max mara hat geschrieben: ↑Sa 22. Mai 2021, 14:42
Gerade für Reisemobile ist kaum etwas so wichtig wie Drehmoment
Das betrifft jedes radgetriebene Fahrzeug, denn ohne Drehmoment bewegt sich nichts.
max mara hat geschrieben: ↑Sa 22. Mai 2021, 14:42
Das bietet der 3L in mehr als ausreichenden Maß
Das bietet der neue Motor auch,
warum muss es denn ein 3L Motor sein?
Das Drehmoment resultiert durch den Druck auf die Kolbenoberfläche (Kraft x Fläche).
Dieser Druck ist wiederum ein Ergebnis aus partiellem Innendruck, Ein- und Ausströmgeschwindigkeiten und Wirkungsgrad der Verbrennung.
Dieser kann wiederum gesteigert werden durch die Temperatur der zugeführten Ladeluft, die Menge der eingeladenen Luft (dabei wird nicht die Verdichtung erhöht!) und die Brennraumausformung (am gebräuchlichsten ist die Zylinderoberflächenformung).
Die Ein-/Ausströmungsverhältnisse werden beeinflusst durch die externen Strömungskanäle und die Anzahl der Ventile und deren Größe.
Diese Platzverhältnisse für die Ventile sind begrenzt durch den Zylinderdurchmesser, weshalb sich die Motoren vom Langhuber zum Kurzhuber entwickelte, wobei gleiches Zylindervolumen durch größere Bohrung und kürzeren Hub, bei dadurch langsamen Kolbengeschwindigkeiten (nicht mit Drehzahl zu verwechseln) höhere Standzeiten bei leichteren Materialien (vom Grauguss Block zum Alu-/Aluverbund Block) entwickelten.
Die Aussage "Hubraum ist durch nichts zu ersetzen außer noch mehr Hubraum" ist noch ein Relikt aus der Sauger Zeit mit Langhubern.
Heute kann das Drehmoment bis zur thermischen Belastungsgrenze des Motors unter Berücksichtigung der gewünschten Standzeit, durch intelligente, variable Turbolader, erhöht werden.
Ich halte es auch für überholt zu glauben, dass 6-Zylinder laufruhiger sind als 4-Zylinder.
Ein Reihen-4-Zylinder hat eine kürzere Kurbelwelle als ein 6-Zylinder und damit weniger Masse, selbst wenn er in der heute nicht mehr so gebräuchlichen V-Technik ausgeführt ist, die sogar m.M. ungünstiger ist für eine Auswuchtung des Kurbelantriebes.
Mit der Wuchtung über die Kurbelwangen lässt sich bereits eine sehr gute Laufruhe erzielen, höherfrequente Schwingungen/Vibrationen werden durch gegenläufige "Hilfswellen" kompensiert.
Ja aber....., der Klang.
Sicherlich wird beim 6-Zylinder mehr ausgeblasen, aber heute gibt es den Sounddesigner in den Firmen, die die vom Blinkerklicken über den Tonlage der Türfallen bis hin zum Auspuffgeräusch alles modellieren können, notfalls hilft der Tuner weiter.
Und nun mal die Gewissensfrage:
Wozu brauche ich 400 Nm und 200 PS für ein R e i s e mobil bei 3,5 bis 5 to??
Ich habe jetzt im Duc X250 148 PS, das Drehmoment kenne ich nicht einmal. Zumindest m i r fehlte bisher gar nichts.
Eine Beurteilung der Leistung eines Motors kann nicht ohne Drehmomentverlaufkurve über der Motorendrehzahl beurteilt werden.
Das Drehmoment resultiert durch den Druck auf die Kolbenoberfläche, die Weitergabe über die Pleuel an die Kurbelwelle und über Getriebe und Antriebsstrang an die Radoberfläche (Gummiauflage), wobei im Antriebstrang genügend Verlustpotential steckt.
Wer so auf Drehmoment schaut, darf keinen Ganzjahresreifen und kein grobstolliges Profil fahren und muss peinlichst auf die Fahrwerksabstimmung (Federung und Dämpfung) achten. Hier gehen schnell einige Nm flöten, die nicht mehr auf die Straße kommen.
Zitat aus PM:
"Fahrsituationen, die den Motor richtig fordern, zeigen jedoch die Grenzen der Souveränität. Auf dem Beschleunigungsstreifen wäre
mehr Bums durchaus brauchbar, um doch
noch vor den nahenden Lkw einzuscheren; die Kraft entfaltet sich
nicht gerade explosiv. Auch an Autobahnanstiegen wirkt und klingt der kleine OM 654 angestrengt, obwohl der Wagen für die Testfahrten nicht bis zum Maximalgewicht beladen war. Das
Beschleunigungsvermögen ab 120 bleibt limitiert, bis 160 kämpft der Vierzylinder tapfer gegen diverse Fahrwiderstände. Mit Rückenwind und
langem Anlauf sind auch mal 170 drin.
Zitat Ende.
Wer so etwas in einem Wohnmobil Magazin "verzapft".... jetzt muss ich mir einen "freundlichen" Ausdruck überlegen.... ist fehl am Platze und sollte zu einer anderen Sparte wechseln (gewechselt werden).
max mara hat geschrieben: ↑Sa 22. Mai 2021, 14:42
Mit Elektronik hat Mercedes dort selbst den Ölmessstab ersetzt. Sollte der Sprinter 4Zylinder jetzt auch ohne sein, wäre das für mich eine Ausschlusskriterium für diesen Motor. Es bliebe nur die Wahl des V3L
Wer dies als Ausschlusskriterium betrachtet, sollte sich mal überlegen, dass man früher noch die Kühleflüssigkeit kontrolliert hat und heute indirekt über die Uhr und Temperatur. Die Brems- und Servoflüssigkeit kontrolliert heute wohl keiner mehr am Peilstab, sondern an der Anzeige etc.
Ich will damit sagen, dass heute vieles, und in der Zukunft noch mehr, über Sensoren kontrolliert wird.
Wer die Sensoren negiert, musste auch alle Assistenzsysteme negieren.
Aus meiner Sicht macht der Verzicht auf den 6-Zylinder durch aus Sinn, da dadurch das Gewicht und die "Literleistung" gesenkt wird, was dem Flottenverbrauch zu Gute kommt und eine kompakte Bauweise möglich wird. Konsequenterweise könnte jetzt der Vorbau auf die in Summe kompakteren Motoren angepasst werden, einschließlich einem besseren Verbau der Vorderachse beim Sprinter/Transporter, was zu einer verbesserten Allrad Version führen könnte.