Dann darf ich auch über meine Erfahrungen mit dem Fliegen berichten:
Mir erging es in jungen Jahren ähnlich wie User Austragler.
Als meine Tochter Mitte der Achtziger Jahre langsam in das Alter kam, wo Jungs interessant für die Mädels werden und somit ein Reitpferd an Attraktivität zu verlieren beginnt, mußte ich mir Gedanken machen, wie ich sie von "bösen Jungs" fernhalten konnte, die es dazumal in ihren Kreisen auf der Schule gab.
Dabei bekam ich von einem Berufskollegen den Tip, mir doch mal die Segelflieger im Straubinger Segelfliegerverein anzuschauen.
Das Niveau der jungen Leute dort gefiel mir, Gammler und Junkies können sich in einem Segelfliegerverein nicht lange halten und verziehen sich recht bald von selber wieder.
Wenn man Samstags und Sonntags den ganzen Tag in der Sonne die Maschinen zum Start geschoben und anschließend nach der Landung wieder zurück geschoben hatte, war man fix und alle, da hatte man auch selbst als junger Mensch keinen großen Bedarf mehr an nächtlichen Discobesuchen usw.
Gesagt, getan und ich begann mit der Segelfliegerei incl. einem damals gesetzlich vorgeschiebenen Fallschirmsprung mit einem Kappenschirm.
Geschult wurde zuerst auf einem uralten Motorsegler mit VW Motor, danach auf einer ASK 13,
https://de.wikipedia.org/wiki/Schleicher_ASK_13 einem 2 sitzigen Segelflugzeug und anschließend der erste Alleinflug in einer K 8.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schleicher_K_8
Die modernen Hochleistungssegelflugzeuge kamen erst später in den Verein, als ich nicht mehr dabei war.
Heute gibt es Segelflugzeuge mit einer Gleitrate von bis zu 70, d.h. so ein moderner Segelflieger sinkt auf 1000 m gleiten
nur 70 m tief, wohlgemerkt ohne Thermik.
Wenige Monate später konnte ich auch meine damals 15 jährige Tochter dazu überreden und sie war sofort Feuer und Flamme für das Segelfliegen, bis heute.
Ich bin dann zwei Jahre später wieder zum passiven Mitglied geworden ohne den Schein erworben zu haben,
denn beruflich und finanziell war es doch eine ziemliche Belastung für mich, denn wir hatten keine Winde, sondern Motorschlepp
mit einer Jodel D 140
https://de.wikipedia.org/wiki/Jodel_D140
Insgesamt erinnere ich mich gerne an die Zeit zurück, auch wenn es manchmal ganz schön brenzelig war, wenn wieder ein Tornado oder ein Starfighter in der Nähe vorbeizischte, denn damals war das Donautal Tiefflugzone.
Man mußte höllisch aufpassen, auch durfte die nahe tschechische Grenze nicht außer Acht gelassen werden, wo doch der nahe Bayerische Wald immer eine sehr gute Thermik garantierte.
Es war eine schöne Zeit, wenn auch nicht ganz billig und ich habe es nie bereut, meine Tochter zum Segelfliegen animiert zu haben.
Ich kann somit allen Eltern, die Kinder in dem Alter haben, das Segelfliegen als Sport wärmstens empfehlen.