Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

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AndiEh
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Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#1

Beitrag von AndiEh »

Basierend auf diesem Beitrag von Sven:
Sellabah hat geschrieben: Fr 3. Dez 2021, 11:02
*SCRATCH* Da grübel ich schon seit letztem Jahr, ob das wirklich alles so in die Zeit passt der jungen "nachhaltigen" Generation.
Ich zum Beispiel kaufe seit Corona ausschließlich alles außer Lebensmittel im Netz und das überwiegend bei Bezos&Jassy, die nicht unbedingt viel Steuern im Land lassen.

Ich glaube, der Einzelhandel wird sich früher erledigt haben, wie gedacht.
Und der Schritt zum Food ist winzig. Meine 81jährige Mutter bestellt seit Corona solche Food Pakete.

Second Hand Markt hat bestimmt auch ein Riesenproblem in diesen Zeiten.


LG
Sven


mache ich mal ein Thread zu meinem Lieblingsthema auf.

Wie ja einige wissen, bin ich als Vertreter in Einzelhandelsgeschäften unterwegs. (Schreibwaren und Bürobedarf)

Ich habe eine ganz andere These dazu: Ich glaube es wird wieder eine Rückbesinnung auf den Einzelhandel geben.
Wie komme ich da drauf.

Nun zum einen muß man sich erst einmal anschauen, welchen Marktanteil der Onlinehandel überhaupt hat.
Nein es sind keine über 50% wie man annehmen könnte, auch keine 30% es waren*

2019 10.9%
2020 12,6%

Nimmt man den Lebensmittelumsatz raus

2019 15,8%
2020 18,4%

* Quelle HDE online Monitor

Also noch sind wir weit davon entfernt, dass online offline überholt.

Aber ich bin mir sogar sicher, dass es wieder ein Rückbesinnung geben wird, den online kaufen ist nicht einfach.

1. Man muß sich selber informieren.
2. Man muß mit der Bedienung der Shops klar kommen.
3. Man muß die Annahme der Lieferung organisieren.
4. Man muß den Rückversand von falsch bestellten oder gelieferten oder defekten Artikeln selber organisieren.
5. Man kann Produkte nicht vorher anfassen.
6. Vermindertes Einkaufserlebnis.
7. Man muß (besonders bei Bekleidung) oft mehrmals bestellen um das passende auszusuchen.
.....

Für Online Bestellprofis vieles sicher kein Problem, aber denkt mal bitte an den Otto Normalverbraucher. Dem ist vieles davon schon als einzelner Punkt zu kompliziert.
Nicht umsonst gab es früher bei Quelle, Otto, Neckermann Sammelbesteller, damit der Kunde möglichst wenig mit der Abwicklung zu tun hatte.

Was sich ändern wird, ist die Einzelhandelslandschaft. In welche Richtung.....das wäre fast ein neues Thema

Gruß
Andi
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Conny1507
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#2

Beitrag von Conny1507 »

Ich glaube es kommt auch sehr auf den Wohnort an. Bei uns auf dem Land gibt es nur sehr wenig Einkaufsmöglichkeiten und wenn, dann mit weiteren Anfahrtswegen verbunden. Selbst in deiner Branche, Andi, gibt es bei uns keine große Auswahl und viele Sachen sind nur auf Bestellung verfügbar. Dann muss man sogar zweimal fahren. ]:->
Daher bestelle ich fast alles (außer 99 % der Lebensmittel) online.
Wenn man in der Stadt wohnt sieht das sicherlich ganz anders aus.

LG
Conny
Anon7
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#3

Beitrag von Anon7 »

Ich bin sturer "offline"-Käufer bei Elektroartikeln. Seit mit vor jetzt 46 Jahren ein renommiertes Elektro- Geschäft gegen die von mir erlaubte Kopie meines Perso drei Stereo-Anlagen incl. passender Boxen zum Test für eine Woche überließen, kaufe ich so Dinge wie Drucker, Rechner, TV's, Waschmaschinen nur dort.

Nach dem Tod des Seniors führt seine Frau mit ihren Söhnen den Laden weiter und zwischenzeitlich haben sie sich vor einigen Jahren der Handelsorganisation "Euronics" angeschlossen. Die Herzlichkeit und die stets gute Beratung sind geblieben.

Ein Angebot aus dem Netz zu einem Laptop konnte mit "mein" Elektromarkt für einen Minderpreis( bei absolut identischer Konfiguratio) von 18,50 € für den nächsten Tag zusagen und übergeben. So etwas erwarte ich erst gar nicht vom online-Handel.
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Schröder
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#4

Beitrag von Schröder »

online kann ich rund um die Uhr machen
online werde ich nicht geblitzt und Parkplatzsuche fällt weg
online kann ich einsehen ob die Ware verfügbar ist, spare also eine 2. Anfahrt
online ist günstiger
online bekomme ich gefühlt eine bessere Beratung als von Aushilfen vor Ort
online hatte ich bei Problemen immer eine zufriedenstellende Lösungsvariante
online brauche ich keine Maske aufsetzen
usw.
usw.
Gruß
Thomas

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Anon7
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#5

Beitrag von Anon7 »

Mein Händler betreibt das Geschaft in einer Entfernung von 8 km. Zwischen meinem Wohnort und ihm verläuft nur eine Bundesstraße, sein Geschäft besitz einen großen Kundenparkplatz.
Ich werde von einem Rundfunktechnikermeister beraten, der Bruder ist Einzelhandelskaufmann und, wie sein Bruder, seit ca.35 Jahren im elterlichen Fachgeschäft tätig.

Probleme mit demTragen des Mund-Nase-Schutzes hab ich nicht. Gehört für mich zum Schutz der Allgemeinheit und ist darum selbstverständlich.
Felisor
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#6

Beitrag von Felisor »

AndiEh hat geschrieben: Fr 3. Dez 2021, 14:30
Aber ich bin mir sogar sicher, dass es wieder ein Rückbesinnung geben wird, den online kaufen ist nicht einfach.

1. Man muß sich selber informieren.
2. Man muß mit der Bedienung der Shops klar kommen.
3. Man muß die Annahme der Lieferung organisieren.
4. Man muß den Rückversand von falsch bestellten oder gelieferten oder defekten Artikeln selber organisieren.
5. Man kann Produkte nicht vorher anfassen.
6. Vermindertes Einkaufserlebnis.
Bis hier hin dachte ich, du sprichst vom Händler vor Ort ;-)

Ich denke, es gibt bestimmte Warengruppen, die eignen sich eher für den Versandhandel und es gibt Warengruppen, die kauft man besser vor Ort. Eine Hose oder Schuhe muss ich immer anprobieren, bevor ich sie kaufe. Auf Konfektionsgrößen kann ich mich nicht verlassen. Elektronik-Gizmos bestelle ich lieber online. Hier muss man sich sowieso vorher informieren, was man gerne hätte. Der Verkäufer im Laden will einem nur verkaufen, was er gerne loswerden will (ja, leider schon oft genug diese Erfahrung gemacht). Außerdem hat der Vor-Ort Händler meist nur eine sehr eingeschränkte Auswahl. Bei Frische-Produkten hab ich im Versandhandel so meine Bedenken, ob da tatsächlich die gewünschte Qualität ankommt. Einen Satz Bleistifte kauf ich lieber auf dem Heimweg im Laden, weil mir 4,50€ Versandkosten für 2€ Warenwert irgendwie komisch vorkommen.

Versandhandel ist ja keine Erfindung des Internets. Den ersten Verandhauskatalog gabs schon 1856. Nur mit dem Internet kommt mehr Komfort und Dynamik in die Sache. Gab es früher eben nur einmal im Jahr einen neuen Katalog, kann man heute im Internet innerhalb von Sekunden sein Warenangebot überarbeiten. Bestellte man früher noch umständlich mit Bestellliste und Brief und musste lange warten, bis die Bestellung beim Händer war, geht es heute mit ein paar Klicks und schon ist die Ware zu dir unterwegs. Und so werden sich auch im Onlinehandel eher die Produkte halten, die schon im klassischen Versandhauskatalog der Renner waren oder eben auch Sachen, die so nur Online verkauft werden können, wie z.B. schnelllebige Elektronik.
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biauwe
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#7

Beitrag von biauwe »

1. Man muß sich selber informieren.
Mache ich auch, bevor ich den Laden betrete.

2. Man muß mit der Bedienung der Shops klarkommen.
Macht keinen Unterschied. Im Laden z.B.: Kann ich bestellen, aber...

3. Man muß die Annahme der Lieferung organisieren.
kein Problem und die Wege sind kürzer.

4. Man muß den Rückversand von falsch bestellten oder gelieferten oder defekten Artikeln selber organisieren.
Ist die Ausnahme, aber kommt vor und man klärt sehr einfach über Das Internet alles ab z.B.: Aliexpress

5. Man kann Produkte nicht vorher anfassen.
Stimmt, keine spontanen Käufe ohne zu wissen was man bekommt.

6. Vermindertes Einkaufserlebnis.
Ist z.Z. keins Frühe musste ich mal den Ausweis im Kino zeigen und heute?

7. Man muss (besonders bei Bekleidung) oft mehrmals bestellen um das passende auszusuchen.
[/quote]
Wir kenne unsere Kleidunggröße. Fehlen die Angaben oder sind ungenau, hat mal der Eine oder Ander(wir) Pech.

Online mach den Einkauf umweltfreundlich, aber nur für den Kunden.
Gruß Uwe
Aktuelle Reise: https://www.ski-web24.de/gletscher/Pitztal/frame.htm
Eura Mobil Terrestra 710 HB, Solarkraftwerk 850 Wp, 442Ah LiFeYPO4 Akku, https://www.unki2010.de , fast völlig autark
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Elgeba
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#8

Beitrag von Elgeba »

Elektrogeräte kaufe ich grundsätzlich hier vor Ort,damit unterstütze ich den hiesigen Einzelhandel,habe sofortigen Service bei Bedarf greifbar und kann mir die Geräte vor dem Kauf direkt ansehen.Kleidung kaufe ich bei einem Fachmarkt am Stadtrand von Wiesbaden und Lebensmittelmärkte habe ich in fußläufiger Entfernung von meiner Haustür.Ausnahmen mache ich nur bei "Exoten",gerade habe ich ein leichtes Stativ für mein Beobachtungsfernrohr,das ich auf dem Schießstand benutze, bekommen,solche Sachen bestelle ich beim Onlinehandel,das war es aber auch.

Gruß Arno
Und ist der Berg auch noch so steil,bisserl was geht alleweil.Bekennender SP und Wackenverweigerer
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Austragler
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#9

Beitrag von Austragler »

Schröder hat geschrieben: Fr 3. Dez 2021, 14:54
online kann ich rund um die Uhr machen
online werde ich nicht geblitzt und Parkplatzsuche fällt weg
online kann ich einsehen ob die Ware verfügbar ist, spare also eine 2. Anfahrt
online ist günstiger
online bekomme ich gefühlt eine bessere Beratung als von Aushilfen vor Ort
online hatte ich bei Problemen immer eine zufriedenstellende Lösungsvariante
online brauche ich keine Maske aufsetzen
usw.
usw.
Einge Einwände sind etwas zu kurz gesprungen.
Einige Beispiele :
Ich habe Anfang der Woche ein neues Radio für die Küche gekauft, ein TechniSat Digitradio 3. Ich habe mich vorher im Netz schlau gemacht, mich über die Angebote und und meinen Bedarf informiert und mich für dieses Gerät entschieden. Dann habe ich online nachgesehen welcher Elektromarkt in meiner Nähe das Gerät vorrätig hat. Ich fuhr ins 8 Kilometer entfernte Neuötting und kaufte das Gerät vor Ort für € 179,-. Die billigsten Angebote Online lagen alle über 180 Euro.
Vorgestern ein ähnliches Spiel mit einem neuen Haartrockner für meine Frau, der alte hatte den Dienst eingestellt. Wieder Erstinformation im Netz, 3 Geräte ausfindig gemacht die in Frage kamen.
Also: Fahrt zum Elektromarkt, Geräte angesehen und in die Hand genommen und ein Gerät von Remington gekauft das passte. Das Gerät war im Regal nicht ausgezeichnet, das Preisschild hatte jemand abgemacht. Also rief ich nach einer Verkäuferin und fragte was das Teil denn kostet. Sie öffnete den PC, suchte das Gerät heraus, gleichzeitig erschienen auf dem Bildschirm die Preisangebote der üblichen Verdächtigen. Das billigste Angebot gabs bei Amazon, das nächste bei Otto, € 28,99. Die Verkäuferin nahm ein Etikett und schrieb darauf: € 26,99.
Passt das ? war die Frage. Natürlich, war die Antwort.
Ebenso erging es mir mit einem neuen Fotoapparat den ich vor 2 Jahren gekauft habe. Im örtlichen Fotoladen war er am günstigsten.
Natürlich entstanden Kosten für die Fahrten zu den Läden, ich bin aber ein Mensch der die meisten Dinge sehen will bevor er sie kauft.

Bei manchen Dingen ist es schon sinnvoll sie im Netz zu kaufen.
Kürzlich habe ich folgende Sachen schicken lassen :
Anhängersteckdose für den Suzuki
Splinte aus Federstahl
PC-Funkmaus
Tonercassette für den Drucker
Schnürsenkel für die Sicherheitsschuhe.
Bei solchen Dingen will ich nicht irgendwo hinfahren und in Läden herumsuchen.
Aber grundsätzlich bevorzuge ich den ortsnahen Handel. Er ist nicht immer teurer. Wenn der lokale Einzelhandel aussterben würde wäre auch niemandem geholfen.
Gruß aus Oberbayern
Franz
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Conny1507
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#10

Beitrag von Conny1507 »

Na ja, es kommt halt immer auf das Geschäft an.

Ich habe vor ein paar Jahren ein Smartphone bei Media Markt (immerhin noch 40 Minuten Fahrt von mir weg) gekauft. Nach ein paar Monaten hat es nicht mehr richtig funktioniert und ich bin wieder die weite Strecke gefahren um zu reklamieren. Pampige Antwort an der s.g. "Servicetheke": Das müssen wir einschicken, dauert so ca. 3-4 Wochen.
Was soll ich solange ohne Telefon machen??? Ich habe dann verzichtet und mit den Mängeln gelebt.
Das nächste Telefon gab's dann von amazon....

Dort hatte ich ein Camper Navi gekauft, das leider unterwegs 2 Monate vor Ablauf der Garantie den Geist aufgab. Nach der Heimkehr bei amazon angerufen und sofort das Geld zurück bekommen. Ich habe dann natürlich das nächste Navi wieder dort gekauft.

Einen Unterschied macht es sicherlich, wenn man gute, kleine Händler vor Ort hat. Gibt es aber nicht überall

LG
Conny
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Masure49
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#11

Beitrag von Masure49 »

Wir bemühen uns fast bei jedem Kauf, ersteinmal im Handel zu schauen, ob es den Artikel auch vor Ort in Regensburg gibt.
Erst wenn dies nicht der Fall ist, kaufen wir, falls wir online finden was wir suchen, online.
Außerdem bin ich kein Käufertyp, schon eh und je habe ich meine Klamotten aufgetragen, bis meine Frau gesagt hat,
z.B. Anzüge, es sieht micht mehr gut aus.
Hemden habe ich schon seit Jahren nicht mehr gekauft, Schuhe werden 1 - 2 mal besohlt, bevor sie im Container landen.
Laufschuhe werden getragen, bis beim Laufen die Steine durch die Sohle drücken.
Erst dann landen sie in der Mülltonne.
Bei Elektroartikeln, sehr selten, ähnlich, wo möglich wird es repariert.
Alle unsere Elektroartikel halten gefühlt ewig, Waschmaschine hat 30 Jahre gehalten, wurde 2 x repariert,
Geschirrspüler das selbe. Gut, die 2 alten TV Röhrengeräte haben wir nach 25 Jahren vor 4 Jahren ersetzt,
gabs bei Conrad im Schnäppchenpreis.
Die Schärfe des Bildes und die größe des Bildschirms begeistert uns nach wie vor.
Ist wohl in meiner Kindheit und Jugend begründet, die nicht gerade mit Reichtum gesegnet war.
Nix wegwerfen, wenn man es noch irgendwie brauchen könnte.
Leider hat der Einzelhandel ähnlich wie das Handwerk, große Personalnöte,
was sich in der Qualität und der Anzahl des Verkaufspersonals niederschlägt.
Wenn wir z.B. beim Wöhrl in Regensburg nach irgendwelchen Klamotten suchen, finden wir kaum Verkaufspersonal,
und wenn man denn endlich eine(n) erspäht hat, verschwindet er/sie zügig, um nicht aktiv werden zu müssen.
Dann kaufen wir eben wenn es denn wirklich notwendig ist, bei Lands End, bei Walbusch oder bei Peter Hahn.
Mit solchen Käufern wie uns würde der Onlinehandel verhungern.
Ist allerdings nur mein persönlicher Eindruck.
Wer glaubt, dass Volksverteter das Volk vertreten,
der glaubt auch, das Zitronenfalter Zitronen falten"

TI Dethleffs Advantage T 6701 All Inn, < 4,25 t, EZ.03.2014, 150 PS mit Comfortmatik

LG
Peter
*BYE*
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AndiEh
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#12

Beitrag von AndiEh »

Austragler hat geschrieben: Fr 3. Dez 2021, 15:28
Ich habe mich vorher im Netz schlau gemacht, mich über die Angebote und und meinen Bedarf informiert und mich für dieses Gerät entschieden. Dann habe ich online nachgesehen welcher Elektromarkt in meiner Nähe das Gerät vorrätig hat. Ich fuhr ins 8 Kilometer entfernte Neuötting und kaufte das Gerät vor Ort für € 179,-. Die billigsten Angebote Online lagen alle über 180 Euro.
....
Guter Punkt. Es wird sich vom Einzelhandel immer beschwert, dass der Kunde sich die Ware im Laden anschaut und dann online kauft.
Auch dass konnte man fast widerlegen. Denn umgekehrt, so wie bei dir, passiert es auch immer öfters.

Ansonsten:
Alle Beiträge nach meinem Startbeitrag haben recht.
Was aber fast alle vergessen, wer sich schon hier in einem Forum tummelt, und das auch noch sehr aktiv, den kann man nicht mehr als Otto Normalverbraucher bezeichnen.

Otto Normalverbraucher oder Online Anfänger sind für mich Endverbraucher, welche z.B. jetzt aus lauter Not online bestellen, oder weil sie es auch mal ausprobieren wollen. Und die sieht man dann in den ellenlangen Schlangen vor den Postschaltern stehen, entweder um ihr Paket abzuholen, oder es zurückzuschicken. Die kaufen spätestens bei der 5. Bestellung das falsche oder Schrott online ein und schwören sich, nie wieder online zu kaufen. Oder sie versuchen irgendwelche China Ware (war ja so billig), die nicht von Amazon geliefert wurde, zu reklamieren und verzweifeln daran. Oder sie sind schon mit den Rücksendegepflogenheiten, den verschiedenen Bezahlsystemen, oder mit dem ewigen anmelden müssen auf verschiedenen Shops überfordert.

Glaubt mir, das kommt öfters vor, als man denkt. Und erzählt mir jetzt nichts von der technisierten Jugend, schaut euch lieber an, wer so in den Schlangen (teilweise eine Stunde und mehr) vor den angesagten Läden steht.

Was wirklich für den Handel zum Problem werden wird, bzw. schon ist, ist das fehlende Fachpersonal. Im Elektronikbereich habe ich jede Hoffnung verloren, dass da noch mal eine Qualifizierungsoffensive stattfindet. Aber der war schon in den 90er Jahren auf dem absteigenden Ast.
Aber der restliche Einzelhandel muß sich definitiv wandeln in Richtung Freundlichkeit und Fachkompetenz. Dann darf das einzelne Stück auch ruhig teurer sein. Wenn der Einzelhandel meint, er kann preislich mit dem Onlinehandel mithalten, dann hat er schon verloren.
Aber ich sehe selbst in meinem profanen Schreibwaren und Bürobedarfshandel immer mehr Händler, die anfangen zu verstehen und ihr Personal auf Kundenfreundlichkeit und Fachkompetenz zu trimmen, auch wenn das im ersten Moment teurer ist. Auch wird immer mehr auf ein hochwertiges und vielfältiges Sortiment (Geschenkartikel, Bastel und Dekoartikel, Spezialsortimente, jahreszeitliche Themen) wert gelegt. Dies wird von den Kunden honoriert mit höherer Besuchsfequenz.

Noch ein kleines Beispiel:
Normalerweise hat man einen Supermarkt. Im Supermarkt ist dann eine Fleisch und Wursttheke und am Supermarkt angeschlossen vielleicht eine Bäckerei mit ein paar Tischen und Stühlen.
Vor Jahren habe ich mal ein anderes Konzept gesehen.

Hier sieht man von außen erst einmal die Werbung für die Metzgerei mit Imbiss plus die Bäckerei mit Imbiss. Also klare Ausrichtung auf Brotzeit und Kaffee Kunden. Innen war dann ein kleiner Supermarkt angeschlossen, in dem man den täglichen Bedarf bekommen hat.
Also genau umgekehrt, wie man es normal gewohnt ist. Hier kommt man zur Brotzeit, zum Mittagessen oder Kaffee her, kauft beim Metzger und Bäcker ein und dann eben noch schnell, was man sonst noch braucht.
Fand ich genial und würde für viele kleinere Orte der Tante Emma Laden wieder zurückkommen und sich auf rentieren.

Gruß
Andi
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Kurt
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#13

Beitrag von Kurt »

Hallo,

ich informiere mich natürlich im Internet, kaufe aber wenn irgend möglich selbst wenn es ein wenig teurer ist beim Fachmann vor Ort. Warum :

Bilden unsere Kinder aus
Beschäftigen unsere Mitbürger
zahlen Steuern vor Ort
Sind vor Ort und werden sich hüten Mist zu verkaufen
Sind im Notfall jederzeit erreichbar und können mir aus der Not helfen
Beratung und Service habe ich nur im Fachgeschäft
Viele Grüße

Kurt
Unterwegs im Adria 574 SP aus 2008 auf Ducato 250 Basis
Wer einen Schreibfehler findet darf ihn behalten. ]:->
Jumper
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#14

Beitrag von Jumper »

Ich kann nur für mich sprechen:
Back to the Roots und Minimalismus versuche ich schon seit längerem umzusetzten und bin stetig am aussortieren und am wegbringen oder am verschenken.

Nachdem ich mal eine richtig gute Reportage über diesen Wahnsinn des Haben wollens und der Schnäppchen hascherei gesehen habe.
Weniger und dafür Gutes, ist viel mehr!
Weil man es zu schätzen weiß.

und ich möchte jemanden haben wenn ich etwas kaufe, ich möchte beraten werden.
Wo kommt es her, wer hat es gemacht, aus was für ein Material ist es und und und...die Frage nach dem Preis kommt zum Schluß, denn wenn ich damit leben kann, dann können alle Beteiligten, das auch und das ist OK.
Alles andere ist nicht OK ]:->

ps: die online anbieter sind mir bekannt und ich nutze sie, gezwungenermaßen, wohl fühle ich mich nicht dabei und begrenze es auf ein minimum.
Anon22
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#15

Beitrag von Anon22 »

Man kann Saturn und Co. nicht mit dem Onlinehandel vergleichen. Das sind doch selbst Discounter.

Eine Lidl Küchenwaage bekommt man auch im Net nicht billiger.

Ich habe kein Bock darauf, mit unfähigem Personal zu sprechen. Zumal die meisten Dinge auch bestellt werden müssen.

Treckingwanderspezialgeschäft. Meindl Stiefel reklamiert. 6 Wochen warten, weil die eingeschickt werden müssen. In 6 Wochen ist der Winter vorbei, und die Schuhe passen nächstes Jahr meinem Kind nicht mehr.
Habe dann Online neue gekauft für die Hälfte.

Vorige Woche Hanwags von mir reklamiert. Rücksendeticket bekommen. 6 Std, nach dem Abschicken Gutschrift auf meinem Konto und 10 % auf die neuen Stiefel.
Ach so, Größe 47 hat kaum einer auf Lager vor Ort.

Autoteilehändler vor Ort. Ist morgen früh da. Morgens hin. Ist heute Nachmittag erst da. Nachmittags hin. Geschlossen ist Teile ausliefern. Abend abgeholt. Einbau nicht möglich, weil das falsche. Rückgabe unmöglich, weil schon ausgepackt.

Online. Bestellt und sofort verfügbar. 2 Tage spätestens da. Wenn falsch direkt ein anderes bestellen. Retoure kostenlos und ohne Diskussionen.
30 % billiger im Net und alles, absolut alles zu erhalten.

Sei es eine Korkdichtung vom 1965er Deutz Motor.

Im Bereich des Schulbedarfs denke, ich wird es noch so bleiben. In den Ferien habe ich bei Müller um die 100 € Schulbedarf gekauft.
Dann noch einen Hunni für Schulbücher bei Hugendübel o.s. ähnl. Aber vorher Online bestellt.

Und dann kaufe ich sehr, sehr viel aus zweiter Hand auf E Kleinanzeigen.
Da schnappe ich Wanderstiefel neu im Karton für 50 € anstatt 149 €. Wird aber zurzeit immer schwerer.
Strickte
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Registriert: So 10. Jan 2021, 10:45
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#16

Beitrag von Strickte »

Ich seh die Sache so.
Jeder einzelne der 1.200.000 Mitarbeiter von Amazon die Herr Bezos weltweit beschäftigt muss stündlich einen Mehrwert von 31,25€ für seinen
Chef erwirtschaften damit er wie im letzten Jahr um 75 Milliarden reicher werden kann.
Ich finanziere dem nicht eine Unterlegscheibe an seinem schei... Weltraumgedöns.
Allen anderen empfehle ich das Buch : Warum unsere Innenstädte den Bach runter gehen! !! !!! Könnt ihr bei Amazon bestellen. :Ironie:
Mit freundlichen Grüßen Andreas
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Fazerfahrer
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Wohnort: Eysölden

Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#17

Beitrag von Fazerfahrer »

Ich kaufe viel online, selbst meine Mutter mit 80 Jahren stöbert viel im Netz und bittet mich dann für sie zu bestellen.
Ich glaube nicht, dass es heute noch extrem viele Menschen gibt, welche Online Kauf aus technischen Gründen scheuen. Internet ist heutzutage auch für reifere Semester kein Tabu mehr. Schließlich sind hier im Forum ja auch reichlich Rentner aktiv.

Wir wohnen sehr ländlich, sprich Handel ist meist zwischen 15-40km entfernt und leider habe ich selten die Erfahrungen gemacht, welche hier oft beschrieben wurden, vor Ort eine kompetente Beratung zu bekommen.
Zustellung ist bei mir kein Problem, da ich von zu Hause aus arbeite und bin entsprechend beliebt bei meinen Zustellern. Natürlich wird jeder sehr respektvoll behandelt, schließlich arbeite ich selber in der Branche.
Mit Grüßen aus dem Fränkischen Seenland, Thorsten.
Luxman
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#18

Beitrag von Luxman »

Strickte hat geschrieben: Fr 3. Dez 2021, 18:12
ch finanziere dem nicht eine Unterlegscheibe an seinem schei... Weltraumgedöns.
Naja, dann finanzierst du halt die Aktionaere von Mediamarkt etc. Blackrock und Co.
Gehupft wie gesprungen.

Ich lebe auf dem Land und bestelle im Jahr ca. fuer 10.000 Euro alleine bei Amazon - auch viel Ware die wir in der Produktion und Firma einsetzen nicht nur privat.

Online Kauf hat fuer mich viele Vorteile - spart Zeit - und Geld - und schont die Umwelt.

Elektronik - ich kann es ausprobieren und im Zweifel retournieren und erhalte mein Geld - das macht kein Einzelhaendler

Bekleidung - anprobieren und ganz easy zurueck schicken - Retourenaufkleber liegt bei.

Was kaufe ich noch im vor Ort?
Baumarkt Teile die ich sehen und anfassen muss um zu ueberlegen ob sie so eingesetzt werden koennen fuer das Projekt.

Jetzt hab ich ein paar Aktivlautsprecher fuer die Tochter in Bamberg gekauft als Weihnachtsgeschenk.
Der Laden hat sie fuer mich bestellt und ich konnte sie kostenlos testen ohne Anzahlung zu Hause.
So macht dann einkaufen im Laden wieder Laune.

Ich glaube das in Zukunft das meiste online laufen wird, nur noch Spezialisten werden ueberleben in Nischen.
Z.B. High End Hifi Laeden wo der Kunde sich die Ware anhoeren will vor dem Kauf.


Beste Gruesse Bernd
Frag dich nicht was richtig ist, sondern frag dich was du fühlst.
Hör auf zu fragen ob du es kannst sondern frag dich ob du es willst.
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Alfred
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#19

Beitrag von Alfred »

Luxman hat geschrieben: Fr 3. Dez 2021, 18:43
Ich glaube das in Zukunft das meiste online laufen wird, nur noch Spezialisten werden ueberleben in Nischen.
Z.B. High End Hifi Laeden wo der Kunde sich die Ware anhoeren will vor dem Kauf
Wir leben in einer Zeit des Wandels.

Meine Oma hatte einen kleinen Kramerladen, so ab 1930 in der niederbayerischen Provinz. So um Mitte der 1960er Jahre hat sich das einfach nicht mehr rentiert, im 5000 EW-Ort hat von vielleicht 6 Kramerladen nur ein Lebensmittelhandel überlebt, der macht heute aber auch nur noch in Getränke. Dafür gibt es Lidl, Aldi und noch einen regionalen Discounter.

Die Leute können sich heute bequem übers Internet informieren, dann wird logischerweise nach dem günstigsten Anbieter gesucht und gleich bestellt.

Dem Andi wünsche ich, dass er rechtzeitig pensioniert wird bevor er von der geringen Zahl von Kunden nicht mehr leben kann.
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Nikolena
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Re: Verdrängt der Onlinehandel den Einzelhandel?

#20

Beitrag von Nikolena »

Ich bin ambivalent unterwegs und mixe im Einkaufsverhalten.

Dem Einzelhandel biete ich auch gerne mal 5-10% (je nach Kaufsumme) mehr, WENN ich Engagement, Kompetenz und Service erhalte. Wenn mir aber eine lustlose Aushilfe per Fingerzeig deutet, wo ungefähr das Gesuchte stehen könnte und auf Nachfrage nach Funktion seufzend in der BA stöbern muss, weil er sein eigenes Produkt nicht kennt, dann ärgere ich mich über den Weg dahin.

Wir kaufen viel im Netz....ausgerechnet auch abends und Sonntags, wenn WIR ! zeit und Nerv dafür haben....wenn der Einzelhandel zu hat.

Wie oft habe ich das erste mal erst wieder dran gedacht, wenn es kurz nach der Bestellung geliefert wurde und es bis dahin gar nicht in die Stadt geschafft hätte, wo es dann am Ende noch bestellt werden muss.

Klamotten und Lebensmittel nur Offline.....

Stricktes "Rechnung" ist zwar falsch, was den Grund für seinen Vermögenszuwachs betrifft, aber ich vollziehe das Gemeinte nach, ärgere mich schon auch sehr über so einige Lieferanten von mir wie Apple, Amazone, etc......die unfassbares Geld verdienen und nahe Null Steuern zahlen (was aber eigentlich ein EU-politisches Versäumnis ist) Die Leistung und Servicekraft überzeugen jedoch erheblich. Gerade was Reklamationen angeht. Da gibts keine Diskussionen und der angeschlossene Shop weiss auch, dass er kundenfreundlich agieren muss, auch wenns grenzwertig ist. Sonst fliegt er raus.
Es grüßt der Wolfgang :-)

Malibu DB 600 Charming GT.....

Camping ist der Zustand, in dem der Mensch seine eigene Verwahrlosung als Erholung empfindet !
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