WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

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Bärlix
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WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#1

Beitrag von Bärlix »

Hallo,
nachdem das Thema Elektroantrieb allgegenwärtig ist, treibt mich der Gedanke an die Sinnhaftigkeit einer Anschaffung eines WoMo mit
Dieselmotor um. Macht das noch Sinn? Wie wird sich die Werthaltigkeit in 10 Jahren darstellen? Kann man sich den Betrieb eines mit fossilen Brennstoffen betriebenen Fahrzeugs überhaupt noch leisten wenn man nicht gerade mit üppigem Einkommen oder vorhandenem Vermögen gesegnet ist? Welche Hürden kommen da noch auf einen zu? Einschränkungen hinsichtlich Fahrverboten usw. ?

Habt Ihr Euch schon ähnliche Gedanken gemacht?

Wäre sehr interessiert an Eurer Meinung bzw. Vision hierzu!
Danke und Gruß
Bärlix
Gruss
Bärlix *THUMBS UP*
<Anon1>

Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#2

Beitrag von <Anon1> »

Die Zukunft ist vage... *CRAZY*

Je nach Alter, jetzt leben und das mobile Leben genießen. Wert in 10 Jahren? Wer will das schon wirklich wissen?

Wenn finanziell möglich, ein modernes, halbwegs umweltfreundliches Diesel Fahrgestell nutzen. Alternativen sind in weiter Ferne und finanziell schwer zu stemmen.
Sellabah
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#3

Beitrag von Sellabah »

Mach Dir keine Sorgen, der Diesel ist derzeit immer noch eine gute, die beste Entscheidung.

Die Infrastruktur für Elektromobilität ist in Europa dünn, zu dünn.

Ich fahre seit über einem Jahr einen vollelektrischen PKW, den Mercedes EQC. Wir haben in meiner Firma vier Ladepunkte geschaffen.
Ein Glück. Die Säulen, wo ich in der Anfangszeit laden war sind meist belegt. Auch die Schnellladesäulen sind umkämpft.
Am Ladepark in Hilden steht man auch mal in der Schlange. Einzig an Autobahnen hat man noch Glück.

Stellplätze können derzeit die geforderte Infrastruktur gar nicht umsetzen. Ich bekomme als Firmenkunde Kapazität für einen 50er Schnelllader.
Ich könnte mit 110 laden.

Meine Firmenbusse sollen so schnell als möglich elektrisch werden. Fahr mal nur mit einem E-Crafter an Ladesäulen. Mit einem 7 Meter kommst Du nirgendwo derzeit dran.

Dazu wirst Du in einem vollelektrischen Wohnmobil Ohrenkrebs kriegen. Ein E-Auto muss besonders gedämmt werden, die Geräuschkulisse, die ein Verbrenner überspielt wird unerträglich. Mein EQC zum Beispiel oder auch der E-Tron hat Akustikverglasung.
Dann das Gewicht. Mein Batteriepaket wiegt allein 650 Kilogramm.

Die Idee aber wird gut, wenn die Zeit dafür gekommen ist.
In Youtube fährt ein "Camper" mit dem E-Crafter zum Nordkap. Lohnt anzuschauen.

Ich habe mir erst im Juli ein hochpreisiges Wohnmobil mit Dieselmotor gekauft.
Und fahr einen Youngtimerspochtauto aus Stuttgart mit Verbrenner.

Alles hat seinen Reiz.

LG
Sven
Mit ´nem ALPA unterm Hintern kann man prima überwintern.
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mefor
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#4

Beitrag von mefor »

Bärlix hat geschrieben: Mo 1. Nov 2021, 23:18
....Sinnhaftigkeit einer Anschaffung eines WoMo mit
Dieselmotor um. Macht das noch Sinn? Wie wird sich die Werthaltigkeit in 10 Jahren darstellen? Kann man sich den Betrieb eines mit fossilen Brennstoffen betriebenen Fahrzeugs überhaupt noch leisten wenn man nicht gerade mit üppigem Einkommen oder vorhandenem Vermögen gesegnet ist? Welche Hürden kommen da noch auf einen zu? Einschränkungen hinsichtlich Fahrverboten usw. ?
Genau diese Gedanken habe ich mir auch gemacht bzw. mache ich mir immer noch.
Die Sicherheit die es mal gab (Bezahlbarkeit von Diesel, Werterhalt, Fahrverbote usw.), gibt es einfach nicht mehr und was da in Zukunft noch alles kommt, eingeschränkt oder verboten wird ist völlig ungewiss.
Aber was ist die Alternative? Besonders wenn man keine 30 oder 40 mehr alt ist.
Vor lauter Angst nichts machen und abwarten was die Zukunft bringt? Kann man machen, nur leider ist dann die Lebenszeit auch verbraucht...
Und wie lange will man abwarten? 2 Jahre, 5 Jahre?
Ich lebe jetzt und habe mir vor kurzem ein Womo mit Dieselmotor gekauft. Natürlich mit der Hoffnung, dass alles nicht so heftig kommt und ich das Mobil noch lange nutzen kann. Die Hoffnung stirbt halt zuletzt heißt es so schön :-)
Gruß, Lars
Anon11
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#5

Beitrag von Anon11 »

Ich bin 40... also 43.... wir haben trotzdem nicht gewartet, wir leben jetzt! Was weiß ich was morgen ist.
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Travelboy
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#6

Beitrag von Travelboy »

Ich würd mir da keine Gedanken machen, alles nur heiße Luft.

Klimaneutral bis 2050 und das mit deutscher Gründlichkeit.
Im Papier der Ampel steht, dass 2% der Landeslächen mit Windkraftanlagen verbaut werden sollen, also auch im Bayern und anderen schönen Regionen, dafür soll sogar der Natur- und Artenschutz gelockert werden - da für müssen aber ganz schön viele deutsche Schafe zustimmen.

Keine fossilen Brennstoffe mehr bedeutet, alle neuen und alten Häuser mit Gas- und Ölheizungen müssen auf E-Heizung umgerüstet werden,
alle Fahrzeuge, Baumaschinen, Schiffe, LKW (auch die osteuropäischen) und landwirtschaftliche Fahrzeuge brauchen neue Antriebe,
einschließlich der dazu entsprechende Infrastruktur.

Und dann noch die Digitalisierung, wo jetzt schon der Stromverbrauch eines Rechenzentrums größer ist als der Stromverbrauch aller Haushalte der Stadt Frankfurt.

Ich denke, die haben sich im Jahrhundert geirrt.
Schöne Grüße
Volker
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Mark-86
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#7

Beitrag von Mark-86 »

Wenn du es heute neu kaufst, ist es egal ob du in 10 Jahren noch 10% des Neupreises bekommst oder nicht, dass macht den Kohl auch nicht mehr fett, also kaufs jetzt, dann hast du was davon :)
Felisor
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#8

Beitrag von Felisor »

Momentan ist bei Fahrzeugen oberhalb des Kleinwagensegments Diesel noch das gängige Antriebskonzept. Die allermeisten Hybrid-Elektros der Oberklasse sind nur für die Steuer elektrisch. E-Autos werden als Firmenwagen günstiger versteuert. Sinnvoll nutzbar ist der E-Antrieb da nicht, Reichweiten um die 50km... Das Ladekabel liegt bei Leasingrückgabe meist noch originalverpackt im Kofferraum.

Im Transportersegment gibt es mittlerweile Elektrofahrzeuge für die "letzte Meile" in der Stadt. Für Paketdienste. Die Reichweiten und Kosten sind auch nicht so berauschend, es geht um's grüne Image einer angeschlagenen Branche. Als Langstreckenmobil noch zu wenig praxistauglich.

Als Wohnmobil-Chassis wird Elektro bis zur wirklichen Marktreife noch etliche Jahre brauchen. Zum einen ist das Problem mit den Batterien, die aufgrund ihres Gewichts die ohnehin schon "auf Kante" geplanten 3,5 Tonner praktisch unmöglich machen. Zum Anderen fehlt die nötige Ladeinfrastuktur auf den Stellplätzen. Versuch mal einen E-Ducato mit 10A für (auf Stellplätzen günstige) 50ct/kWh auf dem Stellplatz zu laden.

Von daher stehen die Zeichen aktuell noch nicht auf Elektro, was das Campen angeht. Ich würde mir so einen Klotz nicht ans Bein binden, nur mit der Idee, dass ich das Mobil dann in 10, 15 Jahren _vielleicht_ besser verkaufen kann. Und vor allem, ob die Fahrzeuge dann überhaupt gekauft werden, wenn der Akku schon so alt ist. Denn auch bei wenig Nutzung altert so ein Akku und nach 15 Jahren dürfte selbst bei bester Pflege ein deutlicher Kapazitätsverlust bemerkbar sein.
Bärlix
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#9

Beitrag von Bärlix »

Naja, es geht ja nicht nur um den Wiederverkaufswert sondern auch um den Betrieb ergo Unterhalt.
Es kann ja gut sein, dass man in 4-5 Jahren Einschränkungen hinsichtlich der Fahrfreiheit erleben darf....
Vielleicht nicht wirklich drastisch aber solange so Totenvögel wie Orban und Kasczynsky am Ruder sind weiss man nicht so genau....
Gruss
Bärlix *THUMBS UP*
womocamper
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#10

Beitrag von womocamper »

Wer weis wer nach der nächsten Bundestagswahl in 4 Jahren an der Regierung ist.

Dann kann das alles wieder ganz anders aussehen :roll:
Gruss Dieter
Ich fahre einen Sunlight T67 ,160PS aut.Getriebe
Felisor
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#11

Beitrag von Felisor »

Bärlix hat geschrieben: Di 2. Nov 2021, 09:21
sondern auch um den Betrieb ergo Unterhalt.
Ich denke, dass es dann entsprechende synthetische, CO2-neutrale Treibstoffe (sog. eFuels) in ausreichendem Maße und zu akzeptablen Preisen geben wird. Denn CO2-Neutralität muss nicht das Ende des Verbrenners sein. Wenn ich nur das CO2 bei der Verbrennung erzeuge, das ich vorher zur Herstellung des Treibstoffs aus der Atmosphäre entnommen habe, ist das ja auch neutral. So ist meine Heizung auch CO2-neutral, obwohl sie nicht mit Strom läuft. Würden wir tatsächlich alles, das aktuell mit fossilen Brennstoffen betrieben wird, auf Strom umstellen, dann hätten wir ein gewaltiges Problem, den Strom überhaupt zu erzeugen oder zu transportieren. Von daher müssten wir eigentlich schon längst umdenken und weg vom Strom als unversellen Energieträger.
Sparks
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#12

Beitrag von Sparks »

Travelboy hat geschrieben: Di 2. Nov 2021, 08:23
Ich würd mir da keine Gedanken machen, alles nur heiße Luft.

Klimaneutral bis 2050 und das mit deutscher Gründlichkeit.
Im Papier der Ampel steht, dass 2% der Landeslächen mit Windkraftanlagen verbaut werden sollen, also auch im Bayern und anderen schönen Regionen, dafür soll sogar der Natur- und Artenschutz gelockert werden - da für müssen aber ganz schön viele deutsche Schafe zustimmen.

Keine fossilen Brennstoffe mehr bedeutet, alle neuen und alten Häuser mit Gas- und Ölheizungen müssen auf E-Heizung umgerüstet werden,
alle Fahrzeuge, Baumaschinen, Schiffe, LKW (auch die osteuropäischen) und landwirtschaftliche Fahrzeuge brauchen neue Antriebe,
einschließlich der dazu entsprechende Infrastruktur.

Und dann noch die Digitalisierung, wo jetzt schon der Stromverbrauch eines Rechenzentrums größer ist als der Stromverbrauch aller Haushalte der Stadt Frankfurt.

Ich denke, die haben sich im Jahrhundert geirrt.
Sehe ich genau so.
Ich habe ja meine Wurzeln in der Lebensmittelproduktion und mir einmal den Spaß gemacht Transportstrecken der verschiedenen Lebensmittel im Laufe der letzten Jahre zu vergleichen.
Es wird immer das Beispiel Wasser oder Bier genommen um zu sagen schaut her, es ist doch unnötig bayrisches Bier nach Norddeutschland zu fahren. Warum? Die Gerste aus Norddeutschland wird zu den Mälzereien nach Bayern gefahren ( weil fast keine Brauerei mehr selbst Malz produziert) und wieder zurück. Da ist es also egal welches Bier ich kaufe, es hat fast immer mehr wie 1000 Km auf der Uhr. Euer Schnitzel hat auch schon min. 0,30€/Kg dem Staat an Maut gebracht, wenn ihr es nicht bei einem kleinen Metzger kauft der noch selbst schlachtet und nicht nur zukauft. Das Brot, teilweise als Teigling hat mehr Km auf dem Tacho, wie euer Mobilchen im Jahr läuft.
Es geht im Endeffekt gar nicht um die 1,5°, damit kann man sehr schön Angst machen.Es geht um Mony, Asche, Knete. Die vorgeschobene Welt und Umweltrettung, ist die Maske, die schon seit Ewigkeiten die Menschheit im Zaum hält.
Es wird eine Umweltsünde gegen eine andere ausgetauscht, die Masse bezahlt, da es aber bequemer ist zu leiden wird gestöhnt und nicht rebelliert.
Man fährt aus Umweltgründen zum aldi/Lidl/Edeka/Rewe mit dem Rad, dabei würden die 5 Km mit dem Auto den Kohl auch nicht mehr fett machen.

Denkt einmal darüber nach.
Statt in Angst und Schrecken kein Womo mehr fahren, in Schockstarre verfallen sollte man sich einmal schlau machen und nicht den Werbespots vertrauen. Seit der Schäfer, nicht das Schaf.
Verstehe wer will, 0,1%mehr Nahrung retten nicht die Welt, aber 0,1% ......... schaffen das.
Bärlix
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#13

Beitrag von Bärlix »

Felisor hat geschrieben: Di 2. Nov 2021, 09:33
Bärlix hat geschrieben: Di 2. Nov 2021, 09:21
sondern auch um den Betrieb ergo Unterhalt.
Ich denke, dass es dann entsprechende synthetische, CO2-neutrale Treibstoffe (sog. eFuels) in ausreichendem Maße und zu akzeptablen Preisen geben wird.

Da hast Du rech! Das hatte ich bei meinen Gedanken völlig übersehen.
Schönen Tag noch!
Gruss
Bärlix *THUMBS UP*
Sparks
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#14

Beitrag von Sparks »

Kann mir von euch bitte einmal jemand erklären, was CO2-neutral bedeutet und wie das was heute schon als "Co2" oder "Klimaneutral" verkauft wird funktioniert?
Ich bin da vllt. etwas zu doof, mir leuchtet nicht ein, wenn ich einen Wald nehme und etwas Geld kassiere für die vom Wald geleistete Arbeit, die der Wald auch vor Jahren geleistet hat, dann hab ich ausser Geld verschieben nichts gemacht.
Wenn ein allbekannter Tierzubehörhändler einen kleinen "Wald" für Parkplätze rodet und die Pakete die er versendet, mit DHL "klimaneutral" versendet, ich verstehe es nicht.
Da brauche ich Nachhilfe
Verstehe wer will, 0,1%mehr Nahrung retten nicht die Welt, aber 0,1% ......... schaffen das.
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rumfahrer
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#15

Beitrag von rumfahrer »

Felisor hat geschrieben: Di 2. Nov 2021, 09:33
Ich denke, dass es dann entsprechende synthetische, CO2-neutrale Treibstoffe (sog. eFuels) in ausreichendem Maße und zu akzeptablen Preisen geben wird.
Darauf hoffe ich auch denn es geht ja auch um die Infrastruktur, sprich Tankstellen, die es heute noch überall gibt. Wenn dem Verbrenner 2030 das Totenglöckchen läuten soll, hoffe ich, dass das erst mal nur für den PKW-Bereich gilt. Im Nutzfahrzeugbereich, also auch bei den leichten Transportern und Womos wird die Umstellung nicht so schnell funktionieren. Wasserstoff, Brennstoffzelle, E-Fuels, Batterieelektrisch oder gar Oberleitungen - was sich durchsetzen wird ist jetzt noch nicht klar. VW hat die Entwicklung der Brennstoffzellen- bzw. Wasserstofftechnologie zugunsten batterieelektrischem Antrieb beendet. Ob das mal nicht schon wieder ein Schuss ins Knie ist?

Wir sind jetzt 57 bzw. 55 Lenze jung. In spätestens 8 Jahren hoffen wir unser hoffentlich auskömmliches Rentnerdasein antreten zu können. Das 2017 gekaufte Wohnmobil sollte uns eigentlich auch noch eine Weile darüber hinaus treu bleiben. Mal sehen und optimistisch bleiben.

Gruß
Steffen
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Was würde es bringen mehr zu wollen?
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#16

Beitrag von Felisor »

Die Transportbranche braucht ja auch weiterhin den Verbrenner. Der typische 800l Dieseltank eines Fernverkehrs-LKW entspricht einer Energiekapazität von knapp 8MWh. Stell dir das mal als Akku vor. Da wäre der Sattelauflieger alleine schon mit Akkus voll und gar kein Platz mehr für Fracht. Von daher denke ich nicht, dass es in näherer Zukunft keinen Sprit mehr gibt. Ich glaube auch nicht, dass er nur exklusiv Speditionen zur Verfügung stehen wird, denn günstig wird's nur über Masse. Das ist ein altes Wirtschaftsgesetz. Je größer die Stückzahl desto geringer wird der Stückpreis.
Dieselreiter
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#17

Beitrag von Dieselreiter »

Felisor hat geschrieben: Di 2. Nov 2021, 09:33
Würden wir tatsächlich alles, das aktuell mit fossilen Brennstoffen betrieben wird, auf Strom umstellen, dann hätten wir ein gewaltiges Problem, den Strom überhaupt zu erzeugen oder zu transportieren.
Und genau das ist die Crux an der Sache, unsere Politiker habe diesbezüglich einen Horizont, der bei der Nasenspitze aufhört. Nämlich der Nasenspitze des Wählers, es wird nur propagiert, was sich auch gut verkauft. Ganz Europa bereitet sich auf einen Blackout vor, weil der steigende Strombedarf nicht mehr gedeckt werden kann und Politik und Industrie trällern alle lustig das Lied vom grünen Auto.

In Wahrheit gilt es, zwei schwerwiegende Faktoren in den Griff zu bekommen:
Sparks hat geschrieben: Di 2. Nov 2021, 09:43
Die Gerste aus Norddeutschland wird zu den Mälzereien nach Bayern gefahren ( weil fast keine Brauerei mehr selbst Malz produziert) und wieder zurück. Da ist es also egal welches Bier ich kaufe, es hat fast immer mehr wie 1000 Km auf der Uhr.
Richtig, das ist einer der Faktoren - das sinnlose Hin- und Herkarren von Gütern. Wozu brauchen wir Obst aus Südamerika oder Shrimps, die von der Nordsee nach Marokko zum Schälen und wieder zurück nach Mitteleuropa zum Verpacken gekarrt werden?

Die andere Sache ist der gedankenlose Umgang mit Energie. In meiner eigenen Firma habe ich mal vorgeschlagen, dass die Leute ihre PCs jeden Abend runterfahren und nicht übers Wochenende laufen lassen sollten - die Antwort war sinngemäß "Pfff, unser Energiepreis ist so niedrig, das juckt uns nicht". Da war ich baff, aber machtlos. Ende des vorigen Jahrtausends gab es mal den Slogan "Energie verwenden, nicht verschwenden", davon ist heute nicht mehr viel zu sehen, die Menschheit feiert fröhliche Urständ'.
Grüße Peter, unterwegs auf Carado T334

"Da streiten sich die Leut herum, oft um den Wert des Glücks,
der eine heißt den andern dumm, am End weiß keiner nix."

(Hobellied von Ferdinand Raimund anno 1834, bevor es Foren gab - a g'scheiter Mann)
Felisor
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#18

Beitrag von Felisor »

Sparks hat geschrieben: Di 2. Nov 2021, 10:00
Kann mir von euch bitte einmal jemand erklären, was CO2-neutral bedeutet
Echte CO2-Neutralität bedeutet, dass ich nicht mehr CO2 produziere als zeitnah wieder gebunden wird, bzw. gebunden wurde. So ist eine Holzheizung CO2-neutral, weil bei der Verbrennung nur soviel CO2 entsteht, wie der Baum vorher über Photosynthese aus der Atmosphäre entnommen hat (genau genommen sogar mehr aufgenommen, da in der Asche ein Rest Kohlenstoff zurück bleibt). Gesamt betrachtet ist Holz allerdings noch nicht komplett neutral, da zur Gewinnung (Fällen, Abtransport, Aufarbeitung) noch fossile Brennstoffe benötigt werden.

Der Ablasshandel mit den CO2-Zertifikaten ist nichts weiter als eine Virtualisierung dieses Vorgangs. Ich verbrenne CO2 aus fossilen Quellen, sorge aber dafür, dass die Menge an CO2, die ich erzeuge, wieder dauerhaft gebunden wird. Eben z.B. in Form von Bauholz.
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Travelboy
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#19

Beitrag von Travelboy »

Sparks hat geschrieben: Di 2. Nov 2021, 10:00
Kann mir von euch bitte einmal jemand erklären, was CO2-neutral bedeutet und wie das was heute schon als "Co2" oder "Klimaneutral" verkauft wird funktioniert?
Ich bin da vllt. etwas zu doof, mir leuchtet nicht ein, wenn ich einen Wald nehme und etwas Geld kassiere für die vom Wald geleistete Arbeit, die der Wald auch vor Jahren geleistet hat, dann hab ich ausser Geld verschieben nichts gemacht.
Wenn ein allbekannter Tierzubehörhändler einen kleinen "Wald" für Parkplätze rodet und die Pakete die er versendet, mit DHL "klimaneutral" versendet, ich verstehe es nicht.
Da brauche ich Nachhilfe
Ich kann das, wohne auf dem Dorf zwischen sehr vielen Biogasanlagen die mit Mais gefüttert werden und alle diese Biogasanlagen erzeugen CO2 neuteralen Strom - steht jedenfalls so auf allen Plakaten.

Tja der Acker pflügt sich selbst um, der Mais säht und düngt sich selbst und wenn er dann erntereif ist läuft er alleine zur Biogasanlage und legt sich auf die Miete . alles ohne dieselbetriebene Traktoren und Geräte.
Über Winter krabbelt der Mais denn jeden Tag in die Biogasanlage und erzeugt Strom auch wieder ohne dieselbetriebene Tracktoren und Radlader.

Und das schönste, selbst die Biogasanlage selbst hat sich mit CO2 neutralen Baustoffen selbst aufgebaut, ist das nicht toll?
Schöne Grüße
Volker
Felisor
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Re: WoMo mit Dieselmotor im Zeiten von Elektro?

#20

Beitrag von Felisor »

rumfahrer hat geschrieben: Di 2. Nov 2021, 10:10
VW hat die Entwicklung der Brennstoffzellen- bzw. Wasserstofftechnologie zugunsten batterieelektrischem Antrieb beendet. Ob das mal nicht schon wieder Schuss ins Knie ist?
Ich vermute mal, man hat bei VW keine Möglichkeit gesehen mit realistischen Mitteln auf den aktuellen Stand der H2-Antriebe zu kommen. Und auch keine Möglichkeit, diese Investition kurzfristig wieder zu monetarisieren (Stichwort Shareholdervalue). Man wartet dort ab, was die Konkurrenz baut und geht dann bei Bedarf auf Shoppingtour. Das ist gut für einen hohen ROI und damit gut für die Boni in der Führungsetage.
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