Das waren Zeiten...

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MobilIveco
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Re: Das waren Zeiten...

#121

Beitrag von MobilIveco »

Chief_U hat geschrieben: Di 6. Apr 2021, 11:55
Simca 1000 hatten meine Eltern auch.
Den hatte ein Schulfreund von mir als "erstes Auto". Haben an einer Feldweg Abzweigung eine 360⁰ Wende hingelegt, nur wg. ein bisschen Matsch. Von daher kann ich nur bezeugen, du hast Glück gehabt 😉
Ist der Geist zu kurz gekommen, wird sehr gern Moral genommen (Wiglaf Droste)
MobilIveco
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Re: Das waren Zeiten...

#122

Beitrag von MobilIveco »

bussioAB hat geschrieben: Sa 17. Apr 2021, 17:21

Wer sich 1985/86 ins Internet "einwählen" konnte, der wußte in der Regel was er tat ... ;-)
Das hieß nicht Internet sondern BTX ( kkkkrrrrrrsccccvhhhh biiiiipppp)
Und immerhin hatte ich damit schon "Internet"banking bei der Norisbank (soll keine Werbung sein).
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Dieselreiter
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Re: Das waren Zeiten...

#123

Beitrag von Dieselreiter »

robbie-tobbie hat geschrieben: Mo 5. Apr 2021, 20:35
Die Kisten hatten damals ein sehr rudimentäres Betriebssystem, in das die Programmier-Sprache "Basic" (Beginners All purpose Symbolic Instruction Code) integriert war. Damit war ein effektives Programmieren kaum möglich. Aber mit dem Befehl "Peek" konnte man direkt Speicherzellen auslesen, mit "Poke" konnte man beliebige Werte in diese Speicherzellen schreiben.
Dazu muss man auch wissen, was man damit machen konnte - zum Beispiel:

Den Befehlen "peek" und "poke" konnte man den Dezimalwert eines Zeichens übergeben, sowie eine Zahl mit der Adresse im reserverierten Speicherbereich (auf den z.B. der Bildschirmtreiber zugriff). Der Schirm hatte - ich weiß nicht mehr genau - etwa 40 x 25 Zellen zur Darstellung der Buchstaben und Zeichen. mit einer entsprechenden POKE Anweisung konnte man also ein beliebiges Zeichen an einen gewünschte Ort am Bildschirm erscheinen lassen. Mit einem PEEK konnte man den Bildschirmspeicher auslesen ... und vielleicht ein Zeichen durch ein anderes ersetzen. Magic. 8-)
Grüße Peter, unterwegs auf Carado T334

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<Anon1>

Re: Das waren Zeiten...

#124

Beitrag von <Anon1> »

In meiner Tageszeitung gibt es eine Rubrik: Heute vor XX Jahren, hier vor 60 Jahren:
WAZ hat geschrieben:
Autofahrer müssen eine Parkuhr bei Ankunft immer selbst mit einer Münze füttern und dürfen keine "Restzeit" eines Vorgängers abparken. Das entschied das OLG Frankfurt im Fall eines Studenten, der nun 10 DM Strafe zahlen muss. Laut Urteil darf eine Parkzeit auch nicht durch Nachwerfen von Münzen verlängert werden.
Lässt sich das Urteil auch auf Stromanschlüsse von Stellplätzen anwenden? *JOKINGLY*
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walter7149
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Re: Das waren Zeiten...

#125

Beitrag von walter7149 »

NEIN :kgw
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Einmal selbst sehen, erleben und ausprobieren, ist mehr als 100 Neuigkeiten hören oder lesen.
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womocamper
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Re: Das waren Zeiten...

#126

Beitrag von womocamper »

Mein erstes Mobiltelefon war ein riesen Kasten mit einen Höhrer an der Schnur, ein Motorola.
War noch das C Netzt, kostete über 3000 DM
Gleich nach den Wende sind wir mit den Kran ,ein 500 Tonner, nach Bernburg auf die Zementfabrik gefahren und haben dort
einige Umbauten gemacht.
Ich war der Einzige mit Telefon, das Nächste öffendliche war in Nienburg/Saale in einer Telefonzelle.
Vorm Werk stand auch eine Zelle, die war aber kaputt.
Da kamen jede menge Monteure um mal nach Hause telefonieren zu können.
Mußte immer nach Minuten berechnen.

Das Erste was sie in der alten DDR installiert haben waren Funkmasten für ein Mobilfunknetzt, aber wie gesagt noch das C Netz.
Dateianhänge
Motorola.jpg
Gruss Dieter
Ich fahre einen Sunlight T67 ,160PS aut.Getriebe
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Austragler
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!

#127

Beitrag von Austragler »

womocamper hat geschrieben: Mo 2. Aug 2021, 13:16
War noch das C Netzt, kostete über 3000 DM
Schade dass ich meine gesammelten Mercedes-Preislisten weggeschmissen habe. Da standen in den 70er Jahren als Sonderausstattung für die S-Klasse auch Telefonanlagen drin, es waren im Kofferraum aktenkoffergroße Behältnisse eingebaut, eine auffällige Antenne prangte auf dem Kotflügel, in der Mittelkonsole lag der Hörer griffbereit in einer Halterung. Gewählt konnte schon mittels Tasten werden.
Ca. 23000,. D-Mark wurden dem Kunden für die Komplettanlage berechnet. Er konnte deswegen aber noch lange nicht einfach drauflostelefonieren. Es musste mit der Telekom, damals noch Post, ein Vertrag abgeschlossen werden. Zum Telefonieren musste man sich erst in das entsprechende ortszuständige Netz einwählen. Angerufen konnte der Kunde nur werden wenn der Anrufer wusste wo der gewüschte Teilnehmer sich befand, es musste ebenso das ortszuständige Netz vorgewählt werden.
Und für die Schwerenöter in dicken Autos gab es im Zubehörhandel Telefonattrappen zu kaufen. Sahen total authentisch aus, telefonieren konnte man damit nicht. Aber angeben !
Das waren noch Zeiten, in der Tat !
Gruß aus Oberbayern
Franz
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Sellabah
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Re: Das waren Zeiten...

#128

Beitrag von Sellabah »

;-) https://www.gamestar.de/artikel/beliebt ... 72121.html

Das gute alte "Dealerhandy" kommt zurück.
War damals in der Mercedes S Klasse und das erste, wo Blauzahn vernünftig genutzt wurde.
Und natürlich ist "Snake" drauf. *2THUMBS UP*

Als Zweit oder Nothandy immer noch brauchbar.

LG
Sven
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Sellabah
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Re: Das waren Zeiten...

#129

Beitrag von Sellabah »

Damals…..
Raus aus dem Bett, Hose suchen, mit der stehengebliebenen Johnny Pulle kurz gurgeln, ab zum Büdchen, Selbstgedrehte und eine Rosinenschnecke, hinterm Bus her rennen, aufgeben, kurz beim Hausarzt rein, gelber Schein und wieder ins Bett.

Heute…Smartwatch auf den Lader, Rasieren, Duschen, Einbalsamieren, gesundes Frühstück, gesundes Frühstück fürs Büro basteln, Smartphone suchen, Uhr vom Lader, Auto vom Lader, neue Masken holen, Umweg zum Testzentrum und ins Büro.

Das Leben war mal einfach… :mrgreen:

LG
Sven
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Dieselreiter
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Re: Das waren Zeiten...

#130

Beitrag von Dieselreiter »

Aus der Kompjudda Ecke:

Die ersten PCs waren mit Monochrom-Bildschirmen ausgestattet. Die Bernsteinfarbigen waren nicht so cool, aber besser für die Augen. Wenn man nämlich ein paar Stunden am Grünmonitor gesessen ist, dann hat man abends alles rosarot gesehen, ganz ohne verbotene Substanzen.

Mein erster Computer war ein Commodore Amiga, der Schirm war ein PAL Monitor mit 640x480 Pixel und 50Hz. Immerhin war der digital angesteuert, wenn man aufs analoge RGB Signal umgeschaltet hat, dann ist man schnell blind geworden. Zur Erinnerung, bei den alten Röhren Geräten gab es die Empfehlung, die 5-6fache Diagonale als Betrachtungsabstand einzuhalten. Das ging beim Computer natürlich schlecht. Das Bild war gar nicht schlecht, aber die Zeilenfrequenz unter aller Sau. Wir sind die halbe Nacht vorm Compi gesessen und beim Schlafengehen hat man die Zeilen bei geschlossenen Lidern sehen können. Das hat sich richtig in die Netzhaut eingebrannt.

Während bei den PCs noch XTs mit 8Bit und ATs mit 16Bit im Umlauf waren, hat der Amiga den damals modernen Motorola 68000 Prozessor gehabt, der - zumindestens intern - mit 32Bit gearbeitet hat. Für die Nebenaufgaben (Audi, Video, ...) hatte der Rechner drei Custom-Chips, die quasi wie Co-Prozessoren funktioniert haben. Diese Chips hatten einen eigenen Namen: Paula, Agnus, Denise. Wenn man den Deckel vom Amiga 1000 abgeschraubt hat, waren auf der Innenseite vom Plastikguss als 3D-Relief die Unterschriften aller Entwickler zu sehen. Eine Hundepfote war auch dabei.

Das Betriebssystem war noch Disketten basierend, fast jedes Spiel wurde nach einem Reboot neu von Floppy geladen. Die Spielehersteller haben versucht, Raubkopien zu vermeiden und haben die Aufzeichnungsverfahren auf ein und derselben Floppy mehrfach zu verändern. Das hat dazu geführt, dass sich beim Ladevorgang ständig die Zugriffsmethode auf der Disk verändert hat, von schnarz-schnarz-brumm auf tack-tack-schnaaarz auf krrroink ... und wieder zurück. Wir haben schon am Sound erkennen können, welches Spiel geladen wurde.
Grüße Peter, unterwegs auf Carado T334

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Capricorn
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Re: Das waren Zeiten...

#131

Beitrag von Capricorn »

am Abend, pünktlich um 19.00h hupte der Milchmann und man holte in Milcheimer täglich frische Milch ab...
Klug zu reden ist schon schwer, klug zu schweigen noch viel mehr......

herzliche Grüsse und euch allen allzeit gute Fahrt

Adrian

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Sellabah
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Re: Das waren Zeiten...

#132

Beitrag von Sellabah »

@Dieselreiter Peter
Der Amiga, The Secret of Monkey Island, The great Giana Sisters, Operation Stealth und Silkworm.
Sogar Larry Laffer 1 hab ich darauf gezockt.

Mein Vater hat sich mit sauteurem 386er und so einem Gedöns geplagt.

Unvergessen auf jeder Raubkopie die "Hackervorspannfilme"

Heute läuft es zum Glück auf dem Raspberry. Immer noch ein feines Winterabendvergnügen.

LG
Sven
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AndiEh
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Re: Das waren Zeiten...

#133

Beitrag von AndiEh »

Ach ja......die Prince of Persia Zeiten.
Haben meine Kinder in einer Zeit gespielt, wo sie eigentlich noch viel zu jung dafür waren. Aber da sie das beim Opa angefangen haben, machte es auch keinen Sinn, ihnen das dann zu Hause zu verbieten.

Und nein, sie hatten deshalb keine Albträume* und sind keine aggressiven Massenmörder geworden.

Gruß
Andi
* Im Gegensatz zu meiner Kindheit. Ich hatte mal eine Zeitlang immer wieder Alpträume von dem Märchen "Der Teufel mit den 3 goldenen Haaren"
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Austragler
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Re: Das waren Zeiten...

#134

Beitrag von Austragler »

Ich hatte an meinem Arbeitsplatz vor ca. 25 Jahren einen PC, eine 486er, glaube ich, Fabrikat weiß ich nicht mehr genau, ich glaube ein SiemensNixdorf. Ich habe damit Preisschilder für die Autos im Showroom und im Freien geschrieben. Ausserdem war das Gebrachtwagenbewertungssystem von DAT drauf installiert, für mich unverzichtbar, und, als das Internet leistungsfähiger wurde kam auch der Zugang zu den Gebrauchtwagenbörsen. Ich habe mich fühzeitig bei meinem etwas konservativen Chef durchgesetzt und durfte mich zu einem 2tägigen Kurs bei der Börse "Faircar" anmelden. Der Nutzen des Systems stellte sich sofort ein, ein Gewinn für die Firma und auch mich. Man brauchte eine Digitalkamera damit man Fotos von den Fahrzeugen einstellen konnte. Nach längerem "Bearbeiten" des Chefs wurde eine gekauft. Brauchte ich sie musste ich sie in seinem Büro holen, meist spielte sein damals halbwüchsiger Sohn damit, meistens war die Kamera für mich nicht greifbar. Unser Chef fuhr gelegentlich mit seiner Familie in Urlaub, erfahren haben wir das normalerweise am Tag seiner Abreise oder wenn er schon weg war. Samt Digitalkamera natürlich. Ich habe dann von meinem Geld eine gekauft, eine Agfa ePhoto 780c mit einer 4 MB Speicherkarte. Ich weiß nicht mehr wieviele Bilder da drauf Platz hatten, viele waren es nicht.
Das DAT-System beinhaltete auch ein Gebrauchtfahrzeug- Verwaltungssystem, auf Knopfdruck konnte ich meinem Chef sagen wie hoch der Bestand in Stück und Betrag ist und wieviel wir im laufenden Monat Gewinn oder Verlust aus dem GW-Geschäft generiert hatten. Auch dem Service konnte ich jederzeit unter die Nase reiben war die GW-Abteilung für ein guter Werkstattkunde ist. Das Eingeben der Daten war jedoch zeitraubend, mit so einem 486er, pro Fahrzeug saß man da schon mal 10 Minuten oder länger da. Es sollte auch delegiert werden, das funktionierte nicht, also machte ich es selber, nach Feierabend, wenn mich keiner mehr störte, meist zwischen 18 und 19 Uhr. Oder später....
War ich nicht da lag das Gebrauchtwagengeschäft still, keiner kümmerte sich drum. Was das GW-Geschäft anging war die Firma total von meiner Person abhängig. Ein Kollege machte fleissig Gebrauchtwagengeschäfte hinter meinem Rücken und dem Rücken der Firma. Natürlich blieb mir das nicht verborgen und ich trug die Fakten dem Chef vor. Er unternahm nichts, vielleicht hatten sie gemeinsame Leichen im Keller. Eine derartige Arbeitsweise wäre heute undenkbar.
Der Firma wurde durch den Hersteller der Vertrag gekündigt, ich musste im zarten Alter von 55 Jahren einen neuen Job suchen. War kein Problem, lokale Headhunter kamen auf mich zu, ich hatte Auswahl. Als die Firma aufgelöst wurde hat man mich angerufen und um Hilfe gebeten weil sich niemand in der Verwaltung des Gebrauchtwagengeschäfts auskannte, es waren nach meinem Ausscheiden keinerlei Daten mehr gepflegt worden. Natürlich habe ich -mit dem Einverständnis meines neuen Arbeitgebers- geholfen.
Das waren Zeiten.....
Das Magengeschwür bekam ich erst nach meinem Ausscheiden.
Gruß aus Oberbayern
Franz
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Dieselreiter
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Re: Das waren Zeiten...

#135

Beitrag von Dieselreiter »

Sellabah hat geschrieben: Do 5. Aug 2021, 11:09
Sogar Larry Laffer 1 hab ich darauf gezockt.
Original Titel "Leisure suit Larry in the land of the lounge lizards" ... nach dem erfolgreichen Kauf eines "Rubber" sind wir alle vor Lachen unter dem Tisch gelegen.
Grüße Peter, unterwegs auf Carado T334

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Re: Das waren Zeiten...

#136

Beitrag von Sellabah »

Totaler Regentag mal wieder.
Alle kämpfen sich durch den Tag.
Da kommt mein Kollege, stellt mir dies dahin und ich sitz nicht mehr im Büro sondern in der 5. Klasse an meiner Schulbank. :mrgreen:
Drehundtrink.jpg



Wenn ich jetzt noch um 13:30 Schulschluss habe und meine blonde Klassenkameradin den Zettel "Willst Du mit mir gehen" mit wenigstens "Vielleicht" ankreuzt, ist der Tag perfekt.

LG
Sven
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Masure49
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Re: Das waren Zeiten...

#137

Beitrag von Masure49 »

<Anon1> hat geschrieben: Sa 3. Apr 2021, 09:57
In meiner Tageszeitung gibt es eine Rubrik: Heute vor XX Jahren, hier vor 50 Jahren:
WAZ hat geschrieben:
Die Post kündigt an, von der Preiserhöhung ab 1. Juli 1971 die teuren Ferngespräche auszunehmen. Für eine Gesprächseinheit von dann 21 statt 18 Pfennig kann bei 200 bis 300 Kilometer Entfernung zwölf statt zehn Sekunden lang telefoniert werden. Eine Minute Ferngegspräch kostet also über eine Mark.
Das waren noch Zeiten... ;-) Für die jüngeren, mein Gehalt betrug zu der Zeit 986 DM, Brutto!

Das waren Zeiten! Was fällt Euch dazu so ein?
Da fällt mir eine ganze Menge ein, hoffentlich langweile ich niemand damit.
Als ich 1957 aus Masuren/Ostpreußen in Deutschland ankam, mußte ich aus fam. Gründen nach div. kurzen Stationen bei der Verwandschaft meiner Mutter bei Pflegeleltern auf einem Bauernhof in einem oberhessischen Dorf unterkommen.
Damals, vor über 60 Jahren, hat mein Pflegevater seine gesamten 75 Morgen Land mit 3 Pferden bewirtschaftet. D.h. fast alle Arbeiten wie Pflügen, Eggen, Säen, mähen usw wurde mit 2 Pferden erledigt.
Wenn Getreideerntezeit war, wurden 3 Pferde vor den Binder https://terrabc.org/technik-bauen/techn ... hmaschine/
gespannt und das geschnittene Getreide wurde in Garben ausgeworfen, die dann 6 Stückweise zum trocknen auf einem Haufen aufgestellt wurden.
Ich als der Kleinste mußte die erste Garbe festhalten, an die dann von den familiären Erntehelfern und Knechten und Mägden weitere Garben gelehnt/gestellt wurden. Am Abend war ich dann fix und alle von der Hitze, der Arbeit und den stechenden Ähren, mit denen man traktiert wurde.
Später wurden die Garben dann in die Scheune gefahren und dort bis zum Winter gelagert, bis die große Dreschmaschine auf den Hof gezogen worden ist.
Die lief dann 1 - 2 Tage lang und jeder Sack Getreide zwischen 50 und 70 Kg mußte von starken Helfern auf den Trockenboden im zweiten Stock getragen werden.
Am Schluss waren dann alle Helfer groggy.
Für mich war es keine schöne Zeit, denn ich war im Prinzip auch ein Knecht bis zu meinem 15 Lebensjahr, für den die Pflegeeltern vom Jugendamt auch noch Pflegegeld bekommen haben.
Morgens um 6.00 Uhr aufstehen, Pferde misten und füttern, dann waschen und ab zu Fuß in die 2 Km entfernte Schule.
Nachder Schule gings heim und ab aufs Feld.
Danach zurück nach Hause, Pferde füttern und ab in den Kuhstall zum melken.
Nach dem Abendessen mußten die Hausaufgaben erledigt werden, so man dazu noch einigermaßen in der Lage war. Spielen mit Gleichartigen gabs nicht, das einzige Vergnügen bestand darin, Sonntagnachmittag im Dorfgasthaus 2 Stunden lang "Sprung aus den Wolken", "Am Fuß der blauen Berge", "Lasssie" oder "Fury" und wie die Serien alle hießen, zu schauen.
Da bekam ich um 13.00 Uhr 50 Pfennig in die Hand gedrückt. Dafür gabs beim Dorfwirt, er war der einzige, der schon eine TV Gerät besaß, eine Cola oder eine Sinalco und eine Tüte Salzstangen.
Spätestens um 16.00 Uhr begann wieder die Stallarbeit.
Mit 15 bin ich dann abgehauen weil ich vorher heimlich in Fulda die Aufnahmeprüfung für die Postlaufbahn als Postjungbote gemacht hatte,
um am 1.4.1964 als Postjungbote in Ffm auf dem Postamt1, Hauptpostamt auf der Zeil, meine Lehre zu beginnen.
Da bekam ich einen Teil meiner Kleidung (Uniform) gestellt und wohnte in einem Lehrlingswohnheim in Offenbach.
Ach, es gäbe noch sehr viel zu erzählen.
Das waren noch Zeiten.....und ist schon so lange her.
Edit.:
1967, die Lehrzeit war gerade rum, wurde mir für 400.- eine Renault Dauphine angeboten. Natürlich hatte ich keine 400.- DM, also habe ich sie mir geliehen und noch bevor ich die Hälfte zurück bezahlt hatte,
bin ich einem alten M17 leicht drauf gefahren.
An seinem Auto war kein Schaden zu sehen, meine geliebte Dauphine war Totalschaden, auch weil ich kein Geld für die Reparatur hatte bei einem monatlichen Einkommen von 350.- DM. Es war zum Heulen.....
Ich habe seitdem außer fürs Haus nie mehr Schulden gemacht,
das war mir eine Lehre.
Habe aber auch daraufhin meine geplante Beamtenlaufbahn bei der Post gekündigt und als Auslieferungsfahrer angefangen und so mein Gehalt in der freien Wirtschaft sofort verfünffacht. Da erst begann ich zu leben, denn es war eine der besten Entscheidungen meines Lebens.
Die beste war 1992 meine jetzige Frau geheiratet zu haben. *2THUMBS UP* *2THUMBS UP* *2THUMBS UP*
Die erste Ehe 1970 war der größte Fehler meines Lebens, eine totale Fehlentscheidung/Mußehe nach dem Motto: "1 x probiert und gleich gekonnt" crying
Wie das früher so war, haste ein Mädel geschwängert, mußtest Du sie auch heiraten......
Wer glaubt, dass Volksverteter das Volk vertreten,
der glaubt auch, das Zitronenfalter Zitronen falten"

TI Dethleffs Advantage T 6701 All Inn, < 4,25 t, EZ.03.2014, 148 PS mit Comfortmatik

LG
Peter
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Re: Das waren Zeiten...

#138

Beitrag von Austragler »

Peter,
das kommt mir sehr bekannt vor....

Als ich 1960 die Volksschule beendet hatte musste ich zuhause in der Landwirtschaft arbeiten, 7 Tage in der Woche täglich um 5 Uhr früh aufstehen, Stallarbeit. Ausmisten, Futter für die Kühe holen, im Sommer mit dem Traktor samt Mähwerk dran von der Wiese, im Winter vom Heustadel und aus dem Silo.
Mein Großvater (ich wuchs ohne Vater auf) hatte beschlossen dass ich Bauer zu werden habe und später den Hof zu übernehmen hätte. Widerrede wurde nicht geduldet. Ab dem 16. Lebensjahr entwickelte ich Eigeninitiative der sich mein Großvater nicht mehr widersetzen konnte, mit 17 Jahren zog ich aus und arbeitete bei einem Lebensmittelfilialisten in München, bis zur Bundeswehr, danach als Reisender einer Kaffeegroßrösterei im Aussendienst, ich hatte Lebensmittelgeschäfte und Gastronomiebetriebe zu betreuen.
1975 bekam ich die Chance in einem Autohaus als Juniorverkäufer anzufangen und mich zum zertifizierten Automobilkaufmann weiterzubilden. Damit hatte ich quasi meinen Traumjob gefunden der mich bis zum Beginn des Ruhestandes ausgefüllt hat.
Ich habe viel erlebt, schlechte Zeiten und gute Zeiten. Die Guten überwogen schlußendlich.

Nachtrag:
Das mit dem Dreschen kenne ich auch. Als 14-Jähriger wurde ich gezwungen Säcke wie obengenannt über zwei Treppen hochzutragen. Als ich unter einem ca. 75-Kilo-Sack zusammenbrach hieß es nur ich solle mich nicht so anstellen.
Gruß aus Oberbayern
Franz
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Sparks
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Re: Das waren Zeiten...

#139

Beitrag von Sparks »

@ Franz und Peter, man dagegen hatte ich ja das Leben eines "Sunnyboys" gehabt ;-) .
Mit 8 oder 9 fing für mich ein es klein wenig mit den Pflichten an. Bis morgens um 6:30 mußte ich die Brötchen für die ganze Belegschaft vom Bäcker geholt haben. Dann auf dem Weg zur Schule noch die eine oder andere Bestellung ausliefern. Nachmittags, weil es kein Taschengeld gab mal mal beim Apotheker als Laufbursche geholfen oder beim Sattler in der Erntezeit Selbstbinderlaken genietet. Oder mit dem Fahrrad Zaumzeug zur Reitschule gebracht. Ach ja, für drei alte "Omas" einkaufen und die Kohlen vom Dach holen. Das machten wir, mein Vorgänger und mein Nachfolger komischerweise ohne Gegenleistung, das war so. Bei uns in Flensburg gibt es sehr viele Quellen und die Alten Häuser hatten keinen Keller in der Roten Straße, aus dem Grund wurden die Brikett und das Holz auf dem Dachboden gelagert.
Austragler hat geschrieben: Di 16. Apr 2024, 16:53
Widerrede wurde nicht geduldet. Ab dem 16. Lebensjahr entwickelte ich Eigeninitiative der sich mein Großvater nicht mehr widersetzen konnte,
Bei mir war es ähnlich, mit 16 Klasse 4 gemacht, mit dem erworbenen Moped ging es erstmalig solo raus in die Welt. Mit 18 dann wollte ich als Beikoch bei Hamburg Süd anmustern, Seefahrtsbuch und alles geregelt, aber man war ja damals nicht volljährig. Der Senior hat es nicht unterschrieben. Da bin ich dann bis zum Bund in Saison durch Deutschland getingelt und der "Boß" hat geschäumt. Als ich dann einrücken sollte, hätte er nur ein Papier unterschreiben brauchen und ich wäre für den elterlichen Betrieb frei gestellt worden. Hat er aber nicht.....und damit auch den großen Einfluß verloren. ( Jetzt an alle alten Säcke: Auch alte machen gravierende Fehler :-P :spass: )
Verstehe wer will, 0,1%mehr Nahrung retten nicht die Welt, aber 0,1% ......... schaffen das.
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Kamelhaarsuppe
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Re: Das waren Zeiten...

#140

Beitrag von Kamelhaarsuppe »

Schee wars scho.:)

Anfang der 90iger mein W126, das war noch ein Auto.

8.jpg

An der Antenne das fest eingebaute C-Netztelefon gut zu erkennen.
Nachträglicher Einbau so um 7.000 DM. :mrgreen:

7.jpg
Liebe Grüsse, die Kamelis
Sigrid und Jörg mit Ahorn(Blatt) Canada AD *BYE*
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