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Heckschaden, kleben möglich?
Verfasst: So 25. Mai 2025, 19:49
von Sanddollar
Hallo
an unserem LMC Cruiser ist die Heckverkleidung nach einen Baumkontakt gerissen.
Kennt Ihr einen guten Klebstoff dafür?
Ich weiß leider nicht was das für ein Material ist.
Überlaminieren oder ähnliches möchte ich erstmal nicht da ich denke das man wenn es sauber geklebt ist kaum noch sichtbar ist
Re: Heckschaden, kleben möglich?
Verfasst: So 25. Mai 2025, 19:57
von hwhenke
Also,
Ich würde den Baum verklagen. Das der so einfach in den Weg hüpft......
Im ernst, ich würde ausschleifen und laminieren. Vorher Probe vom Material....
LG horst
Re: Heckschaden, kleben möglich?
Verfasst: So 25. Mai 2025, 20:07
von dodo66
Keine Vollkasko?
lg
olly
Re: Heckschaden, kleben möglich?
Verfasst: Mo 26. Mai 2025, 00:40
von Weitreisender
Einfach kleben hält nicht, zumindest nicht auf Dauer.
Die Prozedur würde heißen, Naht sauber kleben (10 Min Epoxi) - dann von hinten mit Polyesterharz und Matten gegenlaminieren um die Bruchsteller zu verstärken, dann von vorne schleifen , spachteln und lackieren.
So habe ich es bei meiner Heckschürze gemacht - 5 gerissene Stellen, davon 2 recht lange. Sieht wieder aus , wie neu.
-> oder halt Vollkasko einschalten
Gruß
Re: Heckschaden, kleben möglich?
Verfasst: Mo 26. Mai 2025, 06:58
von Dieselreiter
Meine Erfahrung als Modellbauer:
Weitreisender hat geschrieben: Mo 26. Mai 2025, 00:40
Naht sauber kleben (10 Min Epoxi) - dann von hinten mit Polyesterharz und Matten gegenlaminieren
Das ist grundsätzlich eine gute Strategie, vorher muss man aber feststellen, um welchen Kunststoff es sich handelt.
Es gibt Plaste, da hält kein Epoxi (ABS und Derivate). Da kann man die Naht nur mit Stabilit Express kleben - und dann hält auch ein Polyester Laminat auf der Rückseite.
Polyester kriegt man kaum noch (in kleinen Mengen) und es stinkt wie Hölle. Also zuerst eine Probeklebung an einer nicht sichtbaren Stelle machen. Epoxy ist auch nicht Epoxy, Uhu Schnellfest hat sich bewährt, das verfärbt sich nicht und altert auch nicht so krass. Zum Laminieren braucht man Epoxy Laminierharz, das kriegt man in überschaubaren Mengen im Modellfachhandel. Man nimmt auch keine Matten, sondern Gewebe, sollte sich das nicht ganz glatt auflegen lassen, kann man eine erste Schicht Epoxy mit Baumwollflocken angedickt aufbringen - dann nass in nass das Gewebe drüber. Mehrer Schichten sind kein Problem.
Die Vorderseite muss man dann noch glatt kriegen. Tipp: solange das 5' Epoxy nicht ganz ausgehärtet ist, mit einer Klinge die erhabenen Stellen abziehen. Wenn das Epoxy angezogen hat, in die Sonne stellen, die Hitze macht das Harz richtig hart. Spalte mit Kit ausfüllen, schleifen, grundieren und lackieren. Gute Spachtelmasse aus der Tube und guten 1K Acryl Lack gibt es von Mipa - aber der ist nicht lösungsmittelfest. Für wirkliche Festigkeit muss man einen 2K Lack einsetzen.
Falls die Beschreibung nicht allzu abtörnend ist - gutes Gelingen!
Re: Heckschaden, kleben möglich?
Verfasst: Mo 26. Mai 2025, 08:51
von Lüneburger
Frage doch
hier einmal mit ein paar Schadenfotos an.
Re: Heckschaden, kleben möglich?
Verfasst: Mo 26. Mai 2025, 10:21
von Weitreisender
Dieselreiter hat geschrieben: Mo 26. Mai 2025, 06:58
Es gibt Plaste, da hält kein Epoxi (ABS und Derivate). Da kann man die Naht nur mit Stabilit Express kleben - und dann hält auch ein Polyester Laminat auf der Rückseite.
Jein

Du kennst doch den Spruch "Das geht nicht, dann kam jemand, der wußte das nicht und hat es einfach gemacht".

Meine Hymer Heckstoßstange war bestimmt auch so ein ABS Derivat, ich habe ein Probeklebung gemacht und sie dann erst geklebt und mit 150er Matte von hinten gegengeklebt, hält wie Bombe udn sieht ais wie neu, war aber auch ein wenig Arbeit.
Dieselreiter hat geschrieben: Mo 26. Mai 2025, 06:58Polyester kriegt man kaum noch (in kleinen Mengen) und es stinkt wie Hölle. Also zuerst eine Probeklebung an einer nicht sichtbaren Stelle machen. Epoxy ist auch nicht Epoxy,
Bekommt man in vielen Baumärkten mit Segelabteilung z.B Bauhaus / Obi oder ganz einfach im Inet bestellen.
Gruß
Re: Heckschaden, kleben möglich?
Verfasst: Mo 26. Mai 2025, 10:48
von Frank888
Habe mich auch schon damit befasst was sinnvoll ist bei der Kunststoff Reparatur.
Bei einem abgebrochen Scharnier aber schnell aufgegeben extra einen Speziellen Kleber dafür gekauft und nicht gehalten.
Bei einem Discounter günstig zu kaufen, ob das funktioniert weiß ich nicht.
https://www.lidl.de/p/parkside-kunststo ... p100389683
Die Vollkasko würde den Schaden übernehmen keine Frage dann kommt halt die Selbstbeteiligung dazu und es wird teurer.
Re: Heckschaden, kleben möglich?
Verfasst: Mo 26. Mai 2025, 13:34
von LAN-Opfer
Ich würde schauen, ob das ein Thermoplast ist und dann
Klammern
Uwe
Re: Heckschaden, kleben möglich?
Verfasst: Mo 26. Mai 2025, 16:19
von Weitreisender
Dieselreiter hat geschrieben: Mo 26. Mai 2025, 06:58
Das ist grundsätzlich eine gute Strategie, vorher muss man aber feststellen, um welchen Kunststoff es sich handelt.
Es gibt Plaste, da hält kein Epoxi (ABS und Derivate). Da kann man die Naht nur mit Stabilit Express kleben - und dann hält auch ein Polyester Laminat auf der Rückseite.
Jein

, "Du kennst doch den Satz "Das geht nicht, dann kam jemand und hat es einfach gemacht". Meine Hymer Heckstoßsstange war auch irgendeine "Plaste" ABS? keine Ahnung. Das 10 Minuten Epoxi hat auf der Reise (nur Naht) ganz schon gut gehalten. Ich habe einen Test gemacht, war gut und habe 200er Matten gegengeklebt, weil ich die eh hatte. Hält Bombenfest.
Dieselreiter hat geschrieben: Mo 26. Mai 2025, 06:58Polyester kriegt man kaum noch (in kleinen Mengen) und es stinkt wie Hölle. Also zuerst eine Probeklebung
Bekommst Du in vielen Baumärkten /z.B. Bauhaus /Obi oder Surfzubehör oder einfach im Inet bestellen.
Gruß
Re: Heckschaden, kleben möglich?
Verfasst: Mo 26. Mai 2025, 17:49
von Dieselreiter
Weitreisender hat geschrieben: Mo 26. Mai 2025, 16:19
Ich habe einen Test gemacht, war gut und habe 200er Matten gegengeklebt
Und wo genau erkennst du die Diskrepanz zu dem, was ich geschrieben habe?
Re: Heckschaden, kleben möglich?
Verfasst: Mo 26. Mai 2025, 18:42
von oldi45
Wollte ursprünglich den komplizierten Crash schweißen. Fuhr mehrere Jahre mit der Wunde rum. Habe mich aber dann zum Kleben entschlossen. Habe zuerst V-Nähte mit dem Dremel gemacht und dann von der Mitte her die Ecke wieder aufzubauen. Hat gut funktioniert. Es ist eine richtig stabile Ecke geworden. Sogar das fehlende kleine Stück konnte ich mit Hilfe von Glasfasern ergänzen. Verwendet habe ich den 2k EPOXY Power Glue. Er wird 1 zu 1 mit einer Mischdüse verarbeitet. Verarbeitungszeit 5 min. In 4 Durchgängen war es geschafft. Nun ist nur noch etwas Feinspachtel nötig und dann noch die Ecke lackieren.
Gruß Hajo
Re: Heckschaden, kleben möglich?
Verfasst: Mo 26. Mai 2025, 18:44
von Elgeba
Ich würde es bei einem Bootsbauer oder einer Werft versuchen, die haben täglich mit zumindest ähnlichen Schäden zu tun und sollten das reparieren können.
Gruß Arno
Re: Heckschaden, kleben möglich?
Verfasst: Di 27. Mai 2025, 18:05
von Sanddollar
Dieselreiter hat geschrieben: Mo 26. Mai 2025, 06:58
Meine Erfahrung als Modellbauer:
Weitreisender hat geschrieben: Mo 26. Mai 2025, 00:40
Naht sauber kleben (10 Min Epoxi) - dann von hinten mit Polyesterharz und Matten gegenlaminieren
Das ist grundsätzlich eine gute Strategie, vorher muss man aber feststellen, um welchen Kunststoff es sich handelt.
Es gibt Plaste, da hält kein Epoxi (ABS und Derivate). Da kann man die Naht nur mit Stabilit Express kleben - und dann hält auch ein Polyester Laminat auf der Rückseite.
Polyester kriegt man kaum noch (in kleinen Mengen) und es stinkt wie Hölle. Also zuerst eine Probeklebung an einer nicht sichtbaren Stelle machen. Epoxy ist auch nicht Epoxy, Uhu Schnellfest hat sich bewährt, das verfärbt sich nicht und altert auch nicht so krass. Zum Laminieren braucht man Epoxy Laminierharz, das kriegt man in überschaubaren Mengen im Modellfachhandel. Man nimmt auch keine Matten, sondern Gewebe, sollte sich das nicht ganz glatt auflegen lassen, kann man eine erste Schicht Epoxy mit Baumwollflocken angedickt aufbringen - dann nass in nass das Gewebe drüber. Mehrer Schichten sind kein Problem.
Die Vorderseite muss man dann noch glatt kriegen. Tipp: solange das 5' Epoxy nicht ganz ausgehärtet ist, mit einer Klinge die erhabenen Stellen abziehen. Wenn das Epoxy angezogen hat, in die Sonne stellen, die Hitze macht das Harz richtig hart. Spalte mit Kit ausfüllen, schleifen, grundieren und lackieren. Gute Spachtelmasse aus der Tube und guten 1K Acryl Lack gibt es von Mipa - aber der ist nicht lösungsmittelfest. Für wirkliche Festigkeit muss man einen 2K Lack einsetzen.
Falls die Beschreibung nicht allzu abtörnend ist - gutes Gelingen!
Dankeschön, eine sehr plausible Antwort
Re: Heckschaden, kleben möglich?
Verfasst: Di 27. Mai 2025, 18:15
von Sanddollar
Lüneburger hat geschrieben: Mo 26. Mai 2025, 08:51
Frage doch
hier einmal mit ein paar Schadenfotos an.
Du wirst lachen, die Info habe ich gerade auch von einem CP Nachbarn bekommen und dort angefragt.
Hier für alle die Antwort, bin sicher kein Einzelfall, daher recht Interessant.
Ich werde es so bestellen.
Übrigens gar sich herausgestellt das es sich im GFK handelt.
Danke auch den anderen.
Zuvor noch ne Anmerkung wegen Vollkasko.
Wegen so ner "Lapalie" verschenke ich nicht meinen Schadensfreiheitsrabatt bzw. den Freischaden den ich auf Grund der unfallfreien Jahre habe.
Des weiteren wenn jeder wegen solchen Kleinigkeiten seine Kasko in Anspruch nimmt muss man sich nicht wundern wenn die Versicherungspreise explodieren (gibt einen Thread dazu)
Hier nun die Info vom Schwanheimer Kleber:
vielen Dank für Ihre Anfrage. Vorab sollte die Klebestelle gereinigt werden (z.B. mit unserem Sprühreiniger). Für diese Anwendung benötigen Sie unseren Industriekleber Nr. 100 (niedrigviskos) in Verbindung mit unserem Spezial-Füllstoff und unserem Aktivator plus (Aushärtebeschleuniger). Mit unseren Micro-Kapillardüsen (Feindosierspitzen) können Sie den Klebstoff punkt- und strichgenau dosieren. Der Aktivator plus wird auf den Riss aufgetragen. Nach einer Einwirkzeit von min. 20 Sekunden (Flüssigkeit muss trocken sein) wird der Klebstoff auf den Riss aufgetragen. Durch die niedrige Viskosität zieht sich der Klebstoff in den Riss hinein und härtet durch die Aktivatorvorbehandlung aus. Nach wenigen Sekunden ist "Handfestigkeit" erreicht und nach wenigen Minuten ist der Klebstoff ausgehärtet. Anschließend lassen Sie den Klebstoff um die Bruchstelle herumlaufen, streuen unseren Spezial-Füllstoff (pulverförmig) darüber und benetzen diesen wieder mit dem Klebstoff. Dadurch entsteht eine chemische Schweißnaht welche die Klebestelle zusätzlich verstärkt und eventuelle Toleranzen füllt. Dieser Vorgang kann bei Bedarf schichtweise wiederholt werden. Die ausgehärtete Kleber-Füllstoff-Kombination kann mechanisch bearbeitet und lackiert werden. Auf unserer Homepage (
www.schwanheimer-industriekleber.de) finden Sie ein Anwendungsvideo dazu und können die Produkte bestellen.
Bei weiteren Fragen können Sie uns jederzeit kontaktieren.
Re: Heckschaden, kleben möglich?
Verfasst: Mi 28. Mai 2025, 06:13
von Dieselreiter
Sanddollar hat geschrieben: Di 27. Mai 2025, 18:15
Der Aktivator plus wird auf den Riss aufgetragen. Nach einer Einwirkzeit von min. 20 Sekunden (Flüssigkeit muss trocken sein) wird der Klebstoff auf den Riss aufgetragen. Durch die niedrige Viskosität zieht sich der Klebstoff in den Riss hinein und härtet durch die Aktivatorvorbehandlung aus. Nach wenigen Sekunden ist "Handfestigkeit" erreicht und nach wenigen Minuten ist der Klebstoff ausgehärtet. Anschließend lassen Sie den Klebstoff um die Bruchstelle herumlaufen, streuen unseren Spezial-Füllstoff (pulverförmig) darüber und benetzen diesen wieder mit dem Klebstoff.
Kenne ich nicht, hört sich aber nach Cyanacrylat Kleber - vulgo Sekundenkleber - an. Das wäre nicht meine präferierte Klebemethode, der Seku bleibt vorerst relativ weich und härtet dann - nach ein paar Stunden - steinhart aus. Das lässt sich schwer schleifen und hat eine andere Biegefestigkeit als der Untergrund. Im Modellbau wendet man so eine Klebemethode an nicht sichtbaren Stellen an, bzw. die nicht geschliffen werden müssen (man schleift das Material runderherum schneller weg als die Klebung).
Re: Heckschaden, kleben möglich?
Verfasst: Mi 28. Mai 2025, 09:11
von Sanddollar
Ja das ist Sekundenkleber, aber schon etwas besser als der "Zacki" aus dem Modellbaubereich.
(kenne ich auch)
Von der Verarbeitung hast Du Recht, ist nicht für alles geeignet.
Für mich in dem Fall ok da ich den Riss so ohne viel Aufwand schließen kann und die Oberfläche nicht weiter beschädigt wird bzw. bearbeitet werden muss.
Schleifen und lackieren will ich hier nichts, klar sieht man später noch etwas die Stelle, wird dann wie ein Kratzer aussehen. aber mich stört das nicht.
Ist ein Gebrauchsgegenstand, die Zeit wird ihre ohnehin Ihre Spuren hinterlassen da muss nicht alles wie neu glänzen.
Re: Heckschaden, kleben möglich?
Verfasst: So 8. Jun 2025, 10:42
von WoMoFahrer
Ich habe das mit so einem Set repariert.
Kleber und Pulver
Ich habe das Teil ausgebaut, von außen mit Klebeband stabilisiert und dann von innen geklebt, das hält schon seit über 5 Jahren.
Re: Heckschaden, kleben möglich?
Verfasst: So 8. Jun 2025, 12:07
von oldi45
Hallo Tommy,
Deinen Kleber kenne ich. Der ist wirklich sehr gut, wenn man nicht senkrecht kleben muss. Meine Stoßecke musste ich aber im eingebauten Zustand kleben, da der Ausbau zu zeitaufwändig war. Der Zweikomponentenkleber hat den Vorteil, dass man den Flieseffekt durch ein bis zwei Minuten zeitverzögertem Kleben beherrschen kann. Hat gut funktioniert.
Gruß Hajo