Lappen abgeben und Taxifahren im Alter? Oder nur über meine Leiche?

[Sellabah]

Damit wir den Elektroautofred nicht völlig schreddern, hab ich mal hier was aufgemacht.

Ist aber auch ein heikles Thema, was man behutsam angehen muss.
Der Eine altert kognitiv, der Andere wird klapprig.
Durchaus aber gibt es gute Fahrer im hohen Alter.

Und ja, wenn man ehrlich ist, ist für so Manchen übers Jahr kalkuliert ein Taxi die Option, die sogar neben Geld die Parkplatzsuche spart.

Auch ist ein Wohnmobil, bewegt über Langstrecke und großzügige Stellplätze nochmal anders einzuordnen, wie ein PKW im dunklen, regnerischen und hektischen Stadtverkehr.

LG
Sven

[Seewolfpk]

Meine jüngere bessere Hälfte wird es mir schon sagen, wenn ich nicht mehr sicher fahren kann.

[Jumper]

Klar ist nach der Frage, wie fit ist der einzelne noch
Jeder sollte ab einem gewissen Krankheitsbild einen Checkup machen lassen, unabhängig vom Alter.
Bestehen zweifel, Lappen weg und auf Öffentliche umsteigen und sein geliebtes Wohnmobil oder Caravan auf einen festen Stellplatz bunkern und froh sein das alles andere noch funktioniert und in alten Erinnerungen schwelgen
Denn Alles,hat mal ein Ende.
So ist dass Leben.

[heinz1]

Ich habe das Thema damals mit meinem Vater diskutiert und schmerzlich durchlebt.

Sein Auto war rundrum verkratzt und voller Dellen, aber er wusste nicht warum. Er konnte nur noch bekannte Strecken fahren, weil er Verkehrsschilder nicht mehr deuten konnte. Er hörte schlecht, nutzte seine Hörgeräte aber so gut wie nie.
Eigentlich hätte er nicht mehr fahren dürfen, aber er tat es täglich auf den bekannten Strecken.
Beim Tanken ist er dann gestürzt, hat sich ein paar Rippen gebrochen, und das wars dann. Eine Komplikation kam nach der anderen, und nach drei Monaten ist er dann mit 84 gestorben.

Was soll man dazu sagen? Das Auto war für ihn ein Stück Lebensqualität. Er hätte es nicht wirklich gebraucht, denn einkaufen hätte er in Gehweite bei ALDI oder LIDL können. Aber er liebte halt das Fahren.

Ich selbst habe mir zwar keinen Zeitpunkt / Schlusspunkt gesetzt, aber ich hoffe, dass ich noch klug genug sein werde, den richtigen zu treffen ;)

[Fazerfahrer]

Derzeit befasse ich mich mit 54 Jahren noch nicht intensiv mit dem Thema. Da ich allerdings auch die Klassen CE/C1E (alte Klasse 2) habe, steht in diesem Jahr zum zweiten Mal die Verlängerung um 5 Jahre mit ärztlichem und augenärztlichem Gutachten an. Bei der ersten Verlängerung habe ich bereits gemerkt, daß die Augen im Alter nicht unbedingt besser werden, gerade was die Sicht in Dunkelheit betrifft.

Wie schon zuvor beschrieben überwiegt glaube ich bei vielen Menschen im Alter der Drang nach Unabhängigkeit gegenüber der Vernunft in Bezug auf die tatsächliche Fahrtauglichkeit.

Auch bei uns werden manche Dinge des Alltags ohne Führerschein eine Herausforderung, da wir in einem 800 Einwohner Dorf leben mit nur eingeschränkter Grundversorgung. Für eine Rundumversorgung sind Fahrtstrecken von cirka 10km einfach erforderlich. Im Gegensatz zu meinen Großeltern sind wir allerdings heutzutage dem Onlineshopping sehr aufgeschlossen, so daß sich da sicherlich einiges auch im Alter regeln lässt.

[Agent_no6]

Meine jüngere bessere Hälfte wird es mir schon sagen, wenn ich nicht mehr sicher fahren kann.

Von der Seite her hätte ich den Lappen gar nicht bekommen

[Travelboy]

Einverstanden - wenn es denn Taxi oder ÖPNV gibt,
nur leider sieht es bei uns auf dem Land nicht so aus,
ohne Auto oder Gutmütigkeit der Nachbarn kommst du da kaum weg.

Ist noch das Fahrrad mit Motor, reicht bis in die Samtgemeinde 10km, in die Kreisstadt zum Amt braucht es dann schon 25km und das bei jedem Wetter und im Winter bei Eis und Schnee - ach ja, Winter gibt es ja nicht mehr

Also das Auto so lange es denn geht.

[ivalo]

Guten Tag

Dieses Jahr werde ich 78 und bereits habe ich vom Strassenverkehrsamt die Aufforderung zur medizinischen Überprüfung meiner Fahrtüchtigkeit erhalten. Solange meine Ärztin mir diese bestätigt, werde ich fahren. Vermutlich kommt allerdings vorher der Zeitpunkt, zu dem ich das Lenken des ReiMo freiwillig aufgeben werde. Den PKW fahre ich so lange, wie man mich lässt und ich es verantworten kann.

Gruss Urs

[AndiEh]

Nicht nur die fehlende Fahrtüchtigkeit kann zu der Entscheidung führen, auf einen eigenen PKW zu verzichten. Und diesen Aspekt sollte man nicht unter den Tisch fallen lassen.

Ich habe es ja schon ein paar mal geschrieben. Ich werde mir, nach meinen derzeitigen Vorstellungen, kein eigenes Auto mehr kaufen, wenn ich in 7 Jahre in Rente gehe.
Wegen den max. 5000km, eher weit aus weniger, wäre ein eigenes Auto (zusätzlich zum Wohnmobil!) einfach zu teuer. Auch bei der Bequemlichkeit ist es nur noch eine Frage der Zeit (autonom fahrende Fahrzeuge) bis die persönliche Bequemlichkeit auch ohne eigenes Auto befriedigt werden kann. Mein Glaskugel sagt ja, dass es schon in 7 Jahren so weit sein wird, aber selbst wenn nicht. Ich habe schon 3 Monate ohne Auto hinter mir (durfte aus gesundheitlichen Gründen nicht fahren) da sehe ich die Einschränkung auf den ÖPNV, Taxi, CarSharing als kein Problem an.

Würde ich allerdings weit außerhalb der Stadt wohnen, sehe meine Rechnung aus Kosten und Bequemlichkeit wahrscheinlich anders aus, das will ich nicht verhehlen.

Gruß
Andi

[Masure49]

Das ist auf dem Land alles nicht so einfach.
Unsere Gemeinde hat 8 Gemeindeteile, teilweise nur eine Handvoll Einwohner
und logischerweise keinen ÖPNV.
Würde ich in Regensburg, unserem Bezugspunkt was einkaufen, Ärzte usw betrifft, leben,
wäre alles mit dem Taxi erledigen im Alter kein Thema.
Hier auf dem Dorf sieht die Welt ganz anders aus.
Da fahren die alten Leutchen noch Auto, wenn sie schon längst nicht mehr als ein paar Schritte gehen können,
nichts mehr hören und kaum noch etwas sehen und es funktioniert.
Mit einem dementsprechenden Fahrstil, auf der Landstraße oftmals mit strammen 45 Km/h.
Sie fahren nur noch in ihrem, ihnen seit Jahrzehnten bekannten "Dunstkreis" (Arztbesuche, Einkaufen usw. ) umher und meiden,
GsD muß man sagen, die nächst gelegene größere Stadt.
Stattdessen lassen sie sich dann im gemeindeeigenen Kleinbus dort hin fahren,
den man nach Bedarf abrufen kann.
Falls ab einem gewissen Alter (wo will wer die Grenze setzen) ein Checkup wie in der Schweiz erforderlich sein sollte,
würde ich ihn machen und wenn dereinst der Doktor sagt "Du darfst nicht mehr Auto fahren"
würde meine 8 Jahre jüngere und bis heute topfitte Gattin mich umherkutschieren.
So ich es denn überhaupt erlebe.
Freiwillig würde ich meinen Lappen nicht abgeben, warum auch.
Ich war mein ganzes Berufsleben im Außendienst und habe dabei ein paar Millionen Kilometer zurück gelegt,
da bleibt auch im Alter eine gewisse Routine erhalten, es sei denn, gesundheitliche Gründe verbieten es, Auto zu fahren, s.o.
Busfahrer, meines Wissens auch LKW Fahrer und Flieger, egal ob Berufs - oder Sportflieger müssen auch jährlich zum Gesundheitscheck.
Übrigens ein heißes Thema, was schon im alten Forum sehr kontrovers diskutiert wurde,
weil einige User schon mehr oder weniger von der Situation betroffen waren.
Da kam hin und wieder schon leichter Alterstarrsinn zu Tage

[Sparks]

Würde ich allerdings weit außerhalb der Stadt wohnen, sehe meine Rechnung aus Kosten und Bequemlichkeit wahrscheinlich anders aus, das will ich nicht verhehlen.

Was ist weit ausserhalb Andi? Wenn du wirklich "Alt" bist, was meinst du wie beweglich du noch bist? Selbst bei uns in der nächsten Stadt ist dann ohne Auto 2/3 der Stadtflächen am Wochenende nicht zu erreichen. Bei uns im Dorf ( Zentralgemeinde) findest du ab 19:00 nicht mal mehr ein Taxi.
Das sind alles gute Vorsätze, aber ob man es wirklich durchführt, ich weiß es nicht. Da bin ich realistisch genug, das ich da den bequemsten Weg nehme.

[Anon11]

Würde ich allerdings weit außerhalb der Stadt wohnen, sehe meine Rechnung aus Kosten und Bequemlichkeit wahrscheinlich anders aus, das will ich nicht verhehlen.

Wir leben 10 km vom nächst größeren Ort: dort gibts es Lebensmittelgeschäfte, Ärzte, Apotheke.

Öffentliche Verkehrsmittel: Fehlanzeige Morgens/Mittags und am Abend... vielleicht und nur ausserhalb der Ferien. Wir sind ein 300 Seelendorf hier gibt es nichts, nicht mal ein Ei.

Ohne Führerschein/Auto schwierig. Taxi: teuer wenn mans regelmäßig für Einkäufe ect. braucht, kann sich jemand mit kleiner Rente kaum leisten.

Auf der anderen Seite: wenn man nicht mehr fahren kann und andere gefährdet wirds echt schwierig.... ich denke da vor allem an spielende Kinder auf der Straße die es hier in so ländlichen Gegenden eben hat. Bei Fremdgefährdung gehört der Führerschein meiner Meinung nach weg! Und das ist nun mal der FAll, wenn Reaktionsfähigkeit/Augenlicht und Gehör nicht mehr ausreichend sind. Wir hatten so jemanden hier, der hat mir nen Spiegel abgefahren.... das war nur ein Sachschaden... 3 Monate später hat er nen richtigen Unfall provoziert da war der Lappen dann zum Glück weg!

[Alfred]

Mein Nachbar hat Parkinson und kann kaum noch alleine laufen, nach ein paar hundert Metern "friert" er ein.

Aber Autofahren kann und tut er noch.

[Jumper]

Mein Nachbar hat Parkinson und kann kaum noch alleine laufen, nach ein paar hundert Metern "friert" er ein.

Aber Autofahren kann und tut er noch.

Adresse!

[Anon11]

Adresse!

und was willst du dann? Da passier nichts... gar nichts!

[Jumper]

Einverstanden - wenn es denn Taxi oder ÖPNV gibt,
nur leider sieht es bei uns auf dem Land nicht so aus,
ohne Auto oder Gutmütigkeit der Nachbarn kommst du da kaum weg.

Ist noch das Fahrrad mit Motor, reicht bis in die Samtgemeinde 10km, in die Kreisstadt zum Amt braucht es dann schon 25km und das bei jedem Wetter und im Winter bei Eis und Schnee - ach ja, Winter gibt es ja nicht mehr

Also das Auto so lange es denn geht.

Ja,ja...solange es noch geht
Sagt man sich selbst oder sagen es die Gutachter

[jagstcamp-widdern]

wenn niemand mehr kotflügel kaputt fährt, was machen dann die ganzen karoszeriebauer
die greisenbeteiligung am gesamtunfallgeschehen ist winzich...

und die versicherer laszen sich das fürstlich entlohnen

[Alfred]

Adresse!

Kannst du helfen?

[Anon11]

Adresse!

Kannst du helfen?

Er will ihm bestimmt zukünftig seine Fahrdienste anbieten

[Groovy]

Mein Nachbar hat Parkinson und kann kaum noch alleine laufen, nach ein paar hundert Metern "friert" er ein.

Aber Autofahren kann und tut er noch.

Und alle Nachbarn schauen zu ?
Gruss Volker