Neuer, besser, moderner? Ist es nicht der Holzweg?

Allgemeine Neuigkeiten und Diskussionen über unsere geliebten fahrenden Ferienwohnungen
Sellabah
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Neuer, besser, moderner? Ist es nicht der Holzweg?

#1

Beitrag von Sellabah »

Kommt mir letzte Zeit oft in den Kopf.
Zuletzt beim Fernsehen, was ich seltener tu.
Da war dann ein Bericht über ein Pärchen, was einen Kommunalbus ausbaute.
Weil die Dinger im Gegensatz zum Reisebus keinen Kofferraum haben, musste noch ein Hänger dran.
Ehemals 50 oder mehr Plätze für Passagiere, gurken nun zwei Personen damit durch die Lande.
Die Sendung danach forderte sinngemäß auf, doch nur noch einmal in der Woche Tomaten zu essen, den Müll zu trennen und die Zigarette bis zur Filterkante aufzurauchen.

Ich verfolge einen Blog, wo ein Pärchen mit Hund schon seit über fünf Jahren mit einem alten Paketbus (DÜDO) aus den 80ern durch die Welt zieht.
70 PS nagelnder Vorkammerdiesel. Bis auf normale Wartungen und Kleinigkeiten, die überall, selbst in Georgien oder Patagonien gemacht werden konnten, ein robustes Auto, was seinen Insassen den Zweck erfüllt.


Ich und viele andere kaufen nur modern. 9-Gang Wandlerautomatik, Komfortmatik, 6 Zylinder, CAN-Bus, möglichst alle Extras wie beim heimischen SUV.
Die Bordeinrichtung ist mittlerweile auch mit dem Fahrzeugnetz verknüpft.
Kurzum auch fahrende Kompjuter.


Verhaspeln wir uns vielleicht?
Ist es nachhaltig?
Nehmen wir uns Unabhängigkeit? Stichwort: Ersatzteile

Unsere ersten Wohnmobile haben viele von uns selbst ausgebaut. Die Fahrgestelle hatten schon größtenteils ein bewegtes Leben als Milchwagen, Möbelwagen, Mannschaftstransporter usw.
Und für den Trip in den Süden mit einer Campingladung hinten drauf, da haben sie viele Jahre meist noch gut gedient.

Natürlich wird mit solchen Gedanken nicht die Autoindustrie gefördert und der Chef von Sevel würde hier auf "Melden" klicken.


Aber mal Hand aufs Herz. Würden wir mit einem "einfachen", gebrauchten Last/Lieferwagen, der dann einen relativ modernen Wohnumbau erhält, optional einem Selbstbausatz, nicht genauso oder gar besser unsere Mobilität genießen können?

LG
Sven
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jagstcamp-widdern
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Re: Neuer, besser, moderner? Ist es nicht der Holzweg?

#2

Beitrag von jagstcamp-widdern »

klares ja!
So weit, so gut!

Hartmut vom Jagstcamp, DEM Reisemobiltreff im unteren Jagsttal :!:
https://www.jagstcamp-widdern.de
Luxman
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Re: Neuer, besser, moderner? Ist es nicht der Holzweg?

#3

Beitrag von Luxman »

Sellabah hat geschrieben: Mo 15. Aug 2022, 11:38
Würden wir mit einem "einfachen", gebrauchten Last/Lieferwagen, der dann einen relativ modernen Wohnumbau erhält, optional einem Selbstbausatz, nicht genauso oder gar besser unsere Mobilität genießen können?
Vor 40 Jahren ja - umgebauter VW Kasten - heute mich 67 nein.
Ich hab in meinem Alter einfach nicht mehr den Nerv hunderte km in einer lauten Rödelkiste zu fahren - vermutlich mit schwergängiger Lenkung, Kupplungspedal das mich den Meniskus spüren lässt.
Der Wohnumbau wäre sicher zu machen denn die modernen Einbauteile garantieren heute ähnlichen Komfort wie im jetzigen Hymer.

Aber warum sollte ich?
Nachdem ich mir 30 Jahre den Hintern aufgerissen habe will ich mir in den letzten Lebensjahrzehnten ein bischen was gönnen und genießen.
Komfortabel von A nach B und bequemes Bett und keine Gedanken darum im Ausland unter dem Auto liegen zu müssen weil gerade wieder was abnippelt.

Beste Gruesse Bernd
Frag dich nicht was richtig ist, sondern frag dich was du fühlst.
Hör auf zu fragen ob du es kannst sondern frag dich ob du es willst.
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LT35
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Re: Neuer, besser, moderner? Ist es nicht der Holzweg?

#4

Beitrag von LT35 »

Moin
Sellabah hat geschrieben: Mo 15. Aug 2022, 11:38

Aber mal Hand aufs Herz. Würden wir mit einem "einfachen", gebrauchten Last/Lieferwagen, der dann einen relativ modernen Wohnumbau erhält, optional einem Selbstbausatz, nicht genauso oder gar besser unsere Mobilität genießen können?
Philosophisch interessante Diskussion, die im realen Alltag dann aber von gewissen Härten durchzogen sein könnte ...

Den DüDo "kenne" ich nur mal aus einem Umzug, da war der aber noch halbwegs zeitgenössisch und ich bei Y-Tours noch ältere Semester gewohnt. Vor 30 Jahren habe ich dann mal einen James Cook (auf MB 310D (T1)) gemietet, der war mir da schon zu laut.

Zwei eigene Modelle passen zum Teil in Deine Aufzählung, VW LT28 als Saugdiesel (mit 3.1t zGM) und ein LT35 als Turbodiesel, beides Modelle der erste Baureihe, mithin eine Konstruktion aus den frühen 1970ern. Der aus den letzten Produktionsmonaten stammende LT35 war schon sehr viel angenehmer zu fahren als der Vorgänger (versuch Dich heute mal auf Fernstraßen mit 140 Nm und einer zu langen Achsübersetzung), aber auch wenn ich beide sehenden Auges gekauft habe, ein drittes Modell (es gab die ja bis 5.6t) war dann nicht mehr im Fokus.

Tempoaufbau ging ja noch, war aber mit viel Drehzahl verbunden und das zieht fast immer Lärm nach sich. Das mag mit einem Antrieb direkt zwischen den Frontsitzen nun noch etwas ausgeprägter rüberkommen, aber wie schon beschrieben, der aus der gleichen Epoche stammende T1 von Mercedes ging mir genauso auf die Nerven. Nun ist mein aktuelles Modell auch nicht mehr taufrisch (Ducato, 250er aus dem ersten Modelljahr, 3.0l Vierzylinder) und der hat auch so ein paar ergonomische Schwächen, aber ich bin nach längeren Touren nicht so genervt. Für mal kurze Strecken, und wer längere Zeiten darin verbringt wird ja nicht ständig hunderte Kilometer fahren wollen, mag das ja noch gehen.

Ein altes Schätzchen am Leben halten, also in einem dem eigenen Wohlfühlbedürfnis entsprechenden Pflegezustand, ist eine andere Sache. Aber mir einen aktuellen Aufbau auf einem mehr oder weniger historischen Kleinlaster vorzustellen, erweckt jetzt weniger den Wunsch, den Scheck unterschreiben zu wollen.

Gruß
K.R.
Masure49
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Re: Neuer, besser, moderner? Ist es nicht der Holzweg?

#5

Beitrag von Masure49 »

Servus Sven,

ich kann nur für uns/mich sprechen und d.h. für uns völlig unmöglich und zwar gleich aus mehreren Gründen:
Der erste: Wir können und wollen unser Häuschen nicht so lange alleine lassen.
Max. 4 Wochen, dann wollen aber dann müssen wir auch wieder Zuhause sein.
4 Wochen am Stück in Europa, egal wo umherreisen reichen uns völlig aus.
Haus und Garten brauchen ihre Herrschaft.
Und der zweite ebenso gewichtige Grund ist:
Ich habe weder Geduld noch Geschick, so etwa selber auf die Räder zu stellen, weil ich zwei linke Daumen habe
und nicht das geringste technische Verständnis, dagegen aber, für gutes Geld, relativ hohe Ansprüche an Qualität und Verarbeitung.
Wenn ich es mir nicht leisten könnte, würde ich eher darauf verzichten, ein Wohnmobil zu betreiben,
schon garnicht mit einem selbst "zusammengeschusterten Fahrzeug" durch die Lande fahren wollen.
Und zu guter Letzt haben Freunde von uns mit einem Pick up von Woelcke auf Toyota (Balu) eine 2 jährige Reise von Alaska nach Feuerland gemacht.
Dabei haben sie oftmals Menschen getroffen, die mit selbst ausgebauten "Aufbauten" auf uralten LKW Fahrgestellen irgendwo im Nirgendwo gestrandet/liegengeblieben sind und ihre Reiseträume für immer begraben mußten,
weil sie für die oftmals sehr teuren Reparaturen kein Geld mehr hatten.
Deshalb: Wer das Geld, das technische Verständnis, eine verständnisvolle Partnerin und sonst im Leben reichlich Zeit hat,
ungebunden und unabhängig ist, sollte es machen. Für uns wärs nix. Zur unseren Nachhaltigkeit:
Meine Frau fährt ein 12 Jahre altes Coupe, ansonsten hegen und pflegen wir alles was wir haben so gut wie irgend möglich,
gebrauchte und brauchbare Möbel verschenken wir, es gibt immer jemand, der sie brauchen kann.
Einen Teil unserer Möbel haben wir schon seit über 30 Jahren, sie sind zeitlos schön und immer noch so gut wie neu.
Z.B. Wohnzimmer von Witnova, wer es kennt, weiss was ich meine.
Wer glaubt, dass Volksverteter das Volk vertreten,
der glaubt auch, das Zitronenfalter Zitronen falten"

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LG
Peter
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Sellabah
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Re: Neuer, besser, moderner? Ist es nicht der Holzweg?

#6

Beitrag von Sellabah »

;-) Ich möchte da noch mal kurz eben einhaken in die so schön begonnene Diskussion.

Ich meine jetzt nicht unbedingt, dass man "Uraltware" wieder ausgräbt.
Aber schon der Gedanke, schon gebrauchten Fahrzeugen ein "zweites" Leben zu geben und die hintere "Wohnkabine" vielleicht ein wenig auf "Basic" zu gestalten.

Meine Bedenken der aktuellen Zeit gehen so in die Richtung, dass man sich sehr an die Industrie bindet.
Zum Beispiel hat der aktuelle VW Bully 6.1 das Problem, nach wenigen Wochen Standzeit zu entladen.
Manche Wohnmobilaufbauer schwenken auf andere Marken um, die preislich eigentlich gar nicht zum Konzept passen. (Stichwort Pepper)
Viele Wohnmobile standen oder stehen wegen fehlender oder nicht lieferbaren Ersatzteilen.
Vielleicht wären "einfach" und nur "robust" gestaltete Nutzfahrzeuge die zuverlässigeren Wohnmobile.

LG
Sven
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Alfred
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Re: Neuer, besser, moderner? Ist es nicht der Holzweg?

#7

Beitrag von Alfred »

Sellabah hat geschrieben: Mo 15. Aug 2022, 11:38
Aber mal Hand aufs Herz. Würden wir mit einem "einfachen", gebrauchten Last/Lieferwagen, der dann einen relativ modernen Wohnumbau erhält, optional einem Selbstbausatz, nicht genauso oder gar besser unsere Mobilität genießen können?
Vielleicht ... Also mach doch einfach. ;-)
Masure49
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Re: Neuer, besser, moderner? Ist es nicht der Holzweg?

#8

Beitrag von Masure49 »

Einfach und robust gestaltet ist denke ich ein weitläufiger Begriff und wird sicher von jedem anders und individuell gesehen.
Einfach und robust heißt möglicherweise auch zu schwer.
Alte WOMOs vor 1990 (Eura, Hymer usw.) waren oftmals einfach und robust, aber auch sie hat die Zeit größtenteils dahingerafft.
Und bis dahin haben sie viele und hohe Kosten verursacht. Sowas muß man mögen und damit umgehen können.
Anders dagegen z.B. RMB, viele von Ihnen sieht man heute noch auf CP, aber die waren damals schon nur für sehr gut betuchte Klientel erschwinglich.
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M846
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Re: Neuer, besser, moderner? Ist es nicht der Holzweg?

#9

Beitrag von M846 »

Leider haben es die alten Fahrzeuge (Transporter, LKW) auf Dauer in Europa schwer.
Diesel wird immer teurer.
Ohne Euro7 usw. darfst du nirgends mehr fahren.
Strafsteuer auf alte Motoren usw.

Das passiert nicht alles jetzt, aber es geht schon los.
Und wenn der E-Wansinn von der EU überall durchgedrückt wurde, bist du mit Verbrenner dran.

Ich würde gerne einen aktuellen Iveco kaufen und den Koffer selber bauen.
Da die Preise derzeit aber alle völlig überzogen sind, warte ich mit dem Bau.

Es wird später aber auch kein altes Fahrzeug. Nicht wegen Komfort, sondern weil die anderen nicht mehr "gefahren werden dürfen"
Ich habe weder die Zeit noch die Buntstifte, um das jetzt zu erklären.
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AndiEh
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Re: Neuer, besser, moderner? Ist es nicht der Holzweg?

#10

Beitrag von AndiEh »

Alles hat seine Zeit.

Da ich wenig Erfahrungen mit Campen in der "guten alten Zeit" habe und schon gar nicht mit einem selber ausgebauten Wohnmobil unterwegs war, kann ich nur auf meine PKW Historie zurückgreifen.
Mein erstes Auto in den 80ern war ein VW Käfer aus den 70ern mit noch 6Volt.
in den jungen Jahren, war es kein Problem, dass man diesen im Winter nur mit Starterspray anbekam, oder dass man einen Spannungsverdoppler für Radio und Scheibenwischer brauchte, der die Batterie leer gesaugt hat, wenn man das Licht, die Scheibenwischer und das Radio gleichzeitig anmachte.

War eine spannendes, tolles Abenteuer damit nach Italien in den Urlaub zu fahren, ab Österreich fast nur Landstraße.
Als es aber immer zwingender wurde, ein funktionierendes Gefährt zu haben, wurden auch die Autos moderner und jetzt im Außendienst fahre ich alle 3-4 Jahre ein neues.
Und wenn ich da jetzt zurückblicke, kann ich sagen, je älter man wird, desto bequemer muss das Auto werden, um beim Kunden auch noch leistungsfähig zu sein. Man steckt einfach nicht mehr so viel einfach weg.

Und genau so sehe ich das auch mit unseren Wohnmobilen. Früher mit einem Zweimannzelt an den Gardasee, kein Problem.
Heute wäre das kein Urlaub, sondern nur purer Stress. Also ja, moderner, bequemer ist besser. Für mich behaupte ich, das liegt am zunehmenden Alter. im Prinzip ist das Urlaubsgefühl das selbe, wie vor 40 Jahren im Zelt.
Ohne den heute gebotenen Komfort bezweifle ich allerdings, dass wir uns auf das Abenteuer Wohnmobil überhaupt eingelassen hätten.

Gruß
Andi
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LT35
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Re: Neuer, besser, moderner? Ist es nicht der Holzweg?

#11

Beitrag von LT35 »

Moin
Sellabah hat geschrieben: Mo 15. Aug 2022, 12:21
;-) Ich möchte da noch mal kurz eben einhaken in die so schön begonnene Diskussion.

Ich meine jetzt nicht unbedingt, dass man "Uraltware" wieder ausgräbt.
Ach so, Du möchtest Deinen aktuellen Sprinter über die Zeit retten. Ist der Aufbau denn schon so gealtert ? ;-)
Aber schon der Gedanke, schon gebrauchten Fahrzeugen ein "zweites" Leben zu geben [...]
Haben sie, als Baustellenbegleitfahrzeug in Litauen (ok, war vor 15 Jahren ...) oder am Rande bekannterer Bundesstraßen.
Vielleicht wären "einfach" und nur "robust" gestaltete Nutzfahrzeuge die zuverlässigeren Wohnmobile.
Wenn sie es heute schon nicht sind, werden sie es morgen auch nicht sein. Wie einfach soll das werden, mal abgesehen das die weiter oben angesprochene Abgasproblematik da schon seit Jahren einen erheblichen Aufwand bedingt, um zulassungsfähig zu werden ?

Etwas weniger Komplexität könnte helfen, auch Bauteile deren Lebensdauer sich an der des Fahrzeuges orientiert und nicht an der Haltedauer des ersten Leasingnehmers (ja, ist wieder zu teuer, schon klar ...), der erstgenannte Punkt betrifft dann auch den Aufbau. Da kommen mir aber auch leise Zweifel, ob das so gewollt ist, von wem auch immer.

Gruß
K.R.
Luxman
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Re: Neuer, besser, moderner? Ist es nicht der Holzweg?

#12

Beitrag von Luxman »

Einfach und robust - glaub ich nicht - warum?
Motoren aus den 70igern hatten im VW Bus z.B. Laufzeiten mit 100tkm und das bei Ölwechseln alle 5tkm und:
Ventile nachstellen alle 10tkm
Unterbrecherkontakte wechseln alle 20tkm
Bremsen hielten keine 50 -100tkm wie heute

Moderne Motoren halten heute länger als das Auto lebt.
Zündungen sind wartungsfrei
Laufbuchsen so welche vorhanden und Kolben und Ringe halten lange
Ventilsitze sind gehärtet

Die Liste läßt sich beliebig verlängern

Also robust - nicht aus meiner Sicht
Einfach - Ventilspiel einstellen mit Lehre, Unterbrecherabstand und Zündzeitpunkt mit Pistole, Vergaser per Gehör oder mit Unterdruckmessgerät.
Welcher Monteur kann das heute noch?

Beste Gruesse Bernd
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Alfred
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Re: Neuer, besser, moderner? Ist es nicht der Holzweg?

#13

Beitrag von Alfred »

Luxman hat geschrieben: Mo 15. Aug 2022, 14:23
Ventilspiel einstellen mit Lehre, Unterbrecherabstand und Zündzeitpunkt mit Pistole, Vergaser per Gehör oder mit Unterdruckmessgerät.
Und das jeden vierten Samstag für je drei Stunden. So war das früher.

Will ich nicht mehr
M846
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Re: Neuer, besser, moderner? Ist es nicht der Holzweg?

#14

Beitrag von M846 »

Wenn du in Afrika usw. unterwegs bist, dann wird das alte Fahrzeug dir mehr bringen.
Bei dem teileweise schlechten Sprit muss du eine gute Filteranlage an Board haben, sonst ist dein Euro6 Motor irgendwann schrott.
Und die kostet dann wieder ein paar tausend Euro.
Ein elektronisches Problem am Motor ist dann auch nichts mehr für den Mechaniker in der Wüste.

Kommt immer drauf an, wo man unterwegs ist.
Und auch wie alt das Fahrzeug ist.
Ich habe weder die Zeit noch die Buntstifte, um das jetzt zu erklären.
Anon11
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Re: Neuer, besser, moderner? Ist es nicht der Holzweg?

#15

Beitrag von Anon11 »

Jaein…


wir kaufen selten gebraucht, aber das was wir kaufen wird dann lange und ausgiebig genutzt, es muss nicht immer das Neueste sein, wenns das Alte auch noch tut.

Aufs Wohnmobil übertragen: der Sonnenschein wird ein langes Leben bei uns haben! Auch das ist nachhaltig.Bastelbad hin oder her 😂.
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Steppenwolf
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Re: Neuer, besser, moderner? Ist es nicht der Holzweg?

#16

Beitrag von Steppenwolf »

Oldtimer sind natürlich auch im Reisemobilsektor faszinierend. Ich kann mich gut erinnern, wie ich mit leuchtenden Augen durch Erwin-Hymer-Museum gelaufen bin. Man sollte jedoch nicht vergessen, das sie aus einer anderen Zeit stammen und Oldtimern und ihrer Umwelt heute noch lange Reisen zuzumuten, hat mit Nachhaltigkeit wenig zu tun.

Ich habe schon ein schlechtes Gewissen, mit meinem Ducato von 2005 (gelbe Umweltplakette) zu fahren und ärgere mich eigentlich darüber, das mein neues Wohnmobil 2023 wieder ein Diesel sein muss. Leider habe ich keine 5 - 10 Jahre Zeit, um auf einen moderneren Antrieb ,wie z.B. die eigentlich schon serienreife Wasserstofftechnologie, zu warten. Der Vorteil ist aber, das Motor und Getriebe bei heutigen Diesel-Nutzfahrzeugen absolut ausgereift sind.

Wer umdenken muss, sind meiner Ansicht nach deshalb nicht die Fahrzeughersteller, sondern die Hersteller von Aufbauten für Reisemobile, also Hymer, Dethleffs & Co. Da werden heute teilweise Zulieferteile, Konstruktionen oder Materialien verbaut, die ganz sicher keine 10 Jahre halten können. Hier wäre es an der Zeit, wieder solider, nachhaltiger und umweltgerechter zu planen und zu konstruieren, für eine praxisgerechte Nutzungszeit von mindestens 20 Jahren. Besser 30 Jahre!
ab dem 3.08.2023 unterwegs mit Frankia F-Line I 680 plus
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Elgeba
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Re: Neuer, besser, moderner? Ist es nicht der Holzweg?

#17

Beitrag von Elgeba »

Ich weiß schon,weshalb ich meinen alten Dampfer nicht hergebe,der hat keine Elektronik,mein KFZ Meister hat es mal so formuliert:Da gibt es nur zwei Zustände,läuft oder läuft nicht,keine Notprogramme u.a.
Wenn ich sehe,welche Scherereien wir mit den Linienbussen haben, möchte ich sowas privat nicht erleben,dazu die Abhängigkeit von den Ersatzteilen.


Gruß Arno
Und ist der Berg auch noch so steil,bisserl was geht alleweil.Bekennender SP und Wackenverweigerer
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Re: Neuer, besser, moderner? Ist es nicht der Holzweg?

#18

Beitrag von Agent_no6 »

AndiEh hat geschrieben: Mo 15. Aug 2022, 12:54

Und genau so sehe ich das auch mit unseren Wohnmobilen. Früher mit einem Zweimannzelt an den Gardasee, kein Problem.
Heute wäre das kein Urlaub, sondern nur purer Stress.

Gruß
Andi
Weiß nicht was da stressig ist bei einem kleinen Kuppelzelt. Das ist Null, null Stress.
Wir fahren einmal im Jahr 1-2 Wochen eine Mopedrunde, Frankreich Italien etc
Stressfreier als dieser Urlaub kann nicht sein.
Wir fahren solange wir Spaß haben, dann kommt irgendwann, irgendwo ein CP -Zeichen, also rechts ab, durch den Wald und Schwupps befindest du dich auf einem kleinen CP, womöglich noch mit Pool etc.
Das Zelt ist schneller aufgebaut als mancher hier mit seinen Keilen hantiert, ganz zu schweigen mit den Hubstützen wenn sie mit der Wasserwaage rauskommen.
Wir haben keinen Kühlschrank dabei, klar auf dem Moped, dann wird kühles Bier vorne geholt und schon entspinnt sich ein Gespräch etc...
Dann wird das nächste leckere Resto aufgesucht und fertig.
Ggfs kommt auch mal der Pizzawagen vorbei, auch gut.
Also was da bitteschön Stress sein soll, erschliesst sich mir nicht. Ich, wir finden es wunderbar, back to basic.
Viele Grüße
Dietmar
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FWB Group
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Re: Neuer, besser, moderner? Ist es nicht der Holzweg?

#19

Beitrag von FWB Group »

:mrgreen: Guter Gedankenansatz, da könnte man vieles besser machen.
Beispiel: Auf dem 1. Reisemobiltreffen fragte mich unser Admin, ob man bei einer Solaranlege direkt richtig dicke Pampe auf dem Dach haben muss. Antwort: nein und ich zeigte Andi meine Solaranlage auf dem Dach, hält bombenfest, ist sauber abgezogen, sieht daher gut aus und funktioniert dank Victron! Selber gemacht!

ABER:

Ich mag das einfache Leben halt inzwischen. Mein Carthago Malibu läuft mit 3,5 to Zulassung. Wir, das sind 2 Personen und eine Kampfbestie ( 4,5 kg Kampfgewicht mit Namen Paulchen) kommen damit gewichtstechnisch gut zurecht.
AHK dran und somit kommt der Mini Cooper S Cabrio mit und mein Schlauchboot von Zodiak.
Ich darf 6 To Zuggesamtgewicht haben, und habe damit mit 100 km/ Zulassung Trailer kein Gewichtsproblem.

Deshalb habe ich gewichtstechnisch auf dem Dach nur eine 130 W Solar Panel ohne Pampe, die 2. 130 W Panel fährt aufstellbar im Anhänger mit. Je nach Bedarf, zum Beispiel im Januar in Spanien.

Abschließend alles selber ausgebaut ala Düdo und Co, wäre nun in meinem Alter nichts mehr für mich, einen Vollintegrierten kann man nicht selber ausbauen!
Mit herzlichen Grüßen, Frank Schröder
Bei Fragen zu Wohnmobilen, Autos, Oldtimern etc. einfach durchbimmeln
0173 911 88 12
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Hans 7151
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Re: Neuer, besser, moderner? Ist es nicht der Holzweg?

#20

Beitrag von Hans 7151 »

Jeder wie er mag, aber Zelt hab ich defintiv hinter mir.
Zum Thema, ich liebe Oldtimer aber sowas zum Wohnmobil umbauen und dann auf reisen. Nein danke, 70 PS, laut, womöglich keine Servo oder Bremskraftverstärker, keine Klima, Gestank und Rauchwölken bis zum umfallen,das Bodenblech wird im Sommer heiß wie die Grillpfanne, im Winter ziehts überall, Heizung reicht nicht aus um die Scheiben frei zubekommen.
Sven, hast Du das alles schon vergessen wie früher der Alltag in den Kisten aussah?

Grüße Hans
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