Reisemobiltreff

Anbei ein Zeitungsausschnitt aus der Nordbayerischen Zeitung !

Grüße opka

Ich glaube ehrlich gesagt nicht, daß Berger mit dem Verlust der Werkstatt in Neumarkt großartige Probleme hat. Gefühlt ist deren Kerngeschäft ja nun mal der Verkauf des Zubehörs / Fahrzeuge.

Wenn man vor Ort ist, sieht man in erster Linie Fahrzeuge auf der Durchreise die nach Zubehör schauen, zumal es ja eine sehr gute Anbindung an die A3 gibt.

In dem Zeitungsausschnitt steht ja, dass der Werkstattmeister sich selbstständig gemacht hat ......

.... und das gesamte Werkstattpersonal ist wohl mitgegangen



Scheint kein schlechter Chef zu sein

Umgekehrt, scheint "Fritz-Berger" kein guter Chef zu sein; Das ist für ein Unternehmen ein Bankrotterklärung.

War das nicht vor ein paar Jahren in München Stadelheim genau so ?
Es hatte so hoffnungsvoll angefangen, und dann war plötzlich Schluss.

Für EURA Kunden ist das bestimmt ein Problem, wenn der nächste EURA Händler nicht in der Nähe ist.
Wobei ich nicht weiß, welche Marke der ausgeschiedene Werkstattleiter in Zukunft vertreten wird, falls er sich überhaupt auf eine bestimmte Marke festlegt.

Hier kann man auch nochmal sehen welche Marken bisher vertreten wurden…

https://www.berger-fahrzeuge.de/neumarkt

Cybersoft hat geschrieben: Di 22. Nov 2022, 13:19

Umgekehrt, scheint "Fritz-Berger" kein guter Chef zu sein; Das ist für ein Unternehmen ein Bankrotterklärung.

Ich glaube eher dass das ein Rechenexempel ist. Würde es sich für das Unternehmen lohnen wäre der Laden nicht geschlossen worden.
In meiner Nähe gibt es einen vergleichbaren Fall, in kleineren Dimensionen halt. Ein Wohnwagenhändler hat seine Werkstatt an seinen Werkstattmeister verpachtet,als markenunabhängigen Caravan-Servicebetrieb,es hat sich nichts geändert als der Firmenname, nicht räumlich, nicht personalmäßig. Nur dass die Rechnungen jetzt vom Werkstattmeister geschrieben werden, nicht mehr vom Wohnwagenhändler. Hab dort auch schon was machen lassen. Scheint gut zu laufen, auf Termine gibts Wartezeiten.
Leicht möglich dass es im Fall Berger ähnlich läuft. Dass die ihren Service in Neumarkt komplett dichtmachen glaube ich nicht. Man wird sehen.

Ist hier aber völlig anders.

Der Werkstattmeister steht jetzt für 10 Gehälter gerade. Halle angemietet und mächtig Vorlauf an ständig benötigten Ersatzteilen.
Dazu noch eine komplette Werkstattausrüstung mit großen Hebebühnen.

Da müssen die Arbeitsbedingungen bei Berger vermutlich nicht leicht gewesen sein.
Den Schritt ohne Kunden mit der Hoffnung, alle kommen jetzt zu der neuen Bude. Oha.

Sehe ich auch so, was soll Berger machen wenn 10 Leute gehen, never ever bekommen die auf die Schnelle eine schlagfertige Truppe zusammen!

Cybersoft hat geschrieben: Di 22. Nov 2022, 17:14

Sehe ich auch so, was soll Berger machen wenn 10 Leute gehen, never ever bekommen die auf die Schnelle eine schlagfertige Truppe zusammen!

Aber es muss ja auch schon eine nicht unerhebliche Unzufriedenheit im Team bestanden haben, wenn sich alle in die Ungewissheit stürzen und ihrem bisherigen Meister vertrauen und sich ins eigene Risiko stellen gegenüber der bisherigen sicheren Anstellung.

Absolut, finde ich aber Klasse, da muss Teamspirit mit dabei sein.

Cybersoft hat geschrieben: Di 22. Nov 2022, 17:14

Sehe ich auch so, was soll Berger machen wenn 10 Leute gehen, never ever bekommen die auf die Schnelle eine schlagfertige Truppe zusammen!

"Spekulative" jetzt mal.
(gibt mich ja nichts an, aber wir sind ja in einer Kneipe)

Die bekommen schneller 5 Mitarbeiter für eine schnelle Weiterführung der bestehenden Geschäfte, wie der Neugründer Umsatz für 10 Mitarbeiter und sich selbst.

Dem Zeitungsbericht kann ich so unternehmerisch nicht folgen. Lassen meine Gedanken nicht zu.

Zu viel Rosamunde Pilcher und 10 Leute unter einen Hut zu bekommen, nee. Und Ehefrauen sind da auch noch.

Fazerfahrer hat geschrieben: Di 22. Nov 2022, 17:44

Cybersoft hat geschrieben: Di 22. Nov 2022, 17:14

Sehe ich auch so, was soll Berger machen wenn 10 Leute gehen, never ever bekommen die auf die Schnelle eine schlagfertige Truppe zusammen!

Aber es muss ja auch schon eine nicht unerhebliche Unzufriedenheit im Team bestanden haben, wenn sich alle in die Ungewissheit stürzen und ihrem bisherigen Meister vertrauen und sich ins eigene Risiko stellen gegenüber der bisherigen sicheren Anstellung.

Etwas ähnliches habe ich zum Ende meines Berufslebens auch miterlebt.
Wir waren als Verkäufer zu dritt in einer Filiale unseres Unternehmens tätig und mussten zusehen wie ein neu installierter Geschäftsführer und zwei fehlplazierte Verkaufsleiter die Firma zugrunde richteten. Appelle von mir und einem Kollegen an einen der Gesellschafter wurden nicht gehört oder ernst genommen.
Ein Kollege stand vor mir am Schreibtisch : Franz, was mach ma denn ? Die Deppen fahren doch die Firma an die Wand.
Ich: Hast das auch schon gemerkt ?
Ich hatte meinen vorzeitigen Austritt aus dem Arbeitsleben in Abstimmung mit der Agentur für Arbeit schon vorbereitet, meine beiden Kollegen fanden sehr schnell adäquate Arbeitsplätze, wir fuhren gemeinsam zum GF um ihm unsere frohen Botschaften persönlich zu überreichen.
Man war natürlich erstaunt, plötzlich stellte auch einer der Gesellschafter Fragen. Es mussten also kurzfristig mindestens 2 Verkäufer rekrutiert werden, was auch gelang, allerdings nicht für längere Zeit. Der Gebrauchtwagenverkauf in dieser Filiale musste aufgegeben werden, der neue Neuwagenverkäufer ging nach 3 Monaten von selber. Man hatte ja Stammkunden, und viele fragten den Neuen was sie denn mit dem Klaus gemacht hätten....und warum der Franz und der Ralf aufgehört hätten....Auf dem Land kennt man sich halt noch persönlich.

Ich habe vor vielen Jahren mal ein Buch gelesen mit dem Titel " Millionenverluste durch Führungsfehler", habs irgendwann mal ausgeliehen und nicht mehr zurückbekommen. Da waren Situationen dargestellt die zu Dingen führen können wie im Fall Berger oder auch in dem von mir geschilderten.
Grundsätzlich ist jeder Mitarbeiter zu ersetzen, manchmal kostet es aber sehr viel Geld.

Wenn die komplette Servicemannschaft mit 10 Mitarbeitern geht, dann bedeutet dies noch lange nicht, dass diese Mitarbeiter in einer völlig neu aufgestellten Firma einen ähnlich guten Service bieten werden.
Da fehlt zuerst das jahrelang aufgebaute Spezialwerkzeug, das Literaturarchiv der Herstellerwerke und weitere Stamminformationen.
Eines ist sicher nicht der Fall, nämlich dass diese Firma günstiger arbeiten wird. Zuerst entstehen für die 10 Mitarbeiter Kosten ohne dass ein fester Kundenstamm vorhanden ist und die müssen erst wieder erwirtschaftet werden.

Die Personal- und Facharbeiternot wird noch ganz andere Gräben reißen, dies ist erst die Spitze des Eisberges. Auf Elektriker, Gas/Wasser/Sch..., Bodenleger,..... wird mal bald überall Monate warten müssen.
Die Personalnot erscheint zwar hier und da mal als kleinerer Artikel in der Presse, wird aber zu einem derart großen Problem werden, dass später viele dann ganz schlau "Warum hat man nicht rechtzeitig darauf reagiert" sagen werden. "Rechtzeitig" war gestern!

Zum konkreten Fall: Für den Kunden wird es wohl kaum besser sein, da immer noch gleich viele/wenige Facharbeiter im Ort verfügbar sind. Und ob der Laden auch organisatorisch funktioniert, muss sich erst noch beweisen. Mit organisatorisch meine ich auch die Zertifikate um bestimmte Dinge in der Garantiezeit überhaupt ausführen zu dürfen, bestimmte Produkte zu vertreiben, etc. Danach ist es ja laut EU-Recht geregelt.

Austragler hat geschrieben: Di 22. Nov 2022, 19:19

Grundsätzlich ist jeder Mitarbeiter zu ersetzen, manchmal kostet es aber sehr viel Geld.

Ersetzen kann man jeder, ein guter leider nicht so einfach.
Ich weiß wovon ich rede.

Wenn eine Firma 128 € pro Stunde verlangt ( Händler in unsere nähe) dafür aber schlechte Löhne zahlt, dann überrascht mich dieses Konspiration nicht .

Variokawa hat geschrieben: Di 22. Nov 2022, 23:57

Fazerfahrer hat geschrieben: Di 22. Nov 2022, 17:44

Grundsätzlich ist jeder Mitarbeiter zu ersetzen, manchmal kostet es aber sehr viel Geld.

Ersetzen kann man jeder, ein guter leider nicht so einfach.
Ich weiß wovon ich rede.

Sorry, aber die Aussage stammt nicht von mir, sondern von „Austragler“.

Der Werkstattleiter der Firma bei der unsere Omnibusse gewartet werden hat mir und auch vielen Kollegen 2000.- EUR geboten,wenn wir ihm einen guten Mechatroniker bringen,(insgesamt bräuchte er aber sechs davon),wenn der nach drei Monaten noch da ist,wird die "Kopfprämie" gezahlt.
Busfahrer (auch Rentner wie ich) werden mit Kopfgeldern von 1000.- EUR gesucht,weit sind wir in unserem schönen Land gekommen.

Gruß Arno