Alkohol, Genuss oder Sucht?

[Schröder]

musste mich schon öfter ungefragt "Lehrgängen" von Weintrinkern hingeben. Ergebnis war immer billige Weine sind nicht trinkbar! Geschmacklich waren sie für mich eher Essig.
Habe aber mal als reiner Biertrinker Portogiesischen Weißherbst probiert, der schmeckte mir eisgekühlt so gut, dass ich ein Jahr lang kein Bier mehr angerührt habe.
Die echten Weinkenner werden jetzt wahrscheinlich die Nase rümpfen.

[<Anon1>]

Meine Weine sind eher teuer, deshalb konsumieren wir sie selten und ausschliesslich mit Genuss....

o... oh... ich hoffe, ich hab da kein Fass aufgemacht...

Nee, nur eine Flasche.

Teure Weine verkauft mein Pfälzer Winzer auch, aber ich kaufe die, die mir schmecken und drehen...

[Megathomas]

Ich komme aus einer Familie die nie Wein getrunken hat. Also trinke ich auch keinen Wein. Auch gibt's im Freundschaftskreis keinen Weintrinker. Aber das Ruhrgebiet gilt bestimmt auch nicht als klassisches Weinanbaugebiet.
Wein trinken ist elitär und Bier trinken ist was fürs Volk. Klar, dass die Weintrinker Alkohol als Genussmittel sehen wollen. Merkt man auch sofort, wenn das "feine Essen" dazu genannt wird. Die Currywurst passt dazu nicht so gut.
Ich persönlich kann Alkohol nicht gut vertragen und leide nach zwei Bier schon darunter. In unserer Gesellschaft führt das aber leider zum Ausschluss, denn jemand der nicht "saufen" kann taugt höchstens noch als Fahrer.
Für mich ist Alkohol also eine Droge die ich nur aus gesellschaftlichen Gründen zu mir nehme - ich will dazu gehören und mich nicht selbst ausschließen.
Ach ja, alkoholfreies Bier schmeckt scheußlich - dann lieber Kopfschmerzen.

Thomas

[<Anon1>]

Wein trinken ist elitär und Bier trinken ist was fürs Volk.

Und was ist mit diejenigen, die beides mögen? In meiner Stammkneipe zum sabbeln gerne Bier vom Fass, auf Tour die Weine der jeweiligen Region.

Bin Ruhrpöttler...

[heinz1]

Die Tetrapacks für 1,99€ der Liter können nicht gut sein. Sowas sollte man nicht saufen.

Für mich liegt der Vorteil beim guten Wein einfach in der Tatsache, dass er fast dreimal soviel Alk hat wie Bier und ich somit nur eine kleine Menge trinken muss, um den gewissen Kick im Oberstübchen zu spüren.
Und Bier macht die sprichwörtliche "Bierwampe".

[Capricorn]

oahhh - wenn ich einen gewissen Kick verspüre, dann war's schon zu viel und die Kopfschmerzen sind garantiert...

[Megathomas]

Und was ist mit diejenigen, die beides mögen? In meiner Stammkneipe zum sabbeln gerne Bier vom Fass, auf Tour die Weine der jeweiligen Region.

Bin Ruhrpöttler...

Man darf meine Texte als meine freie Interpretation der Welt betrachten.
Alleine schon das Wort "Stammkneipe" erschüttert mich. Wo gibt es das noch? Und noch viel schlimmer: Gibt's es noch so viele Überlebende die da hin gehen (können)?
Hier gibt's im Stadtteil nicht mehr einen Supermarkt - hier hat alles zugemacht. Und selbst das Möchtegern-Edel-Restaurant wechselt häufiger den Besitzer. Aber vielleicht ist das ja für manchen die Stammkneipe.

Ich bin erst 50, also noch lange nicht so alt für eine Stammkneipe oder Wein. Sowas ist nur was für alte - so war das schon immer. (Achtung: hier müssten wieder jede Menge Smilies gesetzt werden, bitte selbständig dazu denken!)

Thomas

[<Anon1>]

Alleine schon das Wort "Stammkneipe" erschüttert mich. Wo gibt es das noch?

Ja in Hattingen, man könnte es auch Kultkneipe (Einrichtung uraltes Wohnzimmer und viel Dekoration) nennen, dort treffen sich Stadtverordnete und Bürgermeister mit dem gemeinen Volk. Leider ist Fiete, der Wirt, nicht mehr der jüngste. Wenn der geht, geht eine Stückchen Geschichte in Hattingen zuende.

[vorerst]

o... oh... ich hoffe, ich hab da kein Fass aufgemacht...

Doch, du hast ein Fass aufgemacht.
1) Es gibt günstige Rotweine (5-7€), die gut munden und kein Kopfweh verursachen. Und es gibt teure Weine, welche trotzdem den meisten nicht schmecken werden.
2) Es gibt Weine zum geselligen Zusammensein, wo man auch mal 2 oder 3 Gläser trinkt und es gibt komplexe Weine, wo man lange, lange an einem Glas genießen kann.
3) Auch wenn viele es nicht verstehen können: Es gibt Weine für >30€, die man sich ab und zu doch mal gönnen sollte, wenn man Weingenießer ist. Zum Wein "trinken" machen die meist keinen Sinn
4) Für viele ist ausschließlich der Geschmack und die Verträglichkeit und der Preis entscheidend. Andere legen aber auch viel Wert auf die Art der Herstellung. Ein einfacher spanischer Barriquewein für 5€ kann schmecken, aber hat wahrscheinlich nie ein Fass gesehen, sondern es wurden Beutel mit Holzspäne in den Stahltank gehängt. Die können trotzdem sehr gut schmecken, aber manche wollen eben die Ehrlichkeit eines Fasses.


Und nun mal mein Geheimtipp nur für Weingenießer: Schon mal einen Wein mit der Reborte Braucol probiert? Ein ganz besonderes Erlebnis, nicht immer nur die populären Traubensorten zu kosten. Leider sind diese Weine in Deutschland kaum erhältlich. Kein Wein zum so weg schlabbern, sondern zum langen Genuss. Der beste den ich je probiert habe (und noch im Keller habe) Cuvée Naïs Gaillac 2015 (Ausnahmejahrgang).
Der ist aber absolut nichts für die "gesellige Runde" und wird vielen viel zu kantig sein.

[<Anon1>]

Für viele ist ausschließlich der Geschmack und die Verträglichkeit und der Preis entscheidend.

Mein Outing: Und das ist auch gut so.

[Schröder]

Für mich liegt der Vorteil beim guten Wein einfach in der Tatsache, dass er fast dreimal soviel Alk hat wie Bier und ich somit nur eine kleine Menge trinken muss,

kann es auch sein, dass viele Camper sich das Biertrinken nicht leisten könnten, weil sie sonst jeden Abend 3x ihre Kassette leeren müssten, also nur aus der Not Wein trinken?

[heinz1]

Wenn ich den Eberhofer Franz und den Flötzinger abends im Wirtshaus sitzen sehe wie sie AC/DC hören und eine Maß nach der anderen rein kippen, dann frage ich mich:" Gibt es sowas wirklich noch?" Ja, vielleicht in Niederkaltenkirchen, aber hier bei mir in der Gegend sind die Kneipen ALLE verschwunden......auch schon vor Corona.

[LT35]

Moin

Wein trinken ist elitär und Bier trinken ist was fürs Volk.

Es gibt Länder, auch Bundesländer, in denen das anders gesehen werden dürfte. Ich habe zudem leise Zweifel, dass man sich den Status ansaufen kann. Sich über den Preis der Flasche abzugrenzen hat m.E. mit "elitär" nichts zu tun und das geht wohl auch mit anderen Getränken.

Klar, dass die Weintrinker Alkohol als Genussmittel sehen wollen. Merkt man auch sofort, wenn das "feine Essen" dazu genannt wird. Die Currywurst passt dazu nicht so gut.

Passt die denn zum Bier ? Anders gefragt, schmeckt beides zusammen besser als einzeln ?

Man kann den Wein auch so trinken, also ohne Käse, Marzipan oder gesalzene Erdnüsse <duck> aber vielleicht nicht allein immer die ganze Flasche.

Für mich ist Alkohol also eine Droge die ich nur aus gesellschaftlichen Gründen zu mir nehme - ich will dazu gehören und mich nicht selbst ausschließen.

Tja ...

Ach ja, alkoholfreies Bier schmeckt scheußlich - dann lieber Kopfschmerzen.

Geschmackssache und eine Frage der eigenen Erwartungshaltung. Manche mögen alkoholarmes /-freies Weizenbier nicht für ein Bier halten, dann nennt man es halt anders. Hat glaub ich auch ein paar Kalorien weniger. Ich habe mit den alkoholhaltigen Sorten mittlerweile ein Geschmacksproblem.

Gruß
K.R.

[vorerst]

Für viele ist ausschließlich der Geschmack und die Verträglichkeit und der Preis entscheidend.

Mein Outing: Und das ist auch gut so.

Ich kann dich voll und ganz verstehen und akzeptiere deine Einstellung ausdrücklich.
Ich will aber auch eine Mindestkultur bei der Aufzucht, Ernte und Herstellung, keine 5€ Billiglöhner bei der Ernte, möglichst wenig Verschnitt sondern Sortenreinheit, keine Osmosebehandlung, wilde Pestizid- und Kunstdünger-Orgien, ....
Für mich ist Wein eben auch Kultur, also schaue ich genauer drauf, wenn ich was für den Keller kaufe. Dafür zahle ich gerne ein paar Euro mehr pro Flasche.
Ein Barrique-Rotwein für 4€ die Flasche geht nur über die Ausbeutung von Mensch und Natur!

[<Anon1>]

Ich will aber auch eine Mindestkultur bei der Aufzucht, Ernte und Herstellung,

Zustimmung, daher kaufen wir überwiegend seit rund 20 Jahren beim Winzer Kneisel in Grünstadt/Asselheim, wir kennen die Familie und die Produktion.

[Anon25]

Geschmackssache und eine Frage der eigenen Erwartungshaltung. Manche mögen alkoholarmes /-freies Weizenbier nicht für ein Bier halten, dann nennt man es halt anders. Hat glaub ich auch ein paar Kalorien weniger. Ich habe mit den alkoholhaltigen Sorten mittlerweile ein Geschmacksproblem.

Gruß
K.R.

Alkoholfreies Bier hat ungefähr 50% der Kalorien eines "echten" Biers. Bei uns kommen beim Verbrauch auf einen Kasten mit Alkohol ungefähr 5 ohne Alkohol. Und wir trinken auch Wein, dass sich Bier und Wein ausschließt, ist mir neu. Passt aber zum restlichen Vortrag, von Megathomas, den ich nicht kommentieren kann, ohne gegen die Regeln des freundlichen Forums zu handeln.

Ach ja, ich trinke ab und zu auch Single Malt. Vor gut 8 Jahren hab ich in einem Hotel in Starnberg den Rum entdeckt, vorher dachte ich, das ist was für Mixgetränke. Seither haben wir auch von dem Getränk einige Flaschen im Haus. Meine Leberwerte sind gut, beim letzten Check hat mir der Arzt ausdrücklich "ein paar Viertele mehr" angeraten.

Whisky muss ich alleine trinken, alle anderen Getränke mag meine Frau auch. Whisky mögen (leider) alle männlichen Freunde, wenn wir nen Abend zusammen verbringen, geht was weg. Na und? Totalausfälle haben wir nie, wir genießen guten Wein, Whisky und Rum so, dass die Gesundheit nicht leidet. Bier trinken wir. Mir schmeckt Bier, ich würde den Konsum aber nicht im demselben Bereich des Genusses ansiedeln, wie bei den anderen Getränken. Elitär finde ich dabei mal überhaupt nichts.

[Austragler]

e mehr ich mein Leben struckturiert lebe und alles in Massen genieße ist alles gut. Z.Z. muß ich noch etwas am Genuß von Speisen arbeiten
Eine Schwäche braucht der Mensch....
[/quote]

Das kann ich unterschreiben !

[Elgeba]

Alkohol kann man nicht nur trinken,den kann man auch einatmen. Als die Asbach Brennerei in Rüdesheim noch in Betrieb war,gab es dort Führungen,die Busfahrer der Gruppen durften nicht in die Brennerei wegen des hohen Luftalkoholwertes.Die bekamen aber als "Trostpflaster" eine kleine Flasche Asbach für Zuhause.

Gruß Arno

[Megathomas]

Passt aber zum restlichen Vortrag, von Megathomas, den ich nicht kommentieren kann, ohne gegen die Regeln des freundlichen Forums zu handeln.

Hallo Ebi,
so schlimm?
Habe ich etwa ganze Bevölkerungsschichten beleidigt? Persönlich bin ich auch nicht geworden.

Thomas

[Anon25]

Hallo Ebi,
so schlimm?
Habe ich etwa ganze Bevölkerungsschichten beleidigt? Persönlich bin ich auch nicht geworden.

Thomas

Nöö, hab nur inhaltliche Bedenken. Aber jeder Mensch hat seine Sicht, ich gönne dir die deine.