Ich möchte euch gerne mal einige Bilder aus der Zeit zwischen 1980 und 1990 zeigen.
Es sind Fotos vom einzigartigen und legendären "Elefantentreffen" am Salzburgring, in Österreich.
Wir haben damals im Winter Camping und Motorradfahren zu einem riesigen Treffen vereint, zu dem es jedes Jahr zwischen 20000 und 30000 Motorradfahrer aus aller Welt hin zog. Die weiteste Anfahrt kam in einem Jahr sogar einmal aus Neuseeland und eine weibliche Teilnehmerin kam alleine aus Südafrika. Das wurde jeweils mit Preisen für die Fahrer/innen honoriert.
Das Elefantentreffen fand in der Regel am letzten Februar-Wochenende statt und dann hoffentlich mit sehr viel Schnee.
Für mich war es damals der wichtigste Termin des Jahres und ab Dezember fieberte man schon dem Reisetag entgegen.
Da wurde alles am Moped und an der Kleidung kältesicher und wasserdicht gemacht und ich fuhr damals schon mit einer gepackten Maschine zur Arbeit, um nach Dienstschluss sofort ins Wochenende zu starten. Gegen Mittag ging es dann los, 820 km bei wirklich jedem Wetter. Egal ob Regen, Schnee oder Eis. Auf meiner Thermokombination stand damals auf dem Rücken der Spruch "Die Bahn fährt immer, ich auch!"
Bei der Ankunft am Zielort, was dann auch schon mal gegen 3-4 Uhr in der Frühe sein konnte, wurde man von den anderen Teilnehmern herzlichst begrüßt und es wurden einem von allen Seiten alkoholhaltige Heissgetränke gereicht. Nach einer Verschnaufpause hieß es dann aber wieder "an die Arbeit", denn das Nachtlager musste ja noch aufgebaut werden. Und wer schon einmal in frostigen Nächten ein Zelt aufgestellt hat, der weiß dann bestimmt auch, wie schnell einem die Zeltstangen oder Heringe an den Finger festgefroren sind. Und wenn genug Schnee gefallen ist, habe ich mir auch schon mal eine Schneehöhle zum Übernachten gebaut. Der Schnee isoliert die Kälte und es war in der Höhle bedeutentd ruhiger als in einem dünnen Zelt.
Was dann an dem Wochenende so alles auf dem Glände des Salzburgrings gemacht und veranstaltet wurde, das kann wahrscheinlich nur jemand verstehen, der genauso verrückt war, wie die ganzen anderen Teilnehmer des Treffens.
Und wenn es dann am Sonntag, z.B.bei heftigem Schneefall oder Regen, wieder auf die Autobahn ging, um nach hause zu fahren, da fragten wir uns nicht selten, warum wir diese blöde Schinderei eigentlich immer wieder auf uns nehmen? Na klar, um im kommenden Dezember dann wieder alles startklar zu machen, damit es wieder ein tolles Wochenende mit total verrückten Motorradfahren geben kann.
Ich war insgesamt 10 Jahre lang bei diesem Treffen in Salzburg und als es von Österreich in den bayrischen Wald verlegt wurde fuhr ich auch dorthin. Später trafen wir uns dann am ersten Januar-Wochenende regelmässig am Nürburgring. Das erste offizielle Elefantentreffen besuchte ich 1977 am Nürburgring. Mein letztes Elefantentreffen fand dann im Jahre 1999, ebenfalls am Nürburgring statt.
So, nun habe ich aber genug erzählt, jetzt sollen mal einige Bilder von dieser riesigen Winterparty folgen.
Die Rennstrecke des Salzburgrings wurde bei eisigen Temeraturen zum Mekka für Motorradbegeisterte aus aller Welt.
Hier wurde gemeinschaftlich gekocht, gegessen und getrunken, gefeiert und wenn es einmal notwendig wurde, dann auch in der Kälte das Motorrad repariert.
Was man hier alles an Oldtimern und Eigenbauten zu sehen bekam war für den Technikfreak immer wieder ein Genuss.
Aber auch die Künstler hatten die Möglichkeit ihre Fähigkeiten unter Beweiss zu stellen. In einem Wettbewerb wurden die schönsten Schneeskulpturen prämiert. Der junge Mann neben dem Schneeelefant bin übrigens ich.
Das linke von den beiden oberen Bildern zeigt meine bescheidene Schlafhöhle und mein geparktes Motorrad vor der Haustüre. Gemütlich mit Schlafsack und Benzinlampe.
Manch ein Anderer hat sich aber nicht einmal die Zeit genommen, um sein Zelt richtig aufzubauen und hat es sich einfach neben seiner heißen Maschine bequem gemacht.
Leider wird die Qualität der Fotos dem heutigen Stand nicht mehr gerecht, denn zu der Zeit dachte noch niemand an digitale Bilder. Aus diesem Grunde habe ich die alten Papierfotografien eingescannt und, so weit es möglich war, noch überarbeitet.