Pandemie hin oder her, Afrika musste sein
Re: Pandemie hin oder her, Afrika musste sein
irrer Bericht; da kommt fernweh auf ...
Mobilvetta Kea I86
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Re: Pandemie hin oder her, Afrika musste sein
Ohne Frage, eine der schönsten Reiseberichte, die ich bis jetzt gelesen habe. Aber bevor ich mir hierrüber Gedanken mache, mit welchen Kosten pro Jahr muss ich hierfür kalkulieren. Ich möchte keine Neiddebatte lostreten. Vielleicht denken die Meisten, wie auch ich nur in falschen Dimensionen und es fehlt nur der Mut und nicht das Geld.
Mit freundlichen Grüßen
Tommy
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Ohne Ziel stimmt jede Richtung
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Unterwegs mit einem Knaus SUN TI 700 MEG BJ 2015
Tommy
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Re: Pandemie hin oder her, Afrika musste sein
Stimme zu! Sehr schöner Reisebericht.
Gruß Jürgen
Jetzt auf Tour(er) mit Carthago I149 4,5to
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Re: Pandemie hin oder her, Afrika musste sein
Tommy, erstmal danke!WoMoFahrer hat geschrieben: Mi 28. Apr 2021, 22:05Ohne Frage, eine der schönsten Reiseberichte, die ich bis jetzt gelesen habe. Aber bevor ich mir hierrüber Gedanken mache, mit welchen Kosten pro Jahr muss ich hierfür kalkulieren. Ich möchte keine Neiddebatte lostreten. Vielleicht denken die Meisten, wie auch ich nur in falschen Dimensionen und es fehlt nur der Mut und nicht das Geld.
Tippe gleich mal die Erlebnisse am Huab River, und da gibt es ordentlich was zu tippen.
Kosten
Transport eine Richtung: ca. 5.300€. Hört sich teuer an, ist es auch. Aaaaber: umgelegt auf die Nutzungsdauer ist das ok. Macht man ja nicht wegen 2 Wochen.
Unterstellung Elisenheim: 2€ je Tag. Faire Lösung, woanders zahlt man kompletten angefangenen Monat. Ist das Fahrzeug unterwegs, zahlt man nichts.
Versicherung (Jahn und Partner): 50% mehr als in DE.
Diesel: im Moment 70 Cent / Liter.
Flug: 600 €
Bei uns ist es so, dass wir incl. Flug genauso viel zum Leben brauchen wie in DE, wenn wir ab 6 Wochen bleiben. Mut? Ich kann den Respekt vor dem Ungewissen, wenn man sowas noch nie gemacht hat, nachvollziehen. Das legt sich aber, der erste Schritt ist es halt. Und noch etwas Polemik: dieses Jahr hätte es mir mehr Mut abgefordert, in Deutschland weiter zu bleiben. Ich mag hier nicht politisch diskutieren, aber die Lebensqualität im letzten Jahr war halt nix. Ich hab die Chance ausgerechnet, dass sich jemand infiziert und stirbt. Die war dann so, dass ich gesagt habe "da haben wir schon üblere Situationen gehabt".
Re: Pandemie hin oder her, Afrika musste sein
Dann leg ich mir jetzt mal eine Corona zurecht. Dazu ein Gläschen Bordeaux aus dem Pomerol. In freudiger Erwartung, was noch kommt.Ebi hat geschrieben: Mi 28. Apr 2021, 20:29Abwarten, Günter, abwarten...Guenni2 hat geschrieben: Mi 28. Apr 2021, 16:29Nach den anfänglichen Schwierigkeiten scheint ja nun alles im grünen Bereich zu sein und alles spielt sich ein.
Die Bilder für die Fortsetzung des Berichts habe ich zusammen, morgen geht´s im Laufe des Vormittags weiter.
Günter
"An jedem Arsch führt auch ein Weg vorbei."
"An jedem Arsch führt auch ein Weg vorbei."
Re: Pandemie hin oder her, Afrika musste sein
Teil 9 – Bei den Wüstenelefanten
Bevor ich die Tage am Huab schildere, ein paar Anmerkungen, die mir wichtig sind. Was man bis hierher lesen konnte, kann im Prinzip jeder machen. Und eigentlich auch mit jedem Mobil, wenn man über schwierige Passagen auf der Piste nicht einfach drüber rast. In das Flussbett des Huab kommt man nur mit 4x4. Passieren kann aber nichts, wenn man es ohne versucht, weil man sofort stecken bleibt und an der Stelle dann auch noch Hilfe bekommt. Reinfahren würde ich persönlich nur mit 2 Fahrzeugen, das gilt für verschiedene Regionen in der Wüste. Hat man ne Panne, sieht es gleich dürftig aus. Handy ist nicht, raus marschieren ist auch schwierig, es gibt da nicht nur Elefanten, sondern auch Großkatzen, nämlich Löwen und Leoparden. Beiden Tierarten haftet nicht der Ruf an, Gefangene zu machen.
Wichtiger als das Fahrzeug sehe ich körperliche Fitness an, wenn man sich für längere Zeit in die Wüste wagt. Die Temperaturen können natürlich mörderisch sein. Als wir in derselben Region Ende 2019 unterwegs waren, haben wir recht nah mitbekommen, wie 3 Leute nicht mehr lebendig das Land verlassen konnten. Ok, ein Fallschirm kann überall nicht aufgehen, das hat einer Studentin aus China das Leben gekostet. Ihre Eltern haben wir in einem Camp gesehen, sie mussten identifizieren und die tote Tochter heimholen. Eine Dame ist am Brandberg gestorben, weil sie bei 45 Grad eine Wanderung unternommen hat. Sie wollte wohl nicht, dann kam aber der Gruppenzwang.
Tja, und dann war noch ein Herr aus Österreich, der da, wo wir nun hinfahren, von Elefanten getötet wurde. Wir waren zu dem Zeitpunkt in Twyfelfontein, gerade mal 20 km vom Huab.
Die Geschichte dazu in der österreichischen Presse:
https://www.kleinezeitung.at/internatio ... t-getoetet
Also: nicht darauf verzichten, wenn man das machen möchte, aber halt aufpassen…
Und weiter geht es mit dem Reisebericht, zur Orientierung erstmal 2 Infos.
Lageplan zur Orientierung:
Und so sieht unser „Traumziel“ aus der Luft aus:
Erstmal eine Erklärung, warum jemand, der schon viele Elefanten gesehen hat, auch noch einen in der Wüste sehen muss. Naja, es ist eine besondere Spezies, sie waren fast ausgestorben, es gibt nur noch zwei Populationen weltweit, und eine davon in Namibia. Und zwar die mit der Sandbereifung, schaut euch mal die Füßchen an, wie sie unten breiter werden, um auf dem Untergrund voran zu kommen.
Und das möchte ich auch gleich noch loswerden, wir haben nichts Unerlaubtes gemacht, die Tiere nicht bedrängt oder verfolgt. Die Tiere, die wir treffen durften, sind zu uns gekommen. Könnte daran liegen, dass sie ziemlich neugierig sind und vor nichts Angst haben.
Wir fahren die Strecke Khorixas – Palmwag. Nach ca. 100 km kreuzen wir das ausgetrocknete Flussbett des Huab River. In Deutschland baut man Brücken, in Namibia wird halt nicht gefahren, wenn der Fluss mal Wasser führt.
Wir biegen nach links, also westwärts ab, weil man hört, dass dort die Chance, diese seltenen Tiere anzutreffen, groß ist. Erstmal bringen wir unsere Reifen in den Zustand der Elefantenfüße, wir lassen Luft ab. Ab da entschuldige ich mich mehrfach bei meinem Fahrzeug, weil ich es ziemlich derb durch den Sand prügeln muss, und auch auf Absätze, die gerne mal über einen halben Meter hoch sind, keine Rücksicht nehmen kann. Einmal mache ich das nicht, und schon ist es passiert.
Bei 39 Grad das Fahrzeug auszubuddeln macht nicht richtig Freude.
So sieht das Gelände am Huab River aus:
Die Einfahrt ins Flussbett.
Unterwges im Flussbett.
Wir fahren gut eine Stunde durch den Sand und suchen uns dann einen Platz unter Bäumen. Die geben Schatten und das Wurzelwerk macht den Untergrund fester, man will ja auch wieder losfahren können. Das Bild zeigt, in welch schöner Landschaft wir uns aufhalten. Ok, schön natürlich nur, wenn man Wüste mag.
Am nächsten Morgen ist weit und breit kein Elefant. Wir klettern aufs Dach, eine gute Gelegenheit, die Reparatur zu machen. Freddy hat aus Swakopmund Glasfaser und 2-Komponenten-Kleber mitgebracht, damit wird nun eine Lösung geschaffen. Zurück in DE muss ich das aber richten lassen.
Auch nach der Reparatur kein Elefant zu sehen, wir beschließen einen Ortswechsel und fahren 5 km, um dann auch wieder unter Bäumen zu parken. Der Tag verstreicht, der Sundowner kommt. Dämmerung gibt es fast nicht, es wird ruckzuck stockdunkel. Ich bin müde, gehe schlafen, die anderen bleiben noch sitzen. Irgendwann weckt mich meine Frau, draußen sei ein Elefant. Er hat sich lautlos genähert und was ich sehe, als ich die Türe öffne, ist so faszinierend, dass ich vergesse, davon ein Bild zu machen. Freddy sitzt am Tisch und eine Lampe spendet etwas Licht. 3-4 Meter steht ein Elefant vor ihm, Mensch und Tier schauen sich an, niemand bewegt sich. Der Elefant zeigt nullkommanull Anzeichen von Stress. Im Laufe der Zeit lernt man schon etwas, die Körpersprache dieser Tiere zu lesen. Als der Elefant näherkommt, steht Freddy zügig auf und geht weg. Dem Elefanten ist es egal, er schaut sich noch etwas um und verschwindet dann in der Dunkelheit.
Am nächsten Tag testet ein Elefant dann noch die Qualität unserer Stühle, bitte klickt mal an…
https://youtu.be/oD_rxu4RNmM
Das Erlebnis nehmen wir zum Anlass, aus großen Ästen, die herumliegen, unseren Elefantenzaun zu bauen. Nicht, weil er die Tiere abhalten kann. Eine optische Bremse ist es aber doch, und man bekommt so ein paar Sekunden, um sich in Sicherheit zu bringen. Hoffen wir zumindest. Wir werfen auch das Zeug, das von den Bäumen fällt, und das die Tiere gerne futtern, nach außerhalb des Zauns. So gibt es keinen Grund für sie näher zu kommen. Von nun an machen wir auch jeden Abend ein Feuer, um die Tiere wegzuhalten. „Tiere“ bezieht sich auch auf Katzen. In der folgenden Nacht höre ich draußen Geräusche, wir schlafen immer bei offenem Fenster. Bin aber zu müde, um mal mit der Taschenlampe raus zu leuchten. Am Morgen finden wir dann direkt am Mobil Spuren von zwei Leoparden. Das müssen zwei Verliebte gewesen sein, zusammen sind die nur in der Paarungszeit unterwegs.
Gleich gehts weiter, bekomme nicht alle Bilder hier rein....
Bevor ich die Tage am Huab schildere, ein paar Anmerkungen, die mir wichtig sind. Was man bis hierher lesen konnte, kann im Prinzip jeder machen. Und eigentlich auch mit jedem Mobil, wenn man über schwierige Passagen auf der Piste nicht einfach drüber rast. In das Flussbett des Huab kommt man nur mit 4x4. Passieren kann aber nichts, wenn man es ohne versucht, weil man sofort stecken bleibt und an der Stelle dann auch noch Hilfe bekommt. Reinfahren würde ich persönlich nur mit 2 Fahrzeugen, das gilt für verschiedene Regionen in der Wüste. Hat man ne Panne, sieht es gleich dürftig aus. Handy ist nicht, raus marschieren ist auch schwierig, es gibt da nicht nur Elefanten, sondern auch Großkatzen, nämlich Löwen und Leoparden. Beiden Tierarten haftet nicht der Ruf an, Gefangene zu machen.
Wichtiger als das Fahrzeug sehe ich körperliche Fitness an, wenn man sich für längere Zeit in die Wüste wagt. Die Temperaturen können natürlich mörderisch sein. Als wir in derselben Region Ende 2019 unterwegs waren, haben wir recht nah mitbekommen, wie 3 Leute nicht mehr lebendig das Land verlassen konnten. Ok, ein Fallschirm kann überall nicht aufgehen, das hat einer Studentin aus China das Leben gekostet. Ihre Eltern haben wir in einem Camp gesehen, sie mussten identifizieren und die tote Tochter heimholen. Eine Dame ist am Brandberg gestorben, weil sie bei 45 Grad eine Wanderung unternommen hat. Sie wollte wohl nicht, dann kam aber der Gruppenzwang.
Tja, und dann war noch ein Herr aus Österreich, der da, wo wir nun hinfahren, von Elefanten getötet wurde. Wir waren zu dem Zeitpunkt in Twyfelfontein, gerade mal 20 km vom Huab.
Die Geschichte dazu in der österreichischen Presse:
https://www.kleinezeitung.at/internatio ... t-getoetet
Also: nicht darauf verzichten, wenn man das machen möchte, aber halt aufpassen…
Und weiter geht es mit dem Reisebericht, zur Orientierung erstmal 2 Infos.
Lageplan zur Orientierung:
Und so sieht unser „Traumziel“ aus der Luft aus:
Erstmal eine Erklärung, warum jemand, der schon viele Elefanten gesehen hat, auch noch einen in der Wüste sehen muss. Naja, es ist eine besondere Spezies, sie waren fast ausgestorben, es gibt nur noch zwei Populationen weltweit, und eine davon in Namibia. Und zwar die mit der Sandbereifung, schaut euch mal die Füßchen an, wie sie unten breiter werden, um auf dem Untergrund voran zu kommen.
Und das möchte ich auch gleich noch loswerden, wir haben nichts Unerlaubtes gemacht, die Tiere nicht bedrängt oder verfolgt. Die Tiere, die wir treffen durften, sind zu uns gekommen. Könnte daran liegen, dass sie ziemlich neugierig sind und vor nichts Angst haben.
Wir fahren die Strecke Khorixas – Palmwag. Nach ca. 100 km kreuzen wir das ausgetrocknete Flussbett des Huab River. In Deutschland baut man Brücken, in Namibia wird halt nicht gefahren, wenn der Fluss mal Wasser führt.
Wir biegen nach links, also westwärts ab, weil man hört, dass dort die Chance, diese seltenen Tiere anzutreffen, groß ist. Erstmal bringen wir unsere Reifen in den Zustand der Elefantenfüße, wir lassen Luft ab. Ab da entschuldige ich mich mehrfach bei meinem Fahrzeug, weil ich es ziemlich derb durch den Sand prügeln muss, und auch auf Absätze, die gerne mal über einen halben Meter hoch sind, keine Rücksicht nehmen kann. Einmal mache ich das nicht, und schon ist es passiert.
Bei 39 Grad das Fahrzeug auszubuddeln macht nicht richtig Freude.
So sieht das Gelände am Huab River aus:
Die Einfahrt ins Flussbett.
Unterwges im Flussbett.
Wir fahren gut eine Stunde durch den Sand und suchen uns dann einen Platz unter Bäumen. Die geben Schatten und das Wurzelwerk macht den Untergrund fester, man will ja auch wieder losfahren können. Das Bild zeigt, in welch schöner Landschaft wir uns aufhalten. Ok, schön natürlich nur, wenn man Wüste mag.
Am nächsten Morgen ist weit und breit kein Elefant. Wir klettern aufs Dach, eine gute Gelegenheit, die Reparatur zu machen. Freddy hat aus Swakopmund Glasfaser und 2-Komponenten-Kleber mitgebracht, damit wird nun eine Lösung geschaffen. Zurück in DE muss ich das aber richten lassen.
Auch nach der Reparatur kein Elefant zu sehen, wir beschließen einen Ortswechsel und fahren 5 km, um dann auch wieder unter Bäumen zu parken. Der Tag verstreicht, der Sundowner kommt. Dämmerung gibt es fast nicht, es wird ruckzuck stockdunkel. Ich bin müde, gehe schlafen, die anderen bleiben noch sitzen. Irgendwann weckt mich meine Frau, draußen sei ein Elefant. Er hat sich lautlos genähert und was ich sehe, als ich die Türe öffne, ist so faszinierend, dass ich vergesse, davon ein Bild zu machen. Freddy sitzt am Tisch und eine Lampe spendet etwas Licht. 3-4 Meter steht ein Elefant vor ihm, Mensch und Tier schauen sich an, niemand bewegt sich. Der Elefant zeigt nullkommanull Anzeichen von Stress. Im Laufe der Zeit lernt man schon etwas, die Körpersprache dieser Tiere zu lesen. Als der Elefant näherkommt, steht Freddy zügig auf und geht weg. Dem Elefanten ist es egal, er schaut sich noch etwas um und verschwindet dann in der Dunkelheit.
Am nächsten Tag testet ein Elefant dann noch die Qualität unserer Stühle, bitte klickt mal an…
https://youtu.be/oD_rxu4RNmM
Das Erlebnis nehmen wir zum Anlass, aus großen Ästen, die herumliegen, unseren Elefantenzaun zu bauen. Nicht, weil er die Tiere abhalten kann. Eine optische Bremse ist es aber doch, und man bekommt so ein paar Sekunden, um sich in Sicherheit zu bringen. Hoffen wir zumindest. Wir werfen auch das Zeug, das von den Bäumen fällt, und das die Tiere gerne futtern, nach außerhalb des Zauns. So gibt es keinen Grund für sie näher zu kommen. Von nun an machen wir auch jeden Abend ein Feuer, um die Tiere wegzuhalten. „Tiere“ bezieht sich auch auf Katzen. In der folgenden Nacht höre ich draußen Geräusche, wir schlafen immer bei offenem Fenster. Bin aber zu müde, um mal mit der Taschenlampe raus zu leuchten. Am Morgen finden wir dann direkt am Mobil Spuren von zwei Leoparden. Das müssen zwei Verliebte gewesen sein, zusammen sind die nur in der Paarungszeit unterwegs.
Gleich gehts weiter, bekomme nicht alle Bilder hier rein....
Re: Pandemie hin oder her, Afrika musste sein
Und schon gehts weiter...
Jeder Tag verläuft wettermäßig gleich. Am Vormittag ist es windstill, dafür plagen einen die Mücken. Kommt der Wind, sind die Mücken weg. Er bläst dann jedoch superstark bis zum Sonnenuntergang, und das bei Außentemperaturen von 38-41 Grad. Deshalb auch meine Worte oben zur körperlichen Fitness, wenn man so einen Ausflug unternehmen möchte.
Ist das ein Elefant? Nein, es ist ne arme Sau. Er lehnt sich gegen den Baum, um Schutz vor Wind und Sand zu haben.
Bilder aus unserer Zeit im Huab River.
Das da erkennt man nur, wenn klar ist, was man vor sich hat.
Es ist der „Knutschfleck“ eines Elefanten am Wandkamin. Irgendwas riecht interessant, und deshalb kostet er mal dran, die Sandspuren zeigen die Form seines Mauls (sagt man bei Elefanten so?). Wir sind drinnen, schauen durchs Fenster zu, und das Mobil wackelt ziemlich. Als er weg ist, schaue ich nach, ob was kaputt ist, das ist aber nicht der Fall.
Und hier, auf Youtube, die Sekunden bevor das Tier unser Fahrzeug geherzt hat:
https://youtu.be/j2IhTeDsAVM
Die Zeit im Huab River war anstrengend. Zum einen natürlich durch die äußeren Gegebenheiten, das Klima ist derb und auch die Kontakte mit der lieben Tierwelt treiben gelegentlich den Puls hoch. Im Nachhinein werden wir die Tage dort aber in unsere Top-10-Erlebnisse auf dem afrikanischen Kontinent einordnen. Und dafür hat sich das dann doch gelohnt.
Nächster Teil: Die Mutter aller Pannen.
Jeder Tag verläuft wettermäßig gleich. Am Vormittag ist es windstill, dafür plagen einen die Mücken. Kommt der Wind, sind die Mücken weg. Er bläst dann jedoch superstark bis zum Sonnenuntergang, und das bei Außentemperaturen von 38-41 Grad. Deshalb auch meine Worte oben zur körperlichen Fitness, wenn man so einen Ausflug unternehmen möchte.
Ist das ein Elefant? Nein, es ist ne arme Sau. Er lehnt sich gegen den Baum, um Schutz vor Wind und Sand zu haben.
Bilder aus unserer Zeit im Huab River.
Das da erkennt man nur, wenn klar ist, was man vor sich hat.
Es ist der „Knutschfleck“ eines Elefanten am Wandkamin. Irgendwas riecht interessant, und deshalb kostet er mal dran, die Sandspuren zeigen die Form seines Mauls (sagt man bei Elefanten so?). Wir sind drinnen, schauen durchs Fenster zu, und das Mobil wackelt ziemlich. Als er weg ist, schaue ich nach, ob was kaputt ist, das ist aber nicht der Fall.
Und hier, auf Youtube, die Sekunden bevor das Tier unser Fahrzeug geherzt hat:
https://youtu.be/j2IhTeDsAVM
Die Zeit im Huab River war anstrengend. Zum einen natürlich durch die äußeren Gegebenheiten, das Klima ist derb und auch die Kontakte mit der lieben Tierwelt treiben gelegentlich den Puls hoch. Im Nachhinein werden wir die Tage dort aber in unsere Top-10-Erlebnisse auf dem afrikanischen Kontinent einordnen. Und dafür hat sich das dann doch gelohnt.
Nächster Teil: Die Mutter aller Pannen.
Re: Pandemie hin oder her, Afrika musste sein
Teil 10 – Die Mutter aller Pannen
Keine Ahnung, wie oft wir im schönen Namibia gewesen sind, auf jeden Fall kennen wir uns einigermaßen aus. Wenn man uns fragen würde, wo wir auf keinen Fall eine Panne haben möchten, würde ganz klar der Huab River herauskommen. Tja, und genau das passiert uns. Wir wollen abermals einen Ortswechsel vornehmen, brechen unser Lager ab, steigen ein, unser Fahrzeug springt nicht an. Bis zum Abstellen war alles top, und nun hört es sich so an, wie wenn der Motor keinen Treibstoff bekommen würde.
Ok, alles wieder auspacken. Am nächsten Tag, es ist ein Samstag, fährt mich Freddy nach Khorixas. Die Frauen bleiben im Flussbett zurück. Sie setzen sich gegenüber, sodass sie eine 360 Grad Rundumsicht haben und sich, wenn ein Tier kommt, zügig ins Mobil zurückziehen können.
Wir fahren in eine Werkstatt, die iOverlander empfiehlt. Der Chef packt sofort alles ein, wir holen noch einen Mechaniker, der im Wochenende ist, und fahren los. Freddy füllt noch die Wassertanks an der Tankstelle, wir wissen ja nicht, was ansteht. Am Fahrzeug angekommen, wir sprechen von reiner Fahrtzeit hin und zurück von 5 Stunden, ist sehr schnell klar, dass nichts zu machen ist, wir brauchen eine neue Dieselpumpe.
Montag bei Sonnenaufgang fahren wir wieder los, unsere Frauen nehmen wieder die Spähformation ein. Freddy bringt mich in eine Unterkunft, da bleibe ich, bis das Ersatzteil beschafft ist. Er tankt wieder, vorher haben wir umgepumpt und unseren Wassertank gefüllt, sein Tank ist fast leer, dann geht es zurück an den Huab.
Unterwegs hat sich die Strecke verändert, am Samstag war hier trocken.
Für den LKW natürlich kein Problem, ein Problem ist aber der Regen. Sonst freuen wir uns mit den Menschen, wenn es regnet, nun steht das Mobil aber bewegungslos im Flussbett. Die Wetter App sagt 5 Tage Regen voraus, der Blutdruck geht hoch.
In der Lodge fahre ich dann sofort zweigleisig. Ich schreibe Mercedes in Windhoek, Oliver Kayser, den Service Manager, kenne ich schon lange. Er sagt, das dauert 3-5 Tage, das Teil muss aus Kapstadt kommen. Ich sage „geht nicht“ und erkläre ihm die Situation. Danach kontaktiere ich Freunde in DE. 3x kommt zur Antwort, wenn es einer schafft, dann Falkenberg in Kamanjab, das sei der Mann fürs Grobe. Ich rufe an, er hätte auch die Möglichkeit zur Bergung, also irgendein Mörderfahrzeug, mit Freddys Mobil kann man unseres im Tiefsand nicht abschleppen. Herr Falkenberg erzählt mir dann, dass es bei ihm gestern 80 mm geregnet hat, und das Wasser brauche dann 20-22 Stunden, bis es da ankommt, wo unser Mobil steht und unsere Frauen sind. Da rein zu fahren, sei der Wahnsinn. Ok, wenn einer seinen Preis frei aussuchen kann und dennoch ablehnt, dann ist es ernst. Ich informiere Freddy und bitte darum, schneller zu fahren. In der Himmelsrichtung, wo das Mobil steht, ist der Himmel schwarz. Wie wenn ein kaputtes Fahrzeug, 40 Grad mit Sandsturm und etwas zu intime Elefanten nicht genug wären, nun auch noch das.
Dann kommt von Oliver Kayser die Nachricht, er kann die Dieselpumpe in Windhoek kaufen. Der Preis geht deutlich rauf, weil das über ein paar Händler läuft, das ist aber egal. Über Nacht will er das Ding nach Khorixas senden lassen. Meine Nacht ist elend, wenn man alleine ist, entwickeln sich die Gedanken. Am Morgen packe ich meinen Rucksack, die Mechaniker kommen, sie haben die Dieselpumpe dabei, wir fahren wieder ans Flussbett und ich habe ziemlich Angst vor dem, was ich vorfinde. Auf der Fahrt sehen wir eine große Elefantenfamilie, alle außer mir im Auto genießen es und machen Bilder.
Am Mobil angekommen, geht es zum Glück allen gut. Uff!
Was ich verpasst habe:
Freddy stellt Baboo auf Bleche. Wenn Wasser gekommen wäre, hätte er ihn an einem Baum angegurtet und dann mit den Frauen das Weite gesucht.
Ein kleiner Elefant kommt mit seiner Mama vorbei. Die Mutter ist entspannt, der Kleine bläst aber zur Attacke. Das Bild ist etwas verwackelt, der Fotograf musste sich in Sicherheit bringen.
Die Reparatur dauert nicht lange, wenn man erstmal das Ersatzteil hat.
Die Pumpe wird eingebaut, Baboo springt an, wir fahren sofort los. In der Zwischenzeit haben 2 Deutsche im Landcruiser bei uns Halt gemacht und gesagt, dass der obere Huab schon abgesoffen ist.
Auf der Piste angekommen, geht der Puls runter, jedoch nur für kurze Zeit. Zu allem Überfluss platzt Freddy dann auf der kurzen Strecke dann auch noch ein Reifen.
Gekämmt und gebürstet kommen wir dann irgendwann kurz vor Dunkelheit im Camp in Khorixas an. Erst da, und mit Hilfe von zahlreichen Bierchen, löst sich die Anspannung dann. Ziemlich Pech gehabt, dann ziemlich Glück. Auch das gehört zu Reisen, in denen man das Abenteuer sucht, gelegentlich dazu.
Nächster Teil: An der Küste.
Keine Ahnung, wie oft wir im schönen Namibia gewesen sind, auf jeden Fall kennen wir uns einigermaßen aus. Wenn man uns fragen würde, wo wir auf keinen Fall eine Panne haben möchten, würde ganz klar der Huab River herauskommen. Tja, und genau das passiert uns. Wir wollen abermals einen Ortswechsel vornehmen, brechen unser Lager ab, steigen ein, unser Fahrzeug springt nicht an. Bis zum Abstellen war alles top, und nun hört es sich so an, wie wenn der Motor keinen Treibstoff bekommen würde.
Ok, alles wieder auspacken. Am nächsten Tag, es ist ein Samstag, fährt mich Freddy nach Khorixas. Die Frauen bleiben im Flussbett zurück. Sie setzen sich gegenüber, sodass sie eine 360 Grad Rundumsicht haben und sich, wenn ein Tier kommt, zügig ins Mobil zurückziehen können.
Wir fahren in eine Werkstatt, die iOverlander empfiehlt. Der Chef packt sofort alles ein, wir holen noch einen Mechaniker, der im Wochenende ist, und fahren los. Freddy füllt noch die Wassertanks an der Tankstelle, wir wissen ja nicht, was ansteht. Am Fahrzeug angekommen, wir sprechen von reiner Fahrtzeit hin und zurück von 5 Stunden, ist sehr schnell klar, dass nichts zu machen ist, wir brauchen eine neue Dieselpumpe.
Montag bei Sonnenaufgang fahren wir wieder los, unsere Frauen nehmen wieder die Spähformation ein. Freddy bringt mich in eine Unterkunft, da bleibe ich, bis das Ersatzteil beschafft ist. Er tankt wieder, vorher haben wir umgepumpt und unseren Wassertank gefüllt, sein Tank ist fast leer, dann geht es zurück an den Huab.
Unterwegs hat sich die Strecke verändert, am Samstag war hier trocken.
Für den LKW natürlich kein Problem, ein Problem ist aber der Regen. Sonst freuen wir uns mit den Menschen, wenn es regnet, nun steht das Mobil aber bewegungslos im Flussbett. Die Wetter App sagt 5 Tage Regen voraus, der Blutdruck geht hoch.
In der Lodge fahre ich dann sofort zweigleisig. Ich schreibe Mercedes in Windhoek, Oliver Kayser, den Service Manager, kenne ich schon lange. Er sagt, das dauert 3-5 Tage, das Teil muss aus Kapstadt kommen. Ich sage „geht nicht“ und erkläre ihm die Situation. Danach kontaktiere ich Freunde in DE. 3x kommt zur Antwort, wenn es einer schafft, dann Falkenberg in Kamanjab, das sei der Mann fürs Grobe. Ich rufe an, er hätte auch die Möglichkeit zur Bergung, also irgendein Mörderfahrzeug, mit Freddys Mobil kann man unseres im Tiefsand nicht abschleppen. Herr Falkenberg erzählt mir dann, dass es bei ihm gestern 80 mm geregnet hat, und das Wasser brauche dann 20-22 Stunden, bis es da ankommt, wo unser Mobil steht und unsere Frauen sind. Da rein zu fahren, sei der Wahnsinn. Ok, wenn einer seinen Preis frei aussuchen kann und dennoch ablehnt, dann ist es ernst. Ich informiere Freddy und bitte darum, schneller zu fahren. In der Himmelsrichtung, wo das Mobil steht, ist der Himmel schwarz. Wie wenn ein kaputtes Fahrzeug, 40 Grad mit Sandsturm und etwas zu intime Elefanten nicht genug wären, nun auch noch das.
Dann kommt von Oliver Kayser die Nachricht, er kann die Dieselpumpe in Windhoek kaufen. Der Preis geht deutlich rauf, weil das über ein paar Händler läuft, das ist aber egal. Über Nacht will er das Ding nach Khorixas senden lassen. Meine Nacht ist elend, wenn man alleine ist, entwickeln sich die Gedanken. Am Morgen packe ich meinen Rucksack, die Mechaniker kommen, sie haben die Dieselpumpe dabei, wir fahren wieder ans Flussbett und ich habe ziemlich Angst vor dem, was ich vorfinde. Auf der Fahrt sehen wir eine große Elefantenfamilie, alle außer mir im Auto genießen es und machen Bilder.
Am Mobil angekommen, geht es zum Glück allen gut. Uff!
Was ich verpasst habe:
Freddy stellt Baboo auf Bleche. Wenn Wasser gekommen wäre, hätte er ihn an einem Baum angegurtet und dann mit den Frauen das Weite gesucht.
Ein kleiner Elefant kommt mit seiner Mama vorbei. Die Mutter ist entspannt, der Kleine bläst aber zur Attacke. Das Bild ist etwas verwackelt, der Fotograf musste sich in Sicherheit bringen.
Die Reparatur dauert nicht lange, wenn man erstmal das Ersatzteil hat.
Die Pumpe wird eingebaut, Baboo springt an, wir fahren sofort los. In der Zwischenzeit haben 2 Deutsche im Landcruiser bei uns Halt gemacht und gesagt, dass der obere Huab schon abgesoffen ist.
Auf der Piste angekommen, geht der Puls runter, jedoch nur für kurze Zeit. Zu allem Überfluss platzt Freddy dann auf der kurzen Strecke dann auch noch ein Reifen.
Gekämmt und gebürstet kommen wir dann irgendwann kurz vor Dunkelheit im Camp in Khorixas an. Erst da, und mit Hilfe von zahlreichen Bierchen, löst sich die Anspannung dann. Ziemlich Pech gehabt, dann ziemlich Glück. Auch das gehört zu Reisen, in denen man das Abenteuer sucht, gelegentlich dazu.
Nächster Teil: An der Küste.
Re: Pandemie hin oder her, Afrika musste sein
Hallo Ebi,
etwas Glück gehört im Leben einfach dazu!
Bis jetzt verfolge ich Deine Reise auch ganz aufgeregt.
Du hast einen tollen Schreibstil.
etwas Glück gehört im Leben einfach dazu!
Bis jetzt verfolge ich Deine Reise auch ganz aufgeregt.
Du hast einen tollen Schreibstil.
Viele Grüsse
Chief_U / Uwe
PhoeniX RSL 7100 auf Mercedes Sprinter
Chief_U / Uwe
PhoeniX RSL 7100 auf Mercedes Sprinter
Re: Pandemie hin oder her, Afrika musste sein
Hi Uwe,Chief_U hat geschrieben: Fr 30. Apr 2021, 07:56Hallo Ebi,
etwas Glück gehört im Leben einfach dazu!
Bis jetzt verfolge ich Deine Reise auch ganz aufgeregt.
Du hast einen tollen Schreibstil.
dich hätte ich gerne als Deutschlehrer gehabt!
Hoffe jetzt mal, dass niemand Angst bekommt, der eine Reise gen Afrika auf der Liste hat. Wir hatten bisher 3x das Vergnügen mit echten Problemen. Das war aber nur in Situationen der Fall, in die man als Besucher der schönen Länder eher nicht kommt. Für das, was die Reisenden normalerweise machen, ist die Infrastruktur da. Leichten Stress kann es immer geben, dicke Probleme eher nicht. Um die kümmert sich in der Regel der Vermieter der PKW oder Camper.
Wenn man oft vom 3-Meter-Brett gesprungen ist, wird das 5er irgendwann interessant. So ist es halt bei der Reise auch, man probiert irgendwann Dinge, die man sich vor Jahren nicht getraut hätte. In Namibia kann man grandiose Landschaften und fantastische Tiere aber auch völlig entspannt genießen.
Wollte in einem Jahr Mobil verkaufen und dann, etwas gesitteter, Ziele in Europa und Nordafrika ansteuern. "Überleg es dir nochmal", "Geh zum Arzt", "Kannst du auch noch machen, wenn du über 70 bist", das waren so die Reaktionen von Freunden und Bekannten. Hab dann die Verkaufsanzeige wieder gelöscht. Freddy ist 74, er wird vermutlich nächstes Jahr heim verschiffen. Ich guck mir lieber erstmal an, wie es ihm danach geht. Wobei er seit 3 Jahren verschiffen möchte, und immer wieder verschiebt. Es ist vermutlich schwer, auf die "normale" Spur zu kommen, wenn man die völlige Freiheit gewohnt ist.
Re: Pandemie hin oder her, Afrika musste sein
Mir fehlen echt die Worte Ebi. Aber solche Erlebnisse sind natürlich das Salz in der Suppe.
Gut das sie danach nicht versalzen war und ihr bei klaren Gedanken die richtigen Entscheidungen getroffen habt.
Gut das sie danach nicht versalzen war und ihr bei klaren Gedanken die richtigen Entscheidungen getroffen habt.
Günter
"An jedem Arsch führt auch ein Weg vorbei."
"An jedem Arsch führt auch ein Weg vorbei."
Re: Pandemie hin oder her, Afrika musste sein
Erstmal danke für die spannenden Berichte, insbesondere bei der Dieselpumpe und das drum herum habe ich mitgelitten und den Atem angehalten.Ebi hat geschrieben: Fr 30. Apr 2021, 08:26Wollte in einem Jahr Mobil verkaufen und dann, etwas gesitteter, Ziele in Europa und Nordafrika ansteuern. "Überleg es dir nochmal", "Geh zum Arzt", "Kannst du auch noch machen, wenn du über 70 bist", das waren so die Reaktionen von Freunden und Bekannten. Hab dann die Verkaufsanzeige wieder gelöscht. Freddy ist 74, er wird vermutlich nächstes Jahr heim verschiffen. Ich guck mir lieber erstmal an, wie es ihm danach geht. Wobei er seit 3 Jahren verschiffen möchte, und immer wieder verschiebt. Es ist vermutlich schwer, auf die "normale" Spur zu kommen, wenn man die völlige Freiheit gewohnt ist.
Ebi, du hast mein vollstes Verständnis. Wer so mit dem südlichen Afrika verwachsen ist, so viele wunderbare Erlebnisse hatte, der kann nicht so ohne weiteres das Reisen dort hin aufgeben. Es ist zwar absolut nicht vergleichbar, aber mir geht es mit Nordafrika so, 8 mal sind wir in verschiedenen Ländern gewesen. Jetzt hoffe ich spätestens nächstes Jahr mal wieder den Kontinent zu wechseln, in den "richtigen" Regionen eine andere Welt zu erleben.
Re: Pandemie hin oder her, Afrika musste sein
Bernd, ich finde schon, dass das vergleichbar ist. Man verlässt die Fähre in Tunesien oder Marokko, und ist in einer völlig anderen Welt. Wir haben die Reisen dahin sehr genossen und möchten auch nochmal hin. Die Umstellung nach der letzten Rückverschiffung anno 2015 und den Reisen nach Marokko danach war nicht groß.MobilLoewe hat geschrieben: Fr 30. Apr 2021, 08:47
Es ist zwar absolut nicht vergleichbar, aber mir geht es mit Nordafrika so,
Re: Pandemie hin oder her, Afrika musste sein
Hallo Günter,Guenni2 hat geschrieben: Fr 30. Apr 2021, 08:47Mir fehlen echt die Worte Ebi. Aber solche Erlebnisse sind natürlich das Salz in der Suppe.
Gut das sie danach nicht versalzen war und ihr bei klaren Gedanken die richtigen Entscheidungen getroffen habt.
schlimm waren die Tage am Wochenende, an denen man nichts unternehmen konnte. Nichts tun zu können, setzt mir echt zu, das ist schon immer so. Wenn man dann Internet hat und kommunizieren kann, ist es eine völlig andere Angelegenheit.
Wobei die Abhängigkeit vom Wetter auch blöd ist, auch da hat man keinen Einfluss.
Re: Pandemie hin oder her, Afrika musste sein
Das ist so, bei uns mit dem Reisemobil Tunesien, Marokko und Libyen, nur ohne Wildtiere und eben nicht "Schwarzafrika". Das haben wir einige mal per Flieger in Gambia erlebt, wo meine Frau für ein Projekt im Vorstand eines Vereins tätig ist, Dorfentwicklung, Schule und Kindergarten. Insofern ist unsere Affinität zu Afrika recht ausgeprägt.Ebi hat geschrieben: Fr 30. Apr 2021, 09:03Bernd, ich finde schon, dass das vergleichbar ist. Man verlässt die Fähre in Tunesien oder Marokko, und ist in einer völlig anderen Welt. Wir haben die Reisen dahin sehr genossen und möchten auch nochmal hin. Die Umstellung nach der letzten Rückverschiffung anno 2015 und den Reisen nach Marokko danach war nicht groß.MobilLoewe hat geschrieben: Fr 30. Apr 2021, 08:47
Es ist zwar absolut nicht vergleichbar, aber mir geht es mit Nordafrika so,
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Re: Pandemie hin oder her, Afrika musste sein
Hallo Ebi,
deine Berichte sind eine unschätzbare Bereicherung im Forum!
Es ist schön wenn man zu Zielen "mitreisen" darf zu denen man selber nie kommt.
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Es ist schön wenn man zu Zielen "mitreisen" darf zu denen man selber nie kommt.
Gruß aus Oberbayern
Franz
Vormals "Waldbauer"
Franz
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Re: Pandemie hin oder her, Afrika musste sein
Seit Grzimeks Film "Serengeti darf nicht sterben" verschlinge ich so ziemlich alles, was an ähnlichen Dokus hier im TV zu sehen ist.
Und dann war ich 1989 mal ein paar Monate in Ostafrika rund um den Victoria - See und Tansania bis Sansibar unterwegs, allerdings mit Rucksack, öffentlichen Verkehrsmitteln und zu Fuß. Das hatte natürlich den Nachteil, dass ich überall da, wo man noch wilde Tiere, insbesondere Katzen, erwarten konnte, nicht alleine hin durfte.
Eindringliche Erlebnisse hatte ich trotzdem. Ein Flusspferd graste nachts vor meinem Zelt und floh erschrocken, als ich den Reissverschluss öffnete. Eine Horde Affen stahl mir mein Frühstück einschl. Kochtopf, ein paar Giraffen beäugten mich neugierig, ließen mich aber nicht näher kommen, eine uralte Riesenschildkröte ließ mich auf sich reiten, tausende Flamingos standen in einem See, leider auch ein paar Büffel, die mich gar nicht mochten u.s.w.
Der Höhepunkt waren aber die Berggorillas in Ruanda. Diese friedliche und entspannte Begegnung werde ich nie vergessen.
Landschaftlich ist dieser Teil Afrikas einfach unschlagbar.
Weniger gefallen haben mir etliche Erlebnisse mit den Schwarzen. Kurze Zeit später entlud sich die Spannung bekanntlich in einem Völkermord in Ruanda. In Uganda war Idi Amin zum Glück schon von der Macht entfernt. Aber sein Nachfolger Museweni ist heute noch an der Macht, was auch schon bemerkenswert ist.
Und dann war ich 1989 mal ein paar Monate in Ostafrika rund um den Victoria - See und Tansania bis Sansibar unterwegs, allerdings mit Rucksack, öffentlichen Verkehrsmitteln und zu Fuß. Das hatte natürlich den Nachteil, dass ich überall da, wo man noch wilde Tiere, insbesondere Katzen, erwarten konnte, nicht alleine hin durfte.
Eindringliche Erlebnisse hatte ich trotzdem. Ein Flusspferd graste nachts vor meinem Zelt und floh erschrocken, als ich den Reissverschluss öffnete. Eine Horde Affen stahl mir mein Frühstück einschl. Kochtopf, ein paar Giraffen beäugten mich neugierig, ließen mich aber nicht näher kommen, eine uralte Riesenschildkröte ließ mich auf sich reiten, tausende Flamingos standen in einem See, leider auch ein paar Büffel, die mich gar nicht mochten u.s.w.
Der Höhepunkt waren aber die Berggorillas in Ruanda. Diese friedliche und entspannte Begegnung werde ich nie vergessen.
Landschaftlich ist dieser Teil Afrikas einfach unschlagbar.
Weniger gefallen haben mir etliche Erlebnisse mit den Schwarzen. Kurze Zeit später entlud sich die Spannung bekanntlich in einem Völkermord in Ruanda. In Uganda war Idi Amin zum Glück schon von der Macht entfernt. Aber sein Nachfolger Museweni ist heute noch an der Macht, was auch schon bemerkenswert ist.
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Re: Pandemie hin oder her, Afrika musste sein
EbiEbi hat geschrieben: Fr 30. Apr 2021, 08:26Wollte in einem Jahr Mobil verkaufen und dann, etwas gesitteter, Ziele in Europa und Nordafrika ansteuern. "Überleg es dir nochmal", "Geh zum Arzt", "Kannst du auch noch machen, wenn du über 70 bist", das waren so die Reaktionen von Freunden und Bekannten. Hab dann die Verkaufsanzeige wieder gelöscht. Freddy ist 74, er wird vermutlich nächstes Jahr heim verschiffen. Ich guck mir lieber erstmal an, wie es ihm danach geht. Wobei er seit 3 Jahren verschiffen möchte, und immer wieder verschiebt. Es ist vermutlich schwer, auf die "normale" Spur zu kommen, wenn man die völlige Freiheit gewohnt ist.Chief_U hat geschrieben: Fr 30. Apr 2021, 07:56Hallo Ebi,
etwas Glück gehört im Leben einfach dazu!
Bis jetzt verfolge ich Deine Reise auch ganz aufgeregt.
Du hast einen tollen Schreibstil.
selbst einem alten Spatzen wenn er dann aus dem Käfig kommt, wird ganz schnell bewußt, für die Freiheit gibt es keinen Ersatz.
Vor 20 Jahren hätte mir Europa gereicht. Mal schauen ob ich es bald schaffe Afrika unter die räder zu nehmen.
Liebe Grüße
Manfred
Verstehe wer will, 0,1%mehr Nahrung retten nicht die Welt, aber 0,1% ......... schaffen das.
Re: Pandemie hin oder her, Afrika musste sein
Sparks hat geschrieben: Fr 30. Apr 2021, 11:01
Ebi
selbst einem alten Spatzen wenn er dann aus dem Käfig kommt, wird ganz schnell bewußt, für die Freiheit gibt es keinen Ersatz.
Vor 20 Jahren hätte mir Europa gereicht. Mal schauen ob ich es bald schaffe Afrika unter die räder zu nehmen.
Liebe Grüße
Manfred
Du schaffst das, Manfred. Jetzt erstmal das neue Mobil, dann kann es losgehen!
Edit... Testfahrt, dann September aufs Schiff. Wenn das Wetter bei uns blöd wird, ist es dann in Südafrika oder Namibia.
Re: Pandemie hin oder her, Afrika musste sein
Hallo Heinz,heinz1 hat geschrieben: Fr 30. Apr 2021, 10:34Der Höhepunkt waren aber die Berggorillas in Ruanda. Diese friedliche und entspannte Begegnung werde ich nie vergessen.
Weniger gefallen haben mir etliche Erlebnisse mit den Schwarzen. Kurze Zeit später entlud sich die Spannung bekanntlich in einem Völkermord in Ruanda. In Uganda war Idi Amin zum Glück schon von der Macht entfernt. Aber sein Nachfolger Museweni ist heute noch an der Macht, was auch schon bemerkenswert ist.
auch für uns waren die Berggorillas die Tierbegegnung Nr. 1, ohne jede Chance, jemals überholt zu werden.
Hatten mal nen Guide, dessen Vater ne Massenhinrichtung durch Idi Amins Schergen geradeso überlebt hat, das waren ekelhafte Zeiten in Uganda.
Das mit den Schwarzen kann ich nicht kommentieren, ohne dass ich danach als Nazi oder Rassist dastehe, was ich ganz sicher nicht bin. Könnte darüber aber inzwischen auch ein Buch schreiben. Mich wundert es nimmer, dass aus Afrika nichts wird, früher habe ich mir dazu Gedanken gemacht. Hat aber für die Leute, die reisen, auch den Vorteil, dass alles eine Ursprünglichkeit hat, die man in entwickelten Ländern eben nicht mehr vorfinden kann.