Elgeba hat geschrieben: Sa 9. Okt 2021, 10:23
Tja, Bernd
Eigentlich hast Du ja recht,aber was ist denn aus so vielen Selbsthilfeprojekten geworden?Fehlschläge,resultierend aus der Unvernunft derer,denen geholfen werden soll.Brunnen bohren ist da noch das lohnendste,mit sauberem Wasser ist schon mal viel erreicht,aber dann müssen sich die Menschen wirklich selbst helfen,ohne uns Europäer.
Gruß Arno
Dazu mal ne Info, also konkrete Zahlen, von jemand, der schon diverse Brunnen auf den Weg gebracht hat.
Oftmals reichen Bohrtiefen von 5-7 Meter, um an sauberes Wasser zu bekommen. Ein mechanisch betriebener Brunnen kostet komplett ca. 6.000 €. Wenn man dann das Glück hat, 800 Menschen mit Wasser zu versorgen, und das kann man, kostet es ca. 8 €, um einen Menschen lebenslang mit sauberem Wasser zu versorgen.
Das Problem ist aber vielschichtig, mit sauberem Wasser ist mal was erreicht, damit ist die Schlacht aber noch lange nicht gewonnen. Es sterben dadurch weniger Menschen, also gibt es mehr Menschen, was der Bevölkerungsentwicklung auch Vorschub leistet. Also müssen Maßnahmen her, diese einzudämmen, was nicht leicht ist.
Damit die Menschen sich selbst helfen können, ist ein weiter Weg. Dazu bedarf es Ausbildung in vielen Bereichen. Damit, dass man Geld schickt, ist es nicht getan. Da beruhigt vielleicht erstmal das schlechte Gewissen, so die Leute, die das veranlassen, überhaupt ein Gewissen haben. Das Unwissen der Menschen in weiten Teilen Afrikas wird auch für eine neue Form des Kolonialismus genutzt. Man baut z.B. Straßen, weil sie nicht mal das selbst können. Und dafür verlangt man dann Gegenleistungen, und sehr oft geht es dabei um Bodenschätze.
Ich könnte mir die Finger wund tippen über das, was auf dem Kontinent alles schief läuft. Mach ich nicht, bringt ja nichts. Ist halt schon etwas mit Frust versehen, wenn man irgendwo lokal etwas bewirkt, dabei eigentlich aber weiß, dass das große Problem damit nicht beseitigt wird.