rumfahrer hat geschrieben: ↑Do 18. Nov 2021, 09:32
Die gleiche Strategie hat man im Nationalpark Bayerischer Wald verfolgt. Zugegeben dauert das um einiges länger als eine intensive an der Wirtschaftlichkeit orientierte Aufforstung.
Diese Methode wird nach wie vor schöngeredet. Sicher sind die Wälder in ihrem Urwald-Ursprung so entstanden, es dauert allerdings hunderte von Jahren bis daraus ein richtiger Wald wird. Der abgestorbene Wald ist überwiegend von Menschenhand gepflanzt und gesteuert worden, von Kalamitäten wie den Borkenkäfer wusste man damals noch nichts.Eine gesunde Fichte verträgt ohne weiteres einige hundert Borkenkäfer, durch den Klimawandel sind die Fichten jedoch geschwächt und nicht mehr fähig den Käferbefall durch Harzfluß zu regulieren. Der Mensch ist jedoch in der Lage. nachdem man nun über mehr Wissen verfügt, das zu reparieren, was auf jeden Fall die bessere Methode wäre.
Wenn ein Mensch fürher krank wurde überließ man es der Natur ob er wieder gesund werden konnte oder sterben musste. Es sind vor nicht allzu langer Zeit noch Menschen an schlechten Zähnen gestorben, durch Blutvergiftung, auch Blinddarmentzündungen endeten meist tödlich.
Die von Menschen entwickelte Medizin ist in der Lage hier zuverlässig zu helfen.
Beim Wald ist es nicht anders, man kann zusehen wie er stirbt oder man kann eingreifen und die Krankheiten behandeln. Mit dem Umbau meines Waldes schaffe ich Dinge in einer Generation für die die Natur mindestens 20 Generationen brauchen würde. Wirtschaftlichkeit ist dabei kein Thema, schließlich stecke ich Arbeit und Geld in eine Sache von der frühestens die dritte Generation nach mir einen sehr bescheidenen Nutzen ziehen kann. Der Nutzen für Umwelt und Natur beginnt jedoch sofort.
Wer so handelt wie es im bayerischen Wald geschehen ist betreibt Frevel an der Natur. Schließlich bietet der Wald auch eine Schutzfunktion für die Menschen, wenn man das vernachlässigt oder ignoriert kommt es zu Naturkatastrophen wie Murenabgänge udgl. In den Alpen passiert das relativ häufig und es ist menschengemacht.
Die Forstfachleute freuen sich weil im Gebiet des Lusen wieder Bäume wachsen. Was wachsen denn dort für Bäume ? Sind die Standortgerecht ? Es sind zu 90% wieder Nadelbäume deren Zukunft äußerst fraglich ist.
In meinem Wald snd inzwischen die Laubbäume in der Überzahl, und zwar in großer Vielfalt, nur so entsteht ein stabiler Wald. Vor 12 Jahren haben wir u.a. Erlen gepflanzt. Sie zeigen sich als wenig widerstandsfähig, viele fallen von selber um obwohl sie erst ca. 8 Meter hoch sind, also scheiden sie in Zukunft als Waldbereicherung aus. Die Auslese überlasse ich der Natur. Sie werden durch Feldahorne ersetzt, auch das regelt die Natur selber. Und wo die Natur nicht ausreichend regulierend eingreift muß halt der Mensch nachhelfen.
Genau so wie in der Medizin.