Nutzen dann doch fraglich.