Überwintern in GR / ITA / ESP / POR ?

[Billy1707]

Schönen guten Abend,
nachdem uns hier einige User mit Berichten und tollen Bildern gequält haben,
wollte ich mal nach einem Resumee fragen.


Griechenland, Italien, Spanien oder Portugal.

Wo hat es den Südlandfahrern im Winter am Besten gefallen ?
Vor- und Nachteile.

Gefühlte Temperaturen, Sonnenscheintage, essen und trinken, Besichtigungen, Natur, relaxen.
Ist man willkommen oder gibt es den Eindruck, daß in dem jeweiligen Land schon zuviele
von uns unterwegs sind ?

Wo habt Ihr Euch wohl gefühlt ?

Henning hat auf seiner Seite "leben unterwegs" mal einen Vergleich
Portugal vs. Italien aufgestellt. Seur interessant zu lesen.

[Snowpark]

Vergleichen kann ich diese Länder aus Erfahrung nicht.
Denke aber, dass Spanien und Portugal am wärmsten ist.
Hier im Portugal, Alentejo,
fühle ich mich wohl.

[heinz1]

Wirklich vergleichen kann ich die Länder auch nicht, weil sich meine Wintererfahrungen auf GR beschränken.
Aber wenn ich hier im Forum und anderswo Fotos und Berichte von überfüllten SP und CP in Spanien sehe, dann will ich da auch gar nicht erst hin

GR liegt etwa auf dem selben Breitengrad wie das südliche Spanien, und Kreta ist fast der südlichste Punkt Europas. Trotzdem hält sich der Wintertourismus in Grenzen.

Ich will hier auch keine Werbung für GR machen, denn das Land wird während der Hoch- und Zwischensaison sowieso schon von WoMo - Karawanen überrollt. Dabei ist die Anreise recht einfach. Man geht z.B. in Venedig aufs Schiff und ist am nächste Tag in GR. Oder man fährt auf diversen Routen -mal mehr, mal weniger schön- über Land nach Hellas.

Zum Klima / Wetter kann man heutzutage ja eh nichts Verbindliches mehr sagen.

[Anon13]

Spanien/Portugal ist klimatisch bestimmt die beste Wahl. Italien oder GR kann es doch sehr winterlich werden und es ist nicht viel geöffnet. Kreta dagegen ist etwas anderes, es überwintern auch viele Yachtis dort.
Ich war aber selbst noch nicht auf Kreta. Hat jemand Erfahrungen zu Kreta im Winter? Gibt es offene Stellplätze/Campingplätze?

[Sellabah]

Die Frage wurde Hartmut (Haco) oft in den Kommentaren seiner Videos gestellt.
Und wir haben auch persönlich drüber gesprochen, weil er schon über dreizig Jahre in den Wintermonaten in mehreren Ländern unterwegs war.

Und die erste Wahl ist Spanien. Und selbst da sind seit drei Jahren "Ausreißer" im Wetter.
27.12.2022 in Roses/Girona 18 Grad Sonne
27.02.2023 in Roses/Girona 2 Grad Schnee
Und einzig die Sonne macht es. Selbst 14 bis 17 Grad fühlen sich dort in der Sonne an, wie bei uns etwa 22 Grad.
Ist die Sonne weg, so ab 18:00 wurde es meist empfindlich kalt und eigentlich haben wir allabendlich geheizt.
Aber auch da gab es Ausnahmen.
Am 8.01.2023 hatten wir in Xeraco eine "tropische Nacht" mit durchgehend 18 Grad und sogar die Klimaanlage in der Nacht laufen.


Alle die aus Portugal kamen, klagten über Kälte.
Und auch Marrokko erfordert, dass man von der Fähre nochmal ordentlich Kilometer schrubbt.
Spanien ist auch nur an der Mittelmeerküste warm und je näher Gibraltar und der Atlantik kommt, desto heftiger weht Wind.
Im Landesinneren und in den Bergen darf man sich warm anziehen. In der Wüste Tabernas, wo es nie mehr als 250ml regnet, hatten wir Regen und Temperaturen nahe des Gefrierpunkts.
Tagsüber maximal 8 Grad.


Italien ist zum Überwinter definitiv zu kalt. Mein Arbeitskollege hat ein Haus auf Sizilien und hat schon oft seine Oma und Mutter im Winter nach Deutschland geholt, weil die Häuser dort lediglich mit Heizlüftern und Klimaanlage geheizt werden können und der Strom nicht zuverlässig ist.

Griechenland sind wohl einige Inseln wintertauglich, auch ein Teil von Kreta.



Was bei der ganzen Überwinterei mir das Wichtigste ist, die Helligkeit. Es ist nicht immer warm gewesen, aber täglich Sonnenschein und bis 18:00, später bis 19:00 war es hell.
Dazu von über 80 Tagen fünf Tage mit ein bißchen Regen. Seit ich wieder hier bin hatte ich nicht einmal fünf Tage ohne Regen, grad wieder Temperaturen unter Null und ewig Regen und sogar Schnee.


Noch ein sehr wichtiger Punkt ist die Infrastruktur. Das Autofahren in Spanien ist unvorstellbar entspannt. Die Anreise, die weite Strecke schafft kwasi jeder.
Die Einkaufsmöglichkeiten sind um Welten besser noch als in Deutschland, inklusive der Serviceleistungen. Die Kassierer/innen packen dir die Tasch und tragen sie Oma Hilde zum Auto.
Das ist glaube ich einzigartig in Europa.
Und die Plätze, der Service für Gas und Mietwagen kenne ich in der Form auch nirgendwo anders.
Letztendlich der Preis. Mein günstigster Stellplatz hat 7 Euro gekostet, der teuerste 18 Euro. Der Schnitt lag bei 11 Euro.
Essen zwischen 13 und 22 Euro inklusive Getränk. Da ist Italien raus. Auch hat man in Italien immer das mulmige Gefühl "abgezockt" zu werden.
Da ich durch mein Büro mit vielen Italienern Kontakt habe, weiß ich auch, dass da was dran ist.
In Spanien hab ich das nicht bemerkt. Vielleicht Glück, oder sie haben es besser kaschiert. Mein dreiwöchiger Italienaufenthalt im Sommer 2022 war dreifach teurer als mein zweimonatiger Spanienaufenthalt grad.

LG
Sven

[Billy1707]

Ich war aber selbst noch nicht auf Kreta. Hat jemand Erfahrungen zu Kreta im Winter? Gibt es offene Stellplätze/Campingplätze?

youtube..... "wir sind dann mal eben weg"

Die 2 waren auf Kreta und haben ein paar Videos gemacht.
Manchmal langatmig aber man kann ja vorspulen

[Billy1707]

Danke Sven.

In welcher Gegend in Italien
wart Ihr denn im Sommer 22 unterwegs ?

[Sellabah]

Letzten Sommer waren wir in Oberitalien.
Bardolino, Valeggio und dann in Comacchio am Mittelmeer.

Wenn dich Italien interessiert, rate ich unbedingt zu Apulien.
Unter Rimini bis zum Golf von Tarent da ist Italien.


LG
Sven

[WuG]

Mein dreiwöchiger Italienaufenthalt im Sommer 2022 war dreifach teurer als mein zweimonatiger Spanienaufenthalt grad.

Wobei man sicher im Sommer in Spanien auch nicht zum "Winterpreis" steht.
Genauso wie in Italien die Winter- und Sommerpreise differieren.

[Billy1707]

Letzten Sommer waren wir in Oberitalien.
Bardolino, Valeggio und dann in Comacchio am Mittelmeer.

Wenn dich Italien interessiert, rate ich unbedingt zu Apulien.
Unter Rimini bis zum Golf von Tarent da ist Italien.


LG
Sven

Jip, Du sprichst mir aus der Seele.
Wobei ich die Grenze noch südlicher, deutlich unter Rimini ziehen würde.
Kalabrien, Apulien waren wir schon 13 Wochen (3Reisen).

Habe bei google nur nicht Comacchio
am Mittelmeer gefunden.

[Cheldon]

Wir waren im April/Mai 2020 auf Kreta. Also eine Reise in den Frühling. Das Wetter durchwachsen. wir haben nach der Fährbuchung den Wetterbericht für Kreta von 12/2019 bis zu unserer Ankunft und auch weiter verfolgt. Es hat im Dezember und Januar schwere Unwetter gegeben mit Starkren, Erdrutsche habe Straßen verschüttet. Bei unserer Ankunft waren die Schäden nicht oder notdürftig behoben.
Die Insel lohnt nicht nur für geschichtlich Interessierte sondern auch zum wandern, Wanderwege waren teilweise jedoch gesperrt. Es gibt wenige Campingplätze. Wir haben ausschließlich frei gestanden an Klöstern, Restaurants ect.
Anreise Venedig-Patras-Heraklion, Abreise Chania-Piräus-Venedig mit Minoan. Kabine.

Wir waren von Januar-März 23 in Marokko. Auch dort gab es heftige Unwetter und auch in Spanien und Portugal gab es kalte, stürmische und regenreiche Zeiten.

[Sellabah]

Habe bei google nur nicht Comacchio
am Mittelmeer gefunden.

Die paar Meter.
Genauer war es Vigna Sul Mar.
Einer der wenigen Strände im Sommer, wo mein Mops in den Sand kacken darf.
Kostet allerdings auch einen Zehner am Tag. Das isser mir aber auch wert.

LG
Sven

[heinz1]

Hat jemand Erfahrungen zu Kreta im Winter? Gibt es offene Stellplätze/Campingplätze?

Für mich kommt nur die Südküste in Frage. Die wird von den Bergen gegen den kalten Nordwind abgeschirmt.
CP gibts nicht allzu viele ( Paleochora, Matala, Plakias....),aber man findet hübsche Plätzchen zum "Freistehen", was natürlich auch in GR verboten ist

Schau doch mal ins kretaforum.info

[Sellabah]

........,aber man findet hübsche Plätzchen zum "Freistehen", was natürlich auch in GR verboten ist

Das ist für mich persönlich auch so ein Pluspunkt für Spanien.
Ich habe noch nie so viele Freistehplätze in solch toller Atmosphäre und nah von Entsorgungs und Einkaufsmöglichkeiten kennengelernt wie dort an der Mittelmeerküste.
Und viele davon wurden von der Guardi Civil regelmäßig abgefahren, was ein Gefühl der Sicherheit gibt.
Das werde ich im nächsten Winter sehr viel intensiver nutzen.

Hört man von Marrokko und Griechenland dann von Steinewerfern und ähnlicher Aggression, hab ich da wirklich keinen Bock drauf.
Ich wünsche mir einfach ein konfliktfreies und angenehmes Leben. In vielen Ländern, zum Beispiel in Norditalien bleibt man "Tourist" und wird so abgehandelt.
So habe ich auch Kreta und Tunesien in sehr unangenehmer Erinnerung leider.

LG
Sven

[heinz1]

Hört man von Marrokko und Griechenland dann von Steinewerfern und ähnlicher Aggression, hab ich da wirklich keinen Bock drauf.

Genau !!
Wenn plötzlich alle Spanienfans nach GR kämen, wäre die Katastrophe perfekt.
Es sind eh schon zu viele Womo hier unterwegs. Und anstatt auf die vielen preiswerten CP zu gehen, stehen sie irgendwo frei in der Gegend rum

Ja, an meinem Bulli kann man die Delle bewundern, die ihm die GR - Steinewerfer am Drepano's Beach bei Igoumenitsa zugefügt haben. Ist aber schon ein paar Jährchen her.

[Cheldon]

…oder wenn die alle in Kreta überwintern würden? Nur wenige Campingplätze, keine Stellplätze…
Das Wetter ist auch nicht wie in Andalusien. Wir sind auch zwei mal durchs Gebirge gefahren weil der Wetterbericht mal sagte, im Süden ist’s besser als an der Nordküste und nach ein paar Tagen war der Regen und Sturm im Süden….

[heinz1]

In Spanien wärs mir jetzt zu heiss
Aber wer will mit diesen Wetterkapriolen noch kalkulieren?
Nächste Woche könnte es wieder schneien.

Ich glaube übrigens, dass Kreta und die anderen GR - Inseln für Womo-Fahrer nicht so interessant sind wegen der doch nicht ganz billigen Fährpassagen, denn für viele gilt halt der Spruch "Geiz ist geil".