Sogenanntes Freistehen, eine eher beängstigende Form moderner Landstreicherei?

Ihr findet einen Campingplatz/Stellplatz gut? Dann teilt eure Erfahrungen doch mit allen.
Ihr habt eine Gastankstelle entdeckt, eventuell sogar mit Wintergas 95/5? Dann teilt eure Erfahrungen doch mit allen.
Zusätzlich zu einem Bericht hier könnt ihr einen Eintrag in der Mitgliederkarte als POI vornehmen.
Henhamb
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Sogenanntes Freistehen, eine eher beängstigende Form moderner Landstreicherei?

#1

Beitrag von Henhamb »

Um es vorweg zu nehmen, auch wir selbst gehören immer wieder zu den Freistehern, versuchen unseren Drang nach Individualismus bei unseren Reisen mit dem Wohnmobil, autark und weg von der Masse, irgendwie auszuleben, … aber zu diesem/unserem Verhalten gehört jedoch inzwischen auch eine andere Sichtweise und ein

nachdenkliches „Fragezeichen“ !!!

Die „Verhaltensregeln für freies Stehen“ für Wohnmobilisten sind hier im Forum offenbar ausreichend diskutiert, weil sie irgendwie themenfremd ausufernd über Auffahrkeile dann auch eingeschlafen sind.

Landfahrer und Landstreicher, das waren früher wohl einmal Menschen ohne festen Wohnsitz, die auf der Straße lebend die gesellschaftlichen Zwänge hinter sich gelassen hatten oder die aus einer Gemeinschaft ausgegrenzt waren. Diese bestritten ihren Lebensunterhalt mitunter mit nichtalltäglichen Arbeiten wie Kesselflicken oder Scherenschleifen. Oftmals, weil aufgrund des fortwährenden Standortwechsels damals nicht verfolgbar, hatten sie keine Scheu, andere übers Ohr zu hauen, zu bestehlen. Daraus entstand ein allgemeiner gesellschaftlicher Verdacht, dass diese plötzlich auf- und wieder wegtauchenden Fremden keine Scheu hatten, rechtliche Grenzen zu überschreiten.

Wie sieht das nun aus, wenn ein Reisender mit seinem Wohnmobil in ein Refugium der Ortsansässigen , im Regelfalle Nichtwohnmobilisten, eindringt?

Das kann der Parkplatz in der Wohnstraße oder am Sportplatz genauso sein, wie ein abseits gelegener Wanderparkplatz oder ein Industriegebiet. Ein Fremder, der sich dort vorübergehend niederlässt, der vielleicht auch noch Verbotsschilder einfach missachtet, was hat der da zu suchen? Das ist doch meins, gehört uns hier vor Ort. Begegnen ihm da nicht automatisch Assoziationen, selbst wenn der Reisende sich aus seiner eigenen Sicht vorbildlich verhält, wenn er sich damit aber über eine ortsüblich angedachte Nutzung hinwegsetzt? Schürt da die Werbung der Wohnmobilbranche mit der grenzenlosen Freiheit am Lagerfeuer und am Wasser nicht auch noch die Ängste vor diesen überhand nehmenden modernen Landstreichern, die sich nun überall breit machen werden?

Wie sieht das Thema Nutzung von Allgemeingut durch Reisende aus der Sichtweise der Betroffenen vor Ort aus? Ist es da bei einem solchen einfach in Anspruch nehmenden Verhalten der Wohnmobilisten verständlich, dass der einschränkende Schilderwald (sei es an der Nordseeküste, am Mittelmeer, anderswo…) immer größer wird?

Gespannt auf sachliche und am Thema ausgerichtete Rückmeldungen verbleibt mit vielen Grüßen Henhamb
Baila-Laika
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Re: Sogenanntes Freistehen, eine eher beängstigende Form moderner Landstreicherei?

#2

Beitrag von Baila-Laika »

Das ist ein durchaus interessanter Gedanke. Tatsächlich ist es so, dass die Wohnmobile schon durch ihre Ausmaße für Nichtwohnmobilisten als Ungetüme und Bedrohung wirken (können), zumindest als Ärgernis. Sie sind sichtbehindernd, sie nehmen mehr Parkplatz weg als ein Pkw, oft wird davor noch gelagert, also noch mehr Platzverbrauch. Hinterlassen sie dann noch 'schaften', dann wird aus latenter Ablehnung eine sehr konkrete.

Waren WoMos früher (sehr viel früher) eher Exoten sind sie heute in großer Vielzahl unterwegs bei vergleichsweise weniger gewordenen Freiplätzen. Es ist so ähnlich wie mit dem Abstellen der Teile zuhause auf der Straße: Auch wenn erlaubt, beeinträchtigt es ggf. die Lebensqualität Dritter oder nimmt ohnedies raren Parkraum im Übermaß in Anspruch.

Für mich ein an sich nicht zu lösendes Problem - außer dort wo es tatsächlich noch genügend Freiraum gibt. Also nicht im Voralpenland. ;-)
Gruß Sivvy
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<Anon1>

Re: Sogenanntes Freistehen, eine eher beängstigende Form moderner Landstreicherei?

#3

Beitrag von <Anon1> »

Was jetzt Landfahrer und Landstreicher mit dem Thema zu tun hat, erschließt sich mir nicht. Schade das so ein Zusammenhang hergestellt wurde.

Ansonsten lese ich ich den Beitrag auf Deutschland bezogen. Hier gibt es keine grenzenlose Freiheit am Lagerfeuer. Das ist für mich einfach, ich nutze die ausgewiesenen Stellplätze, oder sehr selten Privatgrundstücke mit Erlaubnis. Ob jetzt der eine oder andere das freie Stehen mehr oder weniger illegal auslebt (z.B. Wanderparkplätze) lässt sich nicht ändern, anderseits ist das aus meiner Sicht eine zu vernachlässige Minderheit. Da müssen die örtlichen Behörden eingreifen. Das Thema Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit, ein eng gesetzter Rahmen, wurde an anderer Stelle hinreichend diskutiert.
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heinz1
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Re: Sogenanntes Freistehen, eine eher beängstigende Form moderner Landstreicherei?

#4

Beitrag von heinz1 »

Da ist viel rhetorischer Dünnpfiff zu erwarten. Darum hier nur ein kurzes Statement:
Tarnen, täuschen, unsichtbar machen. Mein Bullicamper fällt unter all den anderen SUV und Vans nicht auf. Und in Wohnstraßen, wo ich anderen ihre Parkplätze weg nehme, übernachte ich eh nicht.
Anon22
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Re: Sogenanntes Freistehen, eine eher beängstigende Form moderner Landstreicherei?

#5

Beitrag von Anon22 »

MobilLoewe hat geschrieben: Mi 7. Apr 2021, 09:55
Was jetzt Landfahrer und Landstreicher mit dem Thema zu tun hat, erschließt sich mir nicht. Schade das so ein Zusammenhang hergestellt wurde.
Vermutlich meint der Te die damaligen "Zigeuner". Das fahrende Volk. Die in meiner Kindheit nicht wirklich gern gesehen waren. Während vorne an der Haustüre deren Kinder selbst gehäkelte Topflappen meiner Oma verkauften, brachen deren Brüder hinten ein.

Aber ich glaube, das ist viel zu weit weggeholt. Die meisten Menschen lieben Wohnmobile und kommen eher näher und fragen, ob die mal hereinschauen dürfen. Was so etwas kostet und dass sie, dass schon viele Jahre planen....

Wenn Wohnmobile in den feindlichen Fokus der Anwohner rücken, dann weil einige unangenehm aufgefallen sind. Die Flut der Kisten zu groß wird, oder Menschen Angst vor dem Einschleppen des Virus Angst haben. Stellplatzbetreiber im Gemeinderat durchsetzen, dass überall Mobil Parkverbot durchgesetzt wird. usw.....
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akany
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Re: Sogenanntes Freistehen, eine eher beängstigende Form moderner Landstreicherei?

#6

Beitrag von akany »

Henhamb hat geschrieben: Mi 7. Apr 2021, 09:30
...

Landfahrer und Landstreicher, d...


...

Wie sieht das nun aus, wenn ein Reisender mit seinem Wohnmobil in ein Refugium der Ortsansässigen , im Regelfalle Nichtwohnmobilisten, eindringt?

Das kann der Parkplatz in der Wohnstraße oder am Sportplatz genauso sein, wie ein abseits gelegener Wanderparkplatz oder ein Industriegebiet. Ein Fremder, der sich dort vorübergehend niederlässt, der vielleicht auch noch Verbotsschilder einfach missachtet, was hat der da zu suchen? Das ist doch meins, gehört uns hier vor Ort. Begegnen ihm da nicht automatisch Assoziationen, selbst wenn der Reisende sich aus seiner eigenen Sicht vorbildlich verhält, wenn er sich damit aber über eine ortsüblich angedachte Nutzung hinwegsetzt? Schürt da die Werbung der Wohnmobilbranche mit der grenzenlosen Freiheit am Lagerfeuer und am Wasser nicht auch noch die Ängste vor diesen überhand nehmenden modernen Landstreichern, die sich nun überall breit machen werden?

Wie sieht das Thema Nutzung von Allgemeingut durch Reisende aus der Sichtweise der Betroffenen vor Ort aus? Ist es da bei einem solchen einfach in Anspruch nehmenden Verhalten der Wohnmobilisten verständlich, dass der einschränkende Schilderwald (sei es an der Nordseeküste, am Mittelmeer, anderswo…) immer größer wird?

Gespannt auf sachliche und am Thema ausgerichtete Rückmeldungen verbleibt mit vielen Grüßen Henhamb

Schöner Vergleich. Und passend, wenn man denn will.
Als Kosmopolit bin ich für Freistehen, für freies Reisen. Für jeden, überall und immer.
Denn, analog könnte man ja auch „die Reisenden“ allgemein nehmen.

Wenn ein germanischer Rentner oder sonst wer beschliesst, sein Restleben in Thailand oder auf Malle zu verbringen, dann ist das ein Reisender in den Augen seiner Landsleute. Ein Weiser. Ein Lebemann. Ein Kenner…

Wenn ein syrischer Lehrer, ein nigerianischer Jugendlicher oder sonst wer beschliesst, seine Restchance am Leben in Deutschland oder in Europa zu verbringen, dann ist das ein Migrant in den Augen der Germanen. Ein Schmarotzer. Ein Profiteur…

Und dann kann man, ich höre schon die Schreie von wegen „der bringt aber Geld mit“, auch die Hippies auf Gomera oder in Portugal, Indien und sonst wo mit anführen. Dann ist das mit der Kohle wieder patt.
Und wenn man weiss, was der „Generationenvertrag“ braucht, damit „wir“ Rente bekommen, ist die Kohle-Diskussion eh, mathematisch zumindest, gelaufen.

Such den Irrtum.
Kosmopolitische Weltanschauung fängt bei der Fahrt ins Nachbardorf an – oder gar nicht. Niemand hat ein Recht auf „sein“ Quartier, „seine“ Strasse, „sein“ Land. Niemand hat sich seinen Geburtsort ausgesucht. Niemand hat seine Farbe, Geschlecht oder seine Körperform ausgesucht.


Somit lässt sich leider die Frage:
Henhamb hat geschrieben: Mi 7. Apr 2021, 09:30
...
Landfahrer und Landstreicher, ...

in den Augen so vieler "Menschen" leider nur am Pass klären. Denn für Einige ist es eben das falsche Stück Papier. Gleiche Sonne über ihm, aber falsches Papier in der Hand. Der falsche Stempel... oder wie würden die reagieren, die das Freistehen verteidigen, wenn es die berühmten "gens du voyage" sind? Wir hatten hier schon die Diskussion. Die Jungs machen auch nix Anderes als Freistehen. Ah ja, das waren ja die "Zigeuner"... tssss :roll:
Grüsse, Andreas
<Anon1>

Re: Sogenanntes Freistehen, eine eher beängstigende Form moderner Landstreicherei?

#7

Beitrag von <Anon1> »

Ich habe es geahnt, der Zusammenhang... :kgw
MobilLoewe hat geschrieben: Mi 7. Apr 2021, 09:55
Was jetzt Landfahrer und Landstreicher mit dem Thema zu tun hat, erschließt sich mir nicht. Schade das so ein Zusammenhang hergestellt wurde.
Henhamb hat geschrieben: Mi 7. Apr 2021, 09:30
Gespannt auf sachliche und am Thema ausgerichtete Rückmeldungen verbleibt mit vielen Grüßen Henhamb
Henhamb hat geschrieben:
Sogenanntes Freistehen, eine eher beängstigende Form moderner Landstreicherei?
Eine provokante Vorlage, die mit Sachlichkeit nichts zu tun hat?
Anon7
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Re: Sogenanntes Freistehen, eine eher beängstigende Form moderner Landstreicherei?

#8

Beitrag von Anon7 »

Meine Meinung ist schnell formuliert:
Wenn wir uns als Freisteher betätigen, dann ist das eben kein tagelanges Abstellen unserer Schlafmöglichkeit aka Wohnmobil für mehr als eine Nacht.
Klartext für uns: Ankommen, dann Wandern, oder Radfahren, oder Stadtrundgang oder Konzertbesuch/ Besuch einer Sportveranstaltung Wiederankunft am Mobil. Dort übernachten und am nächsten Tag weiter. Dafür stehen wir auf öffentlichen Parkplätzen von Sportanlagen, Dorfgemeinschaftshäusern, Friedhöfen. Aber auch auf Wanderparkplätzen( wenn nicht ausdrücklich untersagt.
Da sehe ich mich nicht als "Landfahrer" oder "Landstreicher". Wäre ich an den gleichen Orten mit einem PKW auf den öffentlichen Parkplätzen der o.g. Standorte, wäre mir das Übernachten nur unbequemer. Allerdings immer vorausgesetzt, der jeweilige Platz ist nicht mit einer zeitlich begrenzten Nutzung versehen.
Das ist aber aus meiner Erfahrung nur ein von uns genutztes Verhalten, wenn wir in D unterwegs sind und der Ort keinen SP besitzt.

Im skandinavischen Ausland gibt es ausreichend Möglichkeiten, in der Natur frei zu stehen ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen.
Bild 038 zwischen Kirkenes und Tana bru.jpg
DSC_1546.JPG

PS Nachtrag, von "Austragler" Franz durch seinen Satz angeregt: Natürlich verlassen wir den jeweiligen Übernachtungsplatz so, wie wir in vorgefunden haben.
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Beduin
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Re: Sogenanntes Freistehen, eine eher beängstigende Form moderner Landstreicherei?

#9

Beitrag von Beduin »

Weils wegen dem "Z" Wort eben rein passt https://www.swr.de/swr1/bw/swr1leute/gi ... 1-104.html Wolfgang Heim "Erzähl mir was" mit Giovanni Jovanovic

Zum Thema, meine schon das die Aggressivitäten den gegenüber Womofahrern zugenommen haben. Hängt auch, wie fast immer, viel mit der Darstellung in der Presse zusammen. Da steht dann nicht das sich 85% sauber verhalten, sondern wird aufgebauscht, wenn die restlichen sich unsauber verhalten
Nehme an mir selber auch wahr, das nicht mehr unbedingt ganz vorne erste Reihe stehen muss, wenn ich das Gefühl habe es ist nicht angebracht oder stört wen
Liebe grüsse Ina
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Re: Sogenanntes Freistehen, eine eher beängstigende Form moderner Landstreicherei?

#10

Beitrag von Anon11 »

Wir halten es wie Werner und waren bis ca. mitte März auch noch so unterwegs an dieversen Wochenenden.

Jetzt wo viele fahren und gefühlt an jeder Ecke wos möglich ist ein WoMo am Wochenende steht bleiben wir zuhause, das muss ich nicht haben.
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Re: Sogenanntes Freistehen, eine eher beängstigende Form moderner Landstreicherei?

#11

Beitrag von Austragler »

Ich verstehe die Meinung des TE so dass eigentlich nichts zu befürchten ist wenn die Freisteherei nicht ausufert und in geordneten Bahnen verläuft.
Der Vergleich mit "Landfahrern" ist im Moment wohl noch nicht direkt angebracht, mit zunehmender Wohnmobildichte könnte sich das aber ändern.
Freistehen so wie Werner es beschrieben hat haben wir auch schon mehrmals betrieben, noch nie sind wir aufgefallen oder irgendwie angeeckt. Wir haben auch ohne jede Ausnahme den gewählten Park- oder Übernachtungsplatz so verlassen wie wir ihn vorgefunden haben.

Ein Beispiel des Aneckens oder Störens mussten wir vor mehreren Jahren auf dem Stellplatz in Görlitz erleben,der damalige offizielle Stellplatz war ein relativ großer Hinterhofparkplatz, für die Stadtbesichtigung günstig gelegen. Es erschien eine Dame auf einem Fahrrad und sprach mehrere Mobilisten an, auch mich.
Wir sollten doch mit unseren Mobilen nicht den Einheimischen die Parkplätze wegnehmen, wir sollten irgendwo ausserhalb der Stadt parken. Ich wies sie auf den Eintrag im Stellplatzführer und auf das Schild an der Einfahrt zum Stellplatz hin. Das sei ihr schon bekannt, sagte sie, sie würde jedoch nichts unversucht lassen die Wohnmobile aus der Stadt zu vertreiben. Ich entgegnete ihr sie solle das mit dem Ordnungsamt der Stadt klären, das sei dafür zuständig und nicht sie als Privatperson. Das Schild an der Einfahrt weist eindeutig auf die Nutzbarkeit des Platzes hin.
Inzwischen gibt es diesen Platz nicht mehr, anscheinend hatte sie Mitstreiter und mit ihren Angriffen Erfolg.
Gruß aus Oberbayern
Franz
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Re: Sogenanntes Freistehen, eine eher beängstigende Form moderner Landstreicherei?

#12

Beitrag von DerTobi1978 »

Wir handhaben es auch vielfach wie Werner. Dabei verhalten wir uns zurückhaltend und fahren im Zweifel weiter. Bisher hatten wir keinerlei Probleme oder Konflikte. Daher bleiben wir auch dabei.
Beste Grüße vom Niederrhein

Der Tobi

unterwegs mit Knaus LiveWave 700MEG 2020 auf Fiat Ducato 4400kg, 160 PS und Sack und Pack. :-)

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Re: Sogenanntes Freistehen, eine eher beängstigende Form moderner Landstreicherei?

#13

Beitrag von Anon16 »

Moin
Zwischen den Turis und den Landfahren besteht schon ein kleine Unterschied.
Turis zum Vergnügen ,Landfahrer weil Sie Es Zum Lebensunterhalt betreiben.
Ausserdem haben Landfahrer( früher Zigeuner genannt, heute Zinti und Roma) haben meines Wissen nach ein Sonderrecht und Duldungsrecht,für bestimmte Zeit,stammt noch von nach 45 ,wenn irgend jemanden die Zeit oder die Ereignisse etwas sagen.
Die sind in keine weise mit uns Freizeitturis zu vergleichen.
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Re: Sogenanntes Freistehen, eine eher beängstigende Form moderner Landstreicherei?

#14

Beitrag von Anon22 »

Ich glaube man muss den Eingangspost mehrmal lesen, und aus diversen Richtungen beäugen.

Ich lese da zuviel, um darauf seriös zu antworten. Vllt. meldet sich ja der TE noch.
Felisor
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Re: Sogenanntes Freistehen, eine eher beängstigende Form moderner Landstreicherei?

#15

Beitrag von Felisor »

akany hat geschrieben: Mi 7. Apr 2021, 10:18
Wenn ein germanischer Rentner oder sonst wer beschliesst, sein Restleben in Thailand oder auf Malle zu verbringen, dann ist das ein Reisender in den Augen seiner Landsleute. Ein Weiser. Ein Lebemann. Ein Kenner…

Wenn ein syrischer Lehrer, ein nigerianischer Jugendlicher oder sonst wer beschliesst, seine Restchance am Leben in Deutschland oder in Europa zu verbringen, dann ist das ein Migrant in den Augen der Germanen. Ein Schmarotzer. Ein Profiteur…

Und dann kann man, ich höre schon die Schreie von wegen „der bringt aber Geld mit“, auch die Hippies auf Gomera oder in Portugal, Indien und sonst wo mit anführen. Dann ist das mit der Kohle wieder patt.
Nicht so ganz. Denn im Gegensatz zum nigerianischen Jugendlichen liegen weder der Rentner dem thailändischen Staat noch der Hippie dem spanischen Staat auf der Tasche und sind auch nicht mit dem Vorsatz dort hin gefahren, sich dort vom Staat (und damit den dort lebenden und Steuer zahlenden Bürgern) aushalten zu lassen. Ich denke, niemand wird den syrischen Lehrer als Schmarotzer bezeichnen wollen, wenn dieser den Unterhalt für sich und seine Familie als Gebäudereiniger bei einem Hausmeisterservice erarbeitet...

Geht aber jetzt deutlich zu weit ab vom Freisteher, der in der Regel keinen Asylantrag im Bayerischen Wald stellen wird....
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Re: Sogenanntes Freistehen, eine eher beängstigende Form moderner Landstreicherei?

#16

Beitrag von heinz1 »

Felisor hat geschrieben: Mi 7. Apr 2021, 15:46
Geht aber jetzt deutlich zu weit ab vom Freisteher, der in der Regel keinen Asylantrag im Bayerischen Wald stellen wird....
Der würde auch umgehend abgelehnt, wenn der Antragsteller Preuße ist.
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Re: Sogenanntes Freistehen, eine eher beängstigende Form moderner Landstreicherei?

#17

Beitrag von Austragler »

heinz1 hat geschrieben: Mi 7. Apr 2021, 15:50
Felisor hat geschrieben: Mi 7. Apr 2021, 15:46
Geht aber jetzt deutlich zu weit ab vom Freisteher, der in der Regel keinen Asylantrag im Bayerischen Wald stellen wird....
Der würde auch umgehend abgelehnt, wenn der Antragsteller Preuße ist.
Da wäre ich nicht so sicher. München ist schon voll (mit Preussen),jetzt weichen sie in den bayerischen Wald aus.
Der Preusse hält ja Bayern samt seiner Bewohner für rückständig, deshalb frage ich mich warum alle hierhin wollen ?

Storchensyndrom ?
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Große Klappe
und der Zug nach Süden...... :duw:
Gruß aus Oberbayern
Franz
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Re: Sogenanntes Freistehen, eine eher beängstigende Form moderner Landstreicherei?

#18

Beitrag von Lemax »

Austragler hat geschrieben: Mi 7. Apr 2021, 16:34

Der Preusse hält ja Bayern samt seiner Bewohner für rückständig, deshalb frage ich mich warum alle hierhin wollen ?

Storchensyndrom ?
Kleines Hirn
Große Klappe
und der Zug nach Süden...... :duw:
Ich bin in der von 1871-1918 als preußische Provinz Hannover geltenden Region geboren und lebe und arbeite aktuell in der ehemaligen preußischen Provinz Hessen-Nassau *YES*

Und ich habe auch einmal auf dem heutigen Territorium des damaligen Königreichs Bayern eine Lehranstalt der BW im schönen Fürstenfeldbruck besucht.

Und ich muss sagen: unser heutiges südliches Nachbarbundesland (richtig sagt man auch Sicht der bayerischen Bevölkerung ja "Freistaat") hat wirklich (!) viel Schönes zu bieten. z.B. auch oan zünft'ges Helles *DRINK* *JOKINGLY*

Also ich kann die Leute schon verstehen, die öfter über die weiß-blaue Landesgrenze fahren.
Beste Grüße
Martin


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Re: Sogenanntes Freistehen, eine eher beängstigende Form moderner Landstreicherei?

#19

Beitrag von Henhamb »

Hallo,
auch wir stehen gelegentlich frei, wie eingangs angeführt, hatten bisher keine Probleme!

Mit Landfahrern habe ich keinesfalls irgendwelche Volksgruppenzugehörigkeiten ansprechen wollen, sondern wirklich einen historischen Bezug gesucht, denn bis ins 19. Jahrhundert war es durchaus gang und gäbe, dass Menschen auf der Straße lebten, sich dort irgendwie durchschlagen mussten.

Ich habe mal Foren durchforstet und sehe hier schon auf der einen Seite ein gewisses Anspruchsdenken von Wohnmobilfahrern, den Zwiespalt, der sich da zu den Anwohnern/Grundeigentümern auftut.

Warum wurde das Jedermannsrecht in Skandinavien über Jahrzehnte eingeschränkt, warum kam es in Portugal kürzlich zu einem Verbot? Wo kommt es morgen zu Einschränkungen, weil … man, obwohl man sich selbst vielleicht vorbildlich verhält, in einen Topf geworfen wird …

https://www.hna.de/kassel/langes-feld-w ... 87070.html

und dort stehen gelegentlich auch Wohnmobile, wobei dieses Gewerbegebiet nicht bei P4N aufgeführt ist!

Eure themengerechte Meinung (Preußen, Bier ???) zählt … Gruß von Henhamb
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Re: Sogenanntes Freistehen, eine eher beängstigende Form moderner Landstreicherei?

#20

Beitrag von Henhamb »

Nachtrag

... und kürzlich habe ich einen Wohnmobilfahrer gesehen, der einen SP mit geöffnetem Grauwasserhahn verlassen, eine lange Spur hinter sich hergezogen hat. Es sind also nicht alle vorbildlich...
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