Ganz lieben Dank. Ich verdanke dieses wirklich sehr schöne Fahrzeug einem glücklichen Umstand, auf den ich jetzt hier nicht näher eingehen will. Es ist aber kein Lottogewinn oder ähnliches. Mit dem Hymer B 654 war mein Traum eigentlich bereits erfüllt. Auf dem Caravan-Salon 2005 gesehen, verliebt und abgehakt. Den, so dachte ich damals, wirst Du Dir nie leisten können. Wenn man in Duisburg als Sohn eines Stahlarbeiters aufwächst, werden Ziele von Natur aus klein gesteckt. Auf dem 2. Bildungsweg Ingenieur geworden, hab ich es dann doch 2012 geschafft, mir meinen Traum zu erfüllen. 7 Jahre alt und 45000 gelaufen, aber egal. Er sah aus wie neu. Hatte aber von Beginn an einige Zicken, mit denen er (oder wars eine sie?) mir ständig auf den Sack ging. Ein gerissenes Erdungskabel kostete mich gleich zu Beginn unserer Ehe 2 Batterien und eine Lichtmaschine, ehe es von einem sehr erfahrenen Kfz.-Meister entdeckt wurde. Aufgrund dessen wurde die Batterie mal geladen - und mal nicht. Merkt man z.B. wenn nach dem Tank-Stopp nichts mehr geht und das Armaturenbrett dunkel bleibt. Hatte er noch nie, war seine Aussage. Okay. Für einige Überschwemmungen im Womo war ich meist selbst verantwortlich. Dieses Thema Wasser im Winter ist irgendwie nicht meins. Andererseits sind aber auch die meisten handelsüblichen Armaturen für Womos ziemlicher Schrott. Zumindest in der Küche habe ich mir nach dem zweiten Wechsel eine normale Küchenarmatur selbst eingebaut inkl. 12 V - Schalter. Danach gab es zumindest dort keine Baustelle mehr.
Eine immer wieder gern erzählte Anekdote ereilte uns so 2017 auf dem Weg nach Münster, wo wir gegen 18:00 Uhr von drei Freunden erwartet wurden. Der Kühler des Ducato hatte an diesem Tag was dagegen und ließ uns auf dem Weg von Aachen nach Münster in Marl Station machen. Ist auch eine seltene Erfahrung, wenn man mit Vollgas nur noch max. 70 km/h fahren kann, aber so wird zumindest der Motor vor Schlimmerem bewahrt. Wir landeten dann auf einem sogenannten "Park & Ride"-Parkplatz, um auf den ADAC zu warten, wo diese Bezeichnung allerdings anders als üblich verstanden wurde. Nachdem wir unser Mobil abgestellt und uns etwas umgesehen hatten, entdeckte ich zunächst freudig weitere Camper am Platz. Ein Wohnmobil und zwei Caravans - mit einladend bunter Beleuchtung. Gut, kennt man von einigen CP-Usern. Erstmal also nicht ungewöhnlich. Ungewöhnlich aber waren die kurzen Besuche männlicher Besucher bei diesen vermeintlichen Camper-Kollegen. Auch einige leicht bekleidete Damen bei nicht gerade sommerlichen Aussentemperaturen ließen für uns den Schluss zu, dass wir hier ungewollt in eine Konkurrenzsituation geraten waren. In die meine holde Gattin aber nun absolut nicht hinein manövriert werden wollte. Meine Bemerkung, ich hätte ja auch noch etwas bunte Beleuchtung in der Garage, fand sie dann auch wenig lustig.
So richtig zum Spielverderber wurden wir dann, als der Abschleppdienst vom ADAC seine Scheinwerfer über den Platz verteilte, um unser Womo aufzuladen. Innerhalb dieser Prozedur - vermutlich zur besten Geschäftszeit zwischen 20:00 und 21:00 Uhr - sind alle Freier wieder vom Hof gefahren. Bevor die Damen Schadenersatz verlangten, waren wir dann aber auch weg und mit einem Ersatz-PKW sogar bis Mitternacht in einem schönen Hotel in Münster. Natürlich haben wir mit unseren Freunden noch bis 3:00 Uhr getagt. Dem ADAC plus sei Dank, die übrigens alles bezahlt haben. Rücktransport des Fahrzeugs nach Aachen, 2 Nächte Hotel und Mietwagen für drei Tage - Abgabe dann am Mo in Aachen. Perfekt!
Na egal! Irgendwas is immer heißt es ja. Trotzdem darf der neue gern weniger Probleme machen - und ja, trotzdem hat uns der Alte sehr viel Spass gemacht und als er bei uns vom Hof gefahren wurde, hatten wir beide einen dicken Kloß im Hals und Tränen in den Augen. Ich glaub, das muss so sein. Ist halt ein zweites "Zuhause".
