M846 hat geschrieben: Do 10. Feb 2022, 20:24
Die großen Bremsen und mehr Sicherheit wären mir das Warten wert gewesen.
Uns auch, leider lief bzw. läuft uns aber auch die Zeit etwas davon. Vielleicht erklärt sich damit aber etwas unsere Entscheidung und auch warum wir diese so getroffen haben. Dazu muss ich aber nicht nur etwas weiter ausholen sondern auch aus dem Nähkästchen plaudern ...
2018 hatten wir das erste Mal mit dem Gedanken gespielt, uns ein Wohnmobil zuzulegen. Gleich mehrere Gründe sprachen zu dem Zeipunkt aber dagegen. Ein Neufahrzeug war uns zu teuer und finanzieren wollten wir nicht. Außerdem hatten wir uns ein Jahr zuvor grade einen neuen PKW zugelegt. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt war auch nichts zu finden, was uns so richtig zugesagt hätte, also wurde das Thema (erst einmal) auf Eis gelegt.
2021 gleich im Frühjahr ging's dann erneut los. Leider (so muss man leider auch sagen) hatten wir eine kleine Erbschaft gemacht und konnten uns, ohne zus. Kosten und Aufwände, wiederum um das Thema Wohnmobil kümmern. Gebraucht? Aussichtslos! Dann eben neu. Ich brauch's ja nicht extra zu erwähnen, ein Neufahrzeug war zu diesem Zeitpunkt auch mit etlichen Schwierigkeiten verbunden. Und ein Wunschfahrzeug war von der Lieferzeit her ja schon fast utopisch.
Da wir unbedingt ein Wohnmobil mit Hecksitzgruppe, aber kein Fahrzeug mit Alkoven wollten, war die Auswahl recht schnell auf ein Minimum zusammen geschrumpft. Danach war der Alauf dann so geplant:
Wohnmobil mieten, dann entscheiden ob es wirklich das Richtige für uns ist und dann das Wohnmobil bestellen. Corona hat uns dann aber einen Strich durch die Rechnung gemacht und den Ablauf etwas durcheinander gewirbelt. Danach sah die Reihenfolge dann so aus:
Wohnmobil bestellt (die aktuellen Lieferzeiten waren da schon eine einzige Katastrophe) und dann das schon vor Monaten gemietete Wohnmobil getestet. Zum Glück passte wirklich alles so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Einzig die Ausstattung bei dem Leihmobil war ziemlich unterirdisch. Das war auch mit ein Grund warum wir bei dem Neufahrzeug so richtig hingelangt haben.
Zwischen der Entscheidung ein Wohnmobil zu kaufen und der letztendlichen Bestellung hatte es mich dann gesundheitlich ziemlich erwischt (Dialyse) und die Frage stand im Raum: Sollen wir uns in dieser Situation überhaupt noch für ein Wohnmobil entscheiden oder sollen wir es besser bleiben lassen? Wir haben uns dann für Ersteres entschieden.
Heraus kam dann, wie bereits erwähnt, der Bürstner Lyseo TD 644 Harmony Line. Bestellt war das Teil aber noch lange nicht, denn zu diesem Zeitpunkt (April 2021) wäre das Wohnmobil, das unseren Wünschen entsprach, erst im Februar/März 2022 lieferbar gewesen. Nach etlichem Suchen, und vor Allem mit freundlicher Unterstützung von Bürstner und danach dem Anschreiben etlicher Händler in Deutschland haben wir dann einen Händler gefunden, der ein Fahrzeug vorkonfiguriert hatte und das auch noch einen Liefertermin im Oktober 2021 hatte. Das einzige Manko: Dieser Lyseo war leider nur mit dem leichten Rahmen vorkonfiguriert, mit 160 PS und Automatikgetriebe. Wäre die Entscheidung zu Gunsten des schweren Rahmens gefallen, hätten wir zu diesem Zeitpunkt etwa 10 bis 12 Monate länger warten müssen. Dazu die berechtigte Frage meiner Frau: Weiß ich was Ende 2022 ist?
Also fiel die Entscheidung (auch unter dem Druck, wie lange wir das Wohnmobil überhaupt noch fahren können) für die schnellere Lieferung mit dem Light Chassis. Dass aus dem Liefertermin Oktober 2021 jetzt März 2022 werden würde, konnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand ahnen. Wenn ich aber daran denke, dass wir bei dem anderen Rahmen die bereits erwähnten mindestens 10 bis 12 Monate länger hätten warten müssen und der 180 PS Motor, den wir dann gewählt hätten, zwischenzeitlich so mir nicht dir nichts aus dem Progeamm gewonnen wurde, ist die Entscheidung für das Light Chassis für uns letztendlich doch die bessere Entscheidung gewesen. Auch wenn wir jetzt vielleicht noch mal etwas nachlegen müssten. Aber da bin ich erst einmal guter Dinge:
Meine Frau ist sparsames Packen und damit verbunden auch Gewichteinsparung schon seit Jahren gewohnt. Schließlich haben wir zwei Kinder groß gezogen und hatten als fahrbare Untersätze lediglich einen alten Mini in Sportauführung (British Leyland!) so wie ein Golf 1 Cabrio. Später sind wir regelmäßig nach Nordfriesland für 3 Wochen in Urlaub gefahren: 2 Erwachsene, 2 Kinder, 1 Hund, 2 Fahrräder auf dem 'Dach-' und 2 Fahrräder auf dem Heckträger. Und dann, als unsere Kinder nicht mehr mit wollten, sind wir zu zweit auf einen S2000 (Honda) umgestiegen und haben dann die gleiche Tour wiederholt gemacht.
Das Einzige, was uns noch groß in die Quere kommen könnte ist die Gesundheit. Deshalb nutzen wir jetzt die (
vielleicht wenige hoffentlich noch viele) Zeit, die uns noch bleibt. Und was wir jetzt noch erleben, kann uns dann auch keiner mehr nehmen.
Viele Grüße
Michael