Schaschel aus Heinsberg bittet an Bord kommen zu dürfen.
Verfasst: Mo 25. Jan 2021, 14:27
Hallo allerseits, ich bin der Schaschel und mich gibt´s nur im Zweierpack mit meiner Petra. Nach einer Womopause steigen wir nun mit einem anderen Womo wieder ein und freuen uns, wenn´s hoffentlich ganz bald wieder los geht. Auf unser Womo müssen wir noch etwa 4 Wochen warten, es sind noch ein paar Feinarbeiten fällig. Gott sei Dank fällt das nicht in die Zeit, wo man reisen könnte, da ist das Warten nicht ganz so schwer.
Mein Womo- Lebenslauf stellt sich wie folgt dar:
1986 erstes eigenes Womo, ein Weinsberg- Ausbau mit Hubdach im Fiat 238 (1,4 l Benziner mit 54 PS), so etwa ein Jahr lang als erster Versuch, um festzustellen, worauf man vor dem Kauf noch hätte achten können oder besser sollen. Nach einem Jahr hakte ich das unter Lehrgeld ab, aber die Nadel war schon mal im Arm...
Etwa 1988 erneuter Anlauf: ein 70er Jahre Hymermobil auf DB Hanomag 206 D mit gnadenlosen 60 PS und dem Motor vom 220 D- Benz. Anfangs waren das fast immer alte Schrömels, im Hinblick auf die doch eher schmale Portokasse. Während der so leise knisternd vor sich hinrostete, trug er mich und meine damalige LAG (Lebensabschnittsgefährtin) 1990 bis zum Nordkapp und zurück. Die Reparaturkosten insgesamt während der Haltedauer waren schon recht stramm, aber in dieser Zeit hatte ich einen guten Freund in einer Werkstatt mit kundenfreundlicher Geschäftsphilosophie. Der sollte mir (Gott sei Dank) auch noch einige Jahre erhalten bleiben.
Etwa 1991 oder 92 dann der vermeintliche Durchbruch: ein Hymercamp 51 auf Ducato mit immerhin schon 75 PS. Ein junger Gebrauchter von einer mir bis dahin beinahe unbekannten Zuverlässigkeit, der bedauerlicherweise nicht viel später zu so was wie einem Scheidungskind mutierte Schade, da war der Wagen wieder weg...
Ende 1994 entschied ich mich für einen '89er Dethleffs Alkoven A 671 (6,6 m) auf Peugeot J 5 mit nun kraftstrotzenden 95 PS, aber ohne Servolenkung. Es war die Zeit, als ich begann mich am Krafttraining zu erfreuen. Das war bei dem Wagen sehr von Vorteil. Er stammte aus der Vermietung und hatte beim Kauf bereits gut 100000 km auf dem Tacho. In der Zeit bis 2005 konnte ich das (immer noch mit Hilfe meines Schrauberfreundes) bis in Richtung 270000 km vorantreiben. Schottland, Wales, England, einige Male die Isle of Man und diverse andere Ziele hat dieser Wagen mitgemacht. Zwei Kupplungssätze, zwei fünfte Gänge, drei Antriebswellen, Lima, Anlasser und weiterer bedeutungsloser Kleinkram waren dazu fällig. In dieser Zeit lernte ich vieles, sehr vieles am Womo selbst zu machen, sonst wäre das nicht bezahlbar geblieben. Zusatzwassertank eingebaut (70 l waren echt wenig), Bordbatterie nach innen verlegt und durch zwei dicke neue ersetzt, Solar nachgerüstet, 1 qm Fußboden im Heck selbst neu aufgebaut usw. Eine tolle Zeit war das. In 1999 kam dann meine Petra hinzu. Als alte Fernreisende im Flieger hatte sie so gar nix mit Womo am Hut, doch es gelang mir, ihr diese Reiseform so was von schmackhaft zu machen. Jedenfalls hat sie die Nadel nun mindestens ebenso tief im Arm wie ich selbst. Sehr zu meiner Freude ist sie gern mal die treibende Kraft in Womodingen.
Anfang 2005 sollte es dann ein halbjähriger Eura- Alkoven (7,01 m) mit wenig km und Heckgarage werden. So langsam war ich des Schraubens ein klein wenig müde und wünschte mir was ohne großen Bastelbedarf. Das war ein klasse Mobil, aaaaber: im November 2005 stand ein Hauskauf an. So mußte uns der schöne Eura gleich wieder verlassen. Bis zum nächsten Womo versuchten wir mit ganz mäßigen Erfolg die Zeit bis zum nächsten Womo mit einer alten Tabbert Comtesse zu verschönern, aber ein Wowa ist halt kein Womo. So nach zwei Jahren juckte dann die Nadel im Arm wieder heftiger und wir schauten uns nach dem nächsten Mobil um.
Anfang 2009 wurde es dann ein Eura Alkoven auf J 5 mit nahezu jungfräulichen 190000 km auf dem Zähler. Die Freude war insgesamt nicht sehr groß, es durfte alsbald mehrfach der Schandwagen (großer gelber ADAC- LKW mit Abschleppvorrichtung) gerufen werden. Doch hielt uns das nicht von unseren Urlaubsplänen ab, die zugegebenermaßen nicht ganz so weit von zu Hause wegführten. Am Bodensee ertönte dann von vorn ein mir wohlbekanntes Rappeln und Schlagen, als sich das Mittellager der rechten Antriebswelle verabschiedete, so etwa zum vierten Mal in meiner Womokarriere. Eine Art von Notreparatur ließ uns dann von der ADAC- Vertragswerkstätte (richtig nette Leute da) den Weg mit dem Wagen nach Hause finden. Immer noch guter Dinge gab´s dort noch flugs einen neuen fünften Gang, aber nur um nach 500 weiteren km festzustellen, daß nun der vierte Gang lautstark Tschüss sagte.
Von 2011 bis 2014 war dann wieder nägelkauend Womopause angesagt, bis wir das nicht mehr aushielten. Unser Begehr lenkte sich Richtung Kastenwagen.
Ende 2014 wurde es dann ein Burow VIP 560 auf Fiat Ducato mit Querbetten im Heck. Wir hatten zwei Jahre Freude an ihm. Die Betten waren sechs Zentimeter länger als ich selbst und ich bin Bauchschläfer mit Schuhgröße 48. Wirklich komfortabel war das nicht, aber wir hatten wieder ein Womo. Wir wollten ja klein und wendig werden, was mit dem Wagen gut gelang. Doch ich munterer Dreifachzentner dotzte im Fahrzeuginnern an wirklich jede denkbare Stelle an und die Platzverhältnisse auch das Gepäck betreffend waren eng, insbesondere bei mehr als Wochenendtouren. Der Kühlschrank winzig, also jeden Tag einkaufen. Wohin mit dem Müll? Weiß ich auch nicht. Mein Körperformat ist für Kastenwägen nicht gedacht, auch nicht bei gutem Willen. Er fand 2016/2017 einen neuen, glücklichen Besitzer, mit wenig Wertverlust.
Es folgten zwei Reisejahre mit einem ausgewachsenen Motorradgespann und zwei weitere mit einem Van Royce (in Ehren gealterter britischer Wohnwagen, genannt der Rolls Royce unter den Wohnwägen). Doch auch die konnten unseren Wunsch nach Womo nicht nehmen, und so sind wir jetzt wieder da:
2021: Weinsberg Caraloft 600 MF auf Ducato, Halbjahreswagen mit nahezu Vollausstattung und hoffentlich (!!) ohne Bastelbedarf. Jetzt habe ich doch tatsächlich vier Worte mehr geschrieben als vorgesehen. Jedoch nur, weil uns diese Seuchenzeit an das Zuhause fesselt und wir sowieso noch warten müssen. Sonst hättet Ihr nicht ganz so viel lesen müssen.
Ich hab jetzt Schwielen an den Fingerspitzen und das Essen ist bald fertig. Bis bald und bleibt gesund!
Mein Womo- Lebenslauf stellt sich wie folgt dar:
1986 erstes eigenes Womo, ein Weinsberg- Ausbau mit Hubdach im Fiat 238 (1,4 l Benziner mit 54 PS), so etwa ein Jahr lang als erster Versuch, um festzustellen, worauf man vor dem Kauf noch hätte achten können oder besser sollen. Nach einem Jahr hakte ich das unter Lehrgeld ab, aber die Nadel war schon mal im Arm...
Etwa 1988 erneuter Anlauf: ein 70er Jahre Hymermobil auf DB Hanomag 206 D mit gnadenlosen 60 PS und dem Motor vom 220 D- Benz. Anfangs waren das fast immer alte Schrömels, im Hinblick auf die doch eher schmale Portokasse. Während der so leise knisternd vor sich hinrostete, trug er mich und meine damalige LAG (Lebensabschnittsgefährtin) 1990 bis zum Nordkapp und zurück. Die Reparaturkosten insgesamt während der Haltedauer waren schon recht stramm, aber in dieser Zeit hatte ich einen guten Freund in einer Werkstatt mit kundenfreundlicher Geschäftsphilosophie. Der sollte mir (Gott sei Dank) auch noch einige Jahre erhalten bleiben.
Etwa 1991 oder 92 dann der vermeintliche Durchbruch: ein Hymercamp 51 auf Ducato mit immerhin schon 75 PS. Ein junger Gebrauchter von einer mir bis dahin beinahe unbekannten Zuverlässigkeit, der bedauerlicherweise nicht viel später zu so was wie einem Scheidungskind mutierte Schade, da war der Wagen wieder weg...
Ende 1994 entschied ich mich für einen '89er Dethleffs Alkoven A 671 (6,6 m) auf Peugeot J 5 mit nun kraftstrotzenden 95 PS, aber ohne Servolenkung. Es war die Zeit, als ich begann mich am Krafttraining zu erfreuen. Das war bei dem Wagen sehr von Vorteil. Er stammte aus der Vermietung und hatte beim Kauf bereits gut 100000 km auf dem Tacho. In der Zeit bis 2005 konnte ich das (immer noch mit Hilfe meines Schrauberfreundes) bis in Richtung 270000 km vorantreiben. Schottland, Wales, England, einige Male die Isle of Man und diverse andere Ziele hat dieser Wagen mitgemacht. Zwei Kupplungssätze, zwei fünfte Gänge, drei Antriebswellen, Lima, Anlasser und weiterer bedeutungsloser Kleinkram waren dazu fällig. In dieser Zeit lernte ich vieles, sehr vieles am Womo selbst zu machen, sonst wäre das nicht bezahlbar geblieben. Zusatzwassertank eingebaut (70 l waren echt wenig), Bordbatterie nach innen verlegt und durch zwei dicke neue ersetzt, Solar nachgerüstet, 1 qm Fußboden im Heck selbst neu aufgebaut usw. Eine tolle Zeit war das. In 1999 kam dann meine Petra hinzu. Als alte Fernreisende im Flieger hatte sie so gar nix mit Womo am Hut, doch es gelang mir, ihr diese Reiseform so was von schmackhaft zu machen. Jedenfalls hat sie die Nadel nun mindestens ebenso tief im Arm wie ich selbst. Sehr zu meiner Freude ist sie gern mal die treibende Kraft in Womodingen.
Anfang 2005 sollte es dann ein halbjähriger Eura- Alkoven (7,01 m) mit wenig km und Heckgarage werden. So langsam war ich des Schraubens ein klein wenig müde und wünschte mir was ohne großen Bastelbedarf. Das war ein klasse Mobil, aaaaber: im November 2005 stand ein Hauskauf an. So mußte uns der schöne Eura gleich wieder verlassen. Bis zum nächsten Womo versuchten wir mit ganz mäßigen Erfolg die Zeit bis zum nächsten Womo mit einer alten Tabbert Comtesse zu verschönern, aber ein Wowa ist halt kein Womo. So nach zwei Jahren juckte dann die Nadel im Arm wieder heftiger und wir schauten uns nach dem nächsten Mobil um.
Anfang 2009 wurde es dann ein Eura Alkoven auf J 5 mit nahezu jungfräulichen 190000 km auf dem Zähler. Die Freude war insgesamt nicht sehr groß, es durfte alsbald mehrfach der Schandwagen (großer gelber ADAC- LKW mit Abschleppvorrichtung) gerufen werden. Doch hielt uns das nicht von unseren Urlaubsplänen ab, die zugegebenermaßen nicht ganz so weit von zu Hause wegführten. Am Bodensee ertönte dann von vorn ein mir wohlbekanntes Rappeln und Schlagen, als sich das Mittellager der rechten Antriebswelle verabschiedete, so etwa zum vierten Mal in meiner Womokarriere. Eine Art von Notreparatur ließ uns dann von der ADAC- Vertragswerkstätte (richtig nette Leute da) den Weg mit dem Wagen nach Hause finden. Immer noch guter Dinge gab´s dort noch flugs einen neuen fünften Gang, aber nur um nach 500 weiteren km festzustellen, daß nun der vierte Gang lautstark Tschüss sagte.
Von 2011 bis 2014 war dann wieder nägelkauend Womopause angesagt, bis wir das nicht mehr aushielten. Unser Begehr lenkte sich Richtung Kastenwagen.
Ende 2014 wurde es dann ein Burow VIP 560 auf Fiat Ducato mit Querbetten im Heck. Wir hatten zwei Jahre Freude an ihm. Die Betten waren sechs Zentimeter länger als ich selbst und ich bin Bauchschläfer mit Schuhgröße 48. Wirklich komfortabel war das nicht, aber wir hatten wieder ein Womo. Wir wollten ja klein und wendig werden, was mit dem Wagen gut gelang. Doch ich munterer Dreifachzentner dotzte im Fahrzeuginnern an wirklich jede denkbare Stelle an und die Platzverhältnisse auch das Gepäck betreffend waren eng, insbesondere bei mehr als Wochenendtouren. Der Kühlschrank winzig, also jeden Tag einkaufen. Wohin mit dem Müll? Weiß ich auch nicht. Mein Körperformat ist für Kastenwägen nicht gedacht, auch nicht bei gutem Willen. Er fand 2016/2017 einen neuen, glücklichen Besitzer, mit wenig Wertverlust.
Es folgten zwei Reisejahre mit einem ausgewachsenen Motorradgespann und zwei weitere mit einem Van Royce (in Ehren gealterter britischer Wohnwagen, genannt der Rolls Royce unter den Wohnwägen). Doch auch die konnten unseren Wunsch nach Womo nicht nehmen, und so sind wir jetzt wieder da:
2021: Weinsberg Caraloft 600 MF auf Ducato, Halbjahreswagen mit nahezu Vollausstattung und hoffentlich (!!) ohne Bastelbedarf. Jetzt habe ich doch tatsächlich vier Worte mehr geschrieben als vorgesehen. Jedoch nur, weil uns diese Seuchenzeit an das Zuhause fesselt und wir sowieso noch warten müssen. Sonst hättet Ihr nicht ganz so viel lesen müssen.
Ich hab jetzt Schwielen an den Fingerspitzen und das Essen ist bald fertig. Bis bald und bleibt gesund!