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Auflastung - was ist vorab zu bedenken?
Verfasst: So 2. Jan 2022, 14:03
von Soleil
Hallo an alle,
die sich mit dem Thema auskennen und/oder sich auch mit der Frage oben beschäftigen.
Ich habe die zahlreichen Technikthemen im Forum „gescant“, aber zumindest unter einer Überschrift auf Anhieb nichts zu meinem Anliegen gefunden.
Ich fahre einen 3,5 t Kastenwagen. Der ist sehr komfortabel ausgebaut. Nachdem ich/wir viele WoMo-Jahre lang noch nie an irgendwelchen Grenzen oder Inlands kontrolliert worden sind, ich darüber aber schon etwas gelesen hatte, bin ich letzten Sommer nur „spaßeshalber“ mal zum Wiegen gefahren.
Und siehe da, mit 1/3 Diesel und ca 20 l Restfrischwasser, 2 Campingstühlen und einem Camping Tisch, Fahrradanhänger, 1 Fahrrad, aber ohne Beifahrer, Abwasser, Lebensmitteln und die übliche Reise Zuladung hatte ich 3,28 t.
Nun trage ich mich mit dem Gedanken, ggf eine Auflastung vornehmen zu lassen. Mit meinem urururalten Führerschein dürfte ich wohl auch ein aufgelastetes Fahrzeug fahren.
Hat jemand Erfahrung damit???
Re: Auflastung - was ist vorab zu bedenken?
Verfasst: So 2. Jan 2022, 14:30
von Anon7
Ich habe mit Auflastung, besser mit Wiederauflastung Erfahrung gesammelt. Zunächst habe ich im Zuge des Einbaus des Partikelfilters mein Mobil auf 3,5 t ablasten lassen.
Ich hatte beim Kauf mein Mobil auf 3,8 t auflasten lassen. eine Probewiegung nach etwa drei Jahren nach der Ablastung ergab: Mobil mit vollen Tanks ( jeweils 100% Diesel und Wasser), Garage reisefertig gepackt mit mir drin 3620 kg. Darum habe ich wieder auf 3,8 t auflasten lassen.
GsD hatte ich freiwillig ( im Jahr 2005 gab es so etwas noch nicht) eine COC für mein Mobil ausstellen lassen, in der halt stand, dass es ohne technische Veränderung vom Hersteller auf 3,8 t aufgelastet wurde. Der TÜV Mensch in Holzminden war froh, dieses in den Fingern zu haben. dann hat er sich noch, wie bei einer HU, das Fahrzeug angesehen, festgestellt, dass in der Zulassungsbescheinigug eine Zusatzluftfederung eingetragen war, diese auf Funktion geprüft, sich auch dazu die für die damalige Sonderabnahme notendigen Prüfdaten vorlegen lassen. Nach deren Kontrolle hat der Gute dann ein Auflastgutachten geschrieben. Damit musste ich nur noch zur Zulassungsstelle, um die Papiere ändern zu lassen. Kurze Zeit später kam dann Post vom Zoll wg. der KFZ-Steueranhebung.
Re: Auflastung - was ist vorab zu bedenken?
Verfasst: So 2. Jan 2022, 16:01
von Cybersoft
Was ist zu bedenken?
Bei dem technischem Kram würde ich mir gar nicht so einen Kopf machen, da gibt es genug die es schon vorgemacht haben und auch Gutachten, Federungen... sind ja zu bekommen wenn man es im Vorfeld richtig anstellt.
Aber Führerscheim meiner Frau ist ein Killerkriterium, gut das könnte man heilen.
Mehr Respekt habe ich vor den organisatorischen Dingen auf der Reise.
Als erstes kommt mir die Mautbürokratie in Europa in den Sinn.
Dann noch Durchfahrtsbeschränkungen und Parkplatzrestriktionen.
Unter 3,5t sind wir quasi PKW, darüber LKW.
Re: Auflastung - was ist vorab zu bedenken?
Verfasst: So 2. Jan 2022, 16:17
von Soleil
Bis hierher schonmal ein Danke an Euch beide.
Ich entnehme Eurer Rückmeldung, dass ich eine Zusatzfederung einbauen lassen und diese dann in die Fahrzeugpapiere eingetragen und in Folge dann wohl auch die KFZ-Versicherung aktualisiert werden müsste?
Der Hinweis auf Durchfahrtsbeschränkungen ist gut, da muss ich künftig mal drauf achten. Und auch auf die Maut, wiewohl ich in der Regel bislang überwiegend Mautfrei fahre (selten Autobahn und Fähren).
Re: Auflastung - was ist vorab zu bedenken?
Verfasst: So 2. Jan 2022, 16:33
von AndiEh
Soleil hat geschrieben: So 2. Jan 2022, 14:03
Nun trage ich mich mit dem Gedanken, ggf eine Auflastung vornehmen zu lassen. Mit meinem urururalten Führerschein dürfte ich wohl auch ein aufgelastetes Fahrzeug fahren.
Das stellen sich mir mehrere Fragen:
1. Von wann ist dein La Strada Avantie.?
2. Kannst du ihn eventuell ohne Umbau auflasten lassen. (siehe Punkt 1)
Gruß
Andi
Re: Auflastung - was ist vorab zu bedenken?
Verfasst: So 2. Jan 2022, 16:37
von Soleil
Das ist ein interessanter Hinweis!
Er ist Baujahr 2019…
An welche Stelle müsste ich mich denn wenden, um dies in Erfahrung zu bringen ???
Re: Auflastung - was ist vorab zu bedenken?
Verfasst: So 2. Jan 2022, 16:47
von Fazerfahrer
AndiEh hat geschrieben: So 2. Jan 2022, 16:33
2. Kannst du ihn eventuell ohne Umbau auflasten lassen. (siehe Punkt 1)
Wobei das dann meist mit unveränderten Achslasten einhergeht. Deswegen sollte man im Vorfeld mal schauen wie derzeit die einzelnen Achslasten bei vollbeladnem Fahrzeug ist. Meist kommt man dann mit einer zulässigen Hinterachslast von 2.000kg an seine Grenzen.
Re: Auflastung - was ist vorab zu bedenken?
Verfasst: So 2. Jan 2022, 17:04
von AndiEh
Soleil hat geschrieben: So 2. Jan 2022, 16:37
An welche Stelle müsste ich mich denn wenden, um dies in Erfahrung zu bringen ???
Einfach deinen Händler fragen, wie weit du ihn ohne ohne zusätzliche Maßnahmen auflasten kannst. Er kann für diese Auflastung eine Unbedenklichkeitsbescheinigung ausstellen, mit der du dann bei deinem TüV die Änderungen abnehmen lassen und dann bei der Zulassungsstelle eintragen lassen kannst.
Wie viel das ist, hängt von deinem Ducato ab. Früher waren es mal 3,85t. Ab den neueren Modellen nur noch bis 3,65t
Alles was da drüber hinaus gehen soll, ist nur noch mit Aufrüstungen möglich.
Gerade auch noch eine schöne Seite mit viel Informationen gefunden welche das Auflasten betreffen:
KLICK
Gruß
Andi
Re: Auflastung - was ist vorab zu bedenken?
Verfasst: So 2. Jan 2022, 17:08
von AndiEh
Ergänzung:
Prüfen sollte man auch vor einer Auflastung ohne zusätzliche Maßnahmen, wie viel man schon die Achsgewichte belastet hat.
Es nützt ja nichts, wenn man zwar mehr laden dürfte, aber es dann doch nicht darf, weil der einzige Ort die Hinterachse ist, und diese schon vorher am Anschlag gewesen ist.
Also nicht nur das gesamte Gewicht wiegen, sondern auch mal Achsweise und dann schauen, was im Fahrzeugschein für die max. zulässigen Achsgewichte steht.
Gruß
Andi
Re: Auflastung - was ist vorab zu bedenken?
Verfasst: So 2. Jan 2022, 17:35
von Anon7
@ AndiEh
Ich kann nur für mich, bzw. meine Entscheidung damals schreiben. Ich hatte das Auto ab Werk aufgelastet bestellt. Da sollte man davon ausgehen, dass der Fahrzeughersteller sich um die Achslasten gekümmert hat.
Würde ich eine Auflastung Jahre nach Zulassung ins Auge fassen, dann nur über eine Fachfirma, die sich von Anfang an auch um dieses Problem kümmert Da bezahle ich lieber die Leistungen Dritter als dass ich noch großartig aktiv werden muss.
Meine Zusatzluftfederung habe ich nicht wegen Erhöhung der Achslasten eingebaut, sondern einfach nur deshalb, weil ich etwas gegen die Wankneigung des Sprinters tun wollte.
Nachtrag um 19.45 Uhr: die Zusatzluftfeder hat bei meinem TEC nebenbei nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Der kam erst, als ich dem Sprinter Gasdruck-Stoßdämpfer einbaute
Re: Auflastung - was ist vorab zu bedenken?
Verfasst: So 2. Jan 2022, 17:50
von Soleil
Hmmmm, da habe ich jetzt und besonders mit der „Camper.help“ Info jede Menge Input bekommen….
Grübel grübel….
Vielleicht muss ich doch mein WoMo abspecken…
Re: Auflastung - was ist vorab zu bedenken?
Verfasst: So 2. Jan 2022, 17:50
von Elgeba
Wende Dich an die Firma Carsten Stäbler,der ist auf solche Dinge spezialisiert und kann Dir sicherlich helfen,ohne dass Du selbst was tun musst.
Gruß Arno
Re: Auflastung - was ist vorab zu bedenken?
Verfasst: Sa 16. Mär 2024, 14:02
von Wernher
Ich hänge mich mal an den 2 Jahre alten Strang an. In der COC meines künftigen Pösl Roadcruiser XL steht zu den Technisch zulässigen Gesamtmassen:
Gesamtmasse: 3510 kg
Vorderachse: 2100 kg
Hinterachse: 2400 kg
Das Auto hat ein Heavy-Fahrwerk und eine Zusatzluftfederung an der HA. Bis zu welcher Gesamtmasse kann ich das auflasten? Ich dachte, das steht irgendwie mit in der COC drin.