Reisemobilkauf: Eine Investition, die sich (20 Jahre) rechnet?

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max mara
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Reisemobilkauf: Eine Investition, die sich (20 Jahre) rechnet?

#1

Beitrag von max mara »

Wieder ist es DER SPIEGEL, der im Finanzmagazinbeiblatt seiner neuen Ausgabe, 6.03.2021 eine Frage stellt, die alle Wohnmobilisten interessieren dürfte. Unter dem viel versprechenden Titel „Geld“ eruieren Redakteure Möglichkeiten einer sinnvollen Kapitalanlage. Unter anderem werden Investition in Krytowährungen oder Vor-und Nachteile des Kaufs von Urlaubsimmobilien diskutiert. Im Beitrag „Ferien mobil“ geht es um unsere Reisemobile. Ernsthaft prüft die SPIEGELmitarbeiterin, Lena Frommeyer, ob die Anschaffungeines Campers über den reinen Freizeitspaß hinaus noch einen finanziellen Ertrag bringen kann. In der Coronazeit hat die Suche nach Alternativen zum „all inclusive urlaub“ Konjunktur und eine Verwendung des Sparkapitals zum Kauf eines Reisemobils kann zur logischen Konsequenz werden. Wenn das Delta zwischen Pauschalurlaub und Campingreisen größer ist als der Wertverlust des Reisemobiles, stimmt die Rechnung!

Die folgende Angaben habe ich Autoscout 24 und Promobil entnommen. Es ist der Wertverlust von wenigen Reisemobilen exemplarisch für einen Zeitraum von 20 Jahren aufgezeigt:

Bürstner A747-2, TI 8,12m Neupreis 2001 ( 112.000DM) 56.000€
Fragpreis 2021, 101000km, 128PS 31.000€ Wertverlust 25.000€

Chausson Allegro 69 TI Neupreis 2001 (93.000DM) 46.500€
Fragpreis 2021, 150000km, 128PS 24.999€ Werverlust 21.501€

Weinsberg 545 M VI 5,54m Neupreis 2001 (93000DM) 46.500€
Fragpreis 2021, 199000km, 90PS 19.900€ Wertverlust 26.600€

Pössl 4 family Peugeot Neupreis 2001 (58.500DM) 29.500€
Fragpreis 2021, 191000km 16.990€ Wertverlust 12.510€

Noch geringeren Wertverlust haben T4 California. Bei Fahrzeuge mit zum Teil sehr hohen Fahrleistungen liegt der jährliche Wertverlust unter 500€, zumindest was den Fragpreis betrifft. Die Reihe von Beispielen lässt sich mit immer ähnlichen Ergebnissen beliebig fortsetzen. Extrapoliert ein Käufer eines Reisemobiles die Ergebnisse, so erhält er demnach häufig mehr als 50% seiner Investition im Jahr 2041 zurück.
Beste Grüße Max
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akany
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Re: Reisemobilkauf: Eine Investition, die sich (20 Jahre) rechnet?

#2

Beitrag von akany »

Gegenfrage: Kauft man ein Reisemobil um eine Investition im Sinne der Geldvermehrung zu machen?

Wohl kaum. Wer das will, kauft ein Studio irgendwo in einer Urlaubsgegend, nutzt es privat 4-5 Wochen und vermietet den Rest. Diejenigen die vor 20 Jahren gekauft haben, haben heute ihr Geld mindestens verdoppelt.

Also, Antwort zu Reisemobil: Es kostet. Ist eben wie eine Frau. Die kostet auch. Die Modelle wo das Geld bringt, will ich nicht *LOL*
Grüsse, Andreas
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vorerst
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Re: Reisemobilkauf: Eine Investition, die sich (20 Jahre) rechnet?

#3

Beitrag von vorerst »

Wenn du die "Freude am Wohnmobil" als Maßstab nimmst, rechnet es sich ab dem ersten Tag.
Wenn du "Kosten und Werterhalt" als Maßstab nimmst, rechnet sich ein Wohnmobil nicht.
Nur wenn du 365 Tage im Jahr darin lebst, könnte es sich mathematisch rechnen.
<Anon1>

Re: Reisemobilkauf: Eine Investition, die sich (20 Jahre) rechnet?

#4

Beitrag von <Anon1> »

Ich will gar nicht wissen, wieviel Geld ich verbrenne, ich will genießen. 8-)
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Kurt
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Re: Reisemobilkauf: Eine Investition, die sich (20 Jahre) rechnet?

#5

Beitrag von Kurt »

Spaß kostet
Viele Grüße

Kurt
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Wer einen Schreibfehler findet darf ihn behalten. ]:->
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DerTobi1978
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Re: Reisemobilkauf: Eine Investition, die sich (20 Jahre) rechnet?

#6

Beitrag von DerTobi1978 »

Sinn oder Unsinn.... mir egal.... wir können uns das WoMo in unserer Version gut leisten und wollen einfach Spaß haben und genießen....
Beste Grüße vom Niederrhein

Der Tobi

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Bevaube
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Re: Reisemobilkauf: Eine Investition, die sich (20 Jahre) rechnet?

#7

Beitrag von Bevaube »

Die Aussage mag Heute stimmen.
Aber wie das in ein paar Jahren aussieht, da habe ich echte Zweifel. Es sind da einfach zuviele Unwägbarkeiten im Spiel.
In Nach - Coronazeiten werden nicht wenige Neueinsteiger merken, dass das Reisen mit dem Wohnmobil doch nicht so das richtige für sie ist. Ich weiss nicht, wieviele Fahrzeuge dadurch zusätzlich auf den Gebrauchtfahrzeugmarkt kommen. Aber es dürften einige sein, was die Preise bewegen wird.
Ein Faktor wird mMn in Zukunft mehr Gewicht erhalten: Für jüngere Käufer ist die Limite von 3,5 to. eine grössere Limite als die ältere Generation (zumindest in Deutschland). Und das wird die Preise der gebrauchten Wohnmobile über 3,5 to. in ein paar Jahren unter Druck setzen. Wenn wir uns dannzumal aus welchen Gründen auch von unsern Mobilen trennen (müssen) wer weiss, was das geliebte Kleinod dann noch wert ist.
Also sind derartige Aussagen für die Zukunft doch ziemliche Spekulation.
Schönen Abend, Beat.
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Doraemon
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Re: Reisemobilkauf: Eine Investition, die sich (20 Jahre) rechnet?

#8

Beitrag von Doraemon »

Wenn ich drei Wochen in ein Hotel fahre und dort den Urlaub verbringe rentiert sich das auch nicht, ich brauche 3000€ oder mehr und habe außer eine schöne Zeit nichts mehr. Keiner fragt da nach Rentabilität, ist schon komisch wenn es ums Womo geht werden immer solche Rechnungen angestellt.

Andere kaufen sich einen Ferrari oder eine Zweitwohnung irgendwo, wir haben unser Womo und genießen es so oft wir nur können, das Lebensgefühl ist unbezahlbar.
saludos Christian

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Anon11
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Re: Reisemobilkauf: Eine Investition, die sich (20 Jahre) rechnet?

#9

Beitrag von Anon11 »

Also an eine Investition haben wir beim Kauf unseres Wohnmobils sicher nicht gedacht, und ich glaube auch nicht, dass es das ist!

Es hat halt einfach entscheidende Vorteile für uns: Wir können Yari und Koda immer mitnehmen, müssen nicht mühsam eine Unterkunft suchen in der zwei (!) Hund erlaubt sind.

Die Flexibilität, mal eben so ein Wochenende weg, wenn ich jedes Mal in ein Hotel einchecken muss mache ich das nicht.... (das hat allerdings schon Kostengründe, ein Stellplatz oder Campingplatz ist eben doch günstiger)

Ich wollte auf Trials (seit dem wir unser Wohnmobil haben gab es keinen mehr, DANKE Corona) nicht mehr im Caddy schlafen, das ist im April bei eventuellen -5 Grad kein Spaß und geht nur mit Keramikheizlüfter.

Das ganze hat für uns, dadurch dass es einfach passt eher einen ideelen Wert, der so nicht in Zahlen zu fassen ist. Der Erholungswert, wenn man jenseits von Corona mal ebenso alle 14 Tage ein Wochenende da verbringt wo man wandern kann, in die Natur kann und einfach mal abschalten kann ist das für uns nicht bezahlbar!

Und 4 Wochen am Stück im Hotel? Never, nie, nein! Im Wohnmobil in den eigenen 4 Wänden, was mittlerweile halt doch auch ein zuhause ist schon! Am fremden Ort nach Hause kommen? UNBEZAHLBAR

Also genau genommen schon eine Investition, aber keine finanzielle... Finanziell sehe ich das eher als einen Totalschaden an *JOKINGLY*
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ivalo
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Re: Reisemobilkauf: Eine Investition, die sich (20 Jahre) rechnet?

#10

Beitrag von ivalo »

Guten Morgen

Wir pflegen dieses Hobby seit Jahrzehnten und es hat uns viele Erlebnisse in Unabhängigkeit ermöglicht.
Investitionen sind für uns etwas anderes und daher nicht vergleichbar. Damit verdienen wir das Geld für ein ReiMo.

Unser jetziges Fahrzeug ist bereits 16 Jahre alt. Ein allfälliger Restwert ist bloss noch für die Erben interessant.
Es wird uns hoffentlich noch ein paar Jahre begleiten und vor oder nach Ostern werden wir damit wieder unterwegs sein.

Gruss Urs
Adler fliegen alleine, Schafe gehen in Herden. Alte Adler fliegen langsam, aber sie sehen mehr.
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DerTobi1978
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Re: Reisemobilkauf: Eine Investition, die sich (20 Jahre) rechnet?

#11

Beitrag von DerTobi1978 »

Anon11 hat geschrieben: Mo 8. Mär 2021, 06:40
Also an eine Investition haben wir beim Kauf unseres Wohnmobils sicher nicht gedacht, und ich glaube auch nicht, dass es das ist!

Es hat halt einfach entscheidende Vorteile für uns: Wir können Yari und Koda immer mitnehmen, müssen nicht mühsam eine Unterkunft suchen in der zwei (!) Hund erlaubt sind.

Die Flexibilität, mal eben so ein Wochenende weg, wenn ich jedes Mal in ein Hotel einchecken muss mache ich das nicht.... (das hat allerdings schon Kostengründe, ein Stellplatz oder Campingplatz ist eben doch günstiger)

Ich wollte auf Trials (seit dem wir unser Wohnmobil haben gab es keinen mehr, DANKE Corona) nicht mehr im Caddy schlafen, das ist im April bei eventuellen -5 Grad kein Spaß und geht nur mit Keramikheizlüfter.

Das ganze hat für uns, dadurch dass es einfach passt eher einen ideelen Wert, der so nicht in Zahlen zu fassen ist. Der Erholungswert, wenn man jenseits von Corona mal ebenso alle 14 Tage ein Wochenende da verbringt wo man wandern kann, in die Natur kann und einfach mal abschalten kann ist das für uns nicht bezahlbar!

Und 4 Wochen am Stück im Hotel? Never, nie, nein! Im Wohnmobil in den eigenen 4 Wänden, was mittlerweile halt doch auch ein zuhause ist schon! Am fremden Ort nach Hause kommen? UNBEZAHLBAR

Also genau genommen schon eine Investition, aber keine finanzielle... Finanziell sehe ich das eher als einen Totalschaden an *JOKINGLY*
Ich mache einfach von Annes schönem, treffenden Beitrag copy/paste. Streiche bei Hunden zwei und setze vier. :-)
Beste Grüße vom Niederrhein

Der Tobi

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Chief_U
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Re: Reisemobilkauf: Eine Investition, die sich (20 Jahre) rechnet?

#12

Beitrag von Chief_U »

DerTobi1978 hat geschrieben: Mo 8. Mär 2021, 07:53

Ich mache einfach von Annes schönem, treffenden Beitrag copy/paste. Streiche bei Hunden zwei und setze vier. :-)
Boah, vier Hunde im Wohnmobil ist schon sportlich! Da ist Konsequenz angesagt.
Bei uns ist es ähnlich. Mit unserem 80kg Ungeheuer, ähh doch nur 8,0kg, ist es einfach unkomplizierter mit dem Mobil, als immer geeignete Pensionen/Hotels zu suchen. Der Hund war nicht entscheidend, als wir uns 2009 das erste eigene Mobil zulegten, aber ein Pluspunkt pro Wohnmobil!
Mittlerweile fahren wir seit fünf Jahren die dritte Pappschachtel. Eine „Investionsrechnung“ machte ich noch nie auf. Ein Hobby rechnet sich finanziell selten. Dafür sind die Erlebnisse unbezahlbar!
;-)
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Viele Grüsse
Chief_U / Uwe
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Nikolena
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Re: Reisemobilkauf: Eine Investition, die sich (20 Jahre) rechnet?

#13

Beitrag von Nikolena »

Es wurde ja der Frage nachgegangen
ob die Anschaffungeines Campers über den reinen Freizeitspaß hinaus noch einen finanziellen Ertrag bringen kann.
Also einen Ertrag schon mal überhaupt nicht.

..... jedoch sieht die Bilanz des Werterhaltes ziemlich gut aus. Auch dann noch, wenn MaxMara die Umrechnung korrekt angewendet hätte.
Jedenfalls wenn man im Jahr Jahr 2001 angeschafft und in diesem Jahr abschaffen möchte. Also eigentlich eine Momentaufnahme zum bestmöglichen Zeitpunkt. Wie lang der Zeitpunkt „hält“ darüber lässt sich trefflich streiten. Persönlich sagt mein Bauchgefühl dass der Zenith in 2-3 Jahren überschritten ist und in Richtung Normalität (was immer das war oder ist) wandert. Der wesentliche Verlust wird mit der Unterhaltung produziert, was durch durch den Freizeitwert jedoch imaginär und für jeden subjektiv betrachtet kompensiert wird.

Als Wertanlage würde ich ein Womo deshalb nicht betrachten, und schon gar nicht kaufen, da gibts andere ohne den Grad der Unterhaltungskosten und Betriebsrisiken. Die Chance weniger Wertverlust „einzufahren“ als bei nahezu allen anderen Fahrzeugen allerdings hat ja schon einen angenehmen Randeffekt.

Wie Beat sehe ich es allerdings auch so, dass Womos über 3,5 t inbesondere mit den aktuellen Jahren ansteigend weniger nachgefragt werden und deshalb einen realtiven höheren Wertverlust haben werden, weil schlicht nicht genügend Kaufinteressenten „nachwachsen“.
Deshalb aber heute nicht das Womo zu kaufen, was am besten zu einem passt wäre wohl die größte Fehlinvestition, weil sie ab dem ersten Tag am meisten von dem kostet, um was es überhaupt geht: Freizeitwert!
Es grüßt der Wolfgang :-)

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max mara
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Re: Reisemobilkauf: Eine Investition, die sich (20 Jahre) rechnet?

#14

Beitrag von max mara »

Ökonomische Überlegungen können bei Freizeitaktivitäten schnell zur Spaßbremse werden. Den finanziellen Aspekt ganz außer Acht lassen, gelingt langfristig kaum und da kann es durchaus beruhigend sein, was bei Promobil nachzulesen ist.

"Wer jedoch einen nach dem Fiat-Facelift 2003 gebauten (Knaus Sun Ti 650 Nachfolgemodell) Traveller sucht, um die Chancen auf eine grüne Umweltplakette zu verbessern, muss meist über 20.000 Euro ausgeben" (2016)
Anon11 hat geschrieben: Mo 8. Mär 2021, 06:40
Also genau genommen schon eine Investition, aber keine finanzielle... Finanziell sehe ich das eher als einen Totalschaden an
Beste Grüße Max
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<Anon4>
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Re: Reisemobilkauf: Eine Investition, die sich (20 Jahre) rechnet?

#15

Beitrag von <Anon4> »

Vielleicht steckt hinter der Frage nach Rentabilität aber auch die Frage des Vergleichs mit anderen Urlaubsarten.

In unserem Fall rechnet sich unser Mobil im Vergleich mit einigen, nicht allen, anderen Urlaubsarten durchaus.

Für das Geld, das wir pro Jahr für unser Womo, den Betrieb und die darin verlebten Urlaubstage (zwischen 110 und 120 p/a) insgesamt ausgeben, könnten wir weder, auch nur annähernd so lange, ein ansprechendes Hotel buchen, ein Ferienhaus mieten, eine Kreuzfahrt machen, etc. etc. D.h. in diesem Vergleich ist das Womo für uns rentabel... *THUMBS UP*

Früher hatten wir etliche Jahre ein Ferienhaus in Ostfriesland. Das war natürlich, obwohl es nie vermietet wurde und nur für uns war, deutlich "rentabler", weil es eine "positive Wertentwicklung" hatte, wir also beim Verkauf deutlich mehr erzielt haben, als Jahre vorher beim Kauf. Rausgestellt hat sich das aber eben nur am Ende beim Verkauf, in den Jahren der Nutzung waren die Urlaubskosten und damit der Aufwand auch in etwa auf der Höhe der Womo-Jahreskosten. Das Ferienhaus war halt eine zusätzliche Spardose.

Tom
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akany
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Re: Reisemobilkauf: Eine Investition, die sich (20 Jahre) rechnet?

#16

Beitrag von akany »

Interessant könnte auch eine andere Perspektive in der Anschauung der Eingangsfrage werden:

Bei welchem bzw. Welcher Art von Reisemobil wird das meiste Geld verbrannt? Also mal auf den reinen Wertverlust zwischen Kaufdatum und 20 Jahre später gerechnet?
Die Abschreibung mag zwar linear sein, aber der Wertverlust sicherlich nicht.

Da gibt es Mobile, die sind schon bei der Ausfahrt aus dem Hof des Verkäufers 20% weniger Wert... und Sone-Solche da ist das Gegenteil der Fall.

Es gab hier auch schon eine spannende Diskussion wo spekuliert wurde, dass nach 20 Jahren die Büchse nichts mehr wert sei.

Das interessante Resultat im Sinne des Eingangssatzes zum prozentualen Wertverlust wäre doch sicherlich auch, bei wie viel % liegt denn nun der Wert der jeweiligen Wohnklos nach 20 Jahren?

Die Niessmanns oder Varios erzielen sicherlich einen höheren prozentualen Wert als die Suns & Co?
Zuletzt waren wir ja bei einem Durchschnitt von mindestens 30% des ursprünglichen Kaufpreises angekommen, wenn ich mich recht erinnere?
Grüsse, Andreas
Henhamb
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Re: Reisemobilkauf: Eine Investition, die sich (20 Jahre) rechnet?

#17

Beitrag von Henhamb »

Hallo, meine persönliche Meinung zum Thema,
es wird sich niemals rechnen… !

- Ein Wohnmobil mit einer Lebendauer von vielleicht durchschnittlich 15 Jahren, das rechnet sich nie, es sei denn es wird ausreichend und intensiv genutzt, es dient als Wohnungsersatz.
- Man kann dabei eine Milchmädchenrechnung mit der Erfassung aller Kosten aufmachen und dem Kauf eine Anmietung gegenüberstellen, wird selbst dabei keine finale Antwort für sich finden!
- Sehr viele Wohnmobile stehen jedoch nur rum, verlieren dabei einfach nutzlos an Wert.
- Dem gegenüber darf man nicht die derzeit hohen Gebrauchtwagenpreise in Ansatz bringen, denn hierbei handelt es sich um eine künstlich aufgeblähte Blase, die Illusionen über das ultimative Abenteuer weckt momentan Begehrlichkeiten bei einer Käuferschicht, wobei hier der Corona-Effekt eine nicht unwesentliche Rolle spielt.
- Zu diesem jetzt herrschenden Hype kommt, dass die Infrastruktur nicht in gleichem Maße wächst und immer mehr gesetzliche Einschränkungen, sei es bei der Wahl des Übernachtungsplatzes, durch Einschränkungen wegen der Umwelt oder durch einen Wandel bei der möglichen Käuferschicht, die langfristig immer mehr mit dem kleinen Führerschein unterwegs sein wird, eintreten wird.
Dazu kommt, dass durch immerwährende Modernisierung bei Neufahrzeugen durch die Hersteller alte Fahrzeuge, Oldtimer irgendwann den Ansprüchen nicht mehr genügen.
- Mein persönliches Fazit: Große, schwere und eigentlich werthaltige Wohnmobile werden langfristig immer weniger Käufer finden, hier wird ein verstärkter Preisverfall durch ein Überangebot am Markt eintreten, wobei die kleineren Wohnmobile und die Kastenwägen bis 3,5 to dann die Masse bilden und sich vielleicht preislich noch einigermaßen behaupten können
- Auch hier wird jedoch eine mögliche Veränderung am Markt zu beachten sein, da solch kleine Reisemobile meist nicht familiengeeignet sind, auch dieses Segment an der Käuferschicht damit zunehmend kleiner werden wird.
- Es werden bei mobile.de derzeit noch rd. 2500 Neufahrzeuge mit Bj. 2020 und älter, Produktion/Modelljahr also max. Sommer 2020, angeboten, das ist 1/10 des Gesamtangebots, das für die Halde produziert wurde, spontan keinen Käufer gefunden hat. Darunter sind auch einige großkalibrige Reisemobile, Dickschiffe für über 500.000 €, für die es keine Stellplätze gibt, die sicherlich auch noch einem Käufer schmackhaft gemacht werden müssen.

Man kann bei einem Privatkauf eines Wohn- oder Reisemobils getrost von der Investition in ein Hobby ausgehen, ähnlich wie bei Segelbooten, die ein Großteil der Zeit nutzlos an einem Steg dümpeln, bis der stolze Eigner an einem schönen Wochenende wieder mal Zeit hat, um auf Deck zum Kaffeterinken einzuladen.…

Es grüßt Henhamb
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Nikolena
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Re: Reisemobilkauf: Eine Investition, die sich (20 Jahre) rechnet?

#18

Beitrag von Nikolena »

akany hat geschrieben: Mo 8. Mär 2021, 12:00
Interessant könnte auch eine andere Perspektive in der Anschauung der Eingangsfrage werden:

Bei welchem bzw. Welcher Art von Reisemobil wird das meiste Geld verbrannt? Also mal auf den reinen Wertverlust zwischen Kaufdatum und 20 Jahre später gerechnet?
Die Abschreibung mag zwar linear sein, aber der Wertverlust sicherlich nicht.
Wenn abgeschrieben werden kann, brauchts ja keine 20 Jahre dazu. Fiskalisch betrachtet wird das Womo vielleicht schon nach 12 Jahren einen Wert von Euro 1,- erreichen können. Währenddessen zeigt sich ja der Werteverzehr bei einem unterstellten positiven Ertrag steuermindernd, anschließend schlägt die Steuer zu. Kann man dann mal rechnen.
Da gibt es Mobile, die sind schon bei der Ausfahrt aus dem Hof des Verkäufers 20% weniger Wert... und Sone-Solche da ist das Gegenteil der Fall.
Uninteressant, weil um diesen Verkaufszeitpunkt gehts ja gar nicht. Wenn der 20%ige Wertverlust 10 Jahre gehalten werden kann ist das egal.
Demzufolge sollte man den richtigen Zeitpunkt der Veräußerung kennen, wenn man das als Wertanlage betrachtet, was es problematisch macht. Wichtig dabei halte ich auch die Frage ob eine Neuanschaffung ansteht oder nicht. Die Fahrzeuge sind in den vergangen 20 Jahren inflationsbereinigt und durch Preiserhöhungen geschätzt um 50% teurer geworden.
...
Die Niessmanns oder Varios erzielen sicherlich einen höheren prozentualen Wert als die Suns & Co?
...
Hier glaube ich eher an das Gegenteil. Je höher der Kaufpreis, desto geringer die Nachfrage/der prozentual erzielbare Preis.
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Nikolena
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Re: Reisemobilkauf: Eine Investition, die sich (20 Jahre) rechnet?

#19

Beitrag von Nikolena »

Henhamb hat geschrieben: Mo 8. Mär 2021, 12:13
Hallo, meine persönliche Meinung zum Thema,
es wird sich niemals rechnen… !
Wie definierst Du denn "sich rechnen" ? Ich hoffe nicht als kostenneutral oder gar rentabel.
- Ein Wohnmobil mit einer Lebendauer von vielleicht durchschnittlich 15 Jahren, das rechnet sich nie, es sei denn es wird ausreichend und intensiv genutzt, es dient als Wohnungsersatz.
Ok, das wird gemeint sein. Könnte rechnerisch passen.
- Man kann dabei eine Milchmädchenrechnung mit der Erfassung aller Kosten aufmachen und dem Kauf eine Anmietung gegenüberstellen, wird selbst dabei keine finale Antwort für sich finden!
Das wäre keine Milchmädchenrechnung, sondern die einzig korrekte, sofern man mit wechselnden Womos leben kann.
-Sehr viele Wohnmobile stehen jedoch nur rum, verlieren dabei einfach nutzlos an Wert.
Das Thema ist ja gerade die Größenordnung des Wertverlustes. Der Nutzen liegt in der permanenten Spontanverfügbarkeit.
- Dem gegenüber darf man nicht die derzeit hohen Gebrauchtwagenpreise in Ansatz bringen, denn hierbei handelt es sich um eine künstlich aufgeblähte Blase, die Illusionen über das ultimative Abenteuer weckt momentan Begehrlichkeiten bei einer Käuferschicht, wobei hier der Corona-Effekt eine nicht unwesentliche Rolle spielt.
Hier ist überhaupt nichts "künstlich" aufgebläht, vielmehr befinden wir uns in der Realität. Die Gründe für einen Werterhalt, der offenkundig herrscht, sind dabei irrelevant. Eine sogenannte Blase kannst Du auch bei Gold oder Silber haben. Interessant ist doch nur wie dick die Wandung ist. Die scheint mir bei Womos gerade sehr stabil zu sein.
- Zu diesem jetzt herrschenden Hype kommt, dass die Infrastruktur nicht in gleichem Maße wächst und immer mehr gesetzliche Einschränkungen, sei es bei der Wahl des Übernachtungsplatzes, durch Einschränkungen wegen der Umwelt oder durch einen Wandel bei der möglichen Käuferschicht, die langfristig immer mehr mit dem kleinen Führerschein unterwegs sein wird, eintreten wird.
Überdrüssigkeiten infolge mangelnder Stellplatzmöglichkeiten sind vorhersehbar, müssen sich für den Einzelnen aber erst einmal als störend genug und unlösbar erweisen. Auch hier tut bisher niemand präventiv sein Womo verkaufen, weil er jetzt schon gesichert weiß, dass er keinen Platz mehr dafür findet. Das Phänomen wird sich also -wenn überhaupt- über die kommenden Jahre zeigen.
Ältere Abgasstufen können durch Nachrüstung durch einen Partikelfilter auf einen genügend neueren Stand gebracht werden. Was das ZGG angeht stimme ich zu. Ist ja auch gerade bei Dir ein Thema, welches Dich wahrscheinlich in den von Dir beschriebenen Veräußerungsnachteil treiben wird.
Dazu kommt, dass durch immerwährende Modernisierung bei Neufahrzeugen durch die Hersteller alte Fahrzeuge, Oldtimer irgendwann den Ansprüchen nicht mehr genügen.
Das gilt ja immer. Ob Ansprüche genügen oder nicht zeigt die Nachfrage und das Angebot. Hier stehen gerade Autos mit 20 jahre alter Technik und Ausstattung in Rede, die ihren Wert mehr als passabel halten.
...
- Es werden bei mobile.de derzeit noch rd. 2500 Neufahrzeuge mit Bj. 2020 und älter, Produktion/Modelljahr also max. Sommer 2020, angeboten, das ist 1/10 des Gesamtangebots, das für die Halde produziert wurde, spontan keinen Käufer gefunden hat. Darunter sind auch einige großkalibrige Reisemobile, Dickschiffe für über 500.000 €, für die es keine Stellplätze gibt, die sicherlich auch noch einem Käufer schmackhaft gemacht werden müssen.
Wenn ich den Markt nicht ganz falsch einschätze, dann wird aktuelle überhaupt kein Womo auf Halde gebaut, dafür aber jede Menge Händlerbestellungen, die die Nachfrage nicht so schnell bedienen, wie sie geliefert werden können.
Man kann bei einem Privatkauf eines Wohn- oder Reisemobils getrost von der Investition in ein Hobby ausgehen, ähnlich wie bei Segelbooten, die ein Großteil der Zeit nutzlos an einem Steg dümpeln, bis der stolze Eigner an einem schönen Wochenende wieder mal Zeit hat, um auf Deck zum Kaffeterinken einzuladen.…
Ein Boot ist ein Groschengrab, bei diesem Vergleich ist das Womo dann eher eine Wertanlage.
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akany
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Re: Reisemobilkauf: Eine Investition, die sich (20 Jahre) rechnet?

#20

Beitrag von akany »

Nikolena hat geschrieben: Mo 8. Mär 2021, 12:56
akany hat geschrieben: Mo 8. Mär 2021, 12:00
...Da gibt es Mobile, die sind schon bei der Ausfahrt aus dem Hof des Verkäufers 20% weniger Wert... und Sone-Solche da ist das Gegenteil der Fall.
Uninteressant, weil um diesen Verkaufszeitpunkt gehts ja gar nicht. Wenn der 20%ige Wertverlust 10 Jahre gehalten werden kann ist das egal.
Demzufolge sollte man den richtigen Zeitpunkt der Veräußerung kennen, wenn man das als Wertanlage betrachtet, was es problematisch macht. Wichtig dabei halte ich auch die Frage ob eine Neuanschaffung ansteht oder nicht. Die Fahrzeuge sind in den vergangen 20 Jahren inflationsbereinigt und durch Preiserhöhungen geschätzt um 50% teurer geworden.
...
Die Niessmanns oder Varios erzielen sicherlich einen höheren prozentualen Wert als die Suns & Co?
...
Hier glaube ich eher an das Gegenteil. Je höher der Kaufpreis, desto geringer die Nachfrage/der prozentual erzielbare Preis.

Was Du für "uninteressant" hältst, interessiert mich wenig bis gar nicht, wenn ich hier einen gedachten Chart über 20 Jahre mit mehren Kurven beschreibe, auf dem eine (buchhalterische, theoretische!!!) lineare Wertverlust-Line ist und dann eine, die Monat für Monat über 20 Jahre den realen Wertverlust zeigen kann.

Und das zählt auch für Deinen "Glauben" zu Kaufpreisen. Das kann dann eine dritte Linie sein.

Schreib doch einfach Deine Meinung ohne Zitat welches Du glaubst, in der Aussage korrigieren zu müssen.

Ich frage mich manchmal, was Deine Kommentare erst werden, wenn Du mal mehr als die aktuellen Null Komma Null Tage Erfahrung MIT Wohnmobil hast... ^^
Grüsse, Andreas
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