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Vollintegrierte bei Gewitter

Verfasst: Di 1. Jun 2021, 19:37
von sparki
Hallo zusammen,
das ein PKW als auch ein Kastenwagen bei Gewitter wie ein Faradayscher Käfig funktioniert, ist ja bekannt. Aber wie sieht es bei TI und vor allem bei VI aus? Sollte man sich bei Gewitter lieber nicht in diesen Fahrzeugen aufhalten? Wie ist es mit der Elektrikanlage, diese lieber ausschalten? Wir haben es zum Glück bisher noch nicht erlebt, aber einmal wir das erste mal ja kommen. ⛈
Danke und Gruß

Stefan

Re: Vollintegrierte bei Gewitter

Verfasst: Di 1. Jun 2021, 19:42
von Stollenflug
Naja ich denke das ist etwas zu vorsichtig gedacht. Die meisten Womo sind nun aus GFk und ich habe da noch nie was gehört

Re: Vollintegrierte bei Gewitter

Verfasst: Di 1. Jun 2021, 20:38
von Anuzs
Gude! Ich habe beim Kauf darauf geachtet, dass die Sandwich Bauweise aus Alu-PU-Alu besteht, damit der besagte Käfig auch funktioniert. Allerdings habe ich noch nie davon gehört, dass Womos durch Blitze besonders gefährdet sind, egal was für ein Aufbaumaterial.

Re: Vollintegrierte bei Gewitter

Verfasst: Di 1. Jun 2021, 20:49
von Luxman
Das schlimmste duerfte bei einem Blitzeinschlag sein das du anschliessend vier platte Reifen hast - so es passiert - was ich nicht glaube.

Obwohl ich hab Hydraulikstuetzen aus Metall......
Nein im Ernst ich mach mir da keine Sorgen - im Mobil.

Wir haben schon schwerste Gewitter im VW Bus ueberstanden - da dachte man die Welt geht unter.

Allerdings kann ein Blitz der in der Naehe einschlaegt durch die Hitze und den Spannungstrichter auch heftige Schaeden verursachen.
Also wuerde ich mich NICHT unter Bäume stellen in so einem Fall.
Im Schatten einer Gebäudewand waere meine Wahl.

Beste Gruesse Bernd

Re: Vollintegrierte bei Gewitter

Verfasst: Di 1. Jun 2021, 21:29
von Elgeba
Ich fahre bei beginnendem Gewitter die SAT Schüssel ein und schließe das Ventil der Gasflasche.


Gruß Arno

Re: Vollintegrierte bei Gewitter

Verfasst: Mi 2. Jun 2021, 07:57
von Travelboy
Auf jeden Fall den Elektrolandanschluß trennen !
Je nach Installation des Platzes und der örtlichen Infrastruktur ist die Gafahr das die Wohnmobilelektronik bei Gewitter Schaden nimt sehr groß.

Mir hat es schon einmal bei einem Mietmobil bei Gewitter die gesammte Elektronik zerschossen :-O

Re: Vollintegrierte bei Gewitter

Verfasst: Mi 2. Jun 2021, 08:04
von Dieselreiter
Travelboy hat geschrieben: Mi 2. Jun 2021, 07:57
Auf jeden Fall den Elektrolandanschluß trennen !
Danke für den Hinweis, das wusste ich nicht.

Nach den Gesetzen der Physik bietet das Womo keinen besonders guten Schutz. Eine teilweise Schutzwirkung kann ich mir durch den Regen vorstellen, der die Außenhaut genetzt und evtl. Ströme besser ableitet, aber wirklich verlassen würde ich mich nicht darauf.

Wenn man irgendwo steht, dann ist es bestimmt sicherer, ein Gebäude aufzusuchen. Wenn ich fahre und es kündigt sich ein Gewitter an, dann ist das fast immer mit Hagel verbunden ... und ich suche wenn möglich einen Platz unter einer Brücke, wo man abwarten kann, bis das Schlimmste vorüber ist. Das lernt man als Motorradfahrer ... ;-)

Re: Vollintegrierte bei Gewitter

Verfasst: Mi 2. Jun 2021, 08:16
von sparki
Guten Morgen, ja, vielen Dank. Das sind doch alles schon sehr gute Hinweise. Unter Brücken stehen kenne ich als Motorradfahrer auch 😉, aber mit dem WoMo ist es dann was Neues. Stecker zum Landstrom trennen und Sat-Anlage einfahren dachte ich mir auch. Mit dem Gas ist auch ein wichtiger Hinweis. Aber sollte man auch die gesamte Board-Elektrik abschalten?

Re: Vollintegrierte bei Gewitter

Verfasst: Mi 2. Jun 2021, 11:50
von kai_et_sabine
Bordelektrik abschalten: Warum?

Wenn kein Anschluß an Landstrom dran ist (und kein Anschluß heisst Kabel raus), dann kann ja über das Kabel keine Überspannung kommen.

Das aufgespannte Netz ist AFAIK zu klein, dass Schäden zu erwarten sind, zumal ja eine Erdverbindung fehlt.

Dann bleibt nur noch der direkte Einschlag. Dann hilft aber alles nur noch wenig. Dann wird man froh sein, dass man gesund wieder rauskommt oder froh sein, dass man in einem Kastenwagen sitzt, oder beides.

Re: Vollintegrierte bei Gewitter

Verfasst: Mi 2. Jun 2021, 11:58
von Agent_no6
Ich habe einen Überspannungsschutz drin, der sollte in dem Fall anspringen.
Der hilft auch in südlichen Gefilden wenn die Spannung nicht so toll geregelt ist und auch mal 240 oder 250V anliegen können.

Re: Vollintegrierte bei Gewitter

Verfasst: Mi 2. Jun 2021, 12:14
von Travelboy
Dieselreiter hat geschrieben: Mi 2. Jun 2021, 08:04
Nach den Gesetzen der Physik bietet das Womo keinen besonders guten Schutz. Eine teilweise Schutzwirkung kann ich mir durch den Regen vorstellen, der die Außenhaut genetzt und evtl. Ströme besser ableitet, aber wirklich verlassen würde ich mich nicht darauf.
Auf den Regen würde ich auch nicht vertrauen, Regenwasser hat eine sehr schlechte Leitfähigkeit und der Blitz (Strom) sucht sich nun mal immer den kleinsten Widerstand und das sind leitende Metalle oder der Mensch, der ja zu gut 60% aus Salzwasser besteht.

Ein Faradayscher Käfig ist aber im Wohnmobil schon gegeben wenn in den Wänden Aluminiumprofile statt Holz eingearbeitet sind, denn die leiten den Blitz gut ab, ansonsten bleibt nur ein TI mit original Fahrerhaus oder ein Kastenwagen.

Aber mal im Ernst, wann ist denn schon mal ein Blitz in ein Wohnmobil eingeschlagen ? und wie oft sind dabei Personen zu Schaden gekommen ?

Und ein freistehendes Gebäude ohne Blitzschutzeinrichtung ist auch nicht sicherer als das Wohnmobil,

Re: Vollintegrierte bei Gewitter

Verfasst: Mi 2. Jun 2021, 12:20
von RJung
Hallo KollegInnen,

- Aluaufbau ist Faradayscher Käfig
- Netzanschluss trennen, und zwar am Mobi
- 12-Volt-Elektrik dürfte wenig gefährdet sein, die lasse ich an.
- Unter den Tisch gehen, wie Oma das propagierte, dürfte wenig effektiv sein ..

Grüße Rafael

Re: Vollintegrierte bei Gewitter

Verfasst: Mi 2. Jun 2021, 12:27
von Dieselreiter
Stümmpt, die Alu-Wände habe ich vergessen - aber ob die außen ableiten?

Kopfkino: der Blitz fährt durchs GFK Dach und pendelt innen von links nach rechts, durch Mensch, Rotweinflasche und Schweinsbraten durch. *CRAZY*

Re: Vollintegrierte bei Gewitter

Verfasst: Mi 2. Jun 2021, 20:58
von Luxman
https://rcccm.dwd.de/DE/wetter/thema_de ... /6/15.html

Letztere beginnen mit einem sogenannten "Leitblitz", der sich mit starken Verästelungen von Wolke Richtung Erde ausbreitet (Bild B). Nähert sich dieser negativ geladene Leitblitz dem Erdboden, so steigt an den Spitzen von exponierten Objekten (z.B. von Kirchtürmen oder Bäumen) die positive Ladung, bis ein bestimmter Wert überschritten wird. Dann starten von den Spitzen dieser Objekte Fangentladungen, die dem Leitblitz entgegenwachsen (Bild C).

Wo nun der Blitz am Boden einschlägt, hängt von der Fangentladung ab, die als erstes mit dem Leitblitz zusammentrifft. Erst nach diesem Zusammentreffen beginnt die Hauptentladung, die wir optisch wahrnehmen. Diese startet übrigens am Einschlagspunkt und pflanzt sich Richtung Wolke fort, also von unten nach oben, was vielen nicht bewusst ist (Bild D). So wird negative Ladung Richtung Boden geführt und der Ladungsunterschied ausgeglichen.

Re: Vollintegrierte bei Gewitter

Verfasst: Mi 2. Jun 2021, 20:58
von Luxman
https://rcccm.dwd.de/DE/wetter/thema_de ... /6/15.html

Letztere beginnen mit einem sogenannten "Leitblitz", der sich mit starken Verästelungen von Wolke Richtung Erde ausbreitet (Bild B). Nähert sich dieser negativ geladene Leitblitz dem Erdboden, so steigt an den Spitzen von exponierten Objekten (z.B. von Kirchtürmen oder Bäumen) die positive Ladung, bis ein bestimmter Wert überschritten wird. Dann starten von den Spitzen dieser Objekte Fangentladungen, die dem Leitblitz entgegenwachsen (Bild C).

Wo nun der Blitz am Boden einschlägt, hängt von der Fangentladung ab, die als erstes mit dem Leitblitz zusammentrifft. Erst nach diesem Zusammentreffen beginnt die Hauptentladung, die wir optisch wahrnehmen. Diese startet übrigens am Einschlagspunkt und pflanzt sich Richtung Wolke fort, also von unten nach oben, was vielen nicht bewusst ist (Bild D). So wird negative Ladung Richtung Boden geführt und der Ladungsunterschied ausgeglichen.

Re: Vollintegrierte bei Gewitter

Verfasst: Mi 2. Jun 2021, 21:06
von kai_et_sabine
Eigentlich wollte ich ja Zitieren, aber ein Dank für Deine Beteilungung sei Dir auch gerne gegönnt ;-)
Dieselreiter hat geschrieben: Mi 2. Jun 2021, 12:27
Stümmpt, die Alu-Wände habe ich vergessen - aber ob die außen ableiten?
Hier geht es um den Farradyischen Käfig. Die Idee dahinter ist, dass man sich innerhalb einer Leitfähigen Hülle befindet, und die Ladung über die Hülle um den Inhalt umgeleitet wird.

Dazu muß diese leitfähige Hülle nicht außen sein, innen reicht auch - der Blitz interessiert sich quasi nicht für das Polyester außen drum.

Früher gab es Filme, wo der Blitzeinschlag in solch einen Käfig gezeigt wurde, mit Menschen innen drin. Ich denke, Youtube wird soetwas auch haben.

gruss kai (& sabine)

Re: Vollintegrierte bei Gewitter

Verfasst: Mi 2. Jun 2021, 21:59
von Anon9
20210602_214726.jpg
Travelboy hat geschrieben: Mi 2. Jun 2021, 07:57
Auf jeden Fall den Elektrolandanschluss trennen !
Je nach Installation des Platzes und der örtlichen Infrastruktur ist die Gefahr das die Wohnmobilelektronik bei Gewitter Schaden nimmt sehr groß.
Moin,
aus diesem Grund habe ich mir direkt nach der Einspeisung einen Doppelpoligen Schalter eingebaut. Auch für andere Zwecke ist der Schalter für mich hilfreich.
Gruß Bosko

Re: Vollintegrierte bei Gewitter

Verfasst: Do 3. Jun 2021, 07:49
von Travelboy
Der 2-polige Hauptschalter schützt aber nicht voe Blitzschlag, dazu sind die Kontaktabständer zu gering,
ausserdem trennt der 2-polige Hauptschalter nur den N und P, der PE (SL) bleibt am Mobil, und damit bilden allen Leitungen im Mobil eine gute Erde die dem Blitz gefallen kann.

Hier hilft nur ein Überspannungsschutz oder besser noch den Landanschluß vom Verteiler abziehen und das Kabel einrollen,

Re: Vollintegrierte bei Gewitter

Verfasst: Do 3. Jun 2021, 08:14
von Beduin
Das schreibt der ADAC dazu

Vorsicht ist allerdings bei Wohnwagen und Wohnmobilen geboten, die aus reinem Kunststoff bestehen, wie etwa Wohnmobile in GFK-Bauweise: Sie bieten keinen Schutz. Eine Aluminium-Außenhaut oder eine Kunststoff-Beplankung auf einem Metall-Gerippe wirken bei Wohnmobilen jedoch ebenfalls wie ein „Faradayscher Käfig“.

Bahnt sich ein Gewitter an, sollten Camper offene Fenster, Türen und Klappdächer schließen und die Bettnische meiden. Geschirr spülen oder duschen ist tabu. Das 230-V-Kabel, außen am Wagen angebracht, sollte wegen der Überspannungsgefahr abgezogen werden. Camper sollten zudem keine metallischen Teile der Einrichtung anfassen und mit dem Kopf nicht in den Bereich des Dachs kommen. Einen sicheren Aufenthaltsort bietet in jedem Fall die Fahrerkabine.


https://presse.adac.de/meldungen/adac-e ... chlag.html

Re: Vollintegrierte bei Gewitter

Verfasst: Do 3. Jun 2021, 08:45
von Anon9
Travelboy hat geschrieben: Do 3. Jun 2021, 07:49
Der 2-polige Hauptschalter schützt aber nicht voe Blitzschlag, dazu sind die Kontaktabständer zu gering,
ausserdem trennt der 2-polige Hauptschalter nur den N und P, der PE (SL) bleibt am Mobil, und damit bilden allen Leitungen im Mobil eine gute Erde die dem Blitz gefallen kann.

Hier hilft nur ein Überspannungsschutz oder besser noch den Landanschluß vom Verteiler abziehen und das Kabel einrollen,
Moin Volker,
du hast Recht. Ich werde jetzt auch den Stecker bei Gewitter ziehen.
Gruß Bosko