Doraemon hat geschrieben: Mo 12. Apr 2021, 08:02
Ich glaube eher das es daran liegt, das die Mehrheit nur den Führerschein bis 3,5t hat und die Hersteller deswegen alles versuchen um das einzuhalten. Würde man die Grenze auf z.B. 4,2t anheben wäre diese ganze Diskussion vom Tisch.
Ich bin jetzt mal etwas böse, aber bei dieser ganzen Thematik bis 3.5to oder über 3.5to, müssten die Deutschen auch mal ihre "Deutschland-Brille" abziehen.
In vielen ländern in Europa, sind die Einschränkungen, Höhere Kosten etc. massiv, sobald ein Womo auch nur 3.55to GG hat - der Führerschein ist dabei das absolut kleinste übel - klar gibt es solche, die nicht bereit sind, den C1 zu erwerben - aber schau nur mal, wie viele heute schon über 3.5to fahren dürften, sich aber bewusst für unter 3.5to entschieden haben...
Nur mal ein paar Beispiele aus Sicht eines Schweizers in der Schweiz:
KOSTEN
- Strassenverkehrssteuern für ein 3.5to Womo mit 2.3 Liter Motor im Kanton ZH: 1'178.- CHF (1'138.- + 40.- Vignette)
- Strassenverkehrssteuern für ein 4.4to Womo mit 2.3 Liter Motor im Kanton ZH: 2'308.- CHF (1'658.+ + 650.- PSVA)
--> somit 1'130.- CHF mehr Steuern, pro Jahr - dies ohne irgendwelche Gegenleistung/Mehrwert, sondern nur mit zusätzlichen Aufwendungen/Einschränkungen...
- Versicherung, hatte mir mal das gleiche Womo rechnen lassen, einmal als 3.5 Tonner, einmal als 4.4 tonner, Ergebniss, 400.- mehr pro Jahr für den 4.4 tonner... (Begründung, stellt ein grösseres Risiko dar...)
--> somit Steuern und Versicherung, schon mal 1'530.- CHF mehr pro Jahr - man Bedenke, für das exakt gleiche Fahrzeug, nur ein anderes eingetragenes GG im FZ!
Dazu kommen 3.5to Fahrverbote (ja, gibt es in CH doch recht häufig, und diese gelten auch für WoMos!)
Höhere Kosten bei Zugsverladung (Fähren haben wir ja hier bei uns nicht ;)) und und und...
Weiter kommt die "gängelung" und "verschiedenen Regelungen" in Europa, bevor ich in irgend ein Land fahre aus der CH heraus - ausgenommen natürlich Deutschland ;) - muss ich mich mit Regelungen befassen, wie Maut, Überholverbote, irgendwelchen lustigen Aufklebern, Höchstgeschwindigkeit Ausserorts, Autobahn etc. etc.
Dies alles mag für viele Rentner, welche XY Wochen/Monate im Jahr unterwegs sind, kein Problem sein, man kennt es ja, man hat Zeit sich zu informieren, vorher ne GoBox zu bestellen etc. etc.
Für Jüngere welche voll im Berufsleben stehen, oder Familien, ist das alles halt eine Frage der Zeit...
Wenn ich diesen Juni los fahre, dieses mal erst nur 10 Tage, ist das einzige was ich weiss, Übernahme des Womo an Tag X, Rückgab an Tag Y, an Tag Z muss ich, falls eine Veranstaltung dann statt finden darf, an Ort W sein.
Ob ich dazwischen noch Deutschland, Frankreich, Italien, Östereich fahre, keine Ahnung, dass wird spontan anhand des Wetters entschieden...
Mit dem Fahrzeug bis 3.5to, kein Problem, reinsitzen und fahren...
Fahrzeug plus 3.5to.... kein Kommentar...
Nochmals, ja, die Sicht als Deutscher ist hier etwas anders, da man in DE eben defakto keine Nennenswerte Einschränkungen kennt... Die wohl "schlimmste", ist das beachten des LKW-Überhohlverbot, falls nicht für WoMos ausgenommen (hier Pluspunkt für CH, hier sind Womos generell ausgenommen, da Reisebussen gleichgestellt) - aber für das Beispiel oben, das gleiche Fahrzeug als 3.5 oder schwerer, siehtman von aussen (wenn man nicht gerade in Frankreich war - danke den Klebern...), nicht an... und die Busse, falls man wirklich mal rausgezogen wird, wird wohl nicht der rede Wert sein...?