Schröder hat geschrieben: Di 6. Apr 2021, 10:25
angeblich kaufen die Leute ja Womos als gäbs nichts anderes mehr. Ich kann das irgendwie nicht nachvollziehen in einer Zeit wo vieles ungewiss ist und ich Gefahr laufe, die nächsten Monate gar nicht fahren zu dürfen.
Sicher die begründete Aussicht, dass das reisen bald wieder möglich ist. Du wirst ja vor dem von Dir genannten Hintergrund auch nicht darüber nachdenken dein Womo zu verkaufen, oder? Bei vielen ist es auch die parallel abzuwartende Lieferzeit, Gebrauchtfahrzeugkäufer entscheiden sich jetzt schon, weil sie exakt das Auto gefunden haben was sie suchen. Dann stehts bereit, wenn wieder gereist werden darf.
Ich meine jetzt nicht die Leute, die sonst nicht wohin wissen mit ihrem Geld und auch genug Platz führ den Wagen auf ihrem Grundstück haben.
Mehr meine ich die Leute die alle ihre Anschaffungen mit Kredit kaufen, gar nicht wissen wo so eine Kiste bei Nichtnutzung abgestellt werden sollen und der Arbeitsplatz in diesen Zeiten auch nicht mehr 100% sicher ist.
Es ist so viel Geld im Umlauf und zur Verfügung, dass ein hoher Anteil an Barzahlern darunter sein wird. Ob nun für ein neues oder ein gebrauchtes ist egal. Vor einer Finanzierung steht mal noch immer und aktuell noch mehr die Bonitätsprüfung. Da werden unsichere Arbeitsplätze und vieles andere einbezogen. Eine erforderliche Eigenkapitalquote zur Objektabsicherung, mindert dann das Risiko des Kreditgebers erheblich und der Werterhalt von Womos gilt auch für den Finanzierer. Eigentlich ganz normales Bankgeschäft.
Nur von Barzahlern allein werden die Zuwachsraten der Reisemobilhersteller auch nicht gespeist.
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Vielleicht bin ich auch zu ängstlich und auf Grund der Erziehung schon ein Gegner von Sachenkauf ohne das Geld auf dem Konto zu haben,
denke aber, dass dieses Kaufverhalten mit der Nullzinspolitik die nächste Zwegatkundschaft bewusst ranzüchtet.
Dass solche Leute sich auch noch nach 7 Jahren schuldenfrei nennen dürfen, ohne einen Euro seiner Verpflichtungen gezahlt zu haben empfinde ich persönlich eh als Sauerei!
Der Fehler wurde ja im Grunde vorher gemacht. Nämlich dass Kredit in Höhe X und in Anzahl Y gegeben wurde. Unabhängig vom faktischen Grund der Insolvenz. Es ist nicht davon auszugehen, dass jemand ab dem Jahr 8 wieder nennenswertes Vermögen aufbaut um seine Schulden zurückzuzahlen. Somit wird die Möglichkeit eines Neuanfanges gegeben. Wenn ich als Gläubiger betroffen wäre, fände ich das aber auch nicht toll. Logisch. Der Weg einer Insolvenz ist aber nicht so einfach, wie sich das manch einer denkt. Das sind meistens harte 7 Jahre. Zum Glück ohne weitere Schuldenanhäufung.
Unsere Wirtschaft kann im Übrigen nicht davon aufrechterhalten werden, wenn nur das gekauft wird, was nicht finanziert wird. Das ist auch kein Problem, so lange die Ausfallquote gering genug bleibt. Und das ist sie, wenn sich alle Akteure an die Spielregeln halten, wo immer es in Ihrer Macht steht. Wenn dann noch Konsum von Investition unterschieden wird, ist das insgesamt positiv.