Reisemobiltreff

Ist ja eine heftige Diskussion im Moment, das freie Bewegen soll nur mit App und Datenangabe möglich sein bis zur Normalisierung.
Meine Stadt hat so ziemlich als erste diese "Lukas" Äpp von diesem "Hüpf-Hopfer" Smudo eingeführt.

Wenn ich aber mal an vorangegangene Diskussionen der letzten Jahre denke, an die Datenschutzverordnung, an Rentner Ewald, der bei seinem Seniorenhandy die Kameralinse mit einem Pflaster abklebte...

Irgendwann ist die Pandemie vorbei und alle Daten aber noch da.

Wie steht ihr dazu?

Liebe Grüße
Sven aka Mickey Mouse, aka Billy Idol, aka Udo Blindenzwerg

Was ist denn noch "Geheim"?

Die meisten tragen ihr Leben doch sowieso nach außen. Teils sogar noch mit dem Hintergedanken "reich und berühmt" zu werden.

Die Genaration ü. 35 ist doch damit aufgewachsen. Ich bin nicht bei Fratzenbuch. War damals bei WKW. Da haben die Sozialhilfeempfänger ihre Güter gepostet, vom Schwarzgeld. Im TV ist es kaum anders.

mir ist das wurscht...

Guten Morgen

Datenschutz ist mir nicht egal. Obwohl er teilweise grotesk gehandhabt wird und Vernunft eigentlich vorgehen sollte.
Für teilweise Lockerung auf das unbedingt Notwendige bei aussergewöhnlichen Umständen habe ich Verständnis.
Kein Verständnis habe ich hingegen dafür, wenn mittels Datenschutz beispielsweise Strafverfolgung ausgehebelt/behindert werden soll.

Gruss Urs

Sellabah hat geschrieben: ↑Do 18. Mär 2021, 09:32

Meine Stadt hat so ziemlich als erste diese "Lukas" Äpp von diesem "Hüpf-Hopfer" Smudo eingeführt.

Du meinst sicher die App luca, die von Smudo beworben wird und vom Berliner IT-Startup neXenio GmbH entwickelt wurde. Wenn die App läuft, dann wird damit auch Geld verdient, ist aber für den Nutzer kostenlos. https://www.luca-app.de/

Die Kontaktverfolgung erfolgt anonym, zum Beispiel die Zettelwirtschaft in der Gastronomie würde entfallen und vieles mehr.

Ich habe sie bereits installiert. Ich habe bisher keine Bedenken hinsichtlich Datenschutz und hoffe auf einen baldigen Einsatz von luca.

Immerhin ist die Luca App in MV bereits in Verwendung. Zumindest soll ab nächster Woche alles eingerichtet sein. Eine gute Sache...auch wenn ich meine Zweifel habe, ob sie jemals bundesweit zum Einsatz kommen wird. Es wird vermutlich wie so vieles zu Tode diskutiert und irgendwann vergessen

Ich habe sie bereits installiert und hoffe, das ich sie irgendwann nutzen darf/kann....
Der manchmal fast schon hysterische Datenschutz kann auch zum Problem werden. Und bei der Luca App sehe ich sowieso wenig bis gar keine Probleme.

MobilLoewe hat geschrieben: ↑Do 18. Mär 2021, 09:55

Die Kontaktverfolgung erfolgt anonym, zum Beispiel die Zettelwirtschaft in der Gastronomie würde entfallen und vieles mehr.

Ich habe sie bereits installiert. Ich habe bisher keine Bedenken hinsichtlich Datenschutz und hoffe auf einen baldigen Einsatz von luca.

Weil nur Stadtbedienstete die Daten haben?

Ich hab mal ein paar Schultreffen organisiert. Eine Bekannte bei der Stadt und ein weit entfernter Kumpel bei der Kripo.
Schon war die Adressenliste fertig. Jetzt kommen auch noch Geo Daten und bevorzugte Aufenthaltsorte hinzu.


Mir persönlich ist egal, was einer über mich weiß. ich führe so ein einfaches, meist legales Leben und bin selten eine Gefahr für die Menschheit.

Es war mir nur aufgefallen, wie Europa vor drei Jahren förmlich austickte in Richtung Datenschutzverordnung. Und wie hochsensibel mancher Bürger soziale Netzwerke, Guggel und ähnliches mied.
Und nun stellt es sich fast dar, als wenn es sich pulverisiert. Genau da habe ich halt Zweifel, ob die Datenkrake nicht intern schon in Gold gewandelt wurde. Solche Krisen können verdammt bereichernd sein für Wirtschaft, Politik, Finanzbehörden und Werbung. Des einen Tod, des anderen Brot. Zum Beispiel haben Apotheker güldene Nasen mit den Gratismasken gemacht. Für ein Drittel des Erstattungspreises eingekauft und garantierte Abnahme.
Mit Daten lässt sich noch anonymer Kohle scheffeln. Das machen Algorithmen.

LG
Sven

Moi,

es ist mir nicht egal was mit meinen Daten passiert. Aber wenn mir die Luca-Ap. etwas mehr Freiheit ermöglicht werde ich sie sofort nutzen.

Gruß

Mir ist es egal.
Meine paar Daten sind schon eh in die Welt verstreut.

Das geht manchmal schon ins lächerliche.
Jammern um ihre Daten, schmeißen aber damit um sich.

Kaufen sich so ein Schmarren wie Alexa, wollen die Rollos und die Heizung zuhause vom Strand auf Mallorca bedienen.

Mein Sohn hat Hausverwaltungen als Kunden,die dürfen ihn noch nicht mal die Telefonnummer der Mieter geben
damit er einen Termin machen kann

Sellabah hat geschrieben: ↑Do 18. Mär 2021, 10:12

...

Ich hab mal ein paar Schultreffen organisiert. Eine Bekannte bei der Stadt und ein weit entfernter Kumpel bei der Kripo.
Schon war die Adressenliste fertig. Jetzt kommen auch noch Geo Daten und bevorzugte Aufenthaltsorte hinzu.

...

Und nun stellt es sich fast dar, als wenn es sich pulverisiert. Genau da habe ich halt Zweifel, ob die Datenkrake nicht intern schon in Gold gewandelt wurde. Solche Krisen können verdammt bereichernd sein für Wirtschaft, Politik, Finanzbehörden und Werbung. Des einen Tod, des anderen Brot. Zum Beispiel haben Apotheker güldene Nasen mit den Gratismasken gemacht. Für ein Drittel des Erstattungspreises eingekauft und garantierte Abnahme.
Mit Daten lässt sich noch anonymer Kohle scheffeln. Das machen Algorithmen.

LG
Sven

Bei einem Resto-Besuch oder sonstwo kurz sagen wer man ist, ist an sich ja harmlos.
Bei den Daten folgt die Perversion immer daraus, WER sie dann erhält und was er damit MACHT (mit Absicht gross geschrieben).

Es gibt keine Anonymität, auch nicht bei diesen "Apps". Nur weil das Dingens ein für ONB unverständliches schwarz-weiss verschachteltes Kästchen zeigt, heisst das doch nicht dass es nicht ausgelesen werden kann. Der Gefahrenherd muss ja auch angeschrieben werden können...

Gut, dann sind wir jetzt an dem Punkt, wo der berühmte (der im Halblicht, maskiert, mit Kapuzenpullover) Auswerter weiss, der Swen war wieder Essen beim Italiener. Das Ganze Freitag, von 17.00 - 21Uhr
Kein Beinbruch.

Dann wird es spannend. Denn dann werden Daten verknüpft und somit kommt Salz in die Suppe. Die Info vom Restaurant kommt jetzt in die DataBase vom Sven. Da sind auch die letzten Einkäufe bei Amazon gespeichert, mit Artikel und Wert. Wert ganz wichtig, der wird in Bezug auf den Online-Kontostand gesehen. Konto, welches genau nicht nur weiss, dass beim Aldi 140 Euro ausgegeben wurden, sondern dank der mit Kreditkarteneinkäufen verknüpften Warengruppen-Funktion auch, ob das Salat oder Alkohol war. Und nebenbei auch, ob er denn nun permanent Schweinefleisch meidet und auch sonstige exotische Vorlieben hat.

Und dann sind da zwei Tankvorgänge ohne dass das mobile Telefon vom Sven eine Geo-Aktivität angezeigt hat. Also ist der liebe Sven entweder vor der Garage 500km im Kreis gefahren oder er will was verstecken.

Das wird dann mit der Gesundheitskarte abgeglichen, schliesslich will der Bundesgesundheitsminister ja wissen, wo seine Spenderleber im Moment rumläuft und ob sie gut behandelt wird.

Das kann beliebig weitergeführt werden, keine Idee ist zu irre... denn es "kann" nicht nur, es wird genau so geführt.


Die Moral von der Geschicht?
Datenschutz kann heute nicht mehr der Schutz der Daten an der Quelle sein (dazu ist es zu spät) sondern die Wahl dessen, der sie nutzt. Aber das kommt eigentlich dem Versuch gleich, sich bei einem Sieb auf ein einziges kleines Löchlein zu konzentrieren...

Sellabah hat geschrieben: ↑Do 18. Mär 2021, 09:32

Irgendwann ist die Pandemie vorbei und alle Daten aber noch da.

Wie steht ihr dazu?

Ist mir relativ wumpe, ob irgend ein Gesundheitsamtsmitarbeiter in drei Jahren rausfindet, dass die ID 47110815 am Freitag, 20.3. in der Pizzaria Da Luigi war und sich ne Pizza geholt hat (weil nur 5 Minuten anwesend)... Ja, irgendwo ist hinterlegt, dass die ID auch noch ne Handynummer hat, die jetzt irgendwem gehören könnte. Da kommen aber in der Regel schon gar nicht mehr so viele Leute ohne weiteres ran... wenn die Daten nicht eh ordnungsgemäß 3 Wochen nach dem Gesammeltwerden schon wieder gelöscht worden sind. Denn die Daten dürfen offiziell ja nur so lange gespeichert werden, wie sie für den Zweck der Erhebung benötigt werden. Und die Kontaktverfolgung macht ja nur die ersten zwei, drei Wochen Sinn...

Dieses Szenario was Akany beschrieben hat existiert schon.

Da kann man sich nur gegen schützen wenn mann alles bar zahlt und das Handy abschirmt, keine online Käufe mehr macht.

Und genau das will keiner, also kommt es auf diese paar Daten auch nicht mehr drauf an.

akany hat geschrieben: ↑Do 18. Mär 2021, 11:04

Das kann beliebig weitergeführt werden, keine Idee ist zu irre... denn es "kann" nicht nur, es wird genau so geführt.

Ich glaub, du schaust zu viele schlechte Filme...

Dazu müsste der Auswerter ja erst mal Zugriff auf alle die von dir genannten Datenbanken haben. Und zumindest die Daten, die von mir verwaltet wurden (immerhin rund 3 Mio Userdatensätze einer Erotikplattform, Vergangenheitsform, weil ich da vor 2 Jahren aufgehört hab) wurden definitiv nicht von einem Dritten angezapft. Nicht mal unser Zahlungsdienstleister wusste, welcher Kreditkarte welches Profil zugeordnet ist und umgekehrt wussten wir nicht, welche Person tatsächlich hinter "Pferdeschwanz40cm" steckte. Und vollen Zugriff auf die Daten hatten ganze 3 Mitarbeiter. Und Visa weiß auch nicht, was ich bei Aldi eingekauft hab, sondern nur, dass ich da für 140€ eingekauft hab. Da müsste man dann schon wieder bei Aldi fragen, was ich eingekauft hab. Und dann bleibt ja auch noch offen, ob ich mir mein Schweinefleisch nicht doch bei Lidl geholt hab, weil die eher auf das Tierwohl schauen. Und bei Lidl zahl ich dann mit Google Pay. Und nein, die geben alle die Daten untereinander nicht weiter. Dafür sind sie denen zu wertvoll und würden anderen evtl. einen Vorteil verschaffen. Daher weiß deine Deutschlandcard auch nicht, bei welchen Einkäufen du mit Payback gepunktet hast...

Wirklich vorsichtig wäre ich eher, wenn ich alle Daten bei einem Anbieter sammeln würde. So wie es z.B. Google, Microsoft oder Apple machen. Die können nämlich wirklich ganz schön viel auf deine Lebensgewohnheiten rückschließen, wenn sie sich anschauen, nach was du so suchst, welche Schlagwörter in deinen Mails auftauchen, welche Newsletter dur abonniert hast, wie dein Browserverlauf aussieht, wo du überall einkaufen gehst, wo du dich so rumtreibst (dafür muss nicht mal GPS in deinem Handy aktiviert sein!)... Da bezahlst du die Services nämlich mit deinen Daten.

Luca App habe ich auch schon installiert.
Mal abwarten ob die flächendeckend genutzt wird.
Die Corona-Warn App soll ja auch QR-Code Erfassung bekommen. Konkurrenz belebt das Geschäft

Mit dem Datenschutz habe ich keine Probleme. Darf jeder wissen, wann ich wo war.
Poste das zwar nicht ständig bei Facebook, wie viele Zeitgenossen, habe aber nichts zu verbergen.

In Schweden war ich begeistert, das ich alles mit Karte bezahlen konnte. Selbst eine Kugel Eis oder die Brötchen.

Langsam nimmt die Handyzahlung auch in DL Fahrt auf. Finde ich persönlich gut.

Es gibt halt 2 Möglichkeiten, nichts machen nennen wir es einmal Funkstille oder Daten produzieren auf Teufel komm raus.
Es ist halt wie immer, heute sagen viele, ach das ist doch gut, wenn ich mit Karte mein Eis und die Brötchen mit dem Handy bezahlen kann. Bequem ist es, genau wie vor Jahrzehnten die Einführung des Girokontos und der EC-Karte. Erst kostenfrei und heute? Manche Handwerker haben den Beschiss heute noch nicht begriffen, bei der Umstellung von Wochen- auf Monatslohn haben viele Arbeitgeber 4 Wochen als einen Monat gerechnet. Doch wieviel wochen hat das Jahr? Heut bezahle ich für die meisten Bankdienstleistungen viel mehr, da es anders nicht mehr möglich ist seine Zahlungen zu machen. Wenn ich dann immer wieder das Beispiel Schweden höre, dann höre ich oft die halbe Wahrheit, denn die Schweden haben sich in einer Volksabstimmung für das Bargeld entschieden, weil sie clever sind und sich nicht erpressbar machen wollen. Will aber hier auch keiner hören. Wie einfach es ist Datenmining zu betreiben kann mann in dem Vortrag sehen Der ist zwar lang aber unterhaltsam.
So das waren meine 50 cent zu dem Thema, Sven hat hier eine interessante Frage gestellt, die es wert ist auch darüber nachzudenken.
Jeder der etwas verkauft, will auch damit Geld verdienen, wie heißt es noch so schön, nichts ist umsonst im Leben.

Sparks hat geschrieben: ↑Do 18. Mär 2021, 13:16

Jeder der etwas verkauft, will auch damit Geld verdienen, wie heißt es noch so schön, nichts ist umsonst im Leben.

Verkauft werden allerdings nicht deine Daten, sondern Dienstleistungen anhand deiner Daten. Weil das dann nämlich jedes Mal neu gekauft werden muß. So verkauft Google die von dir gesammelten Daten nicht, sondern verkauft Werbung für sehr genau definierte Zielgruppen. Da wird die Baumarktwerbung eben verkauft mit der speziellen Zielgruppe Personen zwischen 30 und 50, männlich, Eigenheim, Interesse an Heimwerken, ... Google wird aber einen Teufel tun, und sagen, wer genau diese Personen sind. 1. gibt das mächtig Ärger wegen Datenschutz, 2. ist genau das ihr Kapital. Denn der Baumarkt wird seine Werbung nächste Woche wieder schalten wollen. Und so weiß Visa auch nicht, was du für 140€ bei Aldi gekauft hast und Aldi weiß nicht, was du sonst noch so mit deiner Visakarte bezahlst...

Felisor hat geschrieben: ↑Do 18. Mär 2021, 14:47

Sparks hat geschrieben: ↑Do 18. Mär 2021, 13:16

Jeder der etwas verkauft, will auch damit Geld verdienen, wie heißt es noch so schön, nichts ist umsonst im Leben.

Verkauft werden allerdings nicht deine Daten, sondern Dienstleistungen anhand deiner Daten.

Und so weiß Visa auch nicht, was du für 140€ bei Aldi gekauft hast und Aldi weiß nicht, was du sonst noch so mit deiner Visakarte bezahlst...

Wenn du meinst. Bei 2 Personen mit gleichem Vor und Nachnamen, verdrehbarem Geburtsdatum und gleichem Wohnort, da kommen schon unsere Ordnungshüter an die grenzen der geistigen Fähigkeiten, von Auskunfteien ganz zu schweigen. Aber die großen Datenkraken schaffen das. Anonymisierung hin oder her. Da ist es dann schon egal ob sie Dienstleistungen oder die Daten verkaufen. Ich vermiete ja auch lieber als das ich verkaufe, ist doch logisch.
Aber das muß halt jeder für sich selbst entscheiden, aber bitte nicht irgend wann anfangen zu jammern.

Sparks hat geschrieben: ↑Do 18. Mär 2021, 15:20

Bei 2 Personen mit gleichem Vor und Nachnamen, verdrehbarem Geburtsdatum und gleichem Wohnort, da kommen schon unsere Ordnungshüter an die grenzen der geistigen Fähigkeiten, von Auskunfteien ganz zu schweigen. Aber die großen Datenkraken schaffen das. Anonymisierung hin oder her.

Nicht trotz, sondern WEGEn der Anonymisierung. Google will keine Werbung an Klaus Müller oder Klara Mustermann verkaufen. Google will möglichst fein gerasterte Zielgruppen für Werbung verkaufen. Da ist es egal, ob es Klaus Müller in Detmold, geboren 3.4.'56 und noch einen Klaus Mühler in Detmold, geboren 4.3.'56 gibt. Die wollen wissen, welche unique IDs welche Seiten besuchen, welche Schlagwörter sie suchen, welche Artikel lesen, welche Sachen kaufen... Dass dann hinter der ID47110815 der Klaus Müller steckt, das verrät der Klaus selber, interessiert Google aber nur, wenn's um die persönliche Ansprache in der Werbung geht.

Und das schöne Beispiel aus dem Video, in dem Spiegel mal "zerlegt" wird, funktioniert auch nur auf den entsprechenden Rohdaten, die zu bekommen sind. Und da gibts eben keine Möglichkeit von Visa, herauszufinden, was du bei Aldi kaufst, denn Aldi teilt Visa nur mit, dass du da einen Einkauf für 140 € bezahlen willst, aber nicht, ob das jetzt 5 Karton Fusel oder ein Akkuschrauber ist. Payback kann vielleicht sehen, was du bei DM kaufst... aber nicht, was du bei Edeka kaufst. Und auch nicht, was du bei DM vielleicht nicht über deine Payback-Karte laufen lässt. Außer natürlich zu zahlst immer mit EC-Karte. Dann kann man das natürlich wieder aggregieren, weil man eine gemeinsame Verbindung hat. Wenn du aber immer über PB-Karte und EC-Karte bezahlst und "anonyme" Einkäufe bar, geht das wieder nicht mehr.

Wichtig ist aber immer: Du brauchst die Rohdaten! Und die sind jedem Unternehmen heilig, weil es das ist, womit man Geld verdienen kann. Eine Werkstatt verkauft nicht ihre Mitarbeiter, die sie teuer auf Kurse schickt und die jahrelang auf Kosten der Werkstatt lernen. Die verkaufen die Dienstleistung, die die Mitarbeiter erbringen. Und zwar je besser ausgebildet, um so teurer. Und so verfeinern auch die Big Data Firmen ihren Datenschatz immer weiter und verkaufen dann Dienstleistungen auf Basis dieser Daten. Payback weiß genau, was du bei DM wann zu welchem Preis gekauft hast. Und es kann daraus z.B. ablesen, bei welchem Preisunterschied beim Shampoo statt zur Eigenmarke lieber zum Markenprodukt gegriffen wird. Oder ob Leute, die Shampoo kaufen, auch Klopapier kaufen und es daher Sinn macht, beide Artikel möglichst weit auseinander zu stellen, damit die Leute an möglichst vielen Regalen vorbei kommen... Es interessiert bei DM aber niemand, das Klaus Müller immer Freitags eine Schachtel Kondome kauft und die mit einer anderen Karte zahlt als den Wochenendeinkauf bei real... Warum auch? Ist völlig uninteressant, wenn man nicht grad ausgerechnet Klaus Müller ans Leder will.

Ja, es lassen sich viele Sachen aus solchen Daten heraus filtern. Das Interesse geht aber nicht dahin, einzelne Personen en Detail auszuspionieren und genau zu wissen, wo du wann warst. Das ist bei Big Data völlig uninteressant. Dafür zahlt keiner einen Cent (außer deinem Partner vielleicht). Wichtig ist der Wirtschaft nur, welche Interessen du hast und in welche Kategorien man dich stecken kann. Ob Klaus Müller jetzt Freitag abend immer bei Luigis Pizza bestellt, interessiert nicht. Es interessiert nur, welche Leute Freitag abends bei Luigi Pizza bestellen. Ob das Klaus Müller oder Klara Mustermann ist, ist egal. Ich möchte denen nur ein spezielles Angebot machen, dass es bei Vesuvio Pizza Freitags auf alle XXL-Pizzas 20% gibt...

Eigentlich geht es um die App luca.

luca hat geschrieben:

luca kann überall da eingesetzt werden, wo Menschen zusammenkommen. Und ermöglicht verschlüsselte und datenschutzkonforme Kontaktdaten­aufnahme und eine schnelle und lückenlose Nachverfolgung von Infektionsketten.

Jetzt müssen sich nur noch flächendeckend die Gesundheitsämter beteiligen. Zum Beispiel in Cuxhaven wird sie in Kürze eingesetzt.