Reisemobiltreff

In Ergänzung der BaseCamp - Insolvenzdiskussion hier mal ein Anschlussthema, da man ja auch in die Zukunft schauen muss und was lernen sollte.

Das Insolvenzrisiko steigt gerade landauf landab in vielen Branchen, so auch in der Womobranche. Anzahlungen werden dadurch sogar wahrscheinlicher und auch diese müssen nicht zwingend negativ sein, weil die Liquiditätserhaltung aktuell besonders herausfordernd ist und sie helfen können, den Geschäftsbetrieb am Laufen zu halten. Im üblichen Falle geht sich das auch gut aus. Die Bank bekommt das Geld, der Händler den Brief, der Kunde das Auto. Bis hier ganz ok.

Ein plötzlich eintretender Insolvenzantrag ändert aber vieles, so dass man nur vorher versuchen kann die dann persönliche Situation abzusichern.

Aber wie?

Auch eine jahrzehnte lange gute Reputation oder wmgl. sogar erfahrungsgemäße eigene beste Kenntnis ändern gar nix an der Möglichkeit von finanziellen Schieflagen, deren Auslöser i.d.R. der Umgang der Banken mit der Situation ist.

Wie kann sich ein Kunde aber verbindlich vor einem Verlust etwaiger Anzahlungen bzw. sogar dem Totalverlust schützen, wenn eine Anzahlung unumgänglich sein sollte.

Ich gehe davon aus, dass man sich immer über einem unbekannte Händler so weitgehend wie möglich informiert und Bewertungen entsprechend korrekt einordnet, diesen dann in Erwägung zieht oder aussortiert.
Und auch bei positiver Bewertung bleibt ein Restrisiko, welches man nicht eingehen sollte.

Ich fände es z.B. ganz legitim den Verkäufer selbst zu fragen, was er den gedenkt oder vorschlägt die in Rede stehende Summe abzusichern. Zumal er nicht pauschal von einem Vertrauensvorschuss ausgehen darf. Man muss das böse I-Wort ja nicht gleich in den Mund nehmen, aber einen Anspruch auf eine Antwort , "was passiert mit meinem Geld, wenn der Laden zumacht" sollte man als Kunde haben.

Außer einer Bankbürgschaft fällt mir nix ein, weshalb deren Werthaltigkeit im Insolvenzfalle hier auch nochmals verifiziert werden sollte. Vorläufig bleibe ich dabei, dass es sich dann um eine erstrangige Forderung handelt, die die Bank ausgleichen muss und auch kann, weil deren Sicherheiten ebenfalls erstrangig sind. Der Zeitrahmen zur Abwicklung spielt mal keine Rolle.

Habt Ihr weitere Ideen?

Wir reden hier nicht von Händlern, die gar keine Anzahlung haben wollen - aus welchen Gründen auch immer.

Wir reden aber über Händler, die genau das Womo haben oder schnell besorgen können, was man trotz wmgl. langer Suche sonst nirgends kriegt. Also echte Kaufbeeitschaft besteht und man dem Händler "eigentlich" auch vertraut, also ein gutes Gefühl hat. Diese Situationen gibts zu hauf.




A

Man erkennt es, dass sie keine Anzahlung haben wollen.

Sorry für die einfache Antwort, aber wir mussten immer erst bei Auslieferung bezahlen.

oder wenn der händler sofort nach dem wort "anzahlung" von sich aus sagt:"selbstverständlich abgesichert durch eine bankbürgschaft!"

Meine Meinung: es ist heutzutage nahezu unmöglich, ein Insolvenzrisiko komplett auszuschließen. Meine zweite Meinung: ohne Anzahlung macht so gut wie kein Händler irgendwas. Beispiel: Auftrag zum Einbau von Hubstützen, der einzige, der seriös angeboten hat, hat die Materialkosten als Anzahlung verlangt. Gut, er war der einzige, der angeboten hat und zweitens war das Risiko durch den zeitnahen Einbau minimiert.

wir reden vom autokauf nicht von werkstattleistungen....

Janoschpaul hat geschrieben: Di 8. Okt 2024, 12:33

Man erkennt es, dass sie keine Anzahlung haben wollen.

Sorry für die einfache Antwort, aber wir mussten immer erst bei Auslieferung bezahlen.

Ich auch nicht. Um die gehts ja aber auch nicht, wobei deine Antwort auf die Überschriftsfrage passt.

HBJRontour hat geschrieben: Di 8. Okt 2024, 13:24

und zweitens war das Risiko durch den zeitnahen Einbau minimiert

...aber nicht kurz genug um auf deine Vorabzahlung verzichten zu können. Ist ja alles gutgegangen, aber für mich ein Zeichen, das auch er Vorrauskasse beim Stützenlieferanten leisten muss.

Anzahlungen gegen Sicherheit.
Im Geschäftsleben sehr oft üblich, wenn es um mehr als Taschengeld geht.

Gutes Thema... Seriös... das gilt für das liebe Geld aber auch für einen guten "After Sales Service".

Beispiel:
In der Gewährlesitungsphase sind bei meinem Händler namhafte Mitarbeiter abhanden gekommen.

Das End vom Lied Probleme, Rechtsanwälte, Kaufpreisminderung weil man unser Mobil mit über 70 Kleinst, Klein und Großmängel nicht zeitnah nach 2 Serviceterminen erledigen wollte oder konnte

Wie man normalerweise gute Händler findet ist erstmal schauen ob besagter Händler beim Händlerverband DCHV überhaupt gelistet ist. Der Verband hat übrigens folgenden Leitsatz:...… Wenn unser Mitgliedsschild am Eingang hängt, sollten die Endkunden sprich Käufer „Vertrauen und Zuverlässigkeit“ erwarten können...... 

Base Camp sowie mein Spezialist ist übrigens Mitglied im DCHV... "nur soviel"...

Ergänzend noch der Link vom DCHV: Meinen Vorgang habe ich dort zur Kenntnis gebracht.

( Die Hersteller haben übrigens auch einen eigenen Verband )

https://dchv.de/verband/

Sprinterteufel hat geschrieben: Di 8. Okt 2024, 15:06

Ergänzend noch der Link vom DCHV: Meinen Vorgang habe ich dort zur Kenntnis gebracht.

https://dchv.de/verband/

Aber sorry, was erwartest Du dir denn davon?

Hier eine Zeile von deren Homepage:

"die Vertretung der Mitgliederinteressen gegenüber Dritten, .."

Der "Dritte" bist du!

Das ist doch als wenn man die Frösche fragt wenn man den Teich austrocknen will.

jagstcamp-widdern hat geschrieben: Di 8. Okt 2024, 13:31

wir reden vom autokauf nicht von werkstattleistungen....

Lässt sich 1:1 übertragen: wer bei Werkstttleistungen e8ne Anzahlung verlangt, verlangt sie auch beim Kauf. Schade, dass man hier so schnell abgewürgt wird.

Nikolena hat geschrieben: Di 8. Okt 2024, 13:42

HBJRontour hat geschrieben: Di 8. Okt 2024, 13:24

und zweitens war das Risiko durch den zeitnahen Einbau minimiert

...aber nicht kurz genug um auf deine Vorabzahlung verzichten zu können. Ist ja alles gutgegangen, aber für mich ein Zeichen, das auch er Vorrauskasse beim Stützenlieferanten leisten muss.

Habe das Womo bei Sawiko abgegeben und abends wieder gegen Bezahlung abgeholt.
Du bekommst das Fahrzeug nicht ohne zu bezahlen wieder, das ist die Absicherung der Werkstatt.

Wenn ich 62 000 Euro bezahlt hätte und muß noch 3 Monate und mehr warten,
ich könnte 3 Monate und mehr nicht schlafen

Nicht um die Vorfreude, sondern wegen mein Geld

Am besten bei Abholung Notebook mitnehmen und bei Übergabe Sortüberweisung machen.
Stündchen warten und der Kauf ist perfeckt.

WuG hat geschrieben: Di 8. Okt 2024, 15:40

Sprinterteufel hat geschrieben: Di 8. Okt 2024, 15:06

Ergänzend noch der Link vom DCHV: Meinen Vorgang habe ich dort zur Kenntnis gebracht.

https://dchv.de/verband/

Aber sorry, was erwartest Du dir denn davon?

Hier eine Zeile von deren Homepage:

"die Vertretung der Mitgliederinteressen gegenüber Dritten, .."

Der "Dritte" bist du!

Das ist doch als wenn man die Frösche fragt wenn man den Teich austrocknen will.

Ich erwarte mir absolut nichts, denke aber ein Verband sollte mehr über seine schwarzen Schafe Bescheid wissen. Und je mehr sich dort melden... wer weiß...

Da ich mich mit meinem Vorgang direkt an das Präsidium gewandt hatte liegt mir mittlerweile eine persönliche Antwort von ganz oben vor. Aber da es mein nicht so ganz einfacher Vorgang ist führt das hier zu weit. Danke für das Verständnis .

Nach diversen Besichtigungen bei unterschiedlichen Händlern auf der
suche nach einem gebrauchten Mowo blieben wir dann bei unserem
Händler hängen.

Bei uns lief das so ab, am Dienstag entschieden wir uns für unser Womo,
der Wagen war leider sehr zugeparkt. Der Händler vereinbarte einen Termin
am folgenden Samstag, das Auto stand nun einzeln zur ausgiebigen Besichtigung
zur Verfügung.
Wir entschieden uns nun endgültig für das Womo.
Im Büro dann die Verhandlung. Wir wurden gebeten € 1.000,00 als Art
Erfüllungskaution zu hinterlegen, entweder bar oder per Karte.
Damit hatte ich kein Problem, tätigte im Büro aber eine Echtzeitüberweisung,
der Händler kuckte kurz auf sein Konto und alles war in Butter.

Zur Einsicht wurde noch der Fahrzeugbrief vorgelegt, dann ein Kaufvertrag
geschlossen. Zur Bereitstellung dauerte es dann drei Wochen, Betüvung,
Gasprüfung, Motorservice, Aufbereitung etc.

Am Tag der Abholung bekam ich nach Zahlung anstandlos die 1.000,00 € zurück.
Der Verkäufer tätigte ebenfalls eine Echtzeitüberweisung.
Das sollte wohl aus welchen Gründen auch immer nicht mit dem Kaufpreis
verrechnet werden, denke mal er erbringt Leistungen über Subunternehmer,
mir auch egal. Einzig die Zulassung war etwas Kostenintensiver, war aber
der Entfernung Händler / Zulassungsstelle geschuldet.

Es gab noch eine ausführliche 2,5-Stündige Einweisung und wir konnten
vom Hof fahren.

Einziger kleiner Mangel, die Aussenleucht über der Tür leuchtete nicht,
die liegt aber schon bereit, wenn es wieder gen Ostsee fahre wird die auf dem
Weg ausgetauscht.

Ich fand da nichts unseriös, oder beunruhigend.

Sowohl unsere beiden Wohnmobilhändler als auch unsere PKW Händler der letzten 40 Jahre haben uns als seriös "erkannt".
Wir mussten nie anzahlen. Vertrag unterschrieben incl. Schufa-Genehmigung und Wohnmobile (1 x TEC in Bramsche und 1 x Dethleffs in Regensburg)
und PKWs (MB) konnten ohne Anzahlung abgeholt werden.
Geld wurde und wird jeweils einige Tage später abgebucht.
Beide, sowohl PKW als auch Wohnmobilhändler (Rgbg) haben uns auch Zuhause besucht , wohl um sich ihren guten (seriösen?) Eindruck von uns zu bestätigen.
Als Laie traue ich mir nicht zu, zu erkennen ob ein Händler finanziell stabil ist. Auf der Wohnmobilmesse in Leipzig habe ich seriöse und unseriöse Händler getroffen. Der eine war fair und großzügig, in meinen Augen somit auch seriös, der andere hat viel versprochen, nichts davon eingehalten,
sich nicht mehr gemeldet und sich auch noch verleugnen lassen.
Das ist in meinen Augen ein unseriöser Händler.

Masure49 hat geschrieben: Di 8. Okt 2024, 16:40

Sowohl unsere beiden Wohnmobilhändler als auch unsere PKW Händler der letzten 40 Jahre haben uns als seriös "erkannt".

Na immerhin war der Käufer seriös, ist ja auch nicht alltäglich...

Ich würde eine Anfrage bei Creditreform machen oder meine Hausbank bitten, entsprechende Auskünfte zu besorgen.


Gruß Arno

Luppo hat geschrieben: Di 8. Okt 2024, 17:54

Na immerhin war der Käufer seriös, ist ja auch nicht alltäglich...

Trifft ja nicht auf alle Käufer zu, wie viele Händler beklagen.
Es soll Käufer geben, die leisten die Anzahlung, übernehmen das Wohnmobil und verschwinden damit....