Entspanntes Reisen wo geht´s wo geht´s gar nicht mehr?

[Sellabah]

Im Winter hab ich irgendwann in Frankreich bemerkt, das ich gar nicht mehr in meinen Tempomat eingreifen musste.
Das zog sich über die gesamte Spanienreise durch mit Ausnahme einiger Großstädte, wo es aber auch deutlich friedlicher als in Rom oder München zuging.
Tempo 107 und laufen lassen.

Zurück dann über die Eifel hab ich auch nicht viel vom Verkehr bemerkt.
Aber dann in NRW fielen mir die Automassen auf und gefühlt hatte jeder Zweite insgeheim das Taschenmesser aufgeklappt.

Früher vom Bergischen Land ans holländische Meer war in dreieinhalb Stunden erledigt.
Heute braucht man manchmal gar 8 Stunden und Herztropfen.

Trotz Drosselung überholen bei Tempo 90 LKW´s, an Auffahrten wird mitunter genötigt und Fahrfehler werden seltenst verziehen.


Ist der Verkehr ein Schlachtfeld oder kommt es einem in Ballungsgebieten nur so vor?
Spielen Mentalitäten und Kulturen eine Rolle? Gibt es besonders aggressive und besonders rücksichtsvolle Verkehrsräume?
Kommt es auf die Art der Fortbewegungsmittel an?

LG
Sven

[Elgeba]

Dann fahr mal in die Schweiz,bei den Tarifen,die da aufgerufen werden,wird vernünftig gefahren. Ich kam aus dem Mattertal und bin dann die Landstraße Richtung Montreux gefahren.Ich habe mich genau an die jeweiligen Begrenzungen gehalten.Hinter mir fuhr ein Ferrari,sein Fahrer hätte mich auf der Strecke bestimmt 100 mal überholen können,der hat es nicht mal versucht. In England entspricht es dem britischen Charakter,rücksichtsvoll zu fahren und vor allem die Contenance zu wahren.Ich hatte mich in Edinburgh verfahren und bin dann auch noch falsch herum in einen Kreisel geraten,hier bei uns wäre richtig Zoff gewesen,dort wurde angehalten und der Touri durchgelassen.
Wie steht es in dem Faltblatt dass amerikanischen Soldaten, die hierher versetzt werden ,ausgehändigt wird? In Deutschland wird sehr schnell und aggressiv gefahren......

Gruß Arno

[rogger613]

Fahren außerhalb Deutschlands ist mit PKW sowie mit Womo immer entspannter. Vieles kann man aber auch durch die eigene Einstellung den anderen Verkehrsteilnehmer gegenüber kompensieren.

[SaJu]

Richtung Norden ist von Bonn aus der pure Horror. Müssen regelmäßig nach Cuxhaven. 2h von zu Hause bis hinter Leverkusen ist nicht unüblich. Versuchen dann schon immer antizyklisch zu fahren. Aber ein Spaß ist die A1 definitiv nicht. Nehmen dann auch schon mal die 31 wenn es Richtung Duisburg der Verkehr erlaubt.

[oldi45]

War jetzt die 10. Winterzeit über in Spanien/Portugal. Besonders in Spanien-Andalusien kann man während der Fahrt tiefenentspannen. Egal ob auf den Autobahnen oder Landstraßen. Lediglich in den Ortschaften ist wegen der unendlich vielen Zebrastreifen große Aufmerksamkeit angesagt. Die werden nämlich von den spanischen Autofahrern 100%ig beachtet und die spanischen Fußgänger verlassen sich darauf. Mir ist es schon öfter passiert, dass ich unachtsam in der Nähe des Zebrastreifens stand und ein ankommendes Auto anhielt. Ich wollte eigentlich gar nicht rüber, habe es dann aber doch getan, um den Fahrer nicht zu frustrieren. Gefährdend für die Fußgänger sind da nur wir ausländischen Autofahrer, die sich noch nicht eingewöhnt haben.
Auch als Fahrradfahrer bewegt man sich auf den Landstraßen recht sicher. Die Spanier halten den 1,5m Abstand großzügig ein und ich habe es dort noch nicht gesehen, das Fahrräder bei Gegenverkehr überholt werden. Da wird eben voll abgebremst.
Kommt man dann aus dieser "Verkehrsidylle" wieder über den Elsas bei Karlsruhe auf die A5 wird man ohne Vorwarnung in unseren Verkehrswahnsinn integriert. Mir kommt es dann so vor, als ob jeder Fahrer befürchtet, den nächsten Tag nicht mehr zu erleben.
Gruß Hajo

[Anon22]

Schließe mich dem Te an. Aber die Franzozen schneiden einen sehr knapp, nachdem sie dich überholt haben.

In D habe ich öfters Whatsapp - Idioten.

Fahren sehr langsam links und tippen. Dann schießen die wieder an dir vorbei. Vermutlich bis sie wieder antworten. Ziehen dann wieder nach links und stehen fast.....

So kommt bzw. kam es zu teils sehr langen "Duellen". Jetzt hupe ich und zeige dem direkt auf, dass ich den gleich von der Bahn blase......

[Austragler]

Ich war kürzlich in Süditalien.
Dort stehen, wie fast überall, sehr viele Verkehrsschilder, rund mit rotem Rand drumrum. Das bedeutet eigentlich immer ein Gebot, zumindest bei uns. In Italien ist es eher eine unverbindliche Empfehlung an die sich keiner hält. Hält man sich als Ausländer daran wird gedrängelt und man wird angehupt. Insgesamt wird aber bei weitem nicht so rücksichtslos und aggresiv gefahren wie bei uns.
Bestes Beispiel in meiner Wohnortnähe ist die A94, Es vergeht kaum ein Tag an dem sie zwischen Neuötting und Forstinning bei München nicht wegen Unfällen gesperrt ist. Die Ursachen sind unschwer zu erraten. 99% der Unfälle wären vermeidbar.

[Ferres]

Moin,
das „freundliche Miteinander“ wird weniger, leider nicht nur im Straßenverkehr.
Gruß
Ferres

[SaJu]

Also hier in Norwegen fühle ich mich zum Beispiel so richtig wohl. Es drängelt niemand wenn’s bergauf oder bergab etwas langsamer geht. Dafür achte ich auf den Verkehr hinter mir, lasse in einer Ausweichbucht oder Parkplatz überholen. Beim Gegenverkehr schaue ich frühzeitig nach einer guten Möglichkeit zum passieren. Läuft hier ziemlich geschmeidig. Dänemark auf der Autobahn fand ich auch stressfrei.

[walter7149]

Hallo, wie entspannt jeder reist, liegt doch an jedem selbst.

Mittlerweile kann ich sogar in D entspannt reisen. Mit dem Womo haben wir immer alles dabei,
Verpflegung, Getränke, Klamotten, eigenes Bett und Sanitäranlage.
Über andere Verkehrsteilnehmer oder die Straßenzustände rege ich mich schon lange nicht mehr auf und reagiere gelassen auf irgendwelche Verkehrsidioten.

[Travelboy]

Ist eigentlich egal wo man die Bundesgrenze hinter sich läßt - ab da wird es immer entspannter und der Urlaub beginnt.